Wieder mal ein Beispiel dafür, daß die einfachen Europäer auf dem Gang zum einigen, vorzeigbarem Europa nicht mitgenommen wurden! Was lernt man daraus? Scheinbar nichts, die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl beweist es, daß man kaum gewillt ist, an der vergangenen Politik etwas zu verändern. Beispiel: Frau Merkel sagt wörtlich: “Ich kann nicht erkennen, was ich hätte besser machen sollen”....................! Braucht man noch mehr Beweise für Unfähigkeit?! Macht Ihr Verantwortlichen nur so weiter hier und in Europa, die Ergebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen!
Hallo Herr Rietzschel, Wenn man schon historische Beispiele heranzieht, sollten sie korrekt sein. Die Sowjetunion ist auf dem Territorium des Russischen Reiches gegründet worden und nicht durch Annexion anderer Staaten. Das dabei das “Dekret über die Rechte der Völker Russlands” durch Lenin/Stalin lediglich dahingehend interpretiert wurde, dass die Völker eigene Sowjetrepubliken unter dem Dach der SU bilden durften und ““Abtrünnige” wie die Balten bei sich ergebender Gelegenheit “heimgeholt” wurden, ist eine andere Geschichte. Insofern ist der Ukraine-Konflikt ein schlechtes Beispiel. Ebenso Vergleiche mit Bayern oder Südtirol. Letztere kamen gestern im ZDF. Aber bei denen sieht man bekanntlich auch mit dem 2. nicht besser.
Herr Rietschel, ich schätze ja sonst Ihre Beiträge, aber die Überschrift samt diesem Satz: “Wird er die Provinz annektieren wie Putin die Krim?” ist völlig schief bzw. stellt die Dinge auf den Kopf. Man kann kaum das Krim-Referendum ablehnen und das in Katalonien feiern. Gut, hinter Katalonien steht keine Großmacht, an die man sich umgehend anschließen wollte. Ansonsten sind die Ähnlichkeiten gegeben, aber genau umgekehrt. Wenn nun die Ukraine wieder in der Krim einmarschieren würde, würden Sie dann auch “Annexion” rufen? Merken Sie die Absurdität der Vorwurfs (zumal ja derzeit die Ukraine keine Staatgewalt auf der Krim ausübt, wohl aber Spanien, was den Annexionsbegriff bzgl. Spanien noch absurder machen würde). Hätten Sie das Beispiel Tschetschenien und Putin gewählt, hätte ich einen Sinn erkannt. Im Übrigen ist auch Schottland etwas völlig anderes: Dort wurde gezeigt, wie es zivilisiert laufen kann, da die schottische Regierung verantwortungsbewusst eine einvernehmliche Scheidung engestrebt hatte und auch nicht alle Brücken abbrechen wollte, z.B. hinsichtlich des Staatsoberhaupts. Es mag unwichtig erscheinen, aber dass die Queen weiterhin Königin von Schottland geblieben wäre, hätte die Gegner der Unabhängigkeit ein wenig versöhnt. Psychologie ist auch in solchen Dingen wichtig. Aber die katalanischen Separatisten wollten ja auch darin ihren Hass gegenüber dem Land symbolisieren, mit dem sie länger verbunden sind als Schottland mit England (mit dem in Spanien verbleibenden Aragon sogar noch weitere Jahrhunderte länger). Sicher, Franco hat viele Narben hinterlassen. Aber das ist nun 42 Jahre her. Niemand verbietet zum Glück den Katalanen, ihre Sprache und Kultur zu fördern, eher besteht das Problem, dass das Kastilische über Gebühr in die Ecke gedrängt wird. Ein Wohlstandsseparatismus vor allem. Mag auch legitim oder zumindest nicht dauerhaft unterdrückbar sein, aber gefälligst mit einem Mindestmaß an Kompromisssuche von beiden Seiten.
Diesen Kommentar muss man als Europäer ablehnen.Wenn Katalonien eine unabhängige Republik werden will,dann müssen alle Spanier abstimmen. Wollen wir wirklich zur Kleinstaaterei des Mittelalters zurück,das kann doch nicht ihr Ernst sein!Dann kann Bayern,als wirtschaftlich stärkstes Bundesland, ja auch einen eigenen Staat gründen.Dann gehört die Krim zu Russland,denn über 90 % der Bewohner der Krim haben für Russland gestimmt! Das Rajoy wie ein Elefant im Porzellanladen agiert,das muss man ihm wirklich vorwerfen.Die EU hat hier ein klares Wort gegen die Gewalt der Zentralregierung abzugeben.Aber die spanische Verfassung gilt,Punkt!
Inwiefern sind die Lebensbedingungen der Katalanen vergleichbar mit denjenigen in Leipzig VOR 1989?
Herr Rietzschel, “den Guerillakrieg erklären wie Putin der Ukraine? Wird er die Provinz annektieren wie Putin die Krim?” Bitte nicht mit zweitens anfangen. In Kiew wurde geputscht, denn es gab keine 75% Abstimmung zur Absetzung des Staatschefs, welches nach der Verfassung notwendig ist. Die Ostukrainer und die Krimbewohner haben das nicht anerkannt. Die Abstimmung auf der Krim war ähnlich eindeutig wie gerade in Katalonien. Vielleicht mal Krone-Schmalz lesen. Russland ist vielleicht nicht das Paradies, aber was die EU mit den Zwangskandidaten macht (durften wir über der Betritt abstimmen?) erinnert mich doch an die Sowjetunion, nur ohne Panzer. Man macht das, siehe Griechenland, viel brutaler. Einfach mal die Todesraten in Krankenhäusern oder Selbstmorde seit der Griechenland Krise anschauen.
Also etwas mehr als ein Drittel der Abstimmungsberechtigten haben für die Unabhängigkeit gestimmt. Da kann man ja nicht gerade von einem überwältigenden Wahlsieg reden. Sieht eher so aus als wenn der Schwanz kräftig mit dem Hund wedelt.
Wenn in einer Verfassung keine Ausstiegsklausel steht, ist jeder Austritt per definitonem verfassungs- und gesetzeswidrig. Aufgrund dieses Mangels regiert dann notfalls das Recht des Stärkeren bis hin zum Bürgerkrieg. Die Katalanen erinnern sich noch gut an die Brutalitäten der berüchtigten Guardia Civil - und seit Franco hat diese sich wohl nicht sehr geändert… BTW: Auch in Deutschland kann ein Bundesstaat nicht legal aus der Bundesrepubik austreten, hat das BVerfG gesagt: Ein bayerischer Bürger hatte auf dem Weg der Verfassungsbeschwerde eine bayerische Volksabstimmung über einen Austritt Bayerns aus dem Bund erzwingen wollen. Das BVerfG hatte die Klage nicht angenommen und beschränkte sich auf drei Sätze: „In der Bundesrepublik Deutschland als auf der verfassunggebenden Gewalt des deutschen Volkes beruhendem Nationalstaat sind die Länder nicht ,Herren des Grundgesetzes‘. Für Sezessionsbestrebungen einzelner Länder ist unter dem Grundgesetz daher kein Raum. Sie verstoßen gegen die verfassungsmäßige Ordnung.“.
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