News-Redaktion / 06.11.2021 / 06:06 / 0 / Seite ausdrucken

Rätselhafter Tod eines russischen Diplomaten in Berlin

Unter ungeklärten Umständen ist in Berlin ein russischer Diplomat beim Botschaftsgebäude mitten in der deutschen Hauptstadt ums Leben gekommen, meldet kleinezeitung.at. Wachleute der Polizei sollen die Leiche des 35-jährigen Mannes laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" bereits am 19. Oktober kurz vor 7.30 Uhr auf dem Gehweg auf der Rückseite des Botschaftskomplexes gefunden haben. Der Mann solle Verbindungen zum russischen Inlandsgeheimdienst FSB gehabt haben. Die Nachricht über den Tod des Mannes habe Spekulationen über einen möglichen Mord ausgelöst. Die russische Botschaft in Berlin habe dagegen von einem "tragischen Unfall" gesprochen. "Spekulationen, die im Lichte dieses tragischen Ereignisses in einer Reihe westlicher Medien aufgetaucht sind, halten wir für absolut falsch", habe es in einer Erklärung geheißen.

Das deutsche Außenministerium habe erklärt, der Fall sei bekannt. Aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Betroffenen werde man sich aber nicht weiter dazu äußern. Auch ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft habe keine Angaben zu dem Fall machen wollen. Der Mann sei möglicherweise aus einem oberen Stockwerk des Botschaftskomplexes in Berlin gefallen. Er sei laut "Spiegel" seit Sommer 2019 als Zweiter Botschaftssekretär in Berlin akkreditiert gewesen. Den deutschen Sicherheitsbehörden wäre er als getarnter Angehöriger des FSB bekannt gewesen.

Enthüllungsreporter der Plattformen "The Insider" (theins.ru) und "Bellingcat" hätten geschrieben, der Diplomat sei der Sohn eines ranghohen russischen FSB-Offiziers gewesen, der in Moskau die "Verwaltung für den Schutz der verfassungsmäßigen Ordnung" leite. "Diese Abteilung befasste sich mit außergerichtlichen Hinrichtungen von Aktivisten und Journalisten in Russland", habe das Portal theins.ru geschrieben. Bevor der 35-Jährige nach Berlin gewechselt war, hätte er laut "Bellincat" in Wien gearbeitet.

Zu dem Tod des russischen Diplomaten habe der russische Oppositionelle Leonid Wolkow, der selbst mehrfach in der Botschaft war, im Nachrichtenkanal Telegram geschrieben: Die "Fenster des Gebäudes" seien nicht hoch genug für einen "Selbstmord". Er glaube, dass der Sohn des FSB-Offiziers "aus dem Fenstern geworfen" worden sei. Es gehe hier um etwas "ziemlich Ernstes". Wolkow sei ein enger Vertrauter des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny.

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