Inzwischen gilt die klare Forderung nach Demokratie und Rechtstaatlichkeit als faschistisch oder rassistisch oder noch schlimmer. Wer denkt schon noch ernsthaft darüber nach, Demokratie zu “exportieren”, wenn die Schmiergeldmaschine läuft und läuft, auch in vermeintlich ehrbaren Staaten mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung? Wenn sich die internationalen Gerichtshöfe permanent in souveräne Entscheidungen demokratischer Nationalstaaten einmischen, demonstrieren Sie damit ein mangelndes Interesse, die Übeltäter und Schwerverbrecher der Entwicklungshilfekultur zu verurteilen. Immerhin könnte dadurch das Rechtsempfinden der abgezockten Steuerzahler aus den “Geberländern” wieder genesen. Es sieht aber nicht danach aus! Der Sumpf ist zu tief und zur Verkommenheit der sonst gern Dauerempörten gehört, dass sie zu all dem dezent schweigen.
Sehr geehrter Herr Seitz, wenn Sie schreiben, daß die Familie Bongo Gabun seit 50 Jahren “regiert”, erlaube ich mir, wegen meines Verständnisses von “Regieren” eher von ““Macht ausüben” verbunden mit Ausplündern auszugehen. Erstaunlich auch in der vorliegenden Beschreibung, daß dieses “Ausplündern” von EU und EU-Ländern wenn nicht unterstützt, zumindest geduldet wird. Ein Anfang wäre, wenn ausländische Staaten diesen und auch anderen Despoten schon mal die medizinische Versorgung verweigern würden, damit sie in den “Genuß’” der Gesundheitsversorgung kommen, die sie ihren Untertanen als ausreichend zumuten. Derartige Machtsysteme sollten vom Westen, dessen Politkasten sich immer so schön auf die angeblich gelebten “Werte” beziehen, mit grundlegenden Sanktionen belegt werden, einschließlich Beschlagnahme der Auslandsvermögen, die der jeweiligen Bevölkerung zustehendes entzogenes Vermögen sind. Und einschließlich der (westlichen) Handlanger selbiger Führungsclans. Auch unter Sanktionen dürfte es den dortigen sog. “kleinen Leuten” kaum schlechter gehen als unter dem Regime der sie Ausplündernden.
Was ich an den kenntnisreiche Artikeln von Volker Seitz so schätze ebenso wie an seinen Büchern, ist dass er sich nicht aus Gründen der political correctness auf den weichgespülten Regierungssprech (incl. GIZ und Konsorten) einlässt, sondern ohne falsche Rücksichtnahme die Dinge oder besser die Undinge beim Namen nennt und klar beleuchtet, ob es sich um die Machenschaften unserer Verbündeten oder deutsches Unvermögen handelt. So auch hier. Er dürfte im BMZ und der gesamten Entwicklungshilfeindustrie der bestgehasste Mensch sein.
Ihre Beiträge zu Afrika , - insgesamt, sind von unschätzbarem Wert und gehören zum Allerbesten, was die “Achse” zu bieten hat. Vielen Dank !
Die Tatsache, dass sich Diktatoren zur medizinischen Behandlung gerne ins Ausland begeben, so wie Ali Bongo Ondimba, hängt sicher mit deren Furcht zusammen, dass sie einen Krankenhausaufenthalt im eigenen Lande nicht überleben würden – sei es, dass die Ärzte (durch politische Gegner) bestechlich sind, oder schlecht ausgebildet, oder beides. Auch Fidel Castro hat letztlich auf Cubas „weltbeste medizinische Versorgung“ verzichtet und sich in eine spanische Klinik abgesetzt. Apropos: Die Beiträge von Volker Seitz auf der Achse sind ein Genuss zu lesen. Sie sind sachlich, informiert und objektiv – man könnte auch sagen das genaue Gegenteil von heutigen Berliner „Narrativ“. Die Inhalte sind allerdings nicht immer so erfreulich – This is Africa…
“...dass die Familie Bongo mindestens 39 Immobilien…..” Dann ist doch Alles in bester Ordnung. So funktioniert Entwicklungshilfe nun mal. Da vergibt Norwegen schnell mal einen Mehrmillionenkredit um eine Fischfabrik in Kenia zu bauen. Wer baut? Norwegische Firmen. Schon ist das Geld wieder in Norwegen. Wenn nun die Bongos französische Entwicklungshilfe dafür verwendeten um Immobilien in Frankreich zu kaufen, ist das doch ok. Ist das nicht eine typische win/win-Situation? ;-)
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