Thomas Baader - Ein Memorandum ist eine Denkschrift, eine Stellungnahme, ein kalendarisches Merkheft… (Wikipedia) aber KEIN Vertrag und deshalb auch nicht mehr wert, als das mündliches Versprechen zur NATO- Ausdehnung. Man hat einfach “vergessen” darüber völkerrechtliche Verträge abzuschließen. Mündlich mit Handschlag gilt eben nur unter Pferdehändlern.
Da Italien das gleiche BIP wie Rußland hat, sollte sich Italien Atomwaffen zulegen, damit die Welt bedrohen und das alte römische Kaiserreich wieder herstelen. Dann gehörten ihnen nicht nur die nordafrikanischen und nahöstlichen Ölquellen, sondern auch: die Krim.
Nach der Kolonialzeit und dem 2. Weltkrieg ist zuerst in Japan die Erkenntnis eingetreten, dass Macht und Eroberung nicht mehr aus der Flaeche sondern dem Labor kommt. China geht nach Mao auch diesen Weg. Der Westen einschliesslich Russland jedoch hat sich von der Landnahme noch nicht verabschiedet, obwohl die dazu notwendige Bevoelkerung gar nicht mehr bereit steht. Nichts macht den Wechsel der Vorherrschaft deutlicher als das Fehlen der Einsicht hierin und die Faehigkeit zur Umsetzung.
Kurz und bündig eine klasse Analyse. Mich graust es jetzt schon vor der Wiederaufnahme der geschäftlichen Beziehungen mit irgendwelchen pseudo-Klauseln wie “auf Probe für 3 Monate, wenn jenes erfüllt wird”. Der Westen sollte sich von Russland und China abkoppeln, so wie im kalten Krieg. Kissinger hat ja mit dem ganzen Mist angefangen als er Pepsi nach China brachte. Der meist überschätze Schaumschläger.
Hier wird immer wieder kolportiert, Russland hätte bereits 2008 die Ukraine angegriffen, wenn diese in die NATO aufgenommen worden wäre. Das ist fernab aller Realität, zumal Putin zu dieser Zeit noch in der Weltgemeinschaft voll integriert war. So war er damals noch Teil der damaligen G8. Putin war seinerzeit noch völlig anders drauf. Vor ca. 20 Jahren äußerte er sogar selbst noch den Wunsch, dass Russland in die NATO aufgenommen wird. Was damals vom Westen wahrscheinlich genauso wenig ernsthaft verfolgt worden ist wie der Beitritt der Erdogan-Türkei in die EG. Putin hat sich deswegen vom Westen entfernt, weil er bei der Umstrukturierung und Modernisierung seines Russland grandios gescheitert ist! Und die erfolgreiche Demokratisierung von Russlands Nachbarstaaten ihm dauerhaft den Spiegel seines eigenen Versagens vor die Nase gehalten hat. Was er augenscheinlich nicht gut vertragen hat.// Apropos Sarrazin. Das Narrativ der so genannten Sicherheitsinteressen Russlands erinnert mich an die Haltung religiös-islamistischer Männer, die die Frauen zum Tragen einer Burka oder anderer Verschleierungen zwingen. Denn unverschleierte Frauen trägen ja Schuld daran, dass die Männer ihre Triebe und ihre Libido nicht mehr unter Kontrolle hätten. Ähnliche Kausalitäten werden jetzt bei Putin konstruiert. Die „Einkreisung“ > ;-) < Russlands durch demokratische Staaten wäre Schuld daran, dass Putin so aggressiv reagiert. Er hätte ja gar keine andere Wahl gehabt, als diesen Krieg zu führen. Man hätte ihn in diesen Krieg ja erst getrieben—- er ist also genauso unschuldig wie der Vergewaltiger, der durch die unverhüllte, ungeschminkte und Minirock-tragende Frau erst zur Vergewaltigung provoziert worden ist. Wäre diese Frau nicht so aggressiv gewesen und hätte eine Burka getragen, wäre alles gut und schön geworden. – So kann man die Welt natürlich auch sehen…
“Putin will das Zarenreich zurück” Ich vermisse Ihre Belege Herr Sarrazin. Das ist eigentlich untypisch für Sie. Vielleicht liegt es ja auch daran dass es für diese Behauptung keinerlei Anhaltspunkte gibt. Tatsächlich hat es Roger Köppel in seiner Weltwoche Daily mE richtig auf den Punkt gebracht: Großmächte sind wie Raubtiere und betrachten angrenzende Länder als Ihr Einfluss- und Herrschaftsgebiet in welchem Sie Ihre Interessen durchsetzen. Das machen die Amerikaner in Mittelamerika und das macht Russland auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Sicherlich nicht schön, aber so ist das nun mal. Mit einer Wiederauferstehung des Zarenreichs hat das nichts zu tun.
Der Gedanke ist korrekt aber nicht konsequent genug. OK, Putins Ziel ist die Wiederherstellung des Zarenreiches - aber was war das Ziel des Zarenreiches? Jeder, der sich mit der russischen Außenpolitik im 19.Jh. (genauer, zwischen Wiener Kongress und der Oktoberrevolution) auseinandersetzt, findet diese Ziele, welche Nikolai I,, sein sohn Alexander II., sein Enkel Alexander III. und der Urenkel Nikolai II. mit eisernen Konsequenz verfolgten, trotz aller Unterschiede in allen anderen Aspekten ihrer Politik. // Das Hauptziel ist die Eröberung von Konstantinopel und die Macht über den Balkan. Geostrategisch bedeutet das einen direkten Zugang zum Mittelmeer und die Bildung einer russischen militärischen Mittelmeerflotte. Nicht weniger wichtig ist die symbolische Bedeutung: Mit Konstantinopel verwirklicht sich der jahrhundertelange Traum der Russen, ihr Imperium als direkten Nachfolger des Römischen Reiches zu sehen. Die ganze Menschengeschichte wird dann als die Serie der drei Weltreiche interpretiert: Rom => Bysanz => Russland, // Das zweite Ziel ist die Vereinigung aller slawischen Völker (d.h. auch Polen, Tschechen etcetera) unter dem Szepter des Zaren. Diese Völker sollen zu “jüngeren”, unvernünftlgen Brüdern des russischen Old Brother umqualifiziert werden, welcher von Gott beauftragt wurde, alle Slawen zu führen, Ob sie das wollen, hat Russen niemals interessiert. Sie sollen russifiziert, zur Orthodoxie gezwungen und vom Westen (u.a. von der katholischen Kirche) getrennt werden. // Die Ukraine ist nur ein kleines Zwischenziel in dieser unaufhörlichen Bewegung nach Westen und v.a. Südwesten. Fällt Odessa, kann Moldova innerhalb von wenigen Stunden besetzt werden, und schon stehen die russischen Panzer vor Bucharest und Sofia.
Zaren waren wie Könige, Kaiser und Caesaren. Ein einziger guter Zar, und Deutschland läuft leer. Dasselbe ließe sich über andere Länder sagen. Statt Draghi jemand wie Kaiser Augustus. Jedes System gelangt an sein Ende. Und unseres sieht so aus, als wäre das Ende längst eingeläutet. Wer vor Zaren Angst schürt, dürfte es bemerkt haben. Putin kann kein Zar sein, und Russland wird kein Zarenreich, denn alle Romanovs sind tot. Für das Haus Bayern oder die Häuser Hohenzollern und Habsburg gilt das nicht. Bevor ein Zarenreich aufsteht, steht ein europäisches Haus auf. Nicht zu glauben? Wer weiß. Wenn die Demokratie am Ende ist, und Einer soll vor die Tür gesetzt werden, weil er z.B. das falsche Buch schreibt, und wenn man die Demokratie durch Phobokratie (Zitat) ersetzt, ist die Luft dünn. Weiter schön Zaren zählen. Es gibt keine Romanovs. Leider. Leider, weil mir die Kinder nachträglich leid tun. Mario Draghi statt Kaiser Augustus. Das ist die Welt von heute. Noch ein Scherz: In Wirklichkeit liebt Herr Putin die Ukrainer, denn er will sie dem europäischen, von vielen Bürgern angezweifelten, System nicht aussetzen, das nur noch ein Schatten seiner selbst ist, mehr Schein als sein. Das ist aber nur ein Scherz, aber nur teilweise, denn in Europa macht man inzwischen besser Karriere, wenn man ein wenig Farbe hat, entweder im Gesicht, oder in der Geschlechtsauffassung. Ukrainer sind weiße Kaukasier. Haben die das Lesen verlernt, oder wollen sie alle zur Müllabfuhr? Was suchen sie bei uns an Zukunft? Er rettet sie vor uns. Nein, echt, das ist ein Scherz. Aber dass wir nach 16 Jahren grüner Politik unter Merkel auf schlechten Beinen stehen und selbst die Franzosen davon träumen, uns geistig zu überrollen, entgeht wohl niemandem. Man kann Zelinskyy nur davon abraten. Und wenn er weiter davon träumt, möchte er Migration und anwachsenden Antisemitismus, courtesy of Amin al-Husseinis Erben, lieber mitträumen. Und den ultimativen Albtraum: Das ganze weite Land voll mit Windrädern.
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