Wir machen doch mit allen möglichen Schurkenstaaten der Welt Geschäfte, Menschenrechte, Sanktionen? pfeif drauf, Hauptsache die Deals passen. Dem Bürger ists ebenso willkommen, Hauptsache billig. Der ist nicht besser. Krieg hin oder her, das ist nur eine kurze Unterbrechung, das Anbiedern danach kommt schon wieder. Was für eine korrupte sch….Welt.
“Niemals wäre es zur russischen Besetzung der Krim und zum jetzigen Angriff Russlands gekommen” Und wieder werden zwei Dinge in einem Atemzug genannt, die doch ziemlich ungleich sind. Zur Geschichte der Krim empfehle ich schlicht mal den Blick in die Wikipedia - deutsche Sprache oder englische… Ein paar einfache Gedanken zur Verprobung der These von Herrn Sarrazin: Ist es sicher, dass wir in der aktuellen Situation wären, wenn auf internationaler Ebene nicht mit mehrerlei Maß gemessen würde? Warum wurde denn nicht ganz offiziell auf internationaler Ebene die russischen Anpsprüche auf die Krim geprüft? Warum gab es kein offizielles Referendum? Warum interessierte es denn keine Sau, was seit 2014 in den laut Zensus jeweils mit ca. 70% russischen Mutterspracher Muttersprachlern bevölkerten Oblasten Donezk und Luhansk passiert? Den Serben hatte man damals auch den Kosovo abgesägt… Ich weiß im Gegensatz zu manchen Autoren hier nicht, was Putin oder die russische Regierung denkt und auf der gleichen “ich weiß nicht” Grundlage weiß ich auch nicht, wie sich die Situation entwickelt hätte, würde man russische Interessen nicht pauschal abtun… Ich habe schlicht Unbehagen, wenn ich sehe, dass aktuell Russland und China extrinsisch zusammengeschoben werden und Indien nicht von Russland abrücken will…
Ich verstehe nicht: Wenn die Ukraine in der NATO wäre, hätte die russische Armee nicht angegriffen. Wieso ist das Baltikum gefährdet?
Sie sagen richtig, man solle dem Gegner Rationalität unterstellen, also probeweise mal seinen Standpunkt einnehmen. Der Fehler bestand wohl eher darin, Rußland seit dem Zusammenbruch der SU nie für voll genommen zu haben. Die Ukraine gehört nicht in die NATO. Rußland, ein autokratisch regiertes Land, fühlte sich bedroht - ob zu Recht oder nicht, spielt kein Rolle. Man sollte Putins eigene Äußerungen zur Kenntnis nehmen. Er ist immer erstaunlich offen gewesen. Aber man muß eben zuhören können. Sebstverständlich wirkt die übergroße Abhängigkeit von russischem Gas lähmend auf die deutsche Politik. Aber was wäre, wenn diese nicht bestünde? Oder wenn wir eine funktionsfähige Bundeswehr hätten? Sollten wir dann in den Krieg ziehen für ein Land (nicht für uns!), das uns buchstäblich nichts angeht? Dieser Krieg ist und bleibt ein lokaler. Und es wird eine politische Lösung geben, bei deren Zustandekommen der Westen absolut nichts zu sagen haben wird.
Der Hauptfehler Deutschlands ist doch, dass man sich Fehler nie eingesteht. Auch in diesem Artikel suche ich den Namen der verantwortlichen Person vergebens. Die Ära Merkel müssen wir in der Öffentlichkeit neu bewerten, sonst geht das immer so weiter.
Ändert aber nichts an der Tatsache, daß Russland wirtschaftlich schwach ist. Letztlich ist dieser Angriffskrieg ein Zeichen wirtschaftlicher Schwäche. Außer Energie und Militär hat Russland nach wie vor nicht viel zu bieten. Vermutlich sieht Putin in der Ukraine eine Art Startup, was es einzuverleiben gilt, um seiner schwerfälligen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Und vermutlich sieht er auch, daß das wirtschaftlich starke China sich eines Tages die Hälfte Russlands einverleiben wird und er dem nichts entgegensetzen kann. Die Strategie könnte deswegen vermutlich sein, China in diesen Krieg mit reinzuziehen (wenn es nicht sogar schon ausgemacht ist), Russland näher an Europa zu schieben und im Osten die Grenzen neuzuziehen.
Es wäre auch niemals zum Angriff Russlands auf die Ukraine gekommen, wenn die Ukraine eine intelligente, vorausschauende Politik betrieben hätte, die sich darüber bewusst gewesen wäre, dass man an seiner Grenze ein atomar bewaffnetes Riesenreich hat, dessen berechtigten oder unberechtigten Sicherheitsinteressen man irgendwie in der eigenen Politik berücksichtigen muss. Anfangs schien Putin eine von Moskau aus gesteuerte Diktatur in der Ukraine errichten zu wollen. Nur kann auch Putin nicht die Realitäten ignorieren, die dieses wahrscheinlich nur um den Preis eines langen Guerillakrieges mit vielen Opfern auf russischer Seite möglich machen würde. Anstatt sich überflüssige Gedanken zu machen, was Putin eigentlich und wirklich will, kann man in Verhandlungen herausfinden, wozu er bereit ist. Der Knackpunkt ist, ob er einsichtig genug ist, eine neutrale, souveräne, freiheitliche Ukraine zu akzeptieren und zu respektieren. Eine klügere politische Führung der Ukraine hätte diesen Punkt schon längst geklärt. Ist Putin bereit, solch eine Ergebnis mitzutragen, bin ich optimistisch, dass über Verhandlungen eine friedliche Lösung gefunden werden kann. Ist er es nicht, schließe ich mich den Pessimisten an.
Ukraine in die Nato aufgenommen hätten: Das setzt darauf, dass Russland die Aufnahme nicht (militärisch) unterbunden hätte. Und gehört damit zum Glaskugelwissen. Aber Sie haben Recht, es herrscht aufgrund der Friedenstauben keine Ausgewogenheit zwischen Russland und D/EU.
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