Putin 2023: Keinen Schritt zurück

Der Krieg in der Ukraine ist in sein zweites Jahr eingetreten. Da Russland keines seiner ursprünglich intendierten Ziele erreicht hat, stellt sich die Frage, welche Strategie der Kreml in Zukunft verfolgen wird. Auf seiner Neujahrsansprache hat Wladimir Putin die Position Russlands deutlich gemacht. Von einem Kurswechsel ist keine Spur.

Mit großer Erwartung hat die Weltöffentlichkeit Putins Silvesterrede an die Nation erwartet. Nachdem der Kreml im Dezember mehrere Termine wie die traditionelle Neujahrspressekonferenz abgesagt hatte, war dies die letzte Gelegenheit für eine große Ansprache an die Bevölkerung. Was folgte, war die martialische Inszenierung eines Präsidenten, der den größten Krieg in Europa seit 1945 entfesselt hat und infolge zahlreicher militärischer Rückschläge mit dem Rücken zur Wand steht. 

Als Wladimir Putin seine Neujahrsrede für 2022 aufzeichnete, dürfte ihm bewusst gewesen sein, dass ihm nicht weniger als ein Befreiungsschlag gelingen musste. Nach 10 Monaten Krieg ist von der Erzählung einer zeitlich begrenzten militärischen Spezialoperation nur noch eine leere Worthülse übriggeblieben. Anstatt das Nachbarland gewaltsam unter die Knute des Kremls zu zwingen, ist es zum erbittertsten Feind Russlands geworden. Durch die Teilmobilmachung des vergangenen Septembers ist Putins Feldzug gegen die Ukraine ferner zu einer großen Belastungsprobe für die Bevölkerung geworden. 

Aus diesem Grund hat man diesmal eine besonders martialische Inszenierung gewählt. Im Gegensatz zu früheren Reden sprach Putin nicht mehr vor dem Hintergrund des Kremls, sondern zeigte sich im Kreise von Militärangehörigen. Diese standen in drei Reihen hinter dem Präsidenten, blickten mit entschlossenem Blick in die Kamera und trugen jeweils einen Orden an ihrer Uniform. Vor dieser Kulisse inszenierte sich Wladimir Putin nicht nur als Präsident der Russischen Föderation, sondern zugleich auch als Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das damit gesendete Signal war klar: Russland wird keinen Schritt zurückweichen, sondern den ihm aufgezwungenen Krieg bis zum Ende durchfechten. 

Kriegsdienstverweigerung wird mit bis zu 10 Jahren Haft geahndet

Zu Beginn seiner Rede bezeichnet Putin das Jahr 2022 als eines, das von schwierigen und notwendigen Entscheidungen, aber auch von entscheidenden Schritten zur Erlangung der vollen Souveränität Russlands und einer starken Konsolidierung der Gesellschaft gewesen sei. In diesem Zusammenhang konkretisierte er: 

„Es war das Jahr, das vieles ins Lot brachte, das Mut und Heldentum klar von Verrat und Feigheit trennte; das zeigte, dass es keine größere Kraft gibt als die Liebe zur Familie und zu den Liebsten, die Treue zu Freunden und Mitstreitern und die Hingabe an das Vaterland. Es war ein Jahr mit wirklich entscheidenden Ereignissen. Diese sind zu einem Meilenstein geworden, der den Grundstein für unsere gemeinsame Zukunft, unsere wahre Unabhängigkeit legt.“

Mit dieser Einleitung zündet Putin direkt eine Nebelkerze. Indem er den Krieg zu einem Dienst an der Nation verklärt, bei dem es sich um eine unverzichtbare Maßnahme zur Bewahrung der staatlichen Souveränität Russlands handele, lenkt er geschickt von dessen wahren Ursprüngen ab: nämlich von dem Streben, die Ukraine zu einem von Moskau abhängigen Satelliten zu machen. Dass er den Militärdienst als Ausdruck der Treue bezeichnet, ist insofern perfide, als Kriegsdienstverweigerung mittlerweile mit bis zu 10 Jahren Haft geahndet wird. In den hier gewählten Tenor stimmen auch folgende Aussagen ein: 

„Dafür kämpfen wir heute, indem wir unser Volk auf unseren eigenen historischen Territorien in den neuen Subjekten der Russischen Föderation verteidigen. Gemeinsam bauen und schaffen wir. Die Hauptsache ist das Schicksal Russlands. Die Verteidigung des Vaterlandes ist unsere heilige Pflicht gegenüber unseren Vorfahren und Nachkommen. Die moralische und historische Gerechtigkeit ist auf unserer Seite.“

Wladimir Putin spricht mit autoritärem Ton, als er diese Worte äußert. Er ist sich bewusst, dass er bei diesen Passagen ein Höchstmaß von Authentizität ausstrahlen muss. Wenn es ihm gelingt, den Krieg zu einem Kampf des Volkes zu machen, hat er innenpolitisch nichts zu befürchten. Dabei handelt es sich um eine Strategie, derer sich bereits der sowjetische Diktator Stalin bedient hatte. Nach dem deutschen Überfall vom 22. Juni 1941 hatte er die Bürger der Sowjetunion plötzlich als Brüder und Schwestern bezeichnet und sie im Rekurs auf den Vaterländischen Krieg gegen Napoleon auf den Kampf gegen Deutschland eingeschworen.

Mythos der heldenhaften Landesverteidigung

Gleichwohl hat Putin dabei ein Problem, das Stalin nicht hatte: Im Gegensatz zu 1941 wurde Russland nicht angegriffen, sondern hat die Ukraine überfallen. Das hält Putin jedoch nicht davon ab, abermals den Mythos der heldenhaften Landesverteidigung zu beschwören.

„Aber unser multinationales Volk hat, wie in jeder schwierigen Zeit in der russischen Geschichte, Mut und Würde bewiesen und die Verteidiger des Vaterlandes, unsere Soldaten und Offiziere sowie alle an der militärischen Sonderoperation Beteiligten unterstützt. Wir haben immer gewusst, und heute sind wir erneut davon überzeugt, dass die souveräne, unabhängige und sichere Zukunft Russlands nur von uns, von unserer Stärke und unserem Willen abhängt.“

Jahrelang – so fährt Putin fort – hätten die westlichen Eliten scheinheilig ihre friedlichen Absichten versichert. Dazu habe auch die Zusage gehört, eine Lösung für den schwelenden Konflikt im Donbass zu finden. In Wirklichkeit jedoch hätten sie die Neonazis in Kiew ermutigt, weiterhin militärische und offenkundig terroristische Aktionen gegen die friedlichen Bürger der Volksrepubliken des Donbass durchzuführen. 

Der Westen habe über den Frieden gelogen und sich insgeheim auf eine Konfrontation mit Russland vorbereitet. Dabei handele es sich um eine Tatsache, die dieser mittlerweile offen zugebe. So habe der Westen die Ukraine und ihr Volk zynisch instrumentiert, um Russland zu schwächen und zu spalten. Die russische Regierung habe dies jedoch niemals zugelassen und werde dies auch in Zukunft nicht tun. 

Nach dieser Klarstellung lenkt Putin die Aufmerksamkeit des Publikums nachgerade auf die Front. Mit feierlicher Ergriffenheit äußert er:

„Russische Soldaten, Milizionäre und Freiwillige kämpfen jetzt für ihr Heimatland, für Wahrheit und Gerechtigkeit, für die Gewährleistung von Frieden und Sicherheit für Russland. Sie alle sind unsere Helden. Für sie ist es jetzt am schwierigsten. Ich sende meine herzlichen Neujahrsgrüße an alle Teilnehmer der Militäroperation – an diejenigen, die jetzt bei mir sind; an jene, die an der Front und an der Heimatfront stehen; an diejenigen, die sich in den Ausbildungszentren vorbereiten, bevor sie in den Kampf ziehen, und an jene, die in den Krankenhäusern liegen oder bereits nach Erfüllung ihrer Pflicht nach Hause zurückgekehrt sind. Meine Grüße richten sich an alle, die als Angehörige der strategischen Divisionen im Kampfeinsatz sind, sowie an das gesamte Personal der Streitkräfte!“

Die Figur des heiligen Krieges

Die Ausführungen Putins vermitteln einen klaren Eindruck davon, wie der Kreml die aktuelle Lage Russlands darstellen möchte. Demnach hat sich das gesamte russländische Volk hinter dem Präsidenten versammelt, um sich unter dessen Führung gegen äußere Feinde zu verteidigen, die danach trachten, Russland zu vernichten. 

An dieser Stelle werden Erinnerungen an Putins Auftritt vom 18. März 2022 wach. Damals war er unter dem tosenden Beifall tausender Anhänger im Moskauer Luschniki-Stadion aufgetreten und hatte eine flammende Rede zum Jahrestag der Annexion der Krim gehalten. Vergleicht man die Bilder von damals mit denen der Neujahrsrede, wird deutlich, dass Putin nicht von seinen ursprünglichen Positionen abgewichen ist. Im Rekurs auf Johannes 15:13 „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ hatte er die Öffentlichkeit hier auf den Kampf gegen den Nazismus eingeschworen. Heute spricht er hingegen von der heiligen Pflicht, Russland zu verteidigen. Die Figur des heiligen Krieges ist damit längst zu einer festen Schablone staatlicher Inszenierung geworden. 

Am 18. März 2022 war der Krieg in der Ukraine gerade drei Wochen alt, sein späterer Verlauf noch nicht absehbar. Weder im Kreml noch im russischen Generalstab dürfte damals jemand für möglich gehalten haben, dass sich Putin in der 10 Monate später kommenden Neujahrsrede als Oberkommandierender der Streitkräfte an die Bevölkerung würde wenden müssen. Für die russische Führung ist das eine überaus bittere Erfahrung; für Putin hingegen stellt diese Entwicklung eine gigantische persönliche Belastung dar, die Spuren hinterlassen hat.

Von der einstigen Spannkraft des russischen Präsidenten, der früher auf Tigerjagd ging und mit freiem Oberkörper auf Pferden durch die sibirische Taiga ritt, ist mittlerweile nichts mehr übrig. Im Vergleich zu vor einem Jahr wirkt Putin körperlich ferngerückt. Dieser sichtbare Verfall dürfte eine unmittelbare Folge der ab Spätsommer eingetreten militärischen Niederlagen sein, die im September zur Verhängung der Teilmobilmachung führten. Trotzdem – und das zeigt die Neujahrsansprache ebenso deutlich – ist Putin noch nicht am Ende seiner Kräfte.

Zweifel an Putins Gesundheit 

Ob er tatsächlich unter einer Krebserkrankung im Endstadium leidet, wie der ukrainische Militärgeheimdienst unlängst erklärt hat, bleibt unklar. Dennoch lassen sich die bestehenden Zweifel an seiner Gesundheit nicht ausräumen. Für die Aufrechterhaltung der sozialen Binnenkohäsion ist ein derartiger Eindruck bedrohlich. Umso größer ist daher aus Sicht des Kremls die Notwendigkeit, der Bevölkerung für ihre Entbehrungen zu danken. In seiner Neujahrsrede formuliert Putin das folgendermaßen:

„Kameraden, ich danke euch für euren tapferen Dienst! Unsere ganze Nation ist stolz auf Eure Tapferkeit, Eure Ausdauer und Euren Mut. Millionen von Menschen sind im Herzen und in der Seele mit Euch verbunden, und zu Euren Ehren werden wir am Neujahrstisch anstoßen. 

Vielen Dank an alle, die die Kriegsanstrengungen unterstützen: die Fahrer und Eisenbahner, die die Frontlinien versorgen, die Ärzte, Sanitäter, Krankenschwestern und Krankenpfleger, die um das Leben der Soldaten kämpfen und verwundete Zivilisten pflegen. Ich danke den Arbeitern und Ingenieuren unserer militärischen und anderen Fabriken, die heute hart arbeiten; ebenso danke ich den Bauarbeitern, die zivile Einrichtungen und Verteidigungsanlagen errichten und beim Wiederaufbau der zerstörten Städte und Dörfer im Donbas und in Noworossija helfen.“

Nachdem Putin die Bevölkerung auf den vom Kreml favorisierten Kurs gebracht hat, kommt er auf die vom Westen gegen Russland verhängten Maßnahmen zu sprechen. Dazu erklärt er:

„Seit 2014, nach den Ereignissen auf der Krim, lebt Russland unter Sanktionen, aber dieses Jahr wurde uns ein regelrechter Sanktionskrieg erklärt. Diejenigen, die damit angefangen haben, rechneten mit der totalen Zerstörung unserer Industrie, unserer Finanzen und unseres Verkehrs. Dazu ist es nicht gekommen, weil wir alle eine solide Sicherheitsmarge aufgebaut haben. Was wir in diesem Bereich getan haben und tun, dient der Stärkung unserer Souveränität im wichtigsten Bereich – der Wirtschaft. Und unser Kampf für uns selbst, für unsere Interessen und für unsere Zukunft dient sicherlich als inspirierendes Beispiel für andere Staaten in ihrem Streben nach einer gerechten multipolaren Weltordnung.“

Schaffung einer einheitlichen Front gegen den kollektiven Westen

Geschickt versucht Putin, Russland mit einem Verweis auf die Wirtschaftssanktionen in eine Schicksalsgemeinschaft mit Staaten zu stellen, die an der globalen Dominanz der USA Anstoß nehmen. Dazu zählt vor allem China, das längst zu einem unverzichtbaren Partner Moskaus geworden ist und vor allem in militärischer Hinsicht Unterstützung leistet. Aber auch Länder wie die Islamische Republik Iran, die als offene Feinde der Vereinigten Staaten gelten, sollen angesprochen werden. Es wird deutlich, dass sich Putins Streben nach der Schaffung einer einheitlichen Front gegen den kollektiven Westen längst nicht mehr nur auf das Inland beschränkt, sondern ebenso sehr nach außen gerichtet ist. Insofern könnte man sagen, lässt sich der Versuch konstatieren, eine Art kollektiven Anti-Westen ins Leben zu rufen. Inwieweit dies mittelfristig von Erfolg gekrönt sein kann, wird man sehen. 

Zum Ende seiner Rede schlägt Putin abermals philosophische Töne an, die auf der Folie der Kriegsgräuel besonders perfide anmuten: 

„Ich halte es für wichtig, dass in diesem Jahr Qualitäten wie Barmherzigkeit, Solidarität und aktive Reaktionsfähigkeit in unserem Volk zugenommen haben. Immer mehr Menschen verspüren das Bedürfnis, anderen zu helfen. Sie schließen sich von sich aus zusammen, ohne formale Anweisungen.“

Damit verbunden ist eine weitere Passage der Danksagung an die Bevölkerung: 

„Ich möchte Ihnen für Ihre Sensibilität, Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihre Gutherzigkeit danken; und dafür, dass Sie, Menschen jeden Alters und Einkommens, sich aktiv an dieser gemeinsamen Sache beteiligen, indem Sie Lager und Transporte organisieren, um Pakete an unsere Kämpfer im Kriegsgebiet, an die leidenden Bewohner von Stadt und Land zu liefern, und dass Sie Kinder aus den neuen Föderationssubjekten in den Urlaub schicken. Sie, meine Lieben, leisten den Familien unserer gefallenen Soldaten eine großartige Unterstützung. Sie gaben ihr Leben, um das Leben anderer zu verteidigen."

In meinen Augen ist vor allem diese Passage von einem Höchstmaß an Zynismus geprägt. Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Opfer der Bevölkerung vor allem der Stabilisierung eines Regimes dienen, dass das eigene Land in einen Krieg geführt hat. Um seiner Wertschätzung Taten folgen zu lassen, hätte die Regierung die Möglichkeit, den Krieg zu beenden und damit weiteren Schaden vom russländischen Volk abzuwenden. Dass man diese Möglichkeit im Kreml jedoch nicht ernsthaft ins Kalkül zieht, liegt daran, dass man sich dort noch nie für die Blutopfer der eigenen Leute interessiert hat. Obwohl sich daran bis heute nichts geändert hat, fährt Putin fort:

„Ich verstehe, wie schwer es in der Silvesternacht für ihre Frauen, Söhne, Töchter und ihre Eltern ist, die diese wahrhaftigen Helden großgezogen haben. Wir werden alles tun, was wir können, um den Familien unserer gefallenen Kameraden zu helfen, ihre Kinder großzuziehen, ihnen eine gute Ausbildung und einen Beruf zu ermöglichen. Von ganzem Herzen teile ich Ihren Schmerz und bitte Sie um Ihre aufrichtige Unterstützung.“

Dass die russische Regierung tatsächlich alles dafür tut, um seine Soldaten zu schonen, darf bezweifelt werden. Nach den zahlreichen dokumentierten Fällen über Probleme bei der Ausbildung und Versorgung der Truppe ist kürzlich ein weiterer bekannt geworden. In der ersten Januarwoche erschien ein Video bei Telegram, worin mobilisierte Kämpfer ihrer Frustration Ausdruck verleihen. 

In einer an Putin und Verteidigungsminister Schoigu gerichteten Botschaft erklären acht Soldaten, dass man sie nach ihrem Eintreffen in der Volksrepublik von Donezk als Infanteristen an die Front geschickt habe, obwohl sie in Russland zu Artilleristen ausgebildet worden seien. Daher verlangten sie nun eine Korrektur des aus ihrer Sicht sinnlosen Befehls. Es sei nicht akzeptabel nach mehrmonatiger Ausbildung in vorderster Kampflinie verheizt zu werden. 

Stationierung von Hyperschallwaffen an den Grenzen zur NATO

Dieser Fall darf als erhellend gelten. Nicht nur ist es lebensgefährlich, öffentliche Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben, sondern zeichnet sich ab, dass das Heer nach wie vor eklatante Probleme mit der Organisation zu haben scheint. Um ihre Identität zu schützen, tragen die involvierten Soldaten Gesichtsmasken.

Für Putin indes scheinen solche Begebenheiten keine nennenswerte Rolle zu spielen. Solange die russländische Bevölkerung seiner Darstellung folgt, kommt frustrierten Soldaten keine allzu große Bedeutung zu. So beschließt er seine Neujahrsrede mit folgenden Worten:

„Wenn wir uns dem neuen Jahr nähern, bemühen wir uns alle, unsere Lieben glücklich zu machen, sie mit Aufmerksamkeit und Herzenswärme zu erwärmen, ihnen das zu geben, wovon sie geträumt haben, die Freude in den Augen der Kinder zu sehen, die rührende Dankbarkeit der Eltern und der älteren Generation für unsere Aufmerksamkeit zu spüren – sie wissen diese Funken des Glücks zu schätzen.

Freunde, jetzt ist die beste Zeit, um alle persönlichen Kränkungen und Missverständnisse hinter sich zu lassen, um euren Liebsten von euren zärtlichen Gefühlen zu erzählen, von der Liebe, davon, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein – immer, zu jeder Zeit.

Mögen diese herzlichen Worte und edlen Gefühle uns allen die Kraft des Geistes und die Zuversicht geben, dass wir gemeinsam alle Schwierigkeiten überwinden und unser Land groß und unabhängig halten werden. Lasst uns vorwärts gehen und siegen, um unserer Familien willen, um Russlands willen, um der Zukunft unseres einzigen, geliebten Vaterlandes willen!“

Den Aufruf, im neuen Jahr auf Kränkungen zu verzichten, hat zumindest Dmitrij Medwedjew nicht beherzigt. In einem Telegrampost vom 6. Januar 2023 bezeichnete der die Amerikaner als Hurensöhne, die sich als Nachkommen von Joseph Goebbels gerierten. Ferner kündigte er die Stationierung von Hyperschallwaffen (Mach 9) des Typs „Zirkon“ an den Grenzen zur NATO an. Diese hätten eine effektive Reichweite von 1.000 Kilometern, könnten mit jeder Art von Gefechtsfeldköpfen bestückt werden und seien für die westliche Luftabwehr unerreichbar. 

Foto: Andrey Mironov/ bearbeitet CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Markus Knust / 09.01.2023

Putin betreibt also russische Kriegspropaganda und gibt Durchhalteparolen aus. So what`s new here? Das hat wiederum Osthold bewogen ein paar Mutmaßungen anzustellen, die auf Basis ukrainischer Kriegspropaganda beruhen. Was uns diese Art von Artikeln sagen möchte, verstehe ich schon seit Kriegsbeginn nicht. Das im Krieg immer zuerst die Wahrheit stirbt, scheint bei der Achse noch nicht durchgedrungen zu sein. Viel schlimmer finde ich allerdings das die gesamte deutsche Journaille sich offenbar entschlossen hat, sich mit dem ukrainischen Regime gemein zu machen. Ich empfinde dies als höchst unangenehm, genauso würde es mir auch bei jedem anderen Land bzw. dessen Propaganda ergehen. Zumindest wissen denkende Menschen nun das absolut niemandem zu trauen ist, die richtigen Trigger vorausgesetzt. Den restlichen Kriegsfan War überlasse ich gerne den Lesern, die sich hier schon seit Monaten bekriegen. Ich hoffe, ihr bekommt euren Kriegseintritt und es gefällt euch dann auch so gut wie gedacht. Hauptsache ihr tragt das dann in Deutschland, Polen, Frankreich aus, wo die Kriegsbegeisterten sitzen Keine Lust schon wieder umzuziehen.

Max Meier / 09.01.2023

Denke ich an die Coronakrise, die damit verbundenen Maßnahmen und schweren Menschenrechtsverletzungen, so ist Rußland für mich das kleinere Übel. Rußland muß!!!, wenn wir als Christen überleben wollen, diesen Krieg gegen die westliche Welt gewinnen und es wird gewinnen.

giesemann gerhard / 09.01.2023

Vorschlag: Die Russen kriegen freie Hand, um Byzanz zurück zu holen, wenn sie im Gegenzug die UA in Ruhe lassen. Am Ende können dann beide friedlich durch den Bosporus fahren, an Gallipoli vorbei. Es ist unerträglich zusehen zu müssen, wie der Moslem feixt, während sich die “Rechtgläubigen”, also die russisch und die ukrainisch Orthodoxen an die Gurgel gehen. Der Kreml-Russe sogar mit Unterstützung von Moslems. Soll ihn der Teufel holen.

Marc Munich / 09.01.2023

Da kläfft er wieder: der jeglicher Souveränität freiwillig wie erpresst verlustig gegangene deutsche Vasall am helldeutschen Wegesrand.  Mit Figuren wie Anton Hofreiter, A. Bärbock o. Strack Zimmermann & Cos, bellt er gesinnungsethisch auf einer Linie, was eigentlich schon alles sagt.  Aber einmal gebärbockt, macht eben noch keinen Strategen!  Siehe:  GEORGE KENNAN,  einer der bedeutendsten Strategen der US-Geschichte warnte 1998 davor, dass die NATO-Erweiterung ein „tragischer Fehler“ sei, die eines Tages eine „schlimme Reaktion durch Russland“ hervorrufen würden.  Henry KISSINGER im Jahr 2014.  „Die Ukraine darf aus russischer Sicht niemals bloß ‚Ausland‘ sein“ Der Westen solle daher eine Linie wählen, die auf AUSSÖHNUNG abzielt. Zudem sollte die „Ukraine nicht der NATO beitreten“.  Kurz bevor der Krieg ausbrach, warnte der renommierte Ökonom JEFFREY SACHS davor, dass „die NATO-Erweiterung fehlgeleitet und riskant“ sei. „Wahre Freunde der Ukraine und des Weltfriedens“ sollten vielmehr auf einen Kompromiss mit Russland drängen. JOHN MEARSHEIMER, führender US-Professor für Geopolitik – stellte 2015 fest: „Der Westen lockt die Ukraine auf einen Holzweg, an dessen Ende die Katastrophe für sie lauert. […] Was wir de facto tun, ist dieses Ergebnis zu befördern.“ B. Clintons Verteidigungsminister WILLIAM PERRY hielt in seinen Memoiren fest, dass die NATO-Erweiterung aus seiner Sicht einen „Bruch in den Beziehungen zu Russland“ auslöse.  NOAM CHOMSKY 2015: „die Idee, dass sich die Ukraine einem westlichen Militärbündnis anschließt, wäre für JEDEN russischen Präsidenten inakzeptabel“. Die Bestrebungen der Ukraine würden sie nicht schützen, sondern vielmehr gefährden. STEPHEN COEN, anerkannter Russlandforscher, warnte 2014: „Falls wir Kräfte der NATO näher an Russlands verschieben, werden wir die Situation eindeutig militarisieren. Russland wird dabei nicht zurückweichen.“ Hab noch paar weitere, “antiamerikanische Putintrolle” auf Lager, falls erwünscht ...

Arne Witt / 09.01.2023

@giesemann gerhard ,“Die Deutschen mussten es auch lernen, das haben die Russen noch vor sich.” Ich kann da keinen Lernprozess erkennen, eher das genaue Gegenteil, das ist ja das traurige.“Die Deutschen haben es von den Amis, den Engländern gelernt, jetzt sind die Russen auf der Schulbank.” Intelligente Zeitgenossen liegen jetzt schon unter dem Katheder.”...dann hätten sie es nicht nur mit dem Westen an sich verschissen, sondern auch mit allen ihren slawischen Verwandten. Sowas nennt sich Pyrrhussieg. ” Nein, so etwas nennt man Unsinn. Größenwahn, US-Hörigkeit und ein Zimmer in Villa Kunterbunt ergeben schon eine verrückte Mischung, oder?!“Vorbild: Die Deutschen. Horribile dictu”, das ist nicht nur schrecklich, außer Ihnen sieht das auch niemand so.“Ich schäkere solange mit den Russinnen, egal, ob aus Kiew oder Moskau.” Gott hilf!

Fred Burig / 09.01.2023

@Ilona Grimm :”... @Franz Klar: Ich habe schon oft erlebt, dass Atheisten bessere Bibelkenner sind als viele Christen. Auch der Teufel kennt die Bibel besser als jeder Christ. Er hat Jesus ja mit Bibelstellen in Versuchung geführt (Matth. 4, 1-11. ” ...... Ach, liebe Frau Grimm. Glauben sie wirklich, dass einem Herrn F. Klar - nur weil er so heißt - das so einfach “klar” zu machen wäre? Ich halte es hierbei eher mit dem Motto: “Aber einen Versuch war es DOCH wert”! Viele Menschen könnten in ihrem “Innersten” schon des Glaubens fähig sein, würden es dann aber um “Himmels Willen” nicht so einfach offenbaren, weil es ihre materielle Welt durcheinander bringen könnte, in der sie es ja schließlich bisher auch so zu “Etwas” gebracht haben. Leider ist es oft der Fall, dass erst Elend und Leid eine gewisse Rolle im Leben gespielt haben müssen, bis man sich eingesteht, dass es doch noch andere Dinge zwischen Himmel und Erde zu geben scheint, die man zwar nicht materiell erfassen kann, die einem aber in der Not mindestens zum Trösten der Seele gereichen! MfG

Gert Friederichs / 09.01.2023

Ich lese nun schon x-mal die Artikel vom Herrn Osthoff. Nachdem ich bisher eher Beiträge verfolgt habe, welche das geostrategische Gesamtbild darstellen. Also J. Breszinski oder Thomas Barnett. Alles Autoren aus alter Zeit, nur die Strategie des Imperiums hat sich kaum geändert. Da braucht man nur einmal Herrn George Friedman zuhören oder sich mit der RAND-Corporation beschäftigen, also die heutigen Strategen. So lese ich nun auch Autoren, die nicht gerade auf der Linie eines Thomas Röper sind, wie den Herrn Ostholt. Ich frage mich nur, ob ein sich politwissenschaftlich erfahren Gebender wie ebendieser noch nie das “Chessboard” des Breszinski gelesen hat. Kann man als ausgewiesener Politikkenner um die strategischen Thinktanks der USA einen dermassen weiten Bogen schlagen? Also ich versuche ab und zu aus meinem Meinungsgefüge auszubrechen, andere Ansichten zu analysieren. Nur die Ostholt-Beiträge sind hierfür absolut unbrauchbar. Die Kommentare dazu, egal ob atlantisch, neutral oder putinensisch ausgerichtet, sind das einzig lesenswerte hierbei.

Werner Arning / 09.01.2023

@Peter Panter Herr Panter, Vielen hier geht es darum, dass Deutschland nicht Kriegspartei wird. Diese Befürchtung ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Es ist nicht unser Krieg. Und wir dürfen auch einmal an UNS denken. Und mit UNS sind die hier lebenden Menschen gemeint. Wir möchten nicht in einen Krieg hineingezogen werden, der außerhalb des Bündnisgebietes stattfindet. Es gibt zwar eine Menge Kriege fernab, an welchen verschiedene Bündnispartner beteiligt sind. Wir werden diesbezüglich nicht nach unserer Meinung gefragt. Sie passieren. Doch dieser hier würde uns sehr direkt betreffen. Wir wollen ihn hier nicht.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Christian Osthold, Gastautor / 15.04.2024 / 10:00 / 55

Hat die Ukraine noch genug Soldaten?

25 Monate nach Kriegsbeginn steckt die Ukraine in der Krise. Neben den stockenden Waffenlieferungen aus dem Westen benötigt sie dringend neue Soldaten. Doch wie groß…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 08.04.2024 / 10:00 / 68

Ukraine in der NATO?

Zum 75. Jubiläum der NATO hat US-Außenminister Blinken die Möglichkeit einer Aufnahme der Ukraine in Aussicht gestellt. Doch steht das im Einklang mit den Grundsätzen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 04.03.2024 / 16:00 / 34

Putins nächster Kriegsschauplatz

In der Ukraine ist Russland auf dem Vormarsch, während sich deutsche Offiziere abhören lassen, Putin wieder eine kämpferische Rede hält und das beinahe vergessene Transnistrien…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 26.02.2024 / 12:00 / 61

Zwei Jahre Ukraine-Krieg

Vor zwei Jahren befahl Putin den Einmarsch in die Ukraine und begann damit den größten Krieg in Europa seit 1945. Diese Analyse beleuchtet die vergangenen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 19.02.2024 / 10:00 / 78

Die Schwäche der Schwarzmeerflotte

An Land sieht es nicht gut für die Ukraine aus, aber im Schwarzen Meer konnte sie Russland einen schweren Schlag versetzen. Marinedrohnen versenkten die „Caesar…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 29.01.2024 / 10:00 / 49

Ein mysteriöser Flug und ein mysteriöser Abschuss

Am 24. Januar 2024 stürzte ein Militärtransportflugzeug bei Belgorod ab. Moskau behauptet, dass dabei 66 ukrainische Kriegsgefangene ums Leben kamen. Kiew bezweifelt das. Eine Spurensuche.…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 22.01.2024 / 11:00 / 75

Das ukrainische Dilemma

Um den Krieg fortzusetzen, muss Kiew dringend neue Rekruten mobilisieren. Neben der Beschaffung neuer Waffen bildet dies 2024 die zentrale Herausforderung. Über ein Dilemma, das…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 15.01.2024 / 10:00 / 100

Was droht jetzt aus Russland?

Nach der gescheiterten Gegenoffensive steckt die Ukraine in der Krise. Trotz hoher Verluste gewinnt Russland allmählich die Oberhand. Ein Blick auf Moskaus Militär-Industriekomplex zeigt, was…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com