Warum denn Leistung durch Abschlüsse nachweisen? Geht doch anders: Claudia Roth und Göring-Eckardt. Klappe unqualifiziert aufreißen reicht doch.
Von Beruf Sohn und Tochter.
Sehr geehrte Frau Buchta, Sie nötigen mir Ihren Respekt ab - Ihre Ausführungen sind sachlich, ruhig und treffend auf den Punkt gebracht: sie zeigen, wohin die Reise geht… Und damit meine ich nun nicht nur, wo Deutschland mit seiner immer schlechter werdenden Ausbildung in ein paar Jahren stehen wird, nein. Ich meine damit, wie die eher sachlich argumentierenden und beobachtenden Menschen wie Sie, durch die laut kläffende Meute zum Verstummen gebracht werden. Man hört “Sie” und “sie” nicht mehr und wenn, werden sie in der Regel einsortiert - in die immer gleichen Schubläden. Eine konstruktive Diskussion findet auf keiner Ebene mehr statt. Im Gegenteil. Es scheint wie ein Glaubensbekenntniss zu sein: keinesfalls einen Fehler zuzugeben und gegensteuern. Man könnte ja das Gesicht verlieren. Warum ist es so schwer geworden, auf Missstände hinzuweisen und diese zu korrigieren? Eine meiner Vermutungen ist, dass eben die sachlich argumentierenden Menschen ihre Stimme nicht mehr erheben. Und dies wäre sicherlich (auch) notwendig. Es ist einfach erfrischend, wenn man bei einem Elternabend mal Tacheles redet und die Verantwortlichen Versager (von Vertretern der Elternschaft über einzelnes Lehrpersonal) direkt anprangert. Was ich Ihnen persönlich vorwerfe, ist, liebe Frau Buchta, Ihr Schweigen. Zitat: “Ich denke mir dann im Stillen: Gute Frau, das Abschneiden deiner Tochter deckt sich mit ihrem Potenzial und der Leistungsbereitschaft, die sie seit Jahren zeigt.” Nein! Nicht im Stillen denken! Sie sollten mitteilen, was Sie für richtig erachten. Sie sind der Profi - Sie haben die Ausbildung zur Vermittlung von Wissen! Also schämen Sie sich nicht, negative Leistung auch genauso mitzuteilen. Es ist für einen selbst sehr befreiend - glauben Sie mir!
@Tom Hess:Ich selbst war in den 80igern auf einer bayrischen Realschule im “technisch-mathematischem” Zweig. Meine Tochter ist heute auf einem bayerischem Gymnasium. Ich behaupte mal dass “meine” Mathematik im entsprechendem Jahrgang in der Realschule damals anspruchsvoller war, als die heutige auf dem Gymnasium. Vermutlich damals auch schon deutlich anspruchsvoller als in Bremer oder Berliner Gymnasien.
Das ist die Generation Nanny, der auch im Alter von 18 Jahren noch, bildlich gesprochen, der Po nach dem Toilettengang abgewischt wird. Alles, was eigene Initiative oder eigene Anstrengung fordert, ist “strukturelle Gewalt”, dieser Unbegriff, den idiotische Linke geboren haben, um ein Argument gegen alles und jedes zu haben, was mit Eigenverantwortung und Anstrengung zu tun hat. Das beunruhigende ist, dass solcherlei Denkhaltung sich bereits in diesen jungen Köpfen festsetzt. Die Welt ist aber kein Schlaraffenland, in dem einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Und ein Studium, das nur bestanden wurde, weil die Anforderungen auf Klippschulniveau herabgesenkt wurden, ist nichts wert, schon gar nicht im internationalen Wettbewerb mit scharf nach Leistung und Intelligenz ausgesiebten Talenten wie in China, Japan oder USA! Immer mehr Patente und Erfindungen finden in diesen Ländern statt, in Deutschland, einst eine Hochburg des wissenschaftlichen Fortschritts, versiegt dies mit steigender Geschwindigkeit! Geschwätz"wissenschaften” wie Soziologie, Politologie und Psychologie stehen hoch im Kurs, Naturwissenschaften sind bäh! Solchen Leuten kann man natürlich vormachen, der Klimawandel sei menschengemacht oder die japanischen Tsunami-Toten seien eigentlich durch die Kernkraftwerke von Fukushima ums Leben gekommen. Denen kann man auch erzählen, Der Irak, Afghanistan oder Nordafrika seien unsere Nachbarländer - In Geografie ist ja sogar unsere Kanzlerin ungenügend. Bei den Grünen mangels Bildung sowieso.
Das mag alles so stimmen, was Sie werte Frau Buchta und die vielen Leserzuschriften bei den Schülern und den Studenten aus Ihrem Umfeld wahrnemen. Meine Erfahrungen aus dem studentischen Umfeld meiner Kinder (Jura, Geowissenschaften) sind, was Interesse und Leistungswille der jungen Menschen angeht sehr positiv. Auch begeistert mich immer das vielseitige Wissen, insbesondere der jungen Geowissenschaftler. Dies mag vielleicht am Thema liegen.
Auf einem Elternabend in der Grundschule (Klassenstufe 4) wurde tatsächlich thematisiert, dass knapp ein Drittel der Klasse bei einer Note 2 oder 3 anfängt zu weinen. Zusätzlich wurden die Eltern generell gebeten davon absehen die Lehrerschaft zu kontaktieren um bessere Noten auszuhandeln, da „das Kind den Stoff zu Hause ja beherrscht hat…“.
“Wie schon gesagt, habe ich etwas Mühe mit dieser weinerlichen Protestkultur, die sich durch das Internet großartig artikulieren und organisieren lässt. Ebenso mit den ständigen Beschwerden über die unfairen äußeren Umstände, die den erwarteten und verdienten Erfolg verhindert hätten. Kann er nicht mehr verdient werden, so versucht man wenigstens, ihn einzuklagen. ” Die “Erziehung” scheint Früchte zu tragen. Aber vielleicht kommen alle auch noch in der Politik unter ? Nur wer erarbeitet die Diäten ?
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