Programmstörungs-Auftakt mit Carolin Kebekus

Es gibt viele Themen, die man dem Publikum „unterjubeln“ könnte, indem man sie ohne Ankündigung ins Programm stellt, während die Zuschauer auf den Tatort, den Bergdoktor oder die Rosenheim-Cops warten. Immerhin, ein Anfang ist gemacht!

Carolin Kebekus ist vor kurzem Mutter geworden; das war nicht nur für sie ein Grund zur Freude, sondern auch für eine beachtliche Anzahl von Zuschauern, die nun eine Weile nicht befürchten müssen, beim Zappen über eine Comedienne zu stolpern, die so witzig ist wie ein altkluges Mädchen mitten in der Pubertät, das sich zum Geburtstag ein Emma-Abo wünscht. 

Umso größer war die Überraschung, als letzten Sonntag gleich nach dem leicht modifizierten Tatort-Vorspann Carolin Kebekus, vollbeladen mit Einkäufen, im Bild auftauchte und eine Programm-Änderung bekanntgab. 

Es gäbe da ein Thema, „das uns alle betrifft“. Ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sei „von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht“, und die Politik könne sich „nicht einmal auf die Kindergrundsicherung einigen“. Wo blieben da „die landesweite Empörung, die Großdemo für Kinderrechte, der nationale Sondergipfel“, fragte Frau Kebekus, und natürlich war es eine rhetorische Frage, die sie umgehend selbst beantwortete. „Leider ist die Lobby der Kleinen sehr klein.“ Sie sei nicht in der Regierung, die Handynummer von Christian Lindner habe sie leider auch nicht zur Hand. Dann wechselte sie vom einfachen Singular zum Pluralis Majestatis. „Wir stören hier und heute das ARD-Abendprogramm.“ Später hieß es seitens der ARD, Frau Kebekus habe das Programm „gekapert“. Haha.

Eine Nötigung des Zuschauers

Am Ende der knapp 15-minutigen Programmstörung, in der Kinder Erwachsene spielten, ergriff Carolin Kebekus wieder das Wort, um darauf hinzuweisen, dass Kinder „wichtig“, „wertvoll“ und „unsere Zukunft“ seien. „Wir müssen sie schützen und dafür sorgen, dass sie sich gesehen, gehört und geliebt fühlen.“ Eine sensationelle Erkenntnis, die bis jetzt nur gelegentlich in Waldorf-Schulen zur Sprache kam. Danach wandte sich Frau Kebekus wieder ihrem Baby zu und überließ die Zuschauer dem „Tatort“ aus Münster mit Jan-Josef Liefers und Axel Prahl. Wer einfach nur den Tatort sehen wollte, musste eine Propaganda-Performance über sich ergehen lassen, die von der NZZ zu Recht als „Nötigung des Zuschauers“ abqualifiziert wurde. 

Was der Sache eine absurd-pikante Note verleiht, ist ein Musik-Video, in dem Carolin Kebekus, lange bevor sie Mutter wurde, mitwirkte, eine Parodie auf den Rapper 50 Cent aus dem Jahre 2009: „Fifty Sven feat. King Blade and Fotze Brown – In Da Puff“. So etwas würde heute nicht einmal arte nach Mitternacht senden. Die in den Tatort integrierte „Programmstörung“ hat dagegen das Zeug zum Normalfall.

Warten auf den Bergdoktor

Es gibt viele Themen, die man dem Publikum „unterjubeln“ könnte, indem man sie ohne Ankündigung ins Programm stellt, während die Zuschauer auf den Tatort, den Bergdoktor oder die Rosenheim-Cops warten: Migration und Integration, Willkommenskultur, Kriminalität, Facharbeitermangel und Diversität in Kitas und Schulen. „Aufgaben“, die nur darauf warten, positiv dargestellt zu werden, nicht als Problem, sondern als Herausforderung. 

Und so freuen wir uns schon auf den nächsten Tatort, Polizeiruf 110 oder den ZDF-Fernsehgarten, mit einem Kurz-Feature über Klara Geywitz vorneweg, die ihr Wirken als Ministerin für Wohnungsbau angemessen würdigt. Oder mit Lisa Paus, der multipolaren Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Steffi Lemke, der temperamentvollen Ministerin für Umweltschutz; mit Karl Lauterbach, dem genialen Krisenmanager, oder gleich dem Kanzler und seiner Aktentasche voller Geheimnisse. 

 

Henryk M. Broder ist einer der Herausgeber der Achse des Guten.

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Leserpost

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Holger Kammel / 22.08.2024

Weil es noch in keinem Post erwähnt wurde: Die ärmsten Kinder sind die, denen die Liebe ihrer Familie, speziell ihrer Mutter fehlt. Das gibt es massenhaft in unserer degenerierten, entsozialisierten Gesellschaft. Die fehlenden Markenklamotten, der fehlende Auslandsurlaub sind entbehrlich. Ein zelebriertes Weihnachtsfest wiegt das allemal auf. Oder ein Ostereiersuchen, bei dem man ständig über Muttis Verstecke gestolpert ist, weshalb die 4 bis 5- mal versteckt wurden. Wenn Du dann einen einigermaßen dämlichen Hundewelpen neben Dir hast, der genauso untalentiert, aber eifrig mitsucht, das ersetzt allen materiellen Wohlstand.  Familienfeindlichkeit und Kinderfeindlichkeit wurde von Linken zielstrebig gefördert. Kann sich noch jemand an Alice Schwarzers Bezeichnung für kindererziehende Hausfrauen erinnern? “Mutterkühe!” DAS ist Menschenfeindlichkeit. Die Kinderliebe im besten Deutschland aller Zeiten: “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”

Ulrich Jäger / 22.08.2024

Ich habe mir den “Tatort” über die Mediathek angesehen, so bin ich um diese Performance herumgekommen. Ich habe es mir abgewöhnt, TV direkt zu sehen. So ist man vor Überraschungen, in einem “Brennpunkt” zu irgendeinem Ereignis betreute Informationen in leichter Sprache zu erhalten, sicher. Eine Frage am Rande: Ist Olympia schon vorbei?

Fred Burig / 22.08.2024

Carolin Kebekus ??!! - also wer die lustig findet, hat keine Ahnung von echtem Spaß!! Sie ist die schlechteste Vertreterin in der Zunft “Witzigkeit hat seine Grenzen”..... MfG

Thomas Szabó / 22.08.2024

Kinder sind wertvoll! Das wusste ich nicht! Wow!

Heiko Loeber / 22.08.2024

Glaube, man nennt es “Propaganda Placement”. Geht dann im fortlaufenden antirassistischen, antifaschistischen, diskriminierungsfreien und die-Demokratie-vor-sich-selbst-schützenden TV-Abendprogramm stramm und couragiert so weiter. - Seid bereit.

Stefan Riedel / 22.08.2024

Tochter oder Sohn? Natürlich nicht, gibt es nicht! Warum nicht Abtreibung nach der Geburt (Selbstbestimmungsrecht, falsch, Selbstreproduktionsrecht einer jeden Frau? ) Ich frage ja nur?  Ein Kind einer doch irgendwie deutschen Mutter, ein Gefährdungspotential? Ich Nazi? D verrecke!

Holger Kammel / 22.08.2024

Im Verhältnis zu dieser Person geht jede Prostituierte einem ehrlichen und ehrbaren Beruf nach. Wenn mal wieder ein Film über die fanatisierten Weiber des dritten Reiches gesendet wird, wäre diese Figur eine bedenkenswerte Besetzung. Die bräuchte nicht so viel zu schauspielern, sondern nur ihr Naturell ausleben. “Mein Führer, ich will ein Kind von Dir.” Das wäre so ähnlich wie Kinski, dessen schauspielerische Leistung auch nur darin bestand, seine gestörte Persönlichkeit zu offenbaren. Im übrigen widerspricht es sich nicht, daß sie Kinder früher einmal als Klimakiller Nr. 1 bezeichnet hat. Da geht es um deutsche, weiße Kinder. Diese sind klimafeindlich, schädlich, Nazis, bei PoC-Kinder sieht das natürlich völlig anders aus. Die Kinderrechte im Grundgesetz dienen zwei Zwecken: 1. dem vollständigen staatlichen Zugriff auf Kinder zum Zwecke der ideologischen Ausrichtung und 2. der Etablierung zusätzlicher zielstrebiger Sozialleistungen in Richtung migrantischer Bevölkerungsschichten. Das erleben wir ja bereits seit Gerhard Schröders “Reformen”: (vorwiegend) Deutsche zahlen, (vorwiegend) Migranten entnehmen. Um eine deutsche Antirassistin in kirchlich herausgehobener Position zu zitieren: ” Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern, da weiß man doch, woher der braune Wind weht.” Klar, da kann nur ein Nazi draus werden- Antirassismus! Kebekus hat ihr Kind durch einen migrantisch islamischen Vater veredelt.  Ach so, Kinderschutz beinhaltet nach Kebekus und ihren evangelischen Bacchantinnen natürlich das Recht auf Abtreibung bis zum Tag der Geburt. Von der Position sind diese Furien erst abgerückt, als ich sie als Mörder der Kategorie T4 -Euthanasie bezeichnet habe.  Der nominierte demokratische Vizepräsident praktiziert das in Minnesota. Sorry, zu lang, ehrliche Empörung über diesen Ab…., was auch immer.

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