Orit Arfa, Gastautorin / 15.08.2024 / 10:00 / Foto: Facebook/privat / 38 / Seite ausdrucken

Pro-Israel-Account: Gelöscht wegen Hass und Gewalt?

Facebook löscht prominenten deutschen Pro-Israel-Account, nachdem er auf eine weibliche israelische Geisel aufmerksam gemacht hatte.

Viele Menschen wissen nicht, dass es auf dem Land in der Nähe von Bielefeld ein kleines Zentrum für Israel-Aktivismus gibt. Es wird von einem 45-jährigen Arbeiter aus der Autoindustrie, Andreas Boldt, mit der Unterstützung von Familie und Freunden betrieben. Ich habe Boldt zum ersten Mal 2016 interviewt, als ich seine Arbeit für amerikanisch-jüdische Medien vorstellte. Seitdem sind wir Freunde geblieben.

Eigentlich hat seine gesamte Familie, zu der seine Eltern, acht Geschwister und deren Kinder gehören, mich und meine Tochter inoffiziell adoptiert, weil sie verstanden haben, dass eine alleinerziehende Mutter ohne Familie in Deutschland die Annehmlichkeiten eines Zuhauses braucht, und das haben sie mehr als erfüllt. Boldts Logik und sein Auftreten haben seinen gesamten Familienkreis dazu gebracht, sich für die Juden in Deutschland einzusetzen, nicht aus „historischer Verantwortung“, sondern weil es das Richtige ist. Als die Ereignisse vom 7. Oktober passierten, luden sie mich ein, ein paar Tage bei ihnen zu bleiben, damit ich mich in Berlin nicht so allein und unsicher fühlte.

Boldts öffentlichstes Ventil für die Unterstützung Israels ist der Account Freundschaft Deutschland-Israel, der auf Facebook und Instagram existiert. Nun, es hat einmal auf Facebook existiert. Nachdem Boldt eine Geburtstagsnachricht für die Geisel Naama Levy gepostet hatte, die gezwungen war, ihren 20. Geburtstag in der Gefangenschaft der Hamas zu feiern, erhielt er plötzlich eine Nachricht von Facebook, dass der Beitrag gegen die Gemeinschaftsstandards verstoße, die offenbar Hass und Gewalt verbieten. Tatsächlich stellte der Beitrag, der ein Bild von Naama Levy vor ihrer Entführung mit einer Girlande im Haar und ein Bild ihrer blutverschmierten Hose zeigte, auf dem sie von Terroristen in einen Lastwagen gestoßen wurde, Hass und Gewalt dar.

Warum unterstütze ich Israel auf diese Weise?

„Die Meinungsfreiheit im Westen ist tot“, sagte er in einem Gespräch, das wir im Haus seiner Schwester führten. Er ist besonders entmutigt, weil er den Zugang zu seinem gesamten Konto verloren hat – das sind 13 Jahre harter Arbeit, in denen er sich für Israel eingesetzt hat. Er kann nicht mehr auf frühere Beiträge oder sogar auf seine persönliche Facebook-Seite zugreifen.

Er gründete die Facebook-Seite 2011 aus dem Bedürfnis heraus, die einzige Demokratie im Nahen Osten zu unterstützen, und sie hat inzwischen 40.000 Anhänger. Er hat versucht, die Entscheidung bei Facebook anzufechten, aber ohne Erfolg. Er vermutet, dass die Seite von einer Armee israelfeindlicher Trolle gemeldet wurde und dass er das Pech hatte, mit einem israelfeindlichen Manager im Facebook-Büro zu tun zu haben. Seltsamerweise sind der Beitrag und das Konto immer noch auf Instagram aktiv, das der Facebook-Muttergesellschaft „Meta“ gehört.

„Die Leute fragen mich: Warum unterstütze ich Israel auf diese Weise? Warum stecke ich so viel Mühe, Zeit und Geld in Israel?“ sagte mir Boldt 2016. „Es gibt kein Volk, keinen Staat auf der Welt, der so viele Feinde hat, der so viel in diesem Leben zu kämpfen hat wie das jüdische Volk und der Staat Israel.“

Nicht an die Launen der Spender gebunden

Boldt hat nicht die Zeit und das Geld, um einen Anwalt zu engagieren, der die Entscheidung vor deutschen Gerichten anfechten könnte. Seine Seite ist buchstäblich eine Non-Profit-Organisation. Tatsächlich investiert er sein persönliches Geld in den Unterhalt des Kanals. Ich wette, dass seine von der Basis ausgehende, unabhängige und von Herzen kommende Arbeit tatsächlich effektiver ist als die Arbeit bezahlter Pro-Israel-Befürworter. Er ist nicht an die Launen der Spender gebunden.

„Ich bin wirklich traurig“, sagte er. „Es war meine Art, einen Beitrag zu leisten. Ich versuche, andere Wege zu finden, um das Projekt fortzusetzen, z.B. eine Webseite einzurichten, aber Facebook war die beste Plattform für die Art von Beiträgen, die ich veröffentlicht habe.“

Wenn Sie Andreas Boldt helfen möchten, senden Sie ihm bitte eine E-Mail an: atretes3@gmail.com .

 

Orit Arfa, geb. in Los Angeles, lebte über 12 Jahre in Israel und schreibt regelmäßig für den Jewish News Service und andere jüdische Publikationen. Ihr erstes Buch, „Die Siedlerin“, behandelt die Folgen des Abzugs aus dem Gazastreifen; „Underskin“ ist eine deutsch-jüdische Liebesgeschichte.

Foto: Facebook/Privat

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Leserpost

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Thomas Szabó / 15.08.2024

Facebook-Faschismus Teil 3: Die Zensur der EU agiert genauso wie Facebook. Sie verharmlost den Islam und gefährdet aktiv die europäische Bevölkerung. Siehe: Verbotsgesetz 1947, § 3i, § 3k. Wer die Aufklärung der Hamas-Verbrechen verhindert, der unterlässt die Verhinderung der Hamas-Verbrechen (§ 3i). Bei Beamten, öffentlich Bediensteten, Politikern sollte das zur fristlosen Kündigung führen! Das deutsche NetzDG und die EU-Digital Services Act gefährden die Bürger Europas!

Thomas Szabó / 15.08.2024

Facebook-Faschismus Teil 2: Facebook verhindert seit Jahren systematisch die Aufklärung über den Islam. Islamkritische Gruppen, Fotos & Videos die islamische Hass & Gewalt darstellen werden gelöscht. Facebook verharmlost den Islam und gefährdet damit aktiv die europäische Bevölkerung und alle Nichtmuslime weltweit. Das geschieht unter dem Vorwand, dass die Darstellung von islamisch motivierten Hass & Gewalt dazu geeignet ist Hass & Gewalt gegen die Muslime zu schüren. Facebook verhindert weltweit die Aufklärung über den Gewaltpotential des Islam und gefährdet damit die Weltbevölkerung. Mit derselben Argumentation könnte man die Aufnahmen aus den Vernichtungslagern vernichten, um den Nationalsozialismus vor Kritik zu schützen. Damit würde man den Nationalsozialismus als harmlos darstellen und fördern. Facebook fördert offen den Islam, weil Facebook nur eine einseitige positive Sicht des Islam zulässt. Damit betreibt Facebook islamische Propaganda. Facebook macht sich faktisch zum Mittäter und fördert indirekt den islamischen Terrorismus. Die pro-islamische Facebook-Politik stellt eine globale Gefahr dar.

Lutz Herrmann / 15.08.2024

Auf Instagram geht auch nix mehr. Something went wrong There’s an issue and the page could not be loaded. Tja, Antisemiten gehen gründlich vor.

Thomas Szabó / 15.08.2024

Facebook-Faschismus Teil 1: Bei uns in Österreich gibt es das Verbotsgesetz 1947. Es regelt u.A. den Straftatbestand der Nationalsozialistischen Wiederbetätigung (§ 3g), Unterlassung der Verhinderung (§ 3i), Amts- und Funktionsverlust (§ 3k) für Beamte und öffentlich Bedienstete. ♦ Was können wir davon auf Facebook anwenden? Facebook löscht den Pro-Israel-Account von Herrn Andreas Boldt, der sich für ein von der Hamas entführtes jüdisches Mädchen einsetzt. Die Hamas orientiert sich offiziell an der NSDAP, am Nationalsozialismus, an deren eliminatorischen Antisemitismus, heißt den Holocaust gut, propagiert einen 2 Holocaust. ♦ Facebook unterstellt Herrn Bolt “Hass und Gewalt” darzustellen. Was will Facebook damit sagen? 1.) Sollen Hass & Gewalt überhaupt nicht dargestellt werden? Sollen Hass & Gewalt verschwiegen & verharmlost werden? Will Facebook damit die Bürger uninformiert halten und gefährden? 2.) Sollen auch die Fotos aus den Konzentrationslagern verschwinden, weil sie dazu geeignet sind Hass & Gewalt gegen die nationalsozialistischen Täter zu schüren? 3.) Will Facebook Hass & Gewalt gegen die Hamas unterbinden? Will Facebook eine negative Sicht auf die Hamas unterbinden? Betreibt Facebook indirekt Hamas-Propaganda? 4.) Betreibt Facebook eine Täter-Opfer-Umkehr? Verleumdet Facebook die Opfer? ♦  Sympathisiert Facebook mit dem Hamas und dem Nationalsozialismus unter Adolf Hitler? 5.) Gehören Mark Zuckerberg und seine Angestellten wegen Nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor Gericht gestellt? ♦ Gehört Facebook als verfassungsfeindlich eingestuft & verboten?

Johannes Schuster / 15.08.2024

Teil 2:  Der Terrorist, der bei den Bildern zu Naama Levy zu sehen ist, ist kein typischer Palästinenser ! Man sollte mal seriös ermitteln, wer alles an diesem 07.10. beteiligt war. Da hatte man sich nämlich noch ein paar Spezialisten importiert. Auch glaube ich nicht, daß man im Gazastreifen das Fliegen mit Luftsportgeräten trainieren kann, ohne daß das auffiele. Die Ausführenden waren Söldner, die Frage sollte sein, wer diese waren, woher sie kamen, und wie das Ganze finanziert wurde und welche westlichen Stellen bescheid wußten. Die vereinten Nationen sind mittlerweile eine Tauschbörse für Antisemiten geworden, wo der Geist von Heinrich Himmer mittlerweile am Tisch mitverhandelt. Die UN war ein Tribut an Nazideutschland und leider hat sich die Bewertung dieses Tributs gekehrt. Es ist ein positiver solcher geworden. Ribbentrops Schaumwein - connection macht heute Weltpolitik. Ich halte es übrigens bis heute für einen Fehler daß man Ribbentrop zum Tode verurteilte: Man hätte ihn über Jahre hin ausquetschen sollen, welche Strippen das Reich in der Welt verlegt hatte, dann würden sich einige Dinge aus der Gegenwart ganz anders herleiten lassen. Die Spuren des Pangermanismus sind aufschlußreicher als das bloße Zeitgeschehen.

Johannes Schuster / 15.08.2024

Die Betroffene Naama Levy wurde übrigens nach Stand der Erkenntnis vergewaltigt und zwar mit einem nicht unerheblichen Schaden an den Genitalien. Und da in gewissen Kulturkreisen ein Hygieneproblem haben kann sich jeder die Folgeinfektion ausmalen.  Das ist die Realität. Ein Auge für ein Auge bedeutet nur Gerechtigkeit auf dem Maß des Schadens. Wer einem Menschen das Leben durch Trauma nimmt, der soll sein Leben verlieren wie derjenige, der es wegen der Tat im Trauma verliert. Der Sinn dahinter ist es, daß die Gerechtigkeit droht, daß keiner eine Tat begeht !  Denn der Schmerz des Opfers wäre der eigene Schmerz und daran soll sich der Mensch in seinem Handeln bemessen. Wenn er es nicht tut, muß er mit den Folgen leben, oder an ihnen sterben. Allein um das Leid nicht zum Begleiter im Leben zu haben muß der Philisterstreifen so umgebaut werden, daß nichts an sein Grauen erinnern wird, wie man den Deutschen ihr Frankfurt und ihr Heilbronn nehmen mußte, damit sie aufhörten mit dem Wort “Reich” die Zuckerbäckerei an einen Mörderstaat zu koppeln. Ohne den Feuersturm hätten die Deutschen nicht genug am eigenen Trauma reflektieren müssen und wären noch mehr auf Rache aus gewesen als 1949 ohnehin schon in ihren versteckten Weiterzüchtungen des Reiches in den Familien. Wer Krieg nicht will, soll gewisse Dinge nicht tun, wer gewisse Dinge tut, der muß mit den Konsequenzen leben und wenn 1000 Bestialische auch nur einen einzigen Menschen massakrieren und diese 1000 Bestien haben eine Traube von 10 000 um sich, dann ist der Weinberg als ganzes hinfällig für die Frucht, die er bringt.  Die Opfer der Hamas müssen eine sehen: daß es keinen Umstand mehr gibt, der an die Tat erinnert. Und jeder soll wissen, wie es den Peinigern die Dina erging. So wird es ihnen ergehen mit dem Zins ihres eigenen Hasses werden sie verzinst.  Wer Feuer züchtet wird Feuer ernten und die Ähre trägt immer mehr Frucht als der Keim.

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