Irfan Peci, Gastautor / 18.09.2018 / 16:05 / Foto: Pixabay / 19 / Seite ausdrucken

Private Sicherheitsdienste: Den Bock zum Gärtner machen

Von Irfan Peci.

Dass sich im privaten Sicherheitsgewerbe zwielichtige Gestalten bewegen, ist kein Geheimnis. Selbst mich schockierte es allerdings, als ich Erens Erzählungen lauschte. Eren ist ein Gefährder, der vor einem Jahr mit dem Islamismus brach, und nun mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht. Obwohl Gefährder, vollbrachte er folgendes Kunststück: Er wurde von einer privaten Sicherheitsfirma zum Schutz der Tour de France eingesetzt, dann jedoch vom SEK verhaftet, weil man ihm eben auf genau dieser Veranstaltung einen Anschlag zutraute. Wer dies für einen kuriosen Einzelfall hält, irrt jedoch. 

Mir war bereits vor Erens Schilderung ein Fall aus Frankfurt bekannt, der ähnlich paradox ist. Ein marokkanischer Dschihadist erzählte, wie er als Sicherheitskraft zum Schutze einer Preisverleihung in Hessen eingesetzt wurde, auf der sich Dunya Hayali befand, die er im selben Satz aufs Übelste beschimpfte und beleidigte. 

Aber es geht noch besser, nach dem Motto: „Wer bin Laden beschützen kann, ist auch in der Lage, deutsche Flughäfen zu schützen“. Kürzlich wurde bekannt, dass der berüchtigte Ex-Bodyguard bin Ladens, der Tunesier Sami A., von einem privaten Sicherheitsunternehmen an Flughäfen eingesetzt wurde.

Nun rechtfertigen sich die Sicherheitsbehörden damit, dass nicht jeder einzelne der hunderttausenden Beschäftigten im privaten Sicherheitsgewerbe ausreichend überprüft werden könne. Das mag sein. Doch wieso müssen überhaupt immer mehr private Sicherheitsfirmen für die allgemeine Sicherheit sorgen? Ist dies nicht die Kernaufgabe eines Staates, an den Bürger zum Teil fast die Hälfte ihres Einkommens an Steuern abführen und dem das Gewaltmonopol zugesprochen wird? 

Die Erdbeerbeet-Bewachung geht noch

Das private Sicherheitsgewerbe boomt eben deswegen, weil staatliche Behörden nicht mehr ausreichend fähig sind, allgemeine und öffentliche Sicherheit zu garantieren, und dadurch diese Lücke immer mehr durch den Privatsektor gefüllt wird. 

Alles halb so schlimm! Zumindest bei Fällen wie dem des Islamisten Ugur S. aus Mönchengladbach. Ugur S. versuchte, sich dem IS anzuschließen und stand vor Gericht, weil er Frau und Kind misshandelt haben soll. Wie dies konkret aussah, schildert die Richterin so

„Er wollte den Jungen zu einem Gotteskrieger machen. Um ihn zu stählen, wurde er jeden Morgen mit Peitschenhieben auf Brust, Beine und Arme geweckt.“ Als die schwangere Mutter ihrem Sohn zu Hilfe eilen wollte, drohte er ihr: "Ich schneide dir das Kind aus dem Bauch". 

Auch der liebevolle Familienvater mit den etwas ungewöhnlichen Erziehungsmethoden Ugur S. übernimmt in Mönchengladbach Sicherheitsaufgaben, er überwacht nämlich nachts eine Erdbeerplantage. Der Überwachung deutscher Erdbeerplantagen durch einheimische Dschihadisten würde ich ja gerade noch so zustimmen, wobei auch hier Vorsicht geboten ist, da es mehrere Aufrufe seitens des IS gab, uns alle hier zu vergiften. Wer möchte schon nach einem gemeinsamen sonntäglichen Erdbeerpflücken mit der Familie in der Notaufnahme landen? Doch für alle anderen Sicherheitsbereiche sollte Vater Staat einfach die von uns abgeführten Gelder verwenden und bitte selbst für Sicherheit sorgen. 

Irfan Peci, geboren 1989 in Serbien, aufgewachsen in der Oberpfalz, wird 2007 zum Deutschland-Chef der „Globalen Islamischen Medienfront“ (GIMF), eines der weltweit wichtigsten Propaganda-Netzwerke für al-Qaida. Vom BKA enttarnt, wird er inhaftiert und als V-Mann für den Verfassungsschutz angeworben. Er hat mit seiner extremen Vergangenheit gebrochen und darüber in seinem Buch „Der Dschihadist“ geschrieben.

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Leserpost

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Dr. Karl Wolf / 18.09.2018

Frau Merkel würde man doch ein paar Gefährder zu ihrem Schutz gönnen.

Helmut Bühler / 18.09.2018

Die Staatsquote liegt zwar über 50% aber für mehr Polizei und Sicherheit reicht es trotzdem nicht. Das muss man verstehen, braucht der Staat doch das Geld für die Millionen Kollegen von Sami und Ugur, die leider nicht bei privaten Sicherheitsdiensten unterkommen konnten und trotzdem ihre Frauen (gerne auch mehrere) und ihre vielen Kinder satt bekommen müssen. Da helfen wir gerne und stellen kleinliche Ängste zurück, ja schämen uns sogar ein wenig dafür.

Werner Liebisch / 18.09.2018

Das sind die negativen Auswirkungen des Neoliberalismuses, eines Zuviel an dessen. Irgendwann werden private Söldner für Deutschland und seine Freunde in den Krieg zehen, sowie es un den Staaten schon der Fall ist. Gesinnung egal, Hauptsache kampfbereit. Ob das alles positiv ist, ich weiß es nicht. Meines Erachtens muss nicht alles privatisiert werden, innere Sicherheit, Schulen, Infrastruktur etc..sollten eigentlich in öffentlicher Hand bleiben. Wenn ich aber dann in Richtung Hauptstadtflughafen BER denke…, oder liegt es dort einfach nur am rot-rot-grünen Filz und Dilettantismus?

Th.F. Brommelcamp / 18.09.2018

In Berlin bewachen Refugees in Sicherheitsdienste andere Refugee Heime.

Tobias Meier / 18.09.2018

Zu diesem Ugur S. fällt mir nur ein: was für ein Rechtsstaat ist das, der sich von so einem Wicht dermaßen auf der Nase herumtanzen lässt, anstatt das einzig Richtige zu tun und ihn umgehend und langfristig einzusperren bzw wenn möglich des Landes zu verweisen. Frau und Kind werden es uns danken.

O. Prantl / 18.09.2018

Lang ist´s her, aber es ist immer noch das Gleiche. Flughafen München Riem damals, als Flugverkehr auf´s Äußerste bedroht war, standen am Flughafen überall Polizisten mit Maschinenpistolen und gepanzerten Fahrzeugen. Ich habe auf dem Rollfeld gearbeitet. Die Zugangsberechtigung bestand in einem weißen Kärtchen ohne Lichtbild, war aber egal, es wurde eh nicht kontrolliert. Wir gingen einfach durch den VIP-Zugang ohne jede Kontrolle. Israelische Maschinen wurden besonders bewacht, auf dem Rollfeld waren sie umringt mit gepanzerten Fahrzeugen und Polizisten mit Maschinenpistolen und natürlich die Feuerwehr mit Löschkanonen. Alle hatten Schießverbot, weil die Flugzeuge auf dem Rollfeld betankt wurden, Als ich einen Feuerwehrman gefragt habe, wie er das so sieht, sprach er: “Denk dir nix, im Zweifelsfall spritz ich den bis nach Trudering (Nachbarort” Übrigens, die Fluhafenbewacher kamen auch damals schon aus südöstlichen Gefilden. Wie gewählt, so geliefert…...jetzt sind sie halt da !  

Rolf Menzen / 18.09.2018

Für den Taxischein braucht man ein sog. Großes Führungszeugnis. Als Security-Mitarbeiter nicht?

Simone Robertson / 18.09.2018

Gerade ein bestimmtes Klientel fühlt sich als Angestellter in diesen privaten Sicherheitsunternehmen wohl: Der Chef spricht meist die selbe Sprache und hat einen Job, der einem Respekt einbringt.

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