Wolfgang Meins / 26.08.2020 / 06:14 / Foto: Mikhail Evstafiev / 75 / Seite ausdrucken

Traumatisierung: Opfer, Patienten, Weicheier?

Kürzlich hatten wir uns hier auf achgut.com mit der Frage befasst, ob eine Traumatisierung von jüngeren Migranten eine Art Risikofaktor für die Beteiligung an Krawallen wie in Stuttgart und Frankfurt darstellt, wie es von Medien immer wieder gerne mal behauptet wird. Auch wenn so gut wie alle Leserkommentare die Analyse des Autors teilten, klang aus nicht wenigen eine gewisse Skepsis dahingehend heraus, ob die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) nicht häufig zu freihändig oder gar inflationär vergeben werde. 

Unter einer PTBS wird im Wesentlichen ein durch ein relevantes Trauma ausgelöster Symptomenkomplex aus angstvollem Wiedererleben des Traumas, Vermeidung von Reizen, die mit dem traumatischen Ereignis verbunden sind, und anhaltender Änderung der Stimmung verstanden. Etliche Leser verwiesen darauf, dass eine solche Störung doch offensichtlich sowohl bei den überlebenden deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs als auch den Millionen Vertriebenen und der den Bombardierungen durch die Alliierten ausgesetzten Zivilbevölkerung zumindest ganz überwiegend gefehlt habe. In der Tat: Die meisten Menschen hatten damals offensichtlich andere Probleme und ebenso die Wissenschaft. Jedenfalls liegen auch keinerlei Studien oder Dokumentationen aus den Nachkriegsjahren über Traumatisierungen von bestimmten Teilen der deutschen Bevölkerung vor. 

Dass es sich bei der PTBS um eine irgendwie besondere Störung handelt, wird auch dadurch deutlich, dass sie erst im Jahre 1980 in ihrer jetzigen Konzeptualisierung in den USA in das dortige Diagnose-Verzeichnis aufgenommen wurde, in Deutschland sogar erst 1993. Davor wurde diese Art von Störungen – je nach vorherrschender Symptomatik – meist entweder als Depression oder Angstproblem eingestuft. Das weckt natürlich den Verdacht, dass es sich bei der PTBS um eine zeitgeistabhängige „Modediagnose“ handeln könnte. Ein fundiertes Argument dagegen wäre zweifellos der Nachweis, dass es eine solche Störung, auch wenn natürlich anders beschrieben und benannt, schon immer gegeben hat. Aber gerade mit dem Nachweis, dass „basale Reaktionen von Menschen auf extreme Ereignisse weitgehend kulturinvariant ablaufen“, wie in einem einschlägigen Standardwerk behauptet, hapert es.  

Früher schon charakteristische Psychotrauma-Störungen?

In dem 2017 erschienenen Buch „Wir Weicheier“ (im Englischen: „Pussycats“) setzt sich der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld – emeritierter Professor der Hebräischen Universität Jerusalem – mit der Frage auseinander, „warum wir (Anm.: der Westen) uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist.“ Dabei versucht der Autor auch die Frage zu beantworten, warum es zu einer in der Menschheitsgeschichte „bisher nie gekannten Verbreitung des Phänomens PTBS“ gekommen sei. Seine bis in die Antike zurückreichende historische Analyse kann die eingangs zitierte Behauptung eines kulturunabhängigen Vorkommens von basalen Reaktionen auf extreme Ereignisse nicht stützen. Denn: „Die Beweise für die Existenz von PTBS vor dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865) sind äußerst dünn.“ Wobei die Schrecken des Krieges von der Antike bis in die Gegenwart zumindest in mancher Hinsicht eher geringer geworden seien.

Wichtig für die seitdem zunehmende Verbreitung von psychischen Traumafolgen bei Militärangehörigen sei auch ein Umschwung in der öffentlichen Meinung gewesen. War diese im Ersten Weltkrieg noch geprägt von einer feindlich-abwertenden Haltung gegenüber Soldaten mit psychischen Problemen, sei es im Zweiten Weltkrieg, so van Creveld, zumindest in der US-Army bereits weitgehend akzeptiert gewesen, dass jeder Soldat seine Belastungsgrenze habe. Bei der deutschen Wehrmacht habe dagegen immer noch gegolten: „Unsere Mauern brechen, aber unsere Herzen nicht.“ Nach Ende des Krieges durchgeführte Schätzungen gehen davon aus, dass bei den US-Truppen psychische Störungen etwa zehnmal häufiger vorkamen als bei ihrem Hauptgegner, dem deutschen Heer. 

Es war der Vietnam-Krieg, der dann das Psychotrauma von Soldaten zu einer Epidemie werden ließ: Waren bei den US-Streitkräften im 2. Weltkrieg unter den aus medizinischen Gründen heimtransportierten Soldaten in 23 Prozent der Fälle psychische Erkrankungen maßgebend, stieg deren Anteil im Vietnam-Krieg 1972 auf 60 Prozent. Ob sich dahinter in allen Fällen auch tatsächlich Erkrankte verbergen, muss hier ebenso offen bleiben wie die genauen Ursachen für diesen Anstieg. Allerdings, da ist van Creveld beizupflichten, ist dieser Anstieg kaum unabhängig von der dem Vietnam-Krieg zunehmend kritisch gegenüberstehenden öffentlichen Meinung zu verstehen. 

Wendepunkt Vietnamkrieg

Der Vietnam-Krieg markierte für das PTBS-Erkrankungsrisiko von Soldaten zweifellos einen markanten Wendepunkt. Seitdem scheint das Motto zu gelten: Häufiger immer, seltener nimmer. Dazu passt eine Umfrage aus den USA, nach der mehr als die Hälfte der 2,6 Millionen Amerikaner, die am Kriegseinsatz im Irak und in Afghanistan teilgenommen haben, auch nach Jahren noch mit psychischen Symptomen zu kämpfen hätten. 

Bei diesen Zahlen drängen sich mir – in Anlehnung an van Crevelds Überlegungen – zwei Fragen auf: In welchem Maße ist es tatsächlich der Krieg mit all seinen Schrecken, der PTBS hervorruft, und in welchem Maße die in der Gesellschaft vorherrschende Idee, dass der Krieg grundsätzlich böse und schlecht für die Psyche der Soldaten ist, sodass jeder, der daran länger teilnimmt, auch daran zerbrechen muss? Und: Kennen eigentlich Kampftruppen der Taliban, des IS oder der iranischen Revolutionsgarden auch so etwas wie eine PTBS?

Es mag Zufall sein oder auch nicht: Jedenfalls setzte ebenfalls um die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs – während der immer rasanteren Industrialisierung – eine Entwicklung ein, bei der von Medizinern, zunächst unter den Überlebenden schwerer Eisenbahnunfälle, eine Störung beschrieben wurde, die man heute wohl überwiegend als PTBS diagnostizieren würde. Zugleich stellte sich die Frage nach der Haftung beziehungsweise einem finanziellen Ausgleich für den erlittenen gesundheitlichen Schaden. Diese Diskussion nahm Fahrt auf, und 1884 wurde in Deutschland eine gesetzliche Unfallversicherung ins Leben gerufen. 

Auch wenn es in den folgenden Jahrzehnten, aufgrund der noch unzureichend entwickelten medizinischen und vor allem psychiatrischen Wissenschaft, gerade bei der Regulierung von unfallbedingten psychischen Schäden, erhebliche Irrungen und Wirrungen gab, war damit der Weg für die finanzielle Entschädigung der PTBS grundsätzlich gebahnt. In Abhängigkeit von Stadium, Schwere und Ursache der Störung reicht das Spektrum dabei von vorübergehendem Krankengeld über Schmerzensgeld und beruflicher Rehabilitation bis hin zur unbefristeten Rentenzahlung. 

Entschädigungsansprüche haben auch Schattenseiten

Solche Rechtsansprüche locken natürlich Simulanten, aber auch Aggravanten an, also solche, die tatsächlich vorhandene Symptome zweckgerichtet übertreiben. Aber diese Gruppen sind nicht das Hauptproblem. Wichtiger für die Erklärung der Zunahme von PTBS in zivilen und nicht-zivilen Bereichen dürften zwei andere Aspekte sein: Erstens, wer sich auf den Instanzenweg zur Anerkennung und finanziellen Regulierung seiner psychischen Schädigungen begibt, schwächt damit nahezu automatisch die bei Psychotraumata eigentlich hohe Chance auf Heilung oder relevante Besserung. Nicht nur, weil dann ja der Grund für die Ansprüche völlig oder weitgehend entfiele, sondern auch, weil er sich, vielleicht gar über mehrere Jahre bis zur buchstäblich letzten Instanz, immer und immer wieder mit diesen Problemen zu befassen hat. 

Mindestens genauso wichtig dürfte, zweitens, der folgende Aspekt sein: Wandelt sich in der fachlichen und vor allem öffentlichen Meinung ein Krankheitsbild von überwiegend negativ besetzt – etwa als Folge von individueller Schwäche und Verweichlichung – hin zu einer positiven Konnotation samt Entschädigungsanspruch, dürfte das dessen Auftretenswahrscheinlichkeit stark beeinflussen. Nicht nur im Sinne der oben erwähnten bewussten Simulation und Aggravation, sondern vor allem auch durch Mechanismen, die der Betroffene überwiegend nicht bewusst steuert. 

Was folgt daraus für den Umgang mit den Migranten, die seit 2015 massenhaft nach Deutschland gelangt sind, namentlich der dominierenden Gruppe von jungen Männern? Diese stammen ganz überwiegend aus Kulturen, in denen ein Mann mit psychischen Trauma-Symptomen und dadurch bedingten Einschränkungen seiner beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit in der Regel nicht hoch im Kurs steht. Schon gar nicht kann er mit einer finanziellen Entschädigung rechnen. Die Übernahme einer Patientenrolle ist demensprechend wenig attraktiv. Er wird folglich alles tun, damit es genau dazu nicht kommt, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum. 

Der Migrant und das Trauma

In Deutschland treffen junge Migranten nun auf professionelle und ehrenamtliche „Helfer“, bei denen mehrheitlich die Idee dominiert, dass ein großer Teil ihrer Klientel traumatisiert sein muss – angesichts der Verhältnisse, in denen sie gelebt haben, von der entbehrungsreichen und gefährlichen Flucht ganz zu schweigen. Eine solche Annahme ist aber nur bei bestimmten Risiko-Gruppen angemessen, etwa ehemaligen und wahrscheinlich gefolterten politischen Häftlingen.  

Im Regelfall ist der nach Traumatisierung suchende Blick zurück aber kontraproduktiv, weckt höchstens schlafende Hunde und erschwert es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich dem Neuen zu öffnen. Außerdem wird durch die Traumasuche ein tendenziell ungünstiger Lernprozess eingeleitet: Die Migranten erfahren gleich zu Beginn ihres Aufenthalts, dass hier der Status eines Traumatisierten positiv besetzt ist: Man wird nicht als Schwächling verachtet, sondern sogar besonders nachsichtig und freundlich behandelt, hat bessere Chancen im Asylverfahren, ist gegen Abschiebung nahezu perfekt geschützt und ist – mit etwas Geschick und einem gewogenen Gutachter – vielleicht gar lebenslang vor regelmäßiger Arbeit geschützt. Kommt es zu einem Strafverfahren, steigt die Chance auf Einstellung des Verfahrens oder es gibt mildernde Umstände. Eine aktenkundige Traumatisierung ist folglich eine attraktive Währung mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. 

Nach diesen Ausführungen mag es zunächst vielleicht verwundern, dass die PTBS noch nicht sozial „dekonstruiert“ wurde. Aber das ist natürlich nur den aus linker Perspektive politisch unerwünschten Begriffen oder Vorstellungen vorbehalten. Wie dem auch sei: Insgesamt bestehen keine Zweifel, dass zumindest die Häufigkeit des Auftretens von PTBS stark von verschiedenen sozialen Faktoren beeinflusst wird. 

 

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Geriater und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Jörg Klöckner / 26.08.2020

@Markus Rüschenschmidt: Herr Meins ist ein Kenner seines Faches. In seinen Artikeln befasst er sich immer wieder mit dem gezielten Missbrauch und der politisch motivierten Instrumentalisierung seines Faches und der Fachbegriffe - aber auch mit alltäglichen Missverständnissen. Seine Artikel gehören zu denjenigen, mit denen man den Mainstream aus seinem Wolkenkuckucksheim herunterholen kann. Denken Sie nur an die psychologische Einschätzung des Täters von Hanau und des Täters von Berlin und wie der politmediale Komplex mal die eine und dann die andere Karte zieht, ohne auch nur ansatzweise über die notwendige Kompetenz zu verfügen. Ihn als Apologeten des Mainstreams zu bezeichnen, ist schlicht falsch. Ich denke, Sie begehen den klassischen Fehler, den Überbringer der Botschaft für die Botschaft verantwortlich zu machen. Natürlich steht es Ihnen frei, der Psychologie grundsätzlich die Wissenschaftlichkeit abzusprechen - und damit hätten Sie, bei der Durchmoralisierung (wie es Gunter Frank formulieren würde) vieler Wissenschaftsgebiete, nicht unbedingt bei jedem “Wissenschaftler” unrecht, gibt es doch immer mehr Gefälligkeitswissenschaftler und Magier (wie Norbert Bolz es formulieren würde). Aber bei Herrn Meins können Sie davon ausgehen, dass er noch weiß, was eine Wissenschaft ist.

Ulla Schneider / 26.08.2020

@Ilona Grimm: ich meinte natürlich Ihren Großvater. So kann’s gehen. LG.

Thorsten Maverick / 26.08.2020

Mein Onkel war Panzerfahrer im WK2 und in russischer Kriegsgefangenschaft. Was ich als Kind und Jugendlicher mitbekommen habe, reicht nicht für eine Diagnose, aber daß seine Psyche stark geschädigt war, ist für mich heute eine Tatsache. Als ich selbst zur Bundeswehr kam, war das für mich auch eine traumatische Erfahrung, dabei war ich nur Instandsetzung und nicht in einer kämpfenden Einheit. Am ersten Wochenende zu Hause habe ich erst einmal nur geheult. Das systematische Brechen der Rekruten in der Grundausbildung hat mich mitgenommen und vor allem die Sinnlosigkeit der meisten Befehle. Später war dann die Hackordnung unter den Mannschaften für mich schrecklich. Ich wurde in Uniform von meinen Kameraden geduscht. Lachen Sie alle ruhig über mich, aber das alles hat in mir Spuren hinterlassen. Was mir heute hilft, mit den Demütigungen der Vergangenheit fertig zu werden, ist, daß ich meine Erinnerungen aufschreibe. Das ist besser als jede Psychotherapie.

Michael Guhlmann / 26.08.2020

Vielen Dank für Ihre Ausführungen, verehrter Herr Professor Meins,  ganz besonders aber für die Formulierung “lebenslang vor regelmäßiger Arbeit geschützt. “ Dieser Schutz ist es nämlich, den die Eindringlinge suchen und leider auch finden.

Ulla Schneider / 26.08.2020

@Paul Greenwood, danke für Ihren Beitrag.  Die amerikanische Literatur ist weitaus ergiebiger, ausser von den beiden, Trautmann/ Voigt, Bonn. Es ist richtig und mittlerweile neurologisch mit Bildern nachweisbar. Gute Erfolge sind mit EMDR zu verzeichnen. Sicher ist es jeweils abhängig vom Klienten. Wer sich damit beschäftigt hat, weiss was es heißt,  wenn Körper und Geist, in Raum und Zeit völlig durcheinander geraten. FG @Hilde Maas: Danke für Ihre Antwort. Ja, es ist mir bekannt, dass die Nachkommen der sog. Kriegsteilnehmer und der Holocaust-Opfer im sogenannten Erbe stehen. Selbst das ist neurologisch sichtbar.  Es ist die Epigenetik. Kein Wunder, dass sich ausgerechnet,  israelische Therapeuten darauf spezialisiert haben. Weitere Möglichkeiten sind Levine/ Körperarbeit und last but not least Sabine Trautmann- Voigt, zusammen mit Yona Shahar-Levi ( Israel) im Bereich traumaadaptierte Tanztherapie ( eng am Körper), die Verknüpfung von Empfinden, Fühlen,körperlich und denken( der Zusammenbau muss wieder stattfinden). Es geht also und manchmal sogar schnell. FG. @Ilona Grimm: Hallo, Frau Grimm, Sie müssen einen starken Vater gehabt haben mit einer richtig guten Resilienz. Das ist das, was man von Geburt an mitbringt, wenn Stürme das Boot zum kentern bringen wollen, der Steuermann aber dem trotzen und den Kahn sicher an Land bringen kann.  Es wird immer noch nach dem Schlüssel gesucht. FG.

Caroline Berthold / 26.08.2020

Ich muss mich noch mal zu Wort melden, nachdem ich den geballten Hochmut der Überlebenden lesen musste. Natürlich birgt der Focus auf psychische Erkrankungen die Gefahr von Trittbrettfahrern. Aber mal ganz ehrlich, auch in anderen medizinischen Bereichen wird unnötig behandelt, geröntgt, operiert und auf Kosten der Solidargemeinschaft gelebt. Um es ganz groß aufzuhängen: Das Sichtbarmachen von körperlicher und seelischer Not ist ein Kernpunkt des Christentums. Jesus selbst hat geheilt. Und zwar nicht einfach so, sondern nach dem ehernen Grundsatz: “Was willst du, dass ich dir tue?” Im Matthäus-Evangelium bittet der Hauptmann von Kapharnaum Jesus um die Heilung seines Dieners. Diese Worte werden in jeder Messe gesprochen: “Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.”  Es ist also drin in unserer Kultur, dass Versehrte überhaupt gesehen und gehört werden (sollten! Hat ja nicht immer geklappt.). Und noch viel mehr: der Kranke arbeitet aktiv an seiner Genesung mit, weil er um Hilfe bittet! Seien wir doch einfach froh, in einer Gesellschaft zu leben, die es sich leisten kann, belasteten Menschen Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie ihren Lebensmut nicht verlieren und vom nächsten Schnupfen oder zufälligem Unfall dahingerafft werden. Der Spruch “was mich nicht umbringt, macht mich hart” mag stimmen, aber wie viele müssen sterben, damit ich hart werde?

Silvia Orlandi / 26.08.2020

Zur Zeit findet der Prozess gegen den „ Schubser“ von Frankfurt statt. Vielleicht erinnern Sie sich. Er stieß eine Mutter und ihren Jungen, 8 Jahre, vor den einfahrenden Zug. Eine ältere Frau wollte er auch auf die Gleise stoßen, ihr und der Mutter gelang es, sich zu retten. Der Junge wurde überfahren. Der Täter rannte weg, wurde jedoch von Umstehenden verfolgt und festgehalten.( Er wusste, was er tat, sonst wäre er nicht weggelaufen.)Die Gutachterin hielt gestern fest:  Er stand zur Tatzeit nicht unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen, Tabletten. Die Mutter ist unfähig am Prozess teilzunehmen,  der Vater und der Lokführer brachen gestern zusammen, der Prozess wurde unterbrochen. Fragt jemand nach der PTBS der Opfer, der Überlebenden? Sie werden jeden Tag an die Tat denken, keine Familienfeier, kein Geburtstag des Kindes wird gefeiert, sie haben lebenslang und das wünsche ich dem Mörder( allen Mördern)auch.

Irene Luh / 26.08.2020

Es geht nur um Abzocke des Steuerzahlers. ++ Man möge dem angeblichen Opfer Hilfe anbieten, aber keine finanzieller Art, unter keinen Umständen, dann lösen sich die Pseudoprobleme in Luft auf. ++ Wer von den illegalen Migranten Geld will, der möge das in seinem Ursprungsland einfordern. Uns hat das nichts anzugehen. So geht jedenfalls gutes Management. Davon wollen unsere falsch spielenden Linken ja aber nichts wissen. ++ Eine zu hohe Steuerbelastung wirkt sehr traumatisierend. Das hat noch keinen Linken interessiert. ++ Ich habe diese linken Lebenslügen so satt.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Wolfgang Meins / 05.03.2024 / 06:15 / 75

„Vielfalt macht uns stark“ – So klingen Durchhalteparolen

Die Zuwanderung in die Sozialsysteme geht ungebremst weiter und Kritik daran wird vom "Kampf gegen rechts" und der "Verteidigung der Vielfalt" übertönt. Doch was sagen…/ mehr

Wolfgang Meins / 12.02.2024 / 06:15 / 79

Bestellte Rassismusforschung

Der von Familienministerin Lisa Paus beauftragte Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor hat gravierende methodische Schwächen. Es entsteht der Eindruck, dass ein bestimmtes Ergebnis erzielt werden sollte. Im Folgenden…/ mehr

Wolfgang Meins / 11.01.2024 / 06:15 / 97

Fehltage wegen psychischer Störungen auf Allzeithoch – Warum?

Nach einer aktuellen DAK-Analyse hat die Anzahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen – pro 100 DAK-Versicherten – von 2001 bis 2022 insgesamt um etwa den…/ mehr

Wolfgang Meins / 08.01.2024 / 14:00 / 28

Die Politik und die dunkle Persönlichkeit

Sowohl Psychopathie als auch Narzissmus geht einher mit einem überdurchschnittlich hohen Interesse an Politik. So weit, so gut. Problematisch ist dabei allerdings, dass Narzissmus negativ…/ mehr

Wolfgang Meins / 19.12.2023 / 06:00 / 44

Wie die Forschung muslimischen Antisemitismus totschweigt

Selbst in einschlägigen Wissenschaftseinrichtungen ist das Thema des muslimischen Antisemitismus – egal, welche Facette davon – kaum präsent. Das Thema wird aktiv beschwiegen, die Beschäftigung…/ mehr

Wolfgang Meins / 20.11.2023 / 06:05 / 69

Die Selbstverliebten im Politbetrieb

Wie kommt es, dass sich selbst offensichtlich minderbegabte Politiker unfassbar selbstbewusst geben? Da ist zum einen der „grandiose“ Typus, vorrangig gekennzeichnet durch ein starkes Streben nach…/ mehr

Wolfgang Meins / 21.10.2023 / 12:00 / 40

Klimaschutz und Migration - ein linksgrüner Zielkonflikt

Ein Dilemma für die selbsternannten Weltretter: Die unkontrollierte Massenmigration nach Deutschland verschlechtert signifikant die globale, vor allem aber die deutsche CO2-Bilanz.  Zielkonflikte gibt es zahlreiche, sei es…/ mehr

Wolfgang Meins / 15.07.2023 / 10:00 / 68

Wie glaubhaft ist der medizinische Klimaalarm?

Die EU hat den heutigen 15. Juli zum Gedenktag für Opfer des Klimawandels erklärt. Auch etliche Mediziner sind derweil dabei, vor den Gesundheitsrisiken der Klimaerwärmung zu…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com