Dirk Maxeiner / 02.06.2016 / 07:38 / Foto: Tim Maxeiner / 6 / Seite ausdrucken

Die Klimaforschung irrt, das ist aber irrelevant

Hurra, sie sind aufgewacht! Gestern hat die Achse des Guten über neue Erkenntnisse zur Klima-Forschung berichtet. Die Enstehung von Wolken - und damit ein zentraler Aspekt der Klimaforschung - muss revidiert werden. Die katastrophischen Klimaprognosen müssen höchstwahrscheinlich nach unten korrigiert werden. Allerdings nicht in deutschen Medien. Zeit-online fühlt sich immerhin genötigt, die Leser in Kenntnis zu setzen. Aber sie schaffen eine resitente Zusammenfassung, ganz egal welche Wirkung man den Wolken zuschreibt: "Das ändert alles. Aber auch nichts." 

Zitat: "Das Ergebnis bleibt dasselbe: Es ist im Durchschnitt ein Grad wärmer als vor der Industrialisierung, Tendenz steigend. Treibhausgase einzusparen, ist also weiterhin das Wichtigste. Vermutlich haben wir dank der neuen Erkenntnisse jetzt aber einen weiteren Grund, die Luft noch weniger mit Ruß- und Schwefeldreck zu verpesten. Dass der die Erwärmung bremst, taugt nicht mehr als Ausrede."

Aha, man muss wohl neu rechnen, aber das ändert am Ergebnis trotzdem nix.  Kleine Anmerkung dazu: Ja, es ist ein Grad wärmer als vor der Industrialiserung. Was man in diesem Zusammenhang aber auch erwähnen sollte: Der Beginn  der Industrialisierung fällt zeitlich mit dem Ende der sogenannten "kleinen Eiszeit"  zusammen, die im 19. Jahrhundert ausgeklungen ist. Wikipedia sagt dazu: "Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein. Sie gilt in der heutigen Klimadiskussion als das klassische Beispiel einer durch kurzfristige Schwankungen geprägten natürlichen Klimavariation".

Die Temperaturen erholten sich im 20.Jahrhundert von dieser Kälteperiode, es gibt also mit Sicherheit einen natürlichen Anteil an der Erwärmung seitdem. Wie groß der zusätzliche menschengemachte Anteil ist, darüber wird nach wie vor gestritten. Die neuen Ergebnisse lassen darauf schließen, das er kleiner sein könnte als gedacht. Wenn das der Fall ist, hat die Menschheit also etwas mehr Zeit zu reagieren. Das aber könnte so manchem kontraproduktiven und teuren Klimaschutz-Irrsinn den Garaus machen. So ist es ja kein Geheimniss, dass seit der famosen deutschen Energiewende die Kohlendioxidemissionen hierzulande wieder ansteigen - genau wie die Strompreise.

Es wäre also eine gute Gelegenheit, auf den Reset-Knopf zu drücken und noch einmal zu überlegen, welche Maßnahmen in Sachen Klima zielführend und überdies wirtschaftlich sinnvoll und sozial vertretbar sind. So sagt beispielsweise Hans-Werner Sinn: "Deutschland braucht keine unüberlegten Hauruck-Maßnahmen, die aus der Emotion des Augenblicks geboren werden, sondern wohlüberlegte Strategien zur Sicherung seiner Energieversorgung." Aber genau das will der ökologisch-industrielle Komplex unter allen Umständen verhindern, koste es was es wolle, denn die Energiewende ist die wohl größte Umverteilungsmaßnahme von unten nach oben, seit Bestehen der Bundesrepublik. In diesen Kreisen, zu denen auch viele Medien gehören, ist alles unerwünscht, was etwas Luft aus den dramatischen Erwärmungs-Prognosen lässt. Und deshalb werden entdramatisierende  wissenschaftliche Ergebnisse in ein "weiter so" und "keine Ausrede" umgedeutet.

Post Scriptum in eigener Sache

Ich habe die Unsicherheiten der Klimaforschung schon 2006 - also vor 10 Jahren in meinem Buch "Hurra, wir retten die Welt" - wie Politik und Medien mit der Klimaforschung umspringen ausführlich beschrieben - mit einem Schwerpunkt, der sich der Wolkenbildung, dem Wasserdampf und der sogenannten "Klima-Sensitivität" des Kohlendioxids widmete. Der Fortschritt in der Klimaforschung ist eine Schnecke, weil das Klimasystem unendlich komplex ist.  Mit jedem Jahr zeigt sich aber ein bisschen mehr, wie richtig ich damit lag, die den gängigen Dogmen zuwiderlaufenden Forschungen auf diesem Gebiet vorzustellen. Das Umwelt-Bundesamt fühlte sich indes genötigt mich als gekauften "Klimaskeptiker" zu denunzieren. Und das Verwaltungsgericht in Halle ist der Ansicht, dass dies zu den Aufgaben dieser Behörde gehört. So lautet jedenfalls das Urteil in einem Verfahren, das ich angestrengt habe.

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

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Helge-Rainer Decke / 03.06.2016

Herr Maxeiner, wenn ich auch Ihre Schlüsse zu Ursachen und Wirkungen “hausgemachter” Klimaveränderung nicht teile, so auch nicht die plakative Behauptung, die Klimaforschung irre, das sei aber irrelevant, was schon fast das “Prädikat” eines Oxymorons verdient

Ulrich Gartner / 02.06.2016

Herr Maxeiner, bleiben Sie dran. Die Bezeichnung durch das einschlägig bekannte Umweltbundesamt darf man getrost als Ehrentitel werten.

Tomas Reiffer / 02.06.2016

“Vermutlich haben wir dank der neuen Erkenntnisse jetzt aber einen weiteren Grund, die Luft noch weniger mit Ruß- und Schwefeldreck zu verpesten. Dass der die Erwärmung bremst, taugt nicht mehr als Ausrede.” Seit wann bestehen Ruß- und Schwefeldreck aus CO2? Dachte, das besteht aus nicht verbrannten Restpartikeln und ... Schwefel?

Hans Jürgen Haubt / 02.06.2016

Über 50 Jahre beobachte ich - ein passionierter Wanderer und Bergsteiger - die Wolkenbildung und das Wetter. Seit zehn, elf Jahren treten Wolkenformen und -formationen auf, die ich vorher bei uns in Deutschland und Österreich noch nicht gesehen habe. Sie erinnern mich mehr an tropische Zonen oder an Fotos von Unwettern in den USA. In der Folge traten meist örtlich begrenzt starke Unwetter, manchmal mit starken Sturmböen und mit ungewöhnlich großen Niederschlagsmengen in kürzester Zeit auf. Erwähnt sei diesbezüglich die Unwetter- und Überschwemmungskatastrophe in Vorarlberg im August 2005, von der der Bregenzerwald und das Montafon heimgesucht wurden.  Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren es die stärksten Niederschlagsmengen, die über Nacht auftraten.  Jetzt sind auf Grund der labilen Wetterlage seit einer Woche verschiedenste Gebiete in ganz Deutschland mit Überschwemmungskatastrophen betroffen. Auf Vergleichsfotos fällt mir der starke Gletscherrückgang in den Alpen und in der Arktis auf, der sich in den letzten Jahren beschleunigt hat. Die durch das Abtauen des Eises entstehenden Süßwassermengen lassen in den Ozeanen nicht nur die Wasserspiegel steigen, sondern führen zu labilen Strömungsverhältnissen. Klimaforscherhalten sogar ein Versiegen des Golfstroms für möglich. Dies könnte in Nord- und Mitteleuropa eine neue Eiszeit herbeiführen. Durch Brandrodungen in vielen Urwäldern sowie durch das zunehmende Auftauen der Permafrostböden in den Tundren von Nordamerika und Sibirien werde große Mengen an CO 2-Abgasen freigesetzt.  Im Nordmeer vor Sibirien kommen seit einiger Zeit riesige Gasblasen mit CO 2 an die Wasseroberfläche. Es gibt unwahrscheinlich viele Faktoren, die zur Klimaentwicklung beitragen. Eine Beschränkung auf die Autoabgase wird die Entwicklung nicht aufhalten können. Bei der Diskussion um den CO 2-Ausstoss wird der rasant angestiegene Luftverkehr zumindest in den Medien fast vollständig ausgeblendet. Oft sind am Morgen- und Abendhimmel richtige Gitternetze von Kondensstreifen zu sehen. Die Abgase der Flugzeugturbinen werden gleichmäßig in den hohen,  dünneren Luftschichten nahezu über die ganze Erde verteilt. Über deren Auswirkungen wird so gut wie nichts berichtet. Warum nicht?

Erna Müller / 02.06.2016

Ja mit sehr viel weniger Geld ließe sich sehr viel mehr bewirken.   1. Sollte man das Bevölkerungswachstum stoppen. Seit Jahrzehnten soll sich dies alleine regeln, nur weiß es offensichtlich davon nichts. 2. Sollte die Abholzung ob nun für Bio-Öko-Palmöl, veganes Soja oder anderes gestoppt werden. 3. Sollte stattdessen konsequent aufgeforstet werden. Offensichtlich findet sich dafür aber keine Lobby die damit Geld verdient. Das CO2-Märchen geht weiter und immer mehr Infraschall-Vogelschredder werden uns vor die Nase gesetzt.

Thomas Weidner / 02.06.2016

Herr Maxeiner - dass Teile der deutschen Justiz hochgradig korrupt sind ist ja wirklich nichts Neues. Jetzt durften Sie am eigenen Leib spüren, wie das so ist, wenn ein korrupter Richter jemanden über den Löffel barbiert… Normalzustand in Deutschland ist, dass der Sachverhalt “korrupte Justiz” absolut keinen Journalisten hinter dem Ofen vorlockt… ... und dass deshalb dieser Zustand eben zum Normalzustand wurde…

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