Wolfgang Röhl / 28.12.2021 / 06:15 / Foto: Pixabay / 86 / Seite ausdrucken

Museum für angewandte Besuchervergrämung

Die kurze Kolonialära der Deutschen maßlos aufzublasen, müht sich eine neue Denkschule aus dem Bußpredigerspektrum. Ziel ist die Entlarvung des weißen Mannes, nebst Übernahme lukrativer Posten und Institutionen, wie zum Beispiel Museen.

Wer inmitten einer bauwütigen, eventversessenen, von Aufzügen krachenden Blödsinns (Harley Days, Schlagermove, Gay Pride) verstopften und verunstalteten Großstadt etwas Ruhe, Besinnung, Kontemplation sucht, ist in einem speziellen Hamburger Museum gut aufgehoben. Es handelt sich gewissermaßen um einen safe space der Elbmetropole.

Ein Parkplatz davor findet sich erstaunlich schnell, drinnen herrscht niemals Gedränge. Ein beinahe klösterlicher Ort ist das zumeist, werden nicht gerade von rotgrünen Lehrkräften begleitete Schülergruppen hindurchgeschleust, die einen sehr guten Teil der schwindsüchtigen Popularität ausmachen (Besucher 2013: 130.000; 2019: 78.000). Anfang Dezember wandelte ich in dem prachtvollen Gebäude zwei Stunden lang praktisch coronasicher herum. Außer mir war da anfangs nur ein Paar, später gesellten sich zwei oder drei weitere Besucher hinzu.

Nun war das ehemalige Museum für Völkerkunde im Stadtteil Rotherbaum nie ein großer Besuchermagnet, verglichen etwa mit der Hamburger Kunsthalle. Doch mittlerweile „unbeliebt wie nie“, wie kommt das? Dieses Verdikt der Welt über den Absturz der hochsubventionierten Institution erschien 2018.

Anderthalb Jahre zuvor war das Völkerkundemuseum auf Betreiben des Kulturausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft in „Markk“ umbenannt, eine neue Chefin eingestellt worden. Die hatte den Auftrag, das Haus auf zeitgeisty zu trimmen. Beziehungsweise auf das, was so ein Ausschuss der Kultur darunter versteht. „Junge Personengruppen, Kunstinteressierte und Diaspora-Gemeinschaften, kritische Intellektuelle und Künstler/-innen aus Herkunftsgesellschaften oder lokalen Diaspora-Communitys“ sollten angelockt werden.

Von schlimmen alten weißen Fingern gegründete Museen

Was konservative Hanseaten befürchtet hatten, ward in Rekordzeit real. Statt ethnologischer Ausstellungen kaprizierte sich das Museum fortan auf Kolonialismuskritik. Setzte Rassismus-Workshops aufs Programm, sann andauernd über „Provenienz“ und „Restitution“ nach. Also über die Frage, wie man angeblich oder wirklich geraubte Kunstgegenstände identifiziert und aus den – von schlimmen alten weißen Fingern gegründeten – Museen entfernt, um sie wirklichen oder vermeintlichen Besitzern nach Übersee zurückzuschicken.

Wo die Artefakte sicherlich sehnlichst erwartet und bestimmt akkurat verwahrt werden, zum Beispiel in Afrikas gemütlichem Musterland Nigeria. Dass es eben diese Fragen sind, wofür Markk-Besucher 8,50 Euro Eintritt gelöhnt haben, glaubt die neue Bewirtschaftung des Museums offenbar tatsächlich.

Eine laufende Marathon-Ausstellung (14.4. 21 – 31.12. 22) hat als Herzstück eine dilettantisch präsentierte Graphic Novel, die den Betrachter wie einen Primaner ankumpelt („Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell?“) und zugleich zu beschämen sucht. Sie zeichnet die Geschichte eines zeitweise in Deutschland aufgewachsenen Stammeshäuptlings nach, der gegen Schikanen und Vertreibungen seitens der deutschen Kolonialverwaltung in Kamerun rebellierte und 1914 in einer Prozessfarce zum Tode verurteilt wurde.

Eine schaurige Fußnote der Kolonialepoche, jedoch eben eine Fußnote. Was die kaiserliche Schutztruppe beim Aufstand der Hereros und Namas in Deutsch-Südwestafrika veranstaltet hatte, hatte eine andere Dimension; die massenhaften Kongogräuel der Belgier erst recht. Und die gesammelten Schandtaten der Briten füllen ganze Aktenkeller.

Frische Gehirnwäschedosis für die „Generation Selbsthass“

Aber es geht den ideologischen Expropriateuren der Kolonialzeit gar nicht um historische An- oder Zuordnungen. Es geht auch gar nicht so sehr um Provenienzforschung oder Restitution, nicht einmal um das Zurechtrücken schiefer Geschichtsbilder. 103 Jahre nach dem Ende des Kaiserreiches und 75 Jahre nach Ende der Naziherrschaft ist niemand in Deutschland mehr der Meinung, die kolonialen Abenteuer des Reiches seien ein Ruhmesblatt gewesen. Nicht umsonst floss die (west)deutsche Entwicklungshilfe bevorzugt nach Südwest- und Ostafrika.

In Wahrheit geht es um einen neuen Baustein für ein Schuldkultgebäude. Gewissermaßen um eine frische Gehirnwäschedosis für die „Generation Selbsthass“, wie ein Hospitant der Zeit die Millennials unlängst in einem Beitrag charakterisierte. Den das führende Betroffenheitsversorgungsorgan in einem Lucidum intervallum oder aus Versehen abdruckte.

Postkolonialismus ist eine Haltung, nach der nicht nur die längst eingestandenen Kriegsverbrechen in Deutsch-Südwestafrika und Gräueltaten wie die von Carl Peters in Ostafrika der Reue bedürfen, sondern auch Deals, die deutsche Handelshäuser mit damaligen Potentaten in Afrika tätigten. Die Geschäfte seien nicht „auf Augenhöhe“ abgeschlossen worden, hallt es aus dem kontemporären Klugscheißhaus, wo man sogar zu wissen vorgibt, welche Preisgestaltung anno 1850, 1860ff die faire, gerechte, angemessene gewesen wäre.

Koloniale Gaunereien wie der berüchtigte „Meilenschwindel“ bei der Abtretung des Lüderitzlands 1883 werden so verallgemeinert, als seien sämtliche Geschäfte der Weißen, die in kolonialen Zusammenhängen getätigt wurden, himmelschreiender Betrug und nichts als das gewesen. Was notwendigerweise impliziert, dass alle daran beteiligten Schwarzen Volldeppen gewesen wären, die Palmöl, Kaffee oder Gummi gegen ein paar Glasperlen verscherbelt hätten. Kann man ihren Nachfahren ja mal erzählen, beim Bier in einer afrikanischen Kneipe. Man sollte hernach aber rasch die Kurve kratzen.

Sorgsam gepflegte Legende des Postkolonialismus

Vor allem wird fleißig versucht, die wenigen deutschen Kolonialgebiete zu einem gewaltigen Imperium aufzublasen. „Deutschland war das drittgrößte Kolonialreich der Welt“, erzählt der Deutschlandfunk arglosen Gebührenzahlern, damit insinuierend, das kurzlebige deutsche Kolonial“reich“ hätte irgendwann wenigstens ansatzweise mit den geopolitischen und wirtschaftlichen  Akquisitionen konkurrieren können, zu denen es Imperien wie Großbritannien und Frankreich brachten. Ganz zu schweigen von Portugal, Spanien, Holland.

Fraglos profitierten private Unternehmungen ganz hübsch vom Afrikahandel. Der Hamburger Kaufmann und Großreeder Adolph Woermann tat das beispielsweise, ebenso wie seine Handelspartner in Afrika. Etwa in Kamerun, wo die (bis zum Anbruch der Kolonialzeit Sklaven haltenden und mit Sklaven handelnden) indigenen Eliten nicht im Traum daran dachten, ihre Untertanen am Geld- und Güterfluss aus Deutschland teilhaben zu lassen.

Dass die Stadt Hamburg – 1943 im Feuersturm zu Schutt gebombt wie kaum eine andere – heutzutage deshalb so reich und schön sei, weil sie auch mal Kolonialhandel mit Afrika trieb, gehört zu den sorgsam gepflegten Legenden des Postkolonialismus. Noch einmal der DLF, der eine einschlägig genordete Historikerin zu Worte kommen lässt:

„Und Hamburg ist immer noch eine der Städte, die von den neokolonialen Strukturen ganz stark profitiert, über den Hafen, aber auch über die Industrien, die sich hier rund um den Hafen angesiedelt haben und die ihre Rohstoffe über den Hafen bekommen und bekommen haben.“

Barer Unfug, der einer auch nur flüchtigen Recherche nicht standhält, aber vom DLF unhinterfragt herausposaunt wird.

Die kurze deutsche Kolonialära – von Anfang bis Ende eine Verlustgeschichte

Wer einen Blick in „Putzgers Historischen Weltatlas“ wirft, könnte auf Seite 105 („Aufteilung der Welt bis 1914“) tatsächlich auf den Gedanken kommen, das Deutsche Reich habe auch ein geldschüttendes Kolonialreich besessen, in dem die Sonne nicht unterging. In Wahrheit bekam Deutschland auf der Kongokonferenz in Berlin 1884/85, wo die koloniale Aufteilung Afrikas verhandelt wurde, nur ein paar trockene Stücke von der fetten Torte ab.

Den Löwenanteil verleibten sich Großbritannien, Frankreich und Belgien ein; Italien und Portugal erhielten ebenfalls Territorien. Deutschland holte sich später noch ein paar Inselchen im Südpazifik dazu, die schon wegen ihrer Entlegenheit unmöglich Gewinn abwerfen konnten.

Die kartografische Größe der afrikanischen Kolonien, wie das weithin aride, spärlichst besiedelte sogenannte Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika (1884–1915), stand in einem absurden Verhältnis zu den Ausbeutungsergebnissen, die es für das Deutsche Reich erbrachte. Einzelne Venture-Kapitalisten mochten sich hier und dort eine goldene Nase machen oder auch verheben.

Summa summarum trat aber ein, was der koloniescheue Bismarck schon früh befürchtet hatte. Die kurze deutsche Kolonialära schrieb von Anfang bis Ende eine Verlustgeschichte. Zu immens waren allein die Aufwendungen, die zersplitterten Gebiete logistisch zu versorgen.

Kolonialmächte stießen keineswegs immer auf stabile, friedfertige Gesellschaften 

Es war der, glaube ich, mittlere Hans Magnus Enzensberger, der mal unter Berufung auf Welthandelsstatistiken bemerkte: Wenn eine Zauberhand Afrika vom Globus tilgte, die Weltwirtschaft würde es gar nicht bemerken. Das mag heute, da Teile Afrikas ihre Bodenschätze der Ausplünderung durch die Chinesen anheimgeben, um die wirtschaftliche Inkompetenz afrikanischer Anführer zu verschleiern, etwas anders geworden sein. Doch verglichen mit dem Westen oder den ökonomischen Giganten Asiens ist die Performance des schwarzen Kontinents weiterhin marginal.

Dumm sind die heutigen Eliten der Versagernationen, oft in Paris oder London ausgebildet, aber keineswegs. Der epische Gewissenswurm der Kolonialmächte ist für postkoloniale Ausbeuter wie den gabunischen Bongo-Clan das perfekte Alibi für die endlose Fortsetzung ihres kleptokratischen Treibens.

Der weitgereiste Schriftsteller Enzensberger war es auch, der die Ungeheuerlichkeit beging, über das strengste Tabu der Kolonialdebatte zu reden. Nämlich über die Tatsache, dass die Kolonialmächte keineswegs immer auf stabile, friedfertige Gesellschaften stießen, um diese alsbald zu zerstören. Und dass ihre Aktivitäten manchmal auch gute, sogar nachhaltig gute Ergebnisse zeitigten.

In dem in der taz (!) vor fast 30 Jahren veröffentlichten Stück „Bosnien, Uganda. Eine afrikanische Ansichtskarte“ zitierte er einen ugandischen Dramatiker sowie einen Anwalt, die er im Speke-Hotel in Kampala getroffen hatte. Letzterer, über die Vorgeschichte des Kolonialismus:

„Massakriert haben wir uns schon, bevor die Europäer auf die Idee kamen, Kolonialreiche zu gründen. Und den Sklavenhandel haben nicht die Engländer erfunden, sondern die Araber. Unsere Könige waren begeistert von dieser neuen Einnahmequelle.“

Der Dramatiker, über das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“, von den Kolonialherren schnöde ignoriert:

„Hören Sie mir damit auf! Das Selbstbestimmungsrecht ist das Allerschlimmste, was passieren kann. Wenn es danach ginge, gäbe es in Afrika mindestens tausend Nationalstaaten. Oder in Indien. Oder in Ostasien. Und alle, alle würden aufeinander losballern, bis zur letzten Patrone, bis sich nichts mehr rührt, bis alle krepiert sind.“

These von der Erbschuld des Mr. Whiteass

Darüber und über anderes – etwa die Vorteile, welche die Kolonialistensprache Englisch vielen idiomatisch zersplitterten Nationen brachte – will der sogenannte Postkolonialismus kein Wörtchen hören. Sein Anliegen ist es, zumindest vordergründig, das Fortbestehen negativer Kolonialfolgen zu behaupten. Die Dekolonisierung sei eine bloß politische gewesen, imperialistische Strukturen hätten überlebt.

Bezeichnenderweise beschäftigt sich diese – laut Wikipedia „geistige“ – Strömung am liebsten mit Afrika. Eine vergleichende Betrachtung mit den ebenfalls kolonisierten Völkern Indiens und Südostasiens würde womöglich verwirrende Ergebnisse liefern, die schlimmstenfalls sogar rassistischen Verdächtigungen Vorschub leisteten.

Und warum in vielen afrikanischen Ländern seit der Dekolonisierung der Big Man massenhaft Anhänger findet; ein Typus, der gleich nach seiner Wahl das Volk noch ärger ausnimmt als seine Vorgänger, auch das will der postkoloniale Studi nicht so genau wissen. Dessen vornehmste Aufgabe besteht darin, die hausgemachten Probleme Afrika anderen in die Schuhe zu schieben.

Postkolonialismus bedeutet, erstens, dass seine, nun ja, Erforscher aus Steuermitteln gute Gehälter für Betätigungen erhalten, die privat niemand finanzieren würde. Lehrstühle für Postkoloniales und Transkulturelles haben Konjunktur. Bald wird keine Uni mehr darauf verzichten können, will sie nicht als Hort von Rassisten angeprangert werden.

Zweitens ist Postkolonialismus eine weitere Säule der von amerikanischen Unis importierten Blame-Game-Industrie, zusammen mit der Asche-aufs-Haupt-Disziplin „Kritisches Weißsein“. Von der Vorstellung, der Unpigmentierte sei Schwarzen gegenüber automatisch privilegiert, diskriminiere sie also durch seine bloße Existenz, ist es nur noch ein kleiner Schritt zur These von einer Erbschuld des Mr. Whiteass.

Auch der Postkolonialfimmel kommt aus akademischen Milieus

Eine Art umgedrehter Rassismus mit Pensionsberechtigung für seine Verfechter, sogar noch ausbaufähig. Denn Weißarsch ist idealtypisch natürlich ein Mann. Und dessen Opfer sind selbstredend nicht nur Schwarze, sondern – #metoo! – auch Frauen! So wird die Liste der zur Buße Verpflichteten, aber auch die Kaste der Bußprediger, immer länger.

Was die Wirkungsmacht des Postkolonialismus betrifft, so steht sie erst am Anfang. Aber das kommt, das kommt. Wie die Gendertheorie, welche das biologische Geschlecht zur „sozialen Konstruktion“ erklärt, breitet sich auch der Postkolonialfimmel zunächst in akademischen Milieus aus. Von dort aus sickert er in die Mainstream-Medien und von da in Politik und Verwaltungen. Frei nach der Devise des langgedienten EU-Apparatschiks Jean-Claude Juncker:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."

PS: Bei meinem Gang durch das Museum für angewandte Besuchervergrämung gelangte ich in eine andere Ausstellung. Da ging es zur Abwechslung um – na was wohl? Bingo! – Frauen. Zwar um weiße, aber ebenfalls von weißen Mackern irgendwie geknechtete Geschöpfe.

Eine schier endlose Fleißarbeit widmete sich mit Bildern und Texttafeln akribisch dem Leben und Schaffen der ungezählten Inventarkarten-Zeichnerinnen, „die hinter den Kulissen wichtige Arbeit leisteten und in Vergessenheit gerieten“. Viele hatten nämlich „möglicherweise Berufswünsche und Lebensziele, deren Erfüllung ihnen die gesellschaftlichen Umstände in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschwerten oder gar verwehrten“ (Ausstellungs-Text).

Ich, für meinen Teil, werde das Haus in Hamburg-Rothenbaum gern wieder aufsuchen. Wegen der himmlischen Ruhe, der sauberen Toiletten, der hübschen Cafeteria. Und um mich über die Chronik des laufenden Schwachsinns à jour zu halten.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Stanley Milgram / 28.12.2021

Danke Achse. Herr Broder, einfach nur: “DANKE”.

Geert Aufderhaydn / 28.12.2021

Peinliche Fremdschämer!

Andreas Bitz / 28.12.2021

Kunstwerke, Exponate aus Kolonien? Die gäbe es heute zum weitaus überwiegenden Teil nicht mehr ohne den verabscheuten Kolonialismus, ohne Sammler, ohne Museen. Die zur “Rückgabe” geforderten Gegenstände wären im Wüstensand unentdeckt, ansonsten geplündert, vergammelt oder vernichtet (Taliban). Den Schwarzmarkt trockenlegen, der den afrikanischen Diktaturen Milliarden aus Rückgaben beschert und völlig unnützen Gender-Soziologinnen Stellen beschert, dann ists mit der Restitutionsdiskussion schnell vorbei. Und konsequent: Entwicklungshilfe, Corona-Spritzen, Technik, Wlan etc. streichen, vom afrikanischen. Kontinent zur Selbstständigkeit erwarten - alles andere ist “Cultural appropriation”.

Michael Guhlmann / 28.12.2021

Wie letztens schon ein Kommentator bemerkte: In den Leserbriefen wird gegendert auf Teufel komm raus - selbstverständlich nur aus Spaß/aus Ironie/weit über den Dingen stehend/augenzwinkernd (zum Brüllen komisch) und Kanacksprak und die Sprache unserer Gegner übernommen:  Jemanden messern. Die schon länger hier Lebenden usw. usf.

Wieland Schmied / 28.12.2021

„Die ewige Vergangenheitsbewältigung als gesellschaftliche Dauerbüßeraufgabe lähmt ein Volk“. (Franz Josef Strauß, ehem. Bayerischer MP)

Uwe Böttjer / 28.12.2021

Friedrich Lütge erwähnte 1952 in seiner ersten Auflage “Sozial- und Wirtschaftsgeschichte”, dass der Bey von Marokko noch 1820 in der Bucht von Lübeck auf Kaperfahrt ging. Grund: Seeleute als Gefangene in die Heimat bringen und dort als Sklaven verkaufen oder gegen Lösegeld freilassen. Diese “Unsitte” wurde erst durch die Kolonisation durch die Franzosen beendet. Die Reeder und Familien fanden sich zusammen, um die Seeleute wieder in die Heimat zu bringen und für den Lebensunterhalt der Familien zu sorgen.

Paul Siemons / 28.12.2021

Gerade vor kurzem sah ich in der ARD Mediathek die “Georg Troller Nacht” aus Anlass seines 100. Geburtstages. Darin auch eine alte Reportage über Sklavenhandel im 20. Jahrhundert. Und siehe da, es gab (gibt ihn) immer noch. Betrieben von denen, die sich in diesem Geschäft seit Jahrhunderten bestens bewährt haben: Araber. Ob Troller so eine Dokumentation heute noch bringen dürfte? Wenn, dann müsste die Sendezeit so aussehen: 5 Minuten Erwähnung der Araber, die restlichen 55 Minuten über weiße Gräuel. Übrigens waren die Opfer des Handels laut Offline-Kommentar “Neger”...

Michael Guhlmann / 28.12.2021

“...Lehrstühle für Postkoloniales und Transkulturelles”.  In Berlin gab es bis vor kurzem eine hochbezahlte Pfründe, die mit der Begründung “...und Internationales” alimentiert wurde.

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