Die Deutsche Post wirbt mal wieder dafür, die Vorschriften für die sogenannten Laufzeiten zu lockern. Zurzeit sieht die deutsche Gesetzgebung vor, dass die Post an sechs Tagen die Woche Briefe austragen muss. Mindestens 80 Prozent aller Schreiben, die ein Kunde werktags rechtzeitig abgibt oder einwirft, müssen am nächsten Werktag ankommen, 95 Prozent der Briefe bis zu übernächsten. EU-Gesetze schreiben nur eine Zustellung an fünf Tagen die Woche vor, eine Lockerung wäre also durchaus rechtskonform.
Interessant ist vor allem eine der Begründungen, die die Post anführt. Auf bestimmten Inlandsstrecken müsse man täglich Briefe fliegen, damit sie am nächsten Tag ankämen, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) einen Sprecher des Konzerns. Wenn man darauf aus Klimaschutzgründen verzichten würde, „hätte das unmittelbar Auswirkungen auf die Brieflaufzeiten“.
Nach Angaben der SZ will die Post dies als „Anregung“ verstanden wissen, und nicht als „konkrete Forderung“. Es gehe mittelfristig darum, den Anstieg der Kosten pro Brief zu mindern, an denen sich folglich auch das Porto bemisst. Seit dem Sommer ist bekannt, dass auch das Bundeswirtschaftsministerium eine Reform des 22 Jahre alten Postgesetzes anstrebt.