Peer Ederer, Gastautor / 15.08.2019 / 06:22 / Foto: nao-cha / 47 / Seite ausdrucken

Populäre Fleischirrtümer (1): Falschalarm Krebs

Eine Warnung, die Aufsehen erregte, ja geradezu Panik auslöste. Im Jahre 2015 verkündete die Weltgesundheitsbehörde (WHO), dass verarbeitetes Fleisch genauso sicher krebserzeugend sei wie Nikotin und Asbest. Außerdem, auch rotes Fleisch sei immerhin wahrscheinlich so krebserzeugend, dass der Fleischkonsum vermieden werden sollte. Drei Jahre blieben diese Aussagen ohne Erklärung. Der wissenschaftliche Hintergrundbericht zu dieser Erkenntnis wurde nämlich erst im Jahre 2018 veröffentlicht. Es lohnt sich, diese Lektüre zu lesen, denn der Bericht zeigt eindeutig, dass Fleisch nicht krebserregend ist. Aber wer macht sich schon die Mühe, die umfangreiche Lektüre durchzuarbeiten, geschweige denn herauszufinden, wer bei der WHO dieses seltsame Verfahren eingefädelt hat? Meine ausführlichen Recherchen führten zu einer Spur in ein Büro nach London, zu einer skrupellosen Spendensammlerin mit zweifelhaften Geschäftspraktiken. 

Vorab noch ein Erlebnis, das die bedenklichen Folgen solcher Propaganda-Aktionen internationaler Organisationen deutlich macht. Ein junger Mann aus meinem erweiterten Bekanntenkreis hatte neulich Kreuzschmerzen und suchte daher einen Arzt auf. Dieser erklärte ihm, dass das von einem übermäßigen Fleischkonsum rühre und er diesen deshalb einschränken oder gar ganz vermeiden solle. Ein Hinweis folgte: Indianische Naturvölker hätten auch kein Fleisch gegessen, und die hätten nie Probleme mit dem Rücken gehabt. Woher er diese Weisheit hatte, verriet er nicht.

Im Gespräch mit dem Bekannten stellte sich heraus, dass er gerade auch neu in eine vegane Freundin verliebt war. Und so stand er kurz davor, dem Fleisch zu entsagen. Davor konnte ich ihn dann aber noch rechtzeitig aufklären. Die Rückenschmerzen stammten wohl aus länger nicht praktizierten Bewegungen, die jetzt wieder häufiger mit der Freundin aktiviert würden. Das Problem mit den Rückenschmerzen werde sich dann wieder von alleine lösen, versprach ich ihm.

Verlängerter Arm der Antifleisch-Fanatiker

Mein Rat war genauso unwissenschaftlich wie der des Arztes. Aber wie ist es möglich, dass eine moderne und gebildete Gesellschaft so verwirrt werden kann, dass selbst Mediziner derart unfundierte Märchen ihren Patienten erzählen? Das kann nur damit zusammenhängen, dass die Weltgesundheitsbehörde als überragende Wissenschaftsinstitution so etwas erklärt und dies dann für richtungsweisend anerkannt wird. Wenn die WHO sagt, dass Fleisch genauso gefährlich ist wie Nikotin und Asbest und Dickdarmkrebs erzeugt, dann sollten wir vielleicht aufhorchen und nachschauen, ob doch etwas dran ist, an den Warnungen vom gefährlichen Fleisch?

Nach meinen intensiven Recherchen kann ich entwarnen. Wenn Sie gerne und herzhaft in ein Steak beißen oder einen Schweinebraten genießen, dann brauchen Sie sich keine Sorgen um Ihren Dickdarm zu machen. Sie werden davon keinen Krebs bekommen. Das geht nämlich sehr eindeutig aus dem Bericht der Weltgesundheitsbehörde hervor, wenn man ihn durcharbeitet. Drei Jahre lang war das Einzige, was von der WHO zur Begründung ihrer im Jahre 2015 getroffenen Entscheidung zu lesen war, dass 22 unabhängige Experten aus 10 Ländern über 800 wissenschaftliche Studien mit relevanten Daten zur Verbindung zwischen Krebs und Fleischverzehr durchkämmt hätten und zu dem Ergebnis kamen, dass rotes Fleisch wahrscheinlich und verarbeitetes Fleisch definitiv Dickdarmkrebs erzeugen.

Das sind imponierende Zahlen und das klingt zunächst überzeugend. Aber sie verlangen auch, dass die Angesprochenen blind an die Autorität der WHO glauben müssen. Doch jetzt wissen wir mehr. In der dichtgedruckten 500-seitigen wissenschaftlichen Detaildokumentation, die erst 2018 veröffentlicht wurde, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Für 17 untersuchte Krebsarten fanden sich keinerlei Hinweise aus den untersuchten Studien. Nur für Dickdarmkrebs fand sich ein statistischer Zusammenhang, ohne aber kausale Wirkungen erklären zu können.

Für den statistischen Nachweis bei rotem Fleisch und Dickdarmkrebs gab es nur 15 relevante wissenschaftliche Studien, von denen zehn keinerlei Verbindung zu Krebs herstellen konnten. 4 Studien konnten vielleicht eine Verbindung erkennen und nur eine Studie war sich sicher, dass es eine Verbindung gäbe. Allerdings gibt es erhebliche Zweifel an der Allgemeingültigkeit dieser einzigen Studie. Mit anderen Worten: Bis auf eine einzige mit methodischen Mängeln behaftete Studie fanden sich bei 700 Studien keinerlei Hinweise darauf, dass Essen von rotem Fleisch Krebs erzeugt. Erst wer sich durch diesen Studienwust durchgekämpft hat, weiß, dass die WHO nicht die Hüterin der Wahrheit ist, sondern ein verlängerter Arm der Antifleisch-Fanatiker.

Dubiose Spendenmethoden

Aber wie kam die WHO zum Beispiel zu ihrer Feststellung im Jahr 2015? Es lohnt sich, den Mechanismus innerhalb der WHO nachzuvollziehen, der solche Panikmache ermöglicht. Die WHO trifft solche Entscheidungen auf der Basis von Aussagen von Expertenkommissionen der IARC, der International Agency for Research on Cancer. Die berufenen 22 IARC-Experten zum Thema Fleisch arbeiteten unter der Leitung von Dr. Teresa Norat von der hoch angesehenen britischen Universität Imperial College London. Ein Detail fällt im Zusammenhang mit Dr. Norat auf. Die WHO-Zusammenfassung im Jahre 2015 behauptete, dass das Dickdarmkrebsrisiko für jede 100 Gramm täglichen Verzehrs von rotem Fleisch um 17 Prozent steigen würde. Diese Zahlen lassen sich aber aus der im Jahre 2018 veröffentlichten Dokumentation nicht herauslesen, noch nicht einmal aus der einen Studie, die glaubte, einen Zusammenhang gefunden zu haben.

Wohl aber wurden exakt dieselben Zahlen von Frau Dr. Norat bereits 2011 veröffentlicht. Damals auf Basis einer Studie, die von einer englischen Aktivistenorganisation mit dem Namen World Cancer Research Fund International finanziert wurde. Das hört sich offiziell an, ist es aber nicht. Es ist eine private Spendenorganisation, gegründet und geleitet von Frau Marilyn Gentry, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle möglichen Ursachen für Krebs zu identifizieren und dafür zu werben, möglichst so zu leben, damit alle nur denkbaren Risiken vermieden werden.

In England ist diese Organisation schon mehrfach wegen dubiosen Spendenmethoden und seltsamen Erkenntnissen in Verruf geraten. Am 22. Mai 2019 verkündete das WCRF zum Beispiel auch, dass von ihr unterstützte unabhängige Forschung ergeben habe, dass heißer Tee krebserregend sei und daher vermieden werden solle. Hauptsache: Angst machen – damit die Spenden fließen.

Veganismus so ungesund wie Rauchen

Als wichtiger als die WHO-Empfehlung sollte die sogenannte PURE-Studie erachtet werden. PURE wird von der kanadischen McMaster-Universität koordiniert und von mehr als 50 unterschiedlichen Regierungen, Universitäten und Stiftungen aus 18 Ländern finanziert. Mehr als 200 Forscher sind daran beteiligt, die Ernährungs- und Erkrankungsdaten von über 135.000 Personen aus allen Kontinenten und wesentlichen Kulturkreisen zu untersuchen, und sie berichten seit 2017 darüber fortlaufend. Die erste PURE-Veröffentlichung war die im Jahre 2017 am häufigsten zitierte wissenschaftliche Studie überhaupt (nicht nur der Ernährungswissenschaften, sondern aller Naturwissenschaften). PURE kann beanspruchen, die mit großem Abstand repräsentativste Studie für globale Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu sein. Sie ist sehr breit abgesichert und hat hohe Wellen in der Wissenschaft geschlagen.

Die Wissenschaftler von PURE zeigen solide und von jedermann nachlesbare Erkenntnisse auf. Zum Beispiel beweisen sie, dass, wer viel Milchprodukte zu sich nimmt, eine 32 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Krankheiten hat und ein 25 Prozent niedrigeres Mortalitätsrisiko hat als Personen, die keinerlei Milchprodukte verzehren. Damit sind Milchprodukte ähnlich gesund und wichtig wie viermal am Tag Gemüse und Obst zu essen.

Die noch wichtigeren Erkenntnisse sind aber folgende Zahlen: Wer 20 Prozent seiner Energiezufuhr über Proteine deckt (also in der Regel Fleischprodukte), der hat ein 12 Prozent niedrigeres Mortalitätsrisiko als jemand, der 11 Prozent der Energie mit Proteinen bestreitet. Und wer 35 Prozent seiner Energiezufuhr mit Fetten deckt, hat ein 23 Prozent niedrigeres Mortalitätsrisiko als jemand der nur 11 Prozent der Energie über Fette aufnimmt. Wer aber 77 Prozent seiner Energie über Karbonhydrate aufnimmt (Zucker und Stärken wie Getreide), der hat ein 28 Prozent höheres Mortalitätsrisiko als jemand, der sich nur zu 46 Prozent von Carbs ernährt beziehungsweise die anderen 54 Prozent über Proteine und Fette erhält. Mit anderen Worten: eine fleischhaltige Ernährung, reich an Proteinen und Fetten, ist wesentlich gesünder als eine vegetarische oder gar vegane Ernährung. Zum Vergleich: Wer 25 Jahre zehn Zigaretten oder weniger am Tag raucht, hat ein 30 Prozent höheres Mortalitätsrisiko als Nichtraucher. Veganer zu sein ist also ungefähr so ungesund wie Raucher zu sein.

Sie können also sorglos zugreifen: Die besten Ernährungsgewohnheiten für Ihre Gesundheit sind viel Fleisch inklusive seiner Fette, Milchprodukte in allen Formen, Gemüse und Obst und möglichst wenig Zucker und Stärken.

Lesen Sie morgen: Ist der Methanausstoß durch Rinderfurze wirklich so bedenklich?

Teil 2 finden Sie hier.

Teil 3 finden Sie hier.

Teil 4 finden Sie hier.

Teil 5 finden Sie hier

Prof. Dr. Peer Ederer hat an der Sophia Universität in Tokyo (BA) und der Harvard Business School in Boston, USA (MBA) studiert. Er promovierte an der Universität Witten-Herdecke in Finanzökonomie. Er ist unter anderem Honorarprofessor der Zeppelin Universität in Friedrichshafen mit den Schwerpunkten Humankapital, Wachstum und Innovation und leitet das „Global Food and Agribusiness Network“ mit Unterstützung der China Europe International Business School Zurich Campus.

Im Rahmen seiner Tätigkeiten berät er Firmen aus aller Welt, die in der Agrarwirtschaft und Lebensmittelindustrie arbeiten. Nur objektive und wissenschaftliche Erkenntnisse sind dabei gefragt. Auftragsforschungen mit Zielvorgaben oder Lobbyarbeit in jedweder Form sind nicht Bestandteil seiner Arbeit.

Weiterführende Informationen und Quellen finden Sie unter den folgenden Links:

www.foodandagribusiness.org/quo-vadis-meat-2050-part-4-climate/

PURE Studie:

www.phri.ca/pure/

www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31812-9/fulltext

www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)32252-3/fulltext

WHO /IARC Dokumentation:

www.iarc.fr/featured-news/media-centre-iarc-news-redmeat/

Dr Norat’s Studie von 2011:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3108955/

WCRF und heißem Tee:

www.wcrf.org/int/blog/articles/2019/05/drinking-hot-tea-cancer-risks

Gefährlichkeit des Rauchens:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10218754

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Leserpost

netiquette:

Walter Kosack / 15.08.2019

Was soll denn diese Aussage: “Wer 25 Jahre zehn Zigaretten oder weniger am Tag raucht, hat ein 30 Prozent höheres Mortalitätsrisiko als Nichtraucher.” Jeder Nichtraucher raucht weniger als 10 Zigaretten am Tag.

Henk Boil / 15.08.2019

Ich hab noch keine solche Studie gelesen, zweifle aber an deren Verlässlichkeit. Wie lassen sich Mortalitäts- u. Krebsrisiko bestimmt vorhersagen? Es gibt zu Ernährung u. Lebensweise keine langfristigen Laboruntersuchungen am Menschen. Insb. retrosprektive Befragungen sind aus vielerlei Gründen unsicher. Und wieviele derartiger Untersuchungen behielten schon unrecht? Daher beeindrucken auch die Superlative zur PURE-Studie nicht.

Frances Johnson / 15.08.2019

Rotes Fleisch, wenn es gegrillt wird, kann tatsächlich eine höhere Darmkrebsrate zur Folge haben, wie Untersuchungen in Argentinien gezeigt haben, wo Gauchos reichlich stark gegrilltes Steak verzehrt haben und meistens nur das mit Fabada dabei (zu Bohnen siehe unten). Grillen bis zur Schwärzung des Fleisches erzeugt heterozyklische aromatische Amine (HAA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Bei normaler Zubereitung ist, wie Sie schön darlegen, rotes Fleisch und anderes Fleisch nicht schädlich. Dasselbe gilt letztlich für verbrannten Toast. Viellen Dank für Ihre Ausführungen, die hysteroide Darstellungen zur Generierung von Geldern wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Ich glaube, bei der Zigarette sollte zehn Zigaretten und mehr stehen, nicht weniger. Interessant wären auch einmal Betrachtungen über Dosisabhängigkeit. So bringt ein einzelner verbrannter Toast mich genau so wenig gleich ins Grab wie eine vergammelte Paranuss mit Aflatoxin. Was das Fleisch betrifft, ist noch wichtig der Faktor Obstipation. Wenn jemand nur Fleisch, Brot und Kuchen isst, leidet er eher darunter als jemand, der gemischte Kost bevorzugt mit Obst und Rohkost dabei. Obstipation soll Darmtumoren begünstigen. Chronisch Obstipierte mit Blähungen, die auch gern durch Körnerdiät, Tomaten und Zwiebeln sowie Bohnen und Linsen entstehen, gesellen sich dann zum Rind bezüglich der Methanproduktion ;-) Gehört man einem an, der da aus Versehen mal zugelangt hat, zieht man nachts ganz gern ins Wohnzimmer um.

Zdenek Wagner / 15.08.2019

Nebenbei bemerkt ist auch die berühmte (und inzwischen -berüchtigte) China-Studie längst als Lug und Trug entlarvt worden, so wie die ewige Cholesterin / Eier Lüge etc. etc. etc. Dennoch habe ich für mich persönlich(!) entschieden kein Fleisch mehr zu essen, und das aus moralischen Gründen, insbesondere im Hinblick auf die zutiefst unmenschlichen und ekelerregenden Zustände in der Massentierhaltung - und bin kerngesund. Den Leuten einzureden, dass sie irgendwann Darmkrebs bekommen, sofern sie mit dem Fleischkonsum nicht aufhören, ist zwar verlogen, aber genauso verlogen ist es, den Leuten einzureden, sie würden beim Verzicht auf Fleisch krank werden. Wir kaufen z.B. Bio-Käse und Milch von Weidekühen und Eier, bei den das männliche Küken nicht in den Schredder wandert. Kostet etwas mehr, aber dafür schmeckt’s auch besser. Den Leuten zu sagen, esst weiter euer Steak, alles ist OK, ist natürlich der aller bequemste Weg - nur wie viel an unendlichem Schmerz und Leid dahinter steckt, das ist schon erheblich schwerer zu vermitteln und erfordert Mut ... Nicht wahr?

Rolf Lindner / 15.08.2019

Wie ungesund vegane Ernährung ist, kann man am Erscheinungsbild der z.Z. bekanntesten Veganerin, Greta Thunberg, ablesen. Es ist selbst für einen medizinischen Laien leicht erkennbar, dass die körperliche Entwicklung des Mädchens um mindestens 3 Jahre verzögert ist. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass eine solche markante körperliche Entwicklungsverzögerung sich auch auf die geistige Entwicklung verzögernd auswirkt. Natürlich ist es unwissenschaftlich, diesen Einzelfall zu verallgemeinern. Ich hatte jedoch schon mit einigen Vegetariern und Veganern zu tun. Um es mal im saloppen Tönniesjargon zu sagen: Schräge Vögel waren die alle. Ich bin mir auch sicher, dass man bei denen von einer metabolischen Trias ausgehen kann, bestehend aus veganer/vegetarischer Ernährung, Grün wählen und Multikulti toll finden.

Johannes Schuster / 15.08.2019

Die WHO ist auch nur eine NGO wie die UNO, der FIAT, die NATO der WWF, der WMF - Topf und Greenpiss. Und wenn ein Greta - Verschnitt in der WHO sitzt, der gerade nichts anderes zu tun hat, dann kommen solche Ergebnisse dabei raus. Die WHO ist weder eine Universität, noch ein Statistikbetrieb ohne Wertung, das war sie auch noch nie. Public health advertising, das ist die WHO und wenn die morgen Cola gegen Ebola empfehlen, dann liegt das auch in deren Rahmen. FDRs Wunderkabinett der gezeugten Weltorgansiationen ist eben so “Welt” wie weitdeutend…..

Hans Ulrich Gresch / 15.08.2019

Ederers Artikel sollte die Fleischesser unter den Lesern beruhigen. Freunde der Demokratie allerdings werden wieder einmal in Angst und Schrecken versetzt. In den demokratischen Abläufen hat die Wissenschaft die Aufgabe einer verlässlichen Informationsquelle über das, was wir wissen bzw. nicht wissen. Die Demokratie beruht auf dem freien Meinungsaustausch; im Klartext: Jeder darf sagen, was er glaubt, ohne sich um Beweise kümmern zu müssen. Damit dieser Meinungsaustausch nicht ins Groteske ausufert, ruft uns die Wissenschaft ins Bewusstsein, was wir über die Welt klar sagen können und was Fantasie ist. Dies funktioniert, wenn die Bürger der Wissenschaft und in dem Maß, wie sie der Wissenschaft vertrauen. In Ederers Beispiel wird die Wissenschaft dieser Aufgabe auch halbwegs gerecht, nicht aber die Wissenschaftskommunikation. Diese ist allerdings das entscheidende Bindeglied zwischen der Wissenschaft und dem demokratischen Meinungsaustausch. Es geht also um mehr als darum, dass den Menschen ohne Not der Fleischgenuss verdorben wird. Der Autor beschreibt ein Beispiel für die Zerstörung der Vernunft in unserer Demokratie. Diese ist Voraussetzung der Mündigkeit des Bürgers und ohne mündige Bürger kann keine Demokratie existieren, die diesen Namen verdient. Für diese Zerstörung ist Ederers Thema, das Fleisch, geradezu paradigmatisch. Man bedenke: Angeblich verursacht Fleisch nicht nur Krebs, sondern führt geradewegs in die Klimakatastrophe.

Ilse Jüngling / 15.08.2019

Sicher interessant, aber der Autor ist kein Mediziner. Schon vor 30 Jahren war bekannt, daß übermäßiger Fleischgenuß zu Dickdarmkrebs führen kann. Zu dieser Zeit gab es noch keine Vegetarierwelle. Später hat man herausgefunden, daß eine Studie in Argentinien, wo Fleisch überwiegend gegrillt wird, zu diesem Ergebnis kam.

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