Vielen Dank für Ihre offenen Worte zum gegenwärtigen Polizeialltag. Besonders ein Aspekt beschäftigt mich: gestern in Teil 2 (“Bereits früh ... im Jahr 2015 wurde uns Polizisten von der ... Staatsanwaltschaft ... mitgeteilt, dass Anzeigen im Zusammenhang mit dem illegalen Aufenthalt von Personen nicht weiter verfolgt werden.”) und heute in Teil 3 (der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wurde für Polizeieinsätze bei Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen praktisch ausgesetzt) wurden eindeutig rechtswidrige Vorgaben für die Staatsanwaltschaft bzw. Polizei beschrieben. Als Beamte, die einen Amtseid geschworen haben, dürfen Staatsanwälte bzw. Polizisten solche Vorgaben nicht unhinterfragt umsetzen (-> Remonstrationspflicht). Warum geschieht dies nicht? Sind die Beamten “willige Vollstrecker” rechtswidriger Vorgaben oder sind die Sicherheits- und Justizbehörden bereits so verkommen, dass remonstrieren “eh” keinen Sinn hat und deshalb unterlassen wird?
Die Artikelserie beschreibt sehr gut den derzeitigen Ist-Stand in unserem Land bei der Polizei. Die Polizei wird als “Blitzableiter” (mal wieder) seitens der extremistischen und/oder gewissenlosen Politikdarsteller missbraucht. Der in den letzten Jahren stattgefundene Personalwechsel in den entscheidenden Führungsetagen, machte auch vor der Polizei nicht halt. Ursprünglich “preußische Tugenden”, wurden als Sekundärtugenden bezeichnet, die Wohlstandsverwahrlosung einer Generation war die Folge. Diese drängt nun, bar jeder Selbstdisziplin, in die Führungsetagen. Gewünscht und gefördert wurden Personen, die sich “stromlinienförmig und teflonbeschichtet” anboten, jeden noch so bescheuerten Mist durchsetzen oder schönzureden bzw. schnell umzuschwenken, wenn es für sie gefährlich wurde und wird. Jetzt noch eine Bitte an diejenigen Kommentatoren, die ihre Hauptaufgabe darin sehen den Autor und/oder die Polizei als solche anzuprangern: Haben sie Mut! Seien sie konsequent! Meiden sie jeglichen Kontakt ihrerseits mit der Polizei. Einen Unfall können sie in Eigenregie über ihre Versicherung regeln und studieren sie, werden sie Verkehrsunfallgutachter. Ihr Haus/Wohnung/Gartenlaube können sie mit einigen Geld zur Festung und somit uneinnehmbar ausbauen. Besuchen sie Kampfsportkurse, da können sie nach 5-6 Jahren wöchentlichen Training fast allen Gegnern Paroli bieten. Lernen sie schießen im örtlichen Schützenverein. Absolvieren sie ein juristisches Studium in Verbindung mit Soziologie und Kriminalistik. Für verlorene Sachen ist für sie natürlich das örtliche Fundbüro zuständig, nicht die Polizei, schon gar nicht nachts oder an Wochenenden, also verlieren sie nichts mehr. Auch für gestörte / demente / jugendlich-erlebnisorientierte oder sonstige unsoziale Familienmitglieder /Freunde /LAG´ s usw. sollte von ihnen nicht mehr die Hilfe der Polizei ihrerseits in Anspruch genommen werden. In diesem Sinne ein frohes, sorgenfreies Leben ihnen.
... “beinhaltet für die Polizisten vor allem, den Rechtsstaat durchzusetzen, .....” Das sollte sich aber am simplen Satz “Recht ist was richtig ist.” orientieren und setzt ein gesundes Rechtsempfinden voraus. Und das wiederum ist etwas anderes als kritiklose Umsetzung von politisch-ideologisch gewollt formulierten “Vorschriften” im politisch ausgerufenen “Rechtsstaat”, an dem man in den letzten Monaten verstärkt zweifeln darf, also “Vorschriften” um hier nicht fälschlich den Begriff “Rechtsvorschrift” oder “Gesetz” zu benutzen. Bei den diversen Aktionen der Exekutive zur Kontrolle von Innenstädten, Verbieten von bürgerlichem Auftreten zur Meinungsfreiheit oder der z.B. dem Räumen von Rodelpisten oder Kindergeburtstagen in den letzten Monaten unter Berufung auf ein sog. Infektionsschutzgesetz, eher Gesetz zum Abschaffen von Bürgerrechten, scheint mir da Einiges an Rechtsempfinden abhanden gekommen und gegen Führungsgehorsam getauscht worden zu sein. Und die Remontrationspflicht scheint in den Unterweisungen zur Rechtskunde inzwischen nicht mehr vorzukommen.
Sehr geehrter Herr Tobias Meier, es geht gewissen Kräften- und das sind eben nicht nur Parteien- in unserem Staat darum, unbedingt die “Macht” zu übernehmen und da bilden eben Polizei und Bundeswehr, bei allen Fehlern, die begangen werden, noch Hindernisse, weil diese “Kräfte” unsere Vorschriften einfach nicht beachten wollen. In Berlin geht das schon mehr als 30 Jahre lang. So werden sowohl Bundeswehr als auch die Polizei diffamiert, als rechts oder braun verunglimpft und Übergriffe von Einzelnen pauschaliert, wobei es in manchen Fall durchaus sein kann, dass manche Taten ganz bewusst verursacht werden, um die Kollegen und den ganzen Berufsstand in Misskredit zu bringen. Wie hat es der ehemalige Kreuzberger Abgeordnete der Grünen Ströbele im Berliner Tagesspiegel 1997 formuliert: “In die Rentenversicherung haben wir (er meinte seine Kollegen aus dem später verbotenen sozialistischen Anwaltskollektiv) alle nichts eingezahlt, da wir bei einer siegreichen Revolution ausgesorgt hätten”. Brutaler geht wohl es nicht! Stellen Sie sich nur einmal vor, ein Berliner Polizist führt den Justizsenator in Handschellen ab und die Bürger erfahren die Gründe für dieses Vorgehen. Da machen die Medien, StaatsanwältInnen und RichterInnen nicht mit. Leider!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei nach der Corona-Krise weiterhin das von Ihnen behauptete große Vertrauen in großen Teilen der Bevölkerung genießen wird wie vorher. Die Bilder, die man teilweise täglich von unfassbar unverhältnismäßigem Einschreiten von Polizisten gegen friedliche Demonstranten zu sehen bekommt, sind geeignet, das Vertrauen in Polizei und Rechtsstaat nachhaltig zu beschädigen. Zur Erinnerung: Es handelt sich bei den Verstößen gegen die Maskenpflicht oder AHA-Regeln um Ordnungswidrigkeiten und nicht um Straftaten. Die Polizeiführung und jeder einzelne eingesetzte Polizist sollte sich das immer wieder bewusst machen und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zur unbedingten Leitlinie seines Handelns machen und sich nicht von demokratie- und bürgerfernen Politikern zu “hartem Durchgreifen” veranlassen und auf diese Weise für deren Agenda instrumentalisieren lassen. Andernfalls könnte die Polizei in den Verdacht geraten, auf Kosten der Bürger bei der Politik punkten zu wollen, um den in der Tat ungerechten Generalverdacht des angeblichen Rassismus großer Teile der Polizei zu kompensieren.
“Corona” zeichnet sich durch großmaßstäbliche Unverhältnismäßigkeit in j e d e r Beziehung aus, und da erinnere ich an: Remonstration. Sie sind nicht zum Kadavergehorsam verpflichtet. Oder aber diejenigen, die als Büttel auftreten, kann man nur als Leute ansehen, die geil auf Härte sind—da, wo nicht mit Widerstand gerechnet wird, nämlich bei den Autochthonen. Daß und welche Art widerlicher Politiker sich hochgeschleimt hat, brauche ich nicht weiter anzuführen.
Sehr geehrter Herr König, an Betriebsblindheit leiden Sie sicher nicht, Doch fehlt Ihnen die Distanz, um zu erkennen, was da passiert. Ihr, die Polizisten, lasst euch von der Politik vor sich hertreiben, und das mit eindeutiger ideologischer Absicht. Die Abschaffung von Rechtsstaat und FDGO ist mir in vielem bereits vorher klar gewesen, Ihre 3 Artikel verschaffen mir zusätzliche Klarheit. Sehen Sie sich an, was z. B. in Österreich passiert. Polizei, die sich auf die Seite der Demonstranten stellt. Mit Sicherheit haben die gegen Befehle gehandelt. Ihr müsstet allerdings geschlossen handeln in so einem Fall. Nicht weggucken. Oder möchten Sie es eines unschönen Tages Ihrem Enkel erklären müssen, DAS SIE DOCH NUR BEFEHLE AUSGEFÜHRT HABEN?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.