Erik Lommatzsch, Gastautor / 22.11.2021 / 14:00 / Foto: Achgut.com / 25 / Seite ausdrucken

Politisch unkorrektes Sterben

Ein Bericht des „Istituto superiore di Sanità“ (ISS) von Mitte Oktober wurde von der Presse weitgehend ignoriert. Dabei enthält er Zahlen, die zu brisanten Fragen Anlass geben sollten.

Ein wenig untergegangen war er, erst recht beim Blick in die hiesige Presselandschaft, der Bericht, den das „Istituto superiore di Sanità“ (ISS) Mitte Oktober präsentierte. Das in Rom ansässige ISS versteht sich als das Zentrum für Forschung, Kontrolle und wissenschaftlich-technische Beratung im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens in Italien.

Aufgegriffen wurde der ISS-Bericht etwa von Franco Bechis in der römischen Zeitung „Il Tempo“. Gegenstand ist die Mortalität der Corona-Patienten. Zuletzt waren solche Angaben  im Juli vorgelegt worden.

Nach dem Oktober-Bericht wäre das Virus weniger tödlich als eine gewöhnliche Grippe. Bechis schreibt, dass laut einer Stichprobe in den Krankenakten lediglich 2,9 Prozent der seit Februar 2020 als Corona-Tote gezählten Patienten ursächlich an dem Virus verstorben seien. In absoluten Zahlen: 3.783 von 130.468 Toten. Die anderen litten an bis zu fünf gleichzeitigen Erkrankungen, die den Patienten wenig Chancen auf ein Überleben gegeben hätten.

Bechis gibt aus dem ISS-Bericht unter anderem folgende Zahlen wieder: 67 Prozent hatten drei schwere Erkrankungen, 18 Prozent zwei. 65,8 Prozent litten an Bluthochdruck, 29,3 Prozent an Diabetes, 15,7 Prozent unter Herzinsuffizienz, 24,8 Prozent unter Vorhofflimmern. Bei 17,4 Prozent hätte eine Lungenerkrankung vorgelegen, 16,3 Prozent hätten in den zurückliegenden fünf Jahren eine Krebsdiagnose erhalten. Etwa jeder Zehnte sei fettleibig gewesen, mehr als jeder Zehnte habe bereits eine Schlaganfall gehabt.

Ein Anlass zur Prüfung

Unter der Maßgabe, dass die Angaben richtig seien, stelle sich die Frage, so Bechis, warum die Wissenschaft den Menschen all die Maßnahmen – Masken, Distanzierung, Lockdown usw. – aufgezwungen habe, wenn das Virus an sich nur für eine derart geringe Zahl von Toten verantwortlich zu machen sei.

Bechis betont in seinem Artikel, dass die ISS-Aussagen seiner Ansicht nach mit Vorsicht zu behandeln seien und gibt sich dementsprechend nicht als unkritischer Verkünder. Wären die Dimensionen allerdings auch nur annähernd richtig, sollte vielleicht überprüft werden, ob möglicherweise nicht nur eine erhebliche Anzahl von Italienern in den letzten anderthalb Jahren politisch unkorrekt verstorben ist. Ob das Folgen hätte?

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Richard Reit / 22.11.2021

Das Geschwurbel von ” an und mit Corona gestorben” und ” im Zusammenhang mit Corona gestorben” müsste ja irgendeinen Hintergrund haben.Schon von Anfang an habe ich mich gefragt, wie viele denn nun “an” gestorben sind.Zahlen dazu gab es nicht (ausser von Pathologen, die auf eigene Kappe Untersuchungen anstellen und zu den gleichen Ergebnissen kamen wie hier dargestellt).  Warum eigentlich gab es keine offiziellen Zahlen?Den Machern des Dramas waren diese Zahlen mutmaßlich bekannt und passten nicht ins Konzept.

Ilona Grimm / 22.11.2021

KORREKTUR: Prof. Homburg hat offenbar „unvaccinated“ mit „vaccinated“ verwechselt. Die Zahl der ohne Impfung verstorbenen 10-59-Jährigen ist mit 531 knapp doppelt so hoch wie die 267 mit doppelter Impfung verstorbenen 10-59-Jährigen. Auffällig ist, dass die Zahl der verstorbenen doppelt Geimpften ab April kontinuierlich zunimmt. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat; könnte aber mit der zunehmenden Zahl der Impfungen zusammenhängen. Ich bin auch mit Excel nicht mehr versiert genug, um eine exakte Auswertung vornehmen zu können. [Vergleichszeitraum April bis September 2021.]

A. Ostrovsky / 22.11.2021

“Unter der Maßgabe, dass die Angaben richtig seien, stelle sich die Frage, so Bechis, warum die Wissenschaft den Menschen all die Maßnahmen – Masken, Distanzierung, Lockdown usw. – aufgezwungen habe, wenn das Virus an sich nur für eine derart geringe Zahl von Toten verantwortlich zu machen sei.” In welchem Paralleluniversum soll das denn gewesen sein. “Die Wissenschaft” gab es nirgends, auch nicht in Italien. Es waren “DIE MÄCHTIGEN”, in Italien speziel der Goldman-Sachs-Banker, den sich die Italiener vor die Nase setzen ließen, aber wie überall hat ein ganzer Hofstaat von Schranzen, Henkern, Bütteln und Kriegstreibern auch gute Geschäfte gemacht. Das Gerede von “Die Wissenschaft” soll doch nicht etwa andeuten, dass dieses Land nicht vom Kern bis in die Haarspitzen korrupt wäre. Lachhaft!

Bernhard Ferdinand / 22.11.2021

Das CDC gibt seit über einem Jahr wöchentliche COVID-Zahlen heraus u.a. mit Sterbestatistiken. Man nehme einen x-beliebigen, und jedes mal steht drin, dass in nur ca. 5% der Totenscheine COVID als alleinige Todesursache angegeben ist – seit Beginn der Zählung. Der Rest hatte VIER Komorbiditäten! Gesunde sterben nicht an COVID und müssen infolgedessen auch kein Mittel dagegen nehmen.

Ernst-Friedrich Siebert / 22.11.2021

Herr Kuhn, es fällt auf, daß denjenigen, die gemeinhin Impfskeptiker genannt werden, Hirnmangel und höhere Defizite unterstellt werden, während solcherlei Ungeimpfte den Geimpften sehr selten unterstellen. Darin ist ein Widerspruch zu erkennen, wo doch die Ungeimpften angeblich die Geimpften terrorisieren. Helfen Sie uns bitte.

Ilona Grimm / 22.11.2021

Hat jemand mitbekommen, dass im UK die Covid-Sterberate zwischen April und September 2021 bei den 10- bis 59-jährigen (also eher jungen, fitten Menschen) für zweifach GEIMPFTE doppelt so hoch ist wie bei den ungespritzten?? Dies meldete Prof. Homburg am 21.11.2021 anhand von „Deaths by vaccination status, England“ [ons.gov.uk].

Thorsten Beyer / 22.11.2021

Liegen dem Bericht denn auch Sektionen zugrunde, oder hat man nur die Patientenaktien ausgewertet? Ich fürchte letzteres, dann ist die Tragweite der Ergebnisse doch leider begrenzt. Wenn auch Ergebnisse aus der Pathologie eingeflossen sind, dann wäre es wohl fürwahr eine Sensation! Weniger als 3% echte Coronatote von allen als solchen Deklarierten!

Lutz Herrmann / 22.11.2021

Wir vergleichen doch Äpfel mit Birnen. Was fragen wir uns denn alle? Covid ist weniger schlimm als eine Influenza? Dann lag die Politik und ihre Berater eben falsch. Per PCR-Test gezählte Covid-Tote versus geschätzte Influenza-Tote (“because deaths related to influenza may not have influenza listed as a cause of death”, How CDC Estimates the Burden of Seasonal Influenza in the U.S.).

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