Interview / 19.09.2019 / 06:25 / Foto: Kuebi / 59 / Seite ausdrucken

Politik à la Deutschland erhöht globalen CO2-Ausstoß

Morgen, am 20. September, wird das sogenannte "Klimakabinett" der Bundesregierung tagen, um die Weichen deutscher Klimapolitik für die kommenden Jahre zu stellen. Christoph Kramer sprach im Vorfeld mit Johannes Bachmann über das sogenannte Grüne Paradoxon und Konzepte, die es befeuern. Bachmann ist Volkswirt und Mitglied der Hayek-Gesellschaft. Vor zwei Jahren wurde er beim Hamburger Ökonom und ehemaligen Forschungsdirektor des HWWI Michael Bräuninger promoviert. In seiner Dissertation befasste er sich mit der Wirkung klimapolitischer Maßnahmen auf den CO2-Ausstoß.

Christoph Kramer: Herr Bachmann, wenn man als Laie in Ihre Dissertation hineinschaut, kann es passieren, dass man erst einmal nur Bahnhof versteht. Können Sie bitte kurz erklären, worum es in der Arbeit genau geht und welche Methodik Sie angewandt haben?

Johannes Bachmann: Das kann ich gut verstehen. Zum einen kommen in der Arbeit doch recht viele Fachbegriffe vor, zum anderen viele Formeln. Es handelt sich um eine typische Dissertation: eine Arbeit aus der Wissenschaft für die Wissenschaft.

Das Ziel der Arbeit bestand darin, die Auswirkungen klimapolitischer Maßnahmen auf die Angebotsseite fossiler Energieträger zu untersuchen. Hierzu habe ich berechnet, wie Rohstoffbesitzer infolge von CO2-Steuern oder auch der Subventionierung regenerativer Energien die Förderquoten anpassen, um weiterhin so viele Einnahmen zu generieren wie möglich. Weshalb habe ich den Fokus ausgerechnet auf die Angebotsseite gelegt? Die Antwort lautet: Die Menge an fossilen Brennstoffen, die aus der Erde geholt wird, wird auch verbraucht.

In Ihrer Arbeit fällt der Begriff des „Grünen Paradoxons“, wenn sich nämlich durch Klimapolitik der weltweite Abbau fossiler Energieträger und die Erderwärmung beschleunigen. Wie kann das denn passieren?

Erstmal muss ich dazu sagen, dass der Begriff des Grünen Paradoxons auf Hans-Werner Sinn zurückgeht. Die wissenschaftliche Diskussion hierüber, die vor etwa 10 Jahren angestoßen wurde, hat mich letztendlich zu meiner Promotion bewogen. Sinns Credo ist, dass man in der Klimapolitik nicht „die Rechnung ohne den Wirt“ – also ohne Beachtung der Reaktion der Rohstoffanbieter – machen sollte.

Wie hat man sich das Entstehen eines Grünen Paradoxons vorzustellen? Nun, hierzu muss man sich Folgendes bewusst machen: Im Gegensatz beispielsweise zu einem Güterproduzenten steht ein Rohstoffbesitzer grundsätzlich vor der Entscheidung, ob er einen Teil seiner Rohstoffreserven lieber in der Gegenwart oder in der Zukunft fördern und anbieten soll. Hierzu wird er einkalkulieren, dass eine zunehmende Verknappung oder künftig gesteigerte Nachfrage zu einem Wertanstieg seines Besitzes führt. Geht er von einer hohen Wertsteigerung aus, wird seine gegenwärtige Förderquote vergleichsweise niedrig ausfallen.

Rechnet er allerdings damit, dass klimapolitische Maßnahmen den Wertzuwachs seiner Reserven künftig stark schmälern, wird er seine Förderung hochfahren und den Erlös in Wertpapieren anlegen. Dies führt automatisch zu einer Beschleunigung des CO2-Ausstoßes. Hans-Werner Sinn gelangt zu dem Ergebnis, dass die sukzessive Forcierung klimapolitischer Maßnahmen genau dieses Problem verursachen kann. Klimapolitik kann also Anreize setzen, die genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich beabsichtigt. Deshalb die Bezeichnung „Grünes Paradoxon“. Da ich in meiner Dissertation von anderen Marktkonstellationen als Sinn ausgegangen bin, gelange ich in einigen Teilen zu moderateren Ergebnissen, in anderen allerdings zu drastischeren.

„Löschung der CO2-Zertifikate notwendig“

Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich habe zum Beispiel ein Modell entwickelt, in welchem berücksichtigt wird, dass sich der Marktanteil regenerativer Energien bei hohen Preisen für fossile Energieträger schneller vergrößert; die Rohstoffanbieter aber mithilfe einer Ausweitung ihrer Förderquoten die Möglichkeit besitzen, den Anbietern regenerativer Energien das Leben schwer zu machen. Hierbei komme ich zu dem Ergebnis, dass selbst die Erhebung eines festen Mehrwertsteuersatzes auf fossile Energie zu einem Grünen Paradoxon führt. Im Gegensatz dazu bleibt in der Analyse von Sinn eine Mehrwertsteuer grundsätzlich ohne Effekt.

Im Rahmen eines kürzlich gehaltenen Vortrags sind Sie näher auf die klimapolitischen Vorschläge der sogenannten Kohlekommission eingegangen. Wie beurteilen Sie diese?

Zunächst einmal sollte man erwähnen, dass die Kohlekommission durch die Bundesregierung mit der klaren Vorgabe eingesetzt wurde, Vorschläge zur Erreichung des deutschen 2030er Energiesektorziels zu erarbeiten. Dieses Ziel umfasst eine Emissionsreduktion um etwa 60 Prozent im Vergleich zu 1990. Es ist klar, dass dies ohne die beschleunigte Stilllegung von Kohlekraftwerken nicht zu erfüllen ist, was die Kohlekommission ja auch empfohlen hat. Insofern folgen die Vorschläge der Logik ambitionierter deutscher Klimaschutzziele, die im Übrigen weit über denen der EU liegen. Ob sich damit tatsächlich eine CO2-Reduktion erreichen lässt, ist mehr als unklar.

Weshalb?

Da der Energiesektor unter das Europäische Emissionshandelssystem fällt, könnte eine CO2-Reduktion nur dann erreicht werden, wenn Zertifikate entsprechend der Höhe der deutschen Einsparung aus dem Handel genommen würden. Andernfalls entstünde ein Preisdruck, so dass die Zertifikate in anderen Ländern günstiger zu beziehen wären. Dann würde der in Deutschland eingesparte CO2-Außstoß lediglich ins europäische Ausland verlagert. Da es die Erdatmosphäre nicht kümmert, ob ein zusätzliches CO2-Molekül aus Deutschland oder anderswo herstammt, wäre nichts gewonnen. Die Löschung der Zertifikate ist also eine notwendige Bedingung.

Heißt das, dass die Wirkung des deutschen Kohleausstiegs zwar verpuffen, jedoch keinesfalls zu mehr Emissionen führen kann? 

Das ist eben genau die Frage. Um hierauf eine Antwort zu finden, hilft es, wenn man die Angebotsseite genauer unter die Lupe nimmt. Hierbei fällt auf, dass trotz des massiven Ausbaus regenerativer Energiequellen die deutschen Braunkohle-Förderquoten in den vergangenen zwanzig Jahren nahezu unverändert geblieben und damit immer noch die höchsten der Welt sind. Die Folge ist, dass sich Deutschland zum größten Stromexporteur in Europa entwickelt hat und andernorts mit sehr billigem Kohlestrom die Preise drückt. Die niedrigen Strompreise befördern nicht nur einen Anstieg des Energieverbrauchs im Ausland. Sie rufen auch ausländische Betreiber von Kohlekraftwerken auf den Plan, die eigene Stromproduktion hochzufahren, um dem Verlust von Marktanteilen entgegenzutreten. Allein die Ankündigung eines beschleunigten Ausstiegs aus der Kohleverstromung könnte bewirken, dass sich das Ganze noch verstärkt. Letztendlich ist dies ein gutes Beispiel für ein Grünes Paradoxon.

„Wieder mal ein Potpourri an Maßnahmen“

Mal abgesehen hiervon – lassen sich die Vorschläge der Kohlekommission überhaupt praktisch umsetzen?

Auch daran hege ich große Zweifel. Die Kohlekommission empfiehlt beispielsweise den weitgehenden Ersatz von Kohlekraftwerken durch Gaskraftwerke bis 2038. Das allein löst aber nicht das 2050er Langfristziel einer nahezu CO2-neutralen Energiewirtschaft. Hierfür ist die komplette Entkopplung der Stromversorgung von fossilen Brennstoffen – also auch von Erdgas – notwendig. Andererseits ist die Stromproduktion bei Wind- und Solaranlagen witterungsbedingt sehr volatil. Es stellt sich also die Frage, wie langfristig eine CO2-neutrale und gleichzeitig stabile Stromversorgung garantiert werden kann. Die Kohlekommission setzt hier auf die künftige Herstellung synthetischen Erdgases aus überschüssigem Ökostrom. Hiermit ließen sich dann 2050 die Gaskraftwerke betreiben. Für den erwähnten Vortrag hatte ich allerdings ausgerechnet, dass für die Umsetzung eines derartigen Vorschlags die achtfache Anzahl an Wind- und Solaranlagen gegenüber heute nötig wäre. Den geplanten Umstieg im Verkehrssektor auf E-Mobilität beziehungsweise synthetische Kraftstoffe hatte ich hierbei noch gar nicht berücksichtigt.

In letzter Zeit gab es weitere Gutachten mit Vorschlägen für eine verbesserte Klimapolitik. Hierbei sticht besonders das Sondergutachten der fünf Wirtschaftsweisen „Aufbruch zu einer neuen Klimapolitik“ hervor. Was sind die wesentlichen Empfehlungen?

In dem Gutachten wird deutliche Kritik an dem bisherigen Klein-Klein beziehungsweise an dem doch stark konstruktivistischen Ansatz der Energiewende geübt. Darüber hinaus ist eine Kernforderung, dass Deutschland künftig Abstand von seiner klimapolitischen Vorreiterrolle nehmen solle. Es sei besser, so die Gutachter, die EU-Vorgaben umzusetzen und nicht zu versuchen, diese zu übertrumpfen. Diese Empfehlung weist meiner Ansicht nach zumindest in die richtige Richtung. Leider deutet alles darauf hin, dass es sich bei den Vorschlägen, die am 20. September auf dem Kabinettstisch landen werden, wieder um ein Potpourri an Maßnahmen handelt. Eine weitere Kernforderung der Wirtschaftsweisen besteht darin, dass Deutschland auf die Ausweitung des Europäischen Emissionsrechtehandels auf sämtliche CO2-intensiven Sektoren hinwirken solle.

Und so erreichen wir die EU-Vorgaben?

Nehmen wir einmal an, dass dies tatsächlich zügig umgesetzt würde. Dann wäre es so, dass der CO2-Ausstoß mengenmäßig exakt gedeckelt werden könnte. Besäßen Sie kein Zertifikat, müssten Sie Ihr Auto in der Garage lassen. Zur Einhaltung der 2030er beziehungsweise 2050er Ziele wäre die Ausweitung des Emissionsrechtehandels aus staatlicher Sicht sicherlich die planbarste Methode.

Deutsches Beispiel Grund für CO2-Anstieg?

Wo ist also das Problem?

So gut und richtig es auch sein mag, sich an internationale Abmachungen zu halten, darf man eines nicht vergessen: Der europäische Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß liegt gerade einmal bei zehn Prozent. Effektive Klimapolitik heißt nicht, einseitig Maßnahmen in Deutschland oder Europa zum Einsparen von Emissionen durchzusetzen, damit diese in der Folge in anderen Regionen der Erde ansteigen. Und genau das ist der springende Punkt. Zum einen kann ich nicht erkennen, dass eine Ausweitung des Emissionsrechtehandels in Europa Anreize bei den weltweiten Rohstoffproduzenten weckt, ihre Förderquoten zu drosseln. Zum anderen führt eine solche Maßnahme noch lange nicht dazu, dass China, Indien oder andere Schwellenländer dazu bewogen werden, nachzuziehen. Letzteres ist den Wirtschaftsweisen durchaus bewusst.

Woran machen Sie das fest?

Da im Gutachten explizit betont wird, dass ein wesentliches Element erfolgreicher Klimapolitik eine weltweite Koordination sei. Demnach sollten von deutscher Seite sämtliche Anstrengungen unternommen werden, auf eine globale Mindestbepreisung von CO2 zu drängen. Die Chancen stünden hierfür umso besser, wenn Deutschland anstelle einer Vorreiterrolle eine Vorbildfunktion einnehmen würde. Dies wäre der Fall, so laut Gutachten, wenn es einer hoch entwickelten und fossile Energie intensiv nutzenden Volkswirtschaft wie Deutschland gelänge, die international vereinbarten Ziele kosteneffizient und ohne größere gesellschaftliche Verwerfungen zu erreichen.

Heißt das, dass die Kosten der Energiewende eine mögliche Vorbildfunktion Deutschlands gefährden?

Angesichts der Tatsache, dass Deutschland die EU-Klimaschutzvorgaben für 2020 nur teilweise erfüllen wird, obwohl die Energiewende bereits mehrere hundert Milliarden Euro verschlungen hat, muss dies leider bejaht werden. Ich würde der Vorbildfunktion aber gar nicht so viel Bedeutung zumessen.

Weshalb?

Im Gutachten wird fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass die avisierte Vorbildfunktion strikt von einer Vorreiterrolle getrennt werden könne. Dabei befindet sich Deutschland allein aufgrund der internationalen Zusagen der EU bereits in einer weltweiten Pionierrolle. Es besteht somit lediglich die Möglichkeit, diese vorbildlich wahrzunehmen oder nicht. Zwar ist aus ökonomischen Anwendungen der Spieltheorie bekannt, dass die Summe der weltweiten Emissionen infolge des Vorpreschens einer Nation beziehungsweise kleineren Koalition sinken kann. Aber nur dann, wenn durch den Vorreiter zügig nachgewiesen wird, dass eine effektive CO2-Reduktion mit geringen Kosten möglich ist, sodass Anreize bei anderen Staaten zur Nachahmung geweckt werden. „Geringe Kosten“ ist allerdings nicht mit der Bezeichnung „kosteneffizient“ im Gutachten der Wirtschaftsweisen zu verwechseln. „Kosteneffizient“ bedeutet nämlich lediglich, dass das günstigste Instrumentarium zur Erreichung der Klimaschutzziele eingesetzt wird. Es sagt allerdings nichts über die absolute Höhe der Kosten aus.

Ungeachtet dessen, spricht insgesamt nur sehr wenig für eine Strategie des Vorpreschens. Vielmehr deutet die Mehrheit der Ergebnisse der Spieltheorie darauf hin, dass hierdurch bei anderen Nationen eine abwartende Haltung beziehungsweise eine Trittbrettfahrerrolle begünstigt wird. Als Folge ist sogar mit einem Anstieg der weltweiten Emissionen zu rechnen, womit wir wieder beim Grünen Paradoxon wären.

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Leserpost

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Volker Kleinophorst / 19.09.2019

Ich vermisse ja immer noch einen Beleg (ein Video), dass “Heil Greta” wirklich mit dem Schiff in die USA gefahren ist. Wie der Skipper bei Plasberg ausführte, habe sie ja während der Fahrt nur gelächelt, während alle Anderen (also die erfahrenen Segler) sich über die Reling hängen mussten.

Lars Schweitzer / 19.09.2019

Leider nimmt der Autor als gegeben hin, dass der CO2-Ausstoß der Menschen eine Auswirkung auf das Klima hat. Dafür existiert bislang noch nicht einmal ansatzweise ein valider Beweis - es häufen sich jedoch die Indizien, dass es genau umgekehrt ist, also mehr CO2 freigesetzt wird, wenn es wärmer wird. Daher ist das eigentliche Thema verfehlt worden.

Michael Mertens / 19.09.2019

Man fragt sich doch langsam, wer oder womit unsere Politiker so erpresst werden. Denn m.M. ist der Sachverhalt folgender: Politiker sind extrem gut informiert und wissen, was passiert und was Sinn macht und was Geldverschwendung ist. Sie wären nicht da, wo sie sind, wenn sie es nicht wüssten. Aber warum machen sie diesen Blödsinn trotzdem mit? Klimakrise, Windkraft, Abschaltung von Atomkraftwerken, Flüchtlingskrise und Flüchtlingsaufnahme genau wie die UN es wünscht, Probleme der Rentenversicherung, schlechte Schulen, unterfinanzierte Wissenschaft usw. Warum machen Politiker das mit? Ich vermute, dass die Anweisungsmacht über Politiker noch weit über Medienmacht und kleine pecuniäre Unanständigkeiten hinaus geht. Auch hinter Seehofer, der schon immer betont volksnah für Wünsche des Volkes offen war, aber jetzt betreibt er ein Lavieren in der Flüchtlingskrise, dass mir da mehr dahinter zu stehen scheint.

Hjalmar Kreutzer / 19.09.2019

OT: In der Danksagung zur Dissertation dankt der Verfasser einem Captain Bley, pardon Fregattenkapitän, für seine Motivation auf einer Fahrt in See. Ich will doch hoffen, da wurde nicht “motiviert”, wie einst auf der “Bounty” :-)

Andreas Rochow / 19.09.2019

Es täte gut, in Ergänzung dieser ökonomisch-spieltheoretischen Erwägungen zum Grünen Paradoxon auch internationale Persönlichkeiten und Gesellschaften zu betrachten, die als Antreiber des Klimahypes im Hintergrund stillvergnügt wirtschaftlich profitieren. Da wäre beispielsweise Al Gore, über den bemerkenswert wenig gesprochen wird. Ökonomen sollten auch klar sehen, dass das “Klima” als Etikett für eine definitiv von der UNO angestoßene globalistische Kampagne instrumentalisiert wird. Basierend auf der außerordentlich schwachbrüstigen Treibhausgas-These, wonach Menschen gezwungen werden, vordringlich durch “Kraftanstrengungen” (Merkel) und Opfer unter Zeitdruck den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur um 1,5 Grad zu senken, haben sich negative Folgen in allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen ergeben. Sogar die Verletzung rechtsstaatlicher und demokratischer Prinzipien wird zunehmend in Kauf genommen, wenn das zur Durchsetzung der “Großen Transformation” als alternativlos angesehen wird. Angesichts so ernster und folgenschwerer Verwerfungen irritiert der Begriff der Spieltheorie. Die Frage lautet nämlich wie in jedem Krieg: Wer profitiert und wer zahlt drauf? Es ist von großem Interesse zu erfahren, wer die Gewinnler dieses Klimakrieges sind! Jede wissenschaftliche Arbeit zum Thema, die sich verbietet, die unbewiesene Grundannahme von der anthropogenen Erderwärmung in Frage zu stellen, ist auf dem Treibsand des Klimahypes gebaut.

Rainer Seidel / 19.09.2019

Lassen wir mal die Diskussion über die Klimawirksamkeit des CO2 beiseite, dann stellen sich folgende Fragen: 1. “Die Kohlekommission setzt hier auf die künftige Herstellung synthetischen Erdgases aus überschüssigem Ökostrom.” Auch synthetisches Erdgas erzeugt bei der Verbrennung CO2, dann gibt es also gutes und schlechtes CO2? 2. Wenn eine wie auch immer geartete CO2-Bepreisung den CO2-Ausstoß senken soll, wird offensichtlich davon ausgegangen, das jetzt zum Spaß fossile Energieträger verbrannt werden. Ich erhöhe also meine Raumtemperatur im Winter beliebig, weil ich es kann? Ich setze mich in mein verbrennungsmotorbetriebenes Fahrzeug und fahre einfach zum Spaß zwei Stunden um den Block? Das Zeugs kostet jetzt schon eine Menge Geld, da ist über das Notwendige hinaus nur ein marginaler Einspareffekt drin. Niemand “verballert” Öl, Gas, Benzin usw. zur alleinigen Freude. Bei den abzusehenden Maßnahmen werden sich lediglich in einem breiten Bereich Dinge des Alltags verteuern bei aüßerstgeringer Wirkung auf den CO2-Ausstoß.

Lef Kalender / 19.09.2019

Warum ist es so schwer, zu begreifen, dass der Energieaufwand (und damit die CO2-Produktion) ganz einfach am Endpreis zu erkennen ist? Was teuer ist, hat einfach nur mehr Produktionsaufwand, also Energieaufwand, also CO2-Ausstoß gehabt. Umgekehrt: Wenn regenerative Energie teurer ist, steckt mehr Energieaufwand dahinter, und zwar IMMER nichtregenerative Energie! Sonst wäre deren Endpreis ja noch höher! DAS ist das grüne Paradoxon!

Stefan Weyhenmeyer / 19.09.2019

der Hinweis auf die Spieltheorie trifft es ganz gut: wenn Trittbrettfahren für die anderen Länder so lukrativ ist, dann wird Deutschlands Vorreiterrolle wenig bewirken und exorbitant teuer werden…

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