“Soldaten sind Mörder”. was soll also ihre Analyse. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts unter dem Vorsitz einer auf SPD-Ticket reisenden Dame steht immer noch. Es ist strafrechtlich nicht relevant Soldaten allgemein als Mörder zu bezeichnen. Unter dieser Prämisse wollen wir junge Männer in den grauen Rock zwingen. Ich habe meine 18 Monate abgeleistet und durfte mich dann freuen, unter der Rubrik Schwerstverbrecher subsummiert zu werden. Danke! Wir sind allzeit auf einem guten Weg. … Auch wenn die Zukunft ungewiss bleibt und die Denunzierung in diesem Lande auf den verschiedensten Gebieten gute Fortschritte macht. Es war übrigens ein links-grüner Außenminister und Vizekanzler, früherer Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Putzgruppe, der die Bundeswehr in den ersten, völkerrechtlich durchaus umstrittenen Kampfeinsatz schickte. Deutsche Mörder im Ausland! Man entschuldige meinen Sarkasmus und meinen Zorn. Wie lautet übrigens das Gelöbnis, das ich mit meinen Kameraden damals ablegte: Ich gelobe, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. … Ein Volk, tapfer zu verteidigen. Wo es doch nach dem neuen Narrativ gar kein Volk gibt. Warum kommt mir im Augenblick Max Liebermann in den Sinn.
Der nächste Krieg, an dem Deutsche in größerem Umfang beteiligt sind, wird sich nicht außerhalb unserer Grenzen abspielen und es wird auch keine Invasion von außen sein. Die Landesverteidigung ist auf das wahrscheinlichste Bedrohungsszenario abzustellen. Ein paar Monate infanteristische Grundausbildung, dann jedes Jahr zwei Wochen Fitnesstraining in Uniform, um in Übung zu bleiben. Das Sturmgewehr im Waffenschrank bei ein paar Millionen Reservisten. Das reicht völlig, um im Krisenfall innerhalb weniger Stunden wieder alles schön unter Kontrolle zu haben - bzw. die Kontrolle gar nicht erst zu verlieren. Über die Miliz hinaus eine kleine Außendienst-Profitruppe zu unterhalten, die die komplizierteren Waffensysteme bedient, ist durchaus möglich, wie uns die Schweiz lehrt.
Eine funktionierende Armee ist sicher das billigste und beste, was ein Land für die Zukunft tun kann. Aber der Humanitarismus verbietet es, kollektiven Wohlstand gemeinsam zu schützen. Man weigert sich die Gefahr zu benennen, die sich aus stark wachsenden Bevölkerungen ergibt. Wer hier nur die Beiträge von Prof. Heinsohn gelesen und einigermaßen verstanden hat, dürfte wissen, welche Megatrends physischer Bedrohung entstehen. Herr Heller umtanzt diese Themen teilweise. Kurzzusammenfassung meiner Erkenntnisse: Söldner und Kriminelle sind für zunehmend wenig Geld zu zig Millionen verfügbar. Das Überangebot von perspektivlosen jungen Menschen sorgt dafür automatisch (siehe Kriegsindex). Zudem werden weltweit 4% aller Menschen Empathie gestört (als Psychopathen geboren), was allerdings nicht heißt, dass Sie alle die Gesellschaft schädigen, da sehr unterschiedlich intelligent, gewaltbereit. Aber auch hier ist es keine Frage von Anteilswerten, sondern von absoluten Zahlen. Man stelle sich vor 200 Ted Bundy Klone träfen sich in einer Großstadt. Hinzu kommt die Fähigkeit eines jeden, sich notwendige Verhaltensweisen anzutrainieren auch asoziale, bzw. seine Eigenschaften zu ändern. Soweit mir bekannt, sind aber ängstliche Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben psychiatrisch in Ihren Handlungen am wenigsten vorhersehbar ( z. B. erweiterter Suizid). Ohne den Schutz einer Armee nach Außen, mit Staatsversagen im Innern, dürften wir in Kürze nur noch einer Wildwest Gesellschaft gleichen. Viel Spaß allen Sozialisten, die Ihren bescheidenen Wohlstand sicher glauben. Trotz Ihrer Vision einer humaneren Welt, dürften Sie in Kürze für Europa das Gegenteil erreicht haben. Die zugenommene Gewalt im öffentlichen Raum zeigt dies jetzt schon. Wir schaffen uns.
Wer sich nicht militärisch verteidigen will, muss anderweitig gerüstet sein. Ist D. das? Deutschland deindustrialisiert sich gerade massiv, technisches Wissen wandert ab, Bildung verliert ihren Stellenwert. Die Bundesregierung glänzt durch den Einkauf von externen Beratern, deren “Kompetenz” im Verteidigungsministerium besonders deutlich wird. Was mich erstaunt, ist die Ruhe der Nato gegenüber dieser deutschen Komplettabrüstung. Aber vielleicht haben die Beraterfirmen ja vorher alles mit der Nato abgesprochen. Vielleicht ist die Verteidigung ja bereits outgesourct und man hat es uns nur nicht gesagt. Was wissen wir Bürger schon….
Zu meiner Zeit belief sich die Personalstärke der BW auf fast 500.000 Mann, und schon damals wurde nur ein (kleinerer?) Teil der Wehrpflichtigen gezogen, die anderen hartten Glück. Wie sollte man da heute bei auf rd. die Hälfte verringerter Trupüpenstärke und 1/3 verringerter Dienstzeit Wehrgerechtigkeit herstellen? Und das Argument der positiven Ausstrahlung über Social Media kann ich aus persönlicher Erfahrung nicht nachvollziehen. Meine Erinnerungen als W15: völlig vertane Zeit und Wut aquf die Institution, die mich zu etwas zwang, dessen Sinn man umso weniger einsehen konnte, je länger man dabei war und die schon damal bestehenden Mißstände was Ausrüstung und geistigen Unterbau des Personals (Zitat eines Leutnants währendd er Grundausbildung: “ich will, dass Eure Stiefel glänzen wie Judeneier”; habe übrigens nie erfahren, was aus meiner damaligen Beschwerde wurde) mitbekam.
Meine Wehrdienstzeit sehe ich in der Rückschau als positive Erfahrung an. Habe Kameradschaft, Teamgeist erlebt und Unbequemlichkeiten ausgehalten. Wir wurden nicht gedrillt oder schikaniert, sondern als Staatsbürger in Uniform anständig behandelt. Mein Gelöbnis, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, hat mich eng mit meinem Land verbunden. Auch ein finanzielles Opfer habe ich gebracht: Geringen Wehrsold statt volles Gehalt nach abgeschlossener Ausbildung. Das war vor 45 Jahren. Und heute? Heute schmeisst Merkel die Deutschlandfahne, die den Inhalt meines Gelöbnisses repräsentiert, in den Müll. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages beteiligt sich an einer Demonstration, bei der “Deutschland, Du mieses Stück Sch…” gebrüllt wird. Unserer heutigen Jugend täte der Wehrdienst gut. Sie würden dieses, unser Land und seine Werte schützen und dadurch schätzen lernen.
2 Probleme sehe ich hier: 1. Wenn junge Menschen, und diesmal hoffentlich auch Frauen, 12 Monate lange Kurzausbildungen in verschiedenen Bereichen der Bundeswehr erhalten, können sie am Ende vermutlich nichts richtig, und die Bundeswehr hat keinen Nutzen davon, Menschen auszubilden, die nie arbeiten, weil sie immer nur lernen. Bei 12 Monaten Dienstzeit wäre ökonomisch eine kurze Ausbildung mit nachfolgender Hilfsarbeitertätigkeit das Sinnvollste. 2. Gerade die Absicht, das Beste für junge Menschen zu wollen, bringt die solcherarbeit Zwangsverpflichteten in die Lage, nicht gezwungen, sondern auch z wangsmissioniert und zum Vorheucheln von Begeisterung erpresst zu werden. Auch aus eigener Erfahrung sind die letztgenannten Faktoren wesentlich schlimmer als ein Zwang, der zumindest als solcher bezeichnet wird und verurteilt werden kann.
Also wie genau würde der Wehrdienst modern? Die Bundeswehr ist doch schon jetzt so eine Art technisches Hilfswerk mit zunehmend widerwillig zugestandener und kaum noch funktionierender Bewaffnung. Solange man sich nicht eingesteht, wozu eine Armee nun mal da ist wird man überhaupt keine Anpassungen wie Abschaffung der Truppe oder militärische Neuausrichtung vornehmen können. Die Bundeswehr wird nicht attraktiv dadurch, dass sie Ausbildung für etwas bietet, das im Zivilleben besser angeeignet wird oder indem sie Schulen in Afghanistan baut oder sonstwie „modern“ wird. Die Antwort auf die Frage, wodurch Männer zur Truppe gezogen werden möchte man nicht hören.
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