Peter Heller, Gastautor / 04.02.2019 / 06:29 / 62 / Seite ausdrucken

Plädoyer für einen modernen Wehrdienst

Militärische Stärke bleibt unverzichtbar. Zwar weisen Szenarien, in denen invasionsbereite Nachbarstaaten unsere territoriale Integrität bedrohen, gegenwärtig keine hohen Eintrittswahrscheinlichkeiten auf. Aber als exportorientierte Industrienation hat Deutschland Belange auf allen Kontinenten. Interessen, die unsere westlichen Verbündeten in Europa und Nordamerika nach dem Ende der durch den Ost-West-Konflikt geprägten Weltordnung nicht mehr automatisch teilen.

Chinesisches Weltmachtstreben, amerikanische Rohstoffautarkie, russische Hegemonialintentionen, das Erwachen Indiens, der religiöse Fundamentalismus der islamischen Welt und instabile Situationen in vielen afrikanischen und südamerikanischen Ländern sind wesentliche Elemente einer neuen Lage, in der weder die USA noch Frankreich oder Großbritannien ihre Mittel zwangsläufig auch im Sinne Deutschlands einsetzen werden.

Wir müssen selbst über geeignete Aufklärungs- und Kommunikationssysteme verfügen, um eine kritische Lage umfassend bewerten zu können. Wir müssen selbst die erforderlichen Fähigkeiten erwerben, Infrastrukturen und Handelswege zu schützen, Terroristen zu bekämpfen oder Geiseln zu befreien, um nur einige Beispiele zu nennen. Wir müssen selbst Optionen haben, jederzeit und überall schnell, hochpräzise und mit nicht zu verteidigender Vernichtungskraft zu antworten, um potenzielle Angreifer abzuschrecken.

Nun treffen diese Ansprüche auf Streitkräfte in einem miserablen Zustand. Von einfachen Handfeuerwaffen bis hin zu komplexen Systemen wie Kampfflugzeugen, U-Booten oder Hubschraubern weist ein großer Teil der Ausrüstung substanzielle Mängel auf oder ist schlicht nicht einsatzbereit. Der jüngst veröffentlichte Wehrbericht 2018 schildert diese dramatische Situation.

Noch nicht einmal die Hälfte des Gesamtbestandes an Kampf- und Schützenpanzern ist verfügbar, der Marine fehlen Tanker, der Luftwaffe Transportflugzeuge. Den Kampfpiloten droht der Verlust von Fluglizenzen, da sie nicht mehr ausreichend trainieren können. Sogar die notwendige Bekleidung wird Mangelware. „Selbst beim Einsatz im Rahmen der NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) konnte die Truppe nicht ad hoc vollständig ausgestattet werden. Nur unter großen Anstrengungen gelang es der Bundeswehr, Basisausrüstung wie Winterbekleidung und Schutzwesten bereitzustellen.“, schreibt der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels. Zudem leidet die Bundeswehr unter erheblichen personellen Defiziten. Etwa 25.000 Dienstposten können derzeit nicht besetzt werden, da es an geeigneten Bewerbern fehlt. 

Den Bürgern ist die Bundeswehr zunehmend egal

Im offen zur Schau gestellten Desinteresse einer Bundesregierung, deren Prioritäten auf Kindertagesstätten in Kasernen, Flachbildschirmen in Stuben und flexiblen Arbeitszeiten für Soldaten liegen, findet sich eine Ursache dieser Situation. Die aber letztendlich auch nur Folge eines seit vielen Jahren anhaltenden Prozesses ist, in dem sich Politik und Gesellschaft gegenseitig in ihrer Gleichgültigkeit und Ablehnung bestärken. Wo die Begegnung mit Menschen in Uniform mindestens als irritierend, wenn nicht gleich als unerträglicher Affront bewertet wird, wo öffentliche Gelöbnisse heftige, teils aggressive Proteste hervorrufen, wo man Aufklärung über unsere Armee, beispielsweise an Schulen, als militaristische Indoktrination verteufelt, da kann man als engagierter Verteidigungspolitiker keine Wähler motivieren.

Den Bürgern ist die Bundeswehr zunehmend egal, wenn sie sie nicht ohnehin als überflüssig oder gar gefährlich ansehen. Die Politik verhält sich entsprechend. Die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht seit 2011, vordergründig aufgrund mangelnder Möglichkeiten zur Herstellung von Wehrgerechtigkeit, stellt eine logische Konsequenz dieser Entwicklung dar und befeuert sie zusätzlich. Ihre Wiedereinführung könnte nicht nur das Tempo reduzieren, in dem unsere militärische Potenz derzeit verloren geht, sondern diesen Trend sogar umkehren. Wenn sie denn in geeigneter Weise gestaltet wird.

Es geht nicht darum, in einer Dienstzeit von vielleicht zwölf Monaten junge Menschen zu Kriegern zu machen. Es geht auch nicht um den Aufbau eines Reservistenbestandes, aus dem man im Verteidigungsfall schöpfen kann. Die Zeiten, in denen überlegene Truppenstärken auf räumlich begrenzten Schlachtfeldern Kriegsverläufe entscheiden, sind zumindest aus deutscher Perspektive vorerst vorbei.

Uns heute und in Zukunft betreffende bewaffnete Konflikte weisen einen anderen Charakter auf. Sie sind asymmetrisch, dezentral und distanziert. Wir werden auf schlecht ausgerüstete, mangelhaft ausgebildete, aber gleichzeitig skrupellose und fanatisierte Gegner in häufig unwegsamem Terrain treffen, dessen Unübersichtlichkeit Guerilla-Taktiken forciert. Wir werden auf unterschiedlichen Ebenen in informationstechnische Auseinandersetzungen geraten, sei es hinsichtlich der Aufklärung, hinsichtlich der Fernsteuerung hochautomatisierter Waffensysteme oder gar hinsichtlich der öffentlichen, stimmungsbeeinflussenden Kommunikation.

Kein Job für Wehrdienstleistende

Wir werden parallel auf unterschiedlichen Schauplätzen zu unterschiedlichen Zwecken mit unterschiedlichen taktischen Optionen arbeiten müssen. Es sind körperlich und intellektuell hochtrainierte Elitesoldaten, die in einem solchen Umfeld die Verbände für den Fronteinsatz bilden. Ausgestattet mit modernster Ausrüstung, von der Bewaffnung bis hin zur Späh- und Kommunikationstechnik, die ihnen eine bislang ungekannte Kampfkraft verschafft. Kein Job für Wehrdienstleistende, die, wie fast alle anderen Bundeswehrangehörigen auch, niemals in ein Gefecht geraten werden. Denn in der heutzutage benötigten Armee beschäftigt sich der Großteil des Personals damit, perfekte Rahmenbedingungen für die wenigen kämpfenden Einheiten zu schaffen.

Und dabei mitzuwirken, ist vor allem lehrreich. Sicher erinnern sich viele an ihren Wehrdienst als verlorene Zeit. In der man drei Monate mehr oder weniger hart „geschliffen“ wurde, um sich dann weitere zwölf Monate zu langweilen. Das kann natürlich nicht das Modell für die Zukunft sein. Von einer mindestens einjährigen Beschäftigung müssen sowohl die „Staatsbürger in Uniform“ individuell profitieren, als auch die Bundeswehr als Organisation insgesamt.

Junge Männer und Frauen sollten erfahren, was eine Armee ist, wie sie funktioniert, welche Aufgaben sie hat und wie sie diesen nachkommt. Sie müssen dazu einen Einblick in den soldatischen Alltag erhalten, den grundlegende Schulungen im Umgang mit diversen Waffensystemen, Gefechtsübungen im Gelände aber auch theoretische Unterrichtseinheiten vermitteln. Darüber hinaus gilt es, Optionen für den Erwerb diverser, gegebenenfalls zertifizierbarer Qualifikationen zu schaffen, von den Klassikern Erste-Hilfe-Kurs, LKW-Führerschein oder Funkzeugnis bis hin zu komplexeren technischen oder kaufmännischen Fertigkeiten.

Es braucht einen Wehrdienst, nach dessen Ableistung man klüger ist als vorher, besser auf seinen späteren Berufs- und Lebensweg vorbereitet. Nicht zuletzt deswegen, weil neben reinem Faktenwissen auch weiche Faktoren wie Toleranz, Teamfähigkeit, Selbstvertrauen und Selbstdisziplin geschult werden. Außerdem stellt für viele junge Menschen der Wehrsold wahrscheinlich das erste selbsterarbeitete regelmäßige Einkommen dar, eine nicht zu unterschätzende Stimulation des eigenen Leistungswillens für den sich anschließenden Karriereweg. 

Wehrdienstleistende sind effektive Multiplikatoren

Der Wehrdienst als ein obligatorisches, bezahltes Praktikum, das sich unmittelbar an eine abgeschlossene Lehre oder die Schullaufbahn anschließt und ergänzende Kompetenzen vermittelt? Die Bundeswehr als Dienstleister für die Zielgruppe der Wehrpflichtigen? Bessere Möglichkeiten, sich selbst als potenziellen künftigen Arbeitgeber darzustellen und gleichzeitig die besten Kandidaten zu identifizieren, kann man unseren Streitkräften nicht bieten. Die gegenwärtigen Rekrutierungsprobleme wären beseitigt. Ein geeigneteres Fundament für eine authentische Imagekampagne ist ebenfalls kaum vorstellbar. Denn Wehrdienstleistende sind effektive Multiplikatoren, sie erzählen in der Familie, gegenüber Freunden und Bekannten, berichten über ihre Erlebnisse in den sozialen Medien. So erhält die Bundeswehr in der breiten Öffentlichkeit wieder ein Maß an Aufmerksamkeit und Wohlwollen, das ihr letztendlich auch die erforderliche politische Unterstützung sichert.

Natürlich wären zur Wiedereinführung einer Wehrpflicht in dieser modernen Form erhebliche Investitionen notwendig. Und ein kultureller Wandel bei der Bundeswehr, die die Ausbildung von Wehrdienstleistenden nicht mehr als nutzlose Last, sondern Chance für sich selbst und für die Gesellschaft insgesamt begreifen muss. Die von der CDU, insbesondere ihrer neuen Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer propagierte allgemeine Dienstpflicht hingegen hilft niemandem. Schon die Prämisse, junge Menschen hätten der Gesellschaft etwas "zurückzugeben", belegt die Absicht, vor allem einzufordern, statt vor allem zu fördern.

Die implizit enthaltene Gleichstellung des Wehrdienstes mit zivilen Ersatzdiensten akzeptiert eine gesellschaftliche Stimmung, in der schon Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Sinnzweifel als völlig ausreichende Begründungen für eine Verweigerung angesehen werden. So schafft man es lediglich, jahrzehntelanges Versagen der Politik sowohl im Pflege- als auch im Verteidigungsbereich durch die Ausnutzung der jungen Generation zu kaschieren. Nur Symptome zu mildern, statt Ursachen zu bekämpfen löst keine Probleme. Mit einer Dienstpflicht baut man die weiterhin unverzichtbare militärische Stärke nicht wieder auf, mit einem neugestalteten Wehrdienst dagegen schon.

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Walter Knoch / 04.02.2019

“Soldaten sind Mörder”. was soll also ihre Analyse. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts unter dem Vorsitz einer auf SPD-Ticket reisenden Dame steht immer noch. Es ist strafrechtlich nicht relevant Soldaten allgemein als Mörder zu bezeichnen. Unter dieser Prämisse wollen wir junge Männer in den grauen Rock zwingen. Ich habe meine 18 Monate abgeleistet und durfte mich dann freuen, unter der Rubrik Schwerstverbrecher subsummiert zu werden. Danke! Wir sind allzeit auf einem guten Weg. … Auch wenn die Zukunft ungewiss bleibt und die Denunzierung in diesem Lande auf den verschiedensten Gebieten gute Fortschritte macht. Es war übrigens ein links-grüner Außenminister und Vizekanzler, früherer Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Putzgruppe, der die Bundeswehr in den ersten, völkerrechtlich durchaus umstrittenen Kampfeinsatz schickte. Deutsche Mörder im Ausland! Man entschuldige meinen Sarkasmus und meinen Zorn. Wie lautet übrigens das Gelöbnis, das ich mit meinen Kameraden damals ablegte: Ich gelobe, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. … Ein Volk, tapfer zu verteidigen. Wo es doch nach dem neuen Narrativ gar kein Volk gibt. Warum kommt mir im Augenblick Max Liebermann in den Sinn.

Alexander Rostert / 04.02.2019

Der nächste Krieg, an dem Deutsche in größerem Umfang beteiligt sind, wird sich nicht außerhalb unserer Grenzen abspielen und es wird auch keine Invasion von außen sein. Die Landesverteidigung ist auf das wahrscheinlichste Bedrohungsszenario abzustellen. Ein paar Monate infanteristische Grundausbildung, dann jedes Jahr zwei Wochen Fitnesstraining in Uniform, um in Übung zu bleiben. Das Sturmgewehr im Waffenschrank bei ein paar Millionen Reservisten. Das reicht völlig, um im Krisenfall innerhalb weniger Stunden wieder alles schön unter Kontrolle zu haben - bzw. die Kontrolle gar nicht erst zu verlieren. Über die Miliz hinaus eine kleine Außendienst-Profitruppe zu unterhalten, die die komplizierteren Waffensysteme bedient, ist durchaus möglich, wie uns die Schweiz lehrt.

U. Unger / 04.02.2019

Eine funktionierende Armee ist sicher das billigste und beste, was ein Land für die Zukunft tun kann. Aber der Humanitarismus verbietet es, kollektiven Wohlstand gemeinsam zu schützen. Man weigert sich die Gefahr zu benennen, die sich aus stark wachsenden Bevölkerungen ergibt. Wer hier nur die Beiträge von Prof. Heinsohn gelesen und einigermaßen verstanden hat, dürfte wissen, welche Megatrends physischer Bedrohung entstehen. Herr Heller umtanzt diese Themen teilweise. Kurzzusammenfassung meiner Erkenntnisse: Söldner und Kriminelle sind für zunehmend wenig Geld zu zig Millionen verfügbar. Das Überangebot von perspektivlosen jungen Menschen sorgt dafür automatisch (siehe Kriegsindex). Zudem werden weltweit 4% aller Menschen Empathie gestört (als Psychopathen geboren), was allerdings nicht heißt, dass Sie alle die Gesellschaft schädigen, da sehr unterschiedlich intelligent, gewaltbereit. Aber auch hier ist es keine Frage von Anteilswerten, sondern von absoluten Zahlen. Man stelle sich vor 200 Ted Bundy Klone träfen sich in einer Großstadt. Hinzu kommt die Fähigkeit eines jeden, sich notwendige Verhaltensweisen anzutrainieren auch asoziale, bzw. seine Eigenschaften zu ändern. Soweit mir bekannt, sind aber ängstliche Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben psychiatrisch in Ihren Handlungen am wenigsten vorhersehbar ( z. B. erweiterter Suizid). Ohne den Schutz einer Armee nach Außen, mit Staatsversagen im Innern, dürften wir in Kürze nur noch einer Wildwest Gesellschaft gleichen. Viel Spaß allen Sozialisten, die Ihren bescheidenen Wohlstand sicher glauben. Trotz Ihrer Vision einer humaneren Welt, dürften Sie in Kürze für Europa das Gegenteil erreicht haben. Die zugenommene Gewalt im öffentlichen Raum zeigt dies jetzt schon. Wir schaffen uns.

B.Kröger / 04.02.2019

Wer sich nicht militärisch verteidigen will, muss anderweitig gerüstet sein. Ist D. das? Deutschland deindustrialisiert sich gerade massiv, technisches Wissen wandert ab, Bildung verliert ihren Stellenwert. Die Bundesregierung glänzt durch den Einkauf von externen Beratern, deren “Kompetenz” im Verteidigungsministerium besonders deutlich wird. Was mich erstaunt, ist die Ruhe der Nato gegenüber dieser deutschen Komplettabrüstung. Aber vielleicht haben die Beraterfirmen ja vorher alles mit der Nato abgesprochen. Vielleicht ist die Verteidigung ja bereits outgesourct und man hat es uns nur nicht gesagt. Was wissen wir Bürger schon….

Thomas Berger / 04.02.2019

Zu meiner Zeit belief sich die Personalstärke der BW auf fast 500.000 Mann, und schon damals wurde nur ein (kleinerer?) Teil der Wehrpflichtigen gezogen, die anderen hartten Glück. Wie sollte man da heute bei auf rd. die Hälfte verringerter Trupüpenstärke und 1/3 verringerter Dienstzeit Wehrgerechtigkeit herstellen? Und das Argument der positiven Ausstrahlung über Social Media kann ich aus persönlicher Erfahrung nicht nachvollziehen. Meine Erinnerungen als W15: völlig vertane Zeit und Wut aquf die Institution, die mich zu etwas zwang, dessen Sinn man umso weniger einsehen konnte, je länger man dabei war und die schon damal bestehenden Mißstände was Ausrüstung und geistigen Unterbau des Personals (Zitat eines Leutnants währendd er Grundausbildung: “ich will, dass Eure Stiefel glänzen wie Judeneier”; habe übrigens nie erfahren, was aus meiner damaligen Beschwerde wurde) mitbekam.

Burkhard Mundt / 04.02.2019

Meine Wehrdienstzeit sehe ich in der Rückschau als positive Erfahrung an. Habe Kameradschaft, Teamgeist erlebt und Unbequemlichkeiten ausgehalten. Wir wurden nicht gedrillt oder schikaniert, sondern als Staatsbürger in Uniform anständig behandelt. Mein Gelöbnis, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, hat mich eng mit meinem Land verbunden. Auch ein finanzielles Opfer habe ich gebracht: Geringen Wehrsold statt volles Gehalt nach abgeschlossener Ausbildung. Das war vor 45 Jahren. Und heute? Heute schmeisst Merkel die Deutschlandfahne, die den Inhalt meines Gelöbnisses repräsentiert, in den Müll. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages beteiligt sich an einer Demonstration, bei der “Deutschland, Du mieses Stück Sch…” gebrüllt wird. Unserer heutigen Jugend täte der Wehrdienst gut. Sie würden dieses, unser Land und seine Werte schützen und dadurch schätzen lernen.

Martin Ross / 04.02.2019

2 Probleme sehe ich hier: 1. Wenn junge Menschen, und diesmal hoffentlich auch Frauen, 12 Monate lange Kurzausbildungen in verschiedenen Bereichen der Bundeswehr erhalten, können sie am Ende vermutlich nichts richtig, und die Bundeswehr hat keinen Nutzen davon, Menschen auszubilden, die nie arbeiten, weil sie immer nur lernen. Bei 12 Monaten Dienstzeit wäre ökonomisch eine kurze Ausbildung mit nachfolgender Hilfsarbeitertätigkeit das Sinnvollste. 2. Gerade die Absicht, das Beste für junge Menschen zu wollen, bringt die solcherarbeit Zwangsverpflichteten in die Lage, nicht gezwungen, sondern auch z wangsmissioniert und zum Vorheucheln von Begeisterung erpresst zu werden. Auch aus eigener Erfahrung sind die letztgenannten Faktoren wesentlich schlimmer als ein Zwang, der zumindest als solcher bezeichnet wird und verurteilt werden kann.

Jens Keller / 04.02.2019

Also wie genau würde der Wehrdienst modern? Die Bundeswehr ist doch schon jetzt so eine Art technisches Hilfswerk mit zunehmend widerwillig zugestandener und kaum noch funktionierender Bewaffnung. Solange man sich nicht eingesteht, wozu eine Armee nun mal da ist wird man überhaupt keine Anpassungen wie Abschaffung der Truppe oder militärische Neuausrichtung vornehmen können. Die Bundeswehr wird nicht attraktiv dadurch, dass sie Ausbildung für etwas bietet, das im Zivilleben besser angeeignet wird oder indem sie Schulen in Afghanistan baut oder sonstwie „modern“ wird. Die Antwort auf die Frage, wodurch Männer zur Truppe gezogen werden möchte man nicht hören.

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