Er sagt klar, was er denkt. Posaunt seine radikale und gewalttätige Version des Islam laut heraus und macht kein Geheimnis aus seinem Verlangen, Israel zu vernichten oder den Koran zum globalen Gesetz zu erklären. Wer ihn einlädt, weiss, mit wem er es zu tun hat. Da macht das EDA unter Ministerin Micheline Calmy-Rey, das ihn bereits zweimal gebeten hat, an internen Informationsveranstaltungen über den Nahen Osten zu referieren, keine Ausnahme. Offen ist lediglich: Hat das EDA den Extremisten trotz oder wegen seiner extremistischen Ansichten zu sich eingeladen?
Die Rede ist von Azzam Tamimi, einem gebürtigen Palästinenser, der in London lebt und das Institute of Islamic Political Thought leitet. Er gibt sich gerne als Intellektueller, als Buchautor, Kommentator und Vordenker der islamischen Sache. Doch noch lieber zieht der eingebürgerte Brite seine hetzerischen Saiten auf. Dann gebärdet sich der radikal-islamistische Heisssporn stolz als ein zum Äussersten entschlossener Palästinenser und preist Selbstmörder, die als menschliche Bomben israelische Zivilisten in die Luft sprengen. Er würde das selber gerne tun, sagte er einmal, es sei «eine noble Sache, sich für Palästina zu opfern».
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