Nein, sowas aber auch: Dem israelischen Beitrag zum Eurovision Song Contest droht die vorzeitige Disqualifikation. Grund: Der Songtext der Gruppe Tea Packs (in Ivrit auch als Tipp-Ex zu lesen) lässt Spielraum für pikante Interpretationen. Auf SPIEGEL online heißt es wörtlich: “Im Song “Push the Button” geht es um Terror und Gewalt – Anspielungen auf Ahmadinedschad und Palästinenser liegen nahe.” Natürlich! Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an. Erfreulich, dass den Redakteuren in der Brandstwiete gleich die passenden Konnotationen eingefallen sind. Das las man ja durchaus schon mal anders. “Auch könne man die Passagen als Kritik an palästinensischen Attacken interpretieren.” Und wenn? Was wäre so falsch daran, die wahllose Ermordung von Zivilisten in Cafés und Linienbussen zu “kritisieren”? Soviel Sensibilität wie in dieser Posse würde man sich von den Europäern sonst gern wünschen. Wer weiß, vielleicht bringen sie es fertig und schließen den israelischen Beitrag tatsächlich vom Wettbewerb aus. Dann könnte, als Mittelmeeranrainerstaat, Ägypten in die Bresche springen und Schlagerstar Shaaban Abd al-Rahim schicken. Dessen Husarenstück führte vor Jahren wochenlang die Hitlisten seines Landes an. Titel: “Ich hasse Israel.” Und wer die Befindlichkeit der Europäer kennt, muss zugeben: Der Song hätte sogar Chancen auf den Gesamtsieg.