@ Mike Höpp Selbst bin ich ein “alter Hase”. Als Klinikarzt konnte ich sehen, wie die Bufdis gewirkt haben: 1. Ein endlos langer Eignungstest, der in der Regel auch bei absoluter Nichteignung bis zum bitteren Ende durchgezogen werden musste! 2. Der quantitative Ersatz von Fachkräften. Und last but not least die massive Beschädigung des Images und der Wertschätzung des Berufs der Krankenschwester/des Krankenpflegers! Der Spareffekt in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ist immens; die Belastung des Steuerzahlers ebenfalls! Dass diese Bedingungen der Qualität und Sicherheit dienlich sein sollen, behaupten nur Blauäugige! Der (be)ständige Wechsel des Pflegepersonals stellt eher eine Belastung für das Pflegepersonal und die Pflegebedürftigen dar; das wird gern außer acht gelassen.
Kurz nachdem ich die Schule verlassen hatte, wurde in der DDR der Wehrkundeunterricht eingeführt. Sollten die Jugendlichen frühzeitig lernen als Soldaten zu kämpfen? Auch davor gab es schon in der Lehre bzw. Abiturstufe eine verpflichtende Teilnahme an einer „vormilitärischen Ausbildung“ in der Uniform der beschönigend so genannten „Gesellschaft für Sport und Technik“. Da waren die Sowjets ehrlicher, die nannten ihren Verein „freiwillige (hähä) Gesellschaft zur Unterstützung von Armee, Luftwaffe und Flotte“. In erster Linie ging es wohl nicht um Militarisierung, sondern um Disziplinierung, um „Stillgestanden - Ich befehle!“ und „Schritt halten, Richtung halten, Fr…e halten!“ und zwar am besten fürs restliche Leben nach Willen der Partei- und Staatsführung. Wer will denn bitte bestimmen, was gut für das Gemeinwohl ist? Wie viele Bürokraten sollen diesen Blödsinn wieder erfassen, analog Amt für Zivildienst bzw. Kreiswehrersatzamt, wer soll festlegen, welche Tätigkeiten als „Pflichtjahr“ anerkannt werden? Wieder ein neues, Steuergeld verschlingendes Bürokratiemonster, neuerliche Datenerfassung aller jungen „dienstfähigen“ Leute, ein weiterer Schritt zum Orwellschen Großen Bruder? Übrigens ist aus dem Großteil der angeblichen Generation Null Bock oder No Future der Generation Doof trotz aller Klagen etwas geworden, auch ohne Zwangsdienst.
Wiedereinführung der Wehrpflicht: volle Zustimmung! Ansonsten sollte man den jungen Menschen es selbst überlassen, ihre Zeit entweder zu vergeuden oder sinnvoll zu nutzen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. Angebote gibt es genug, sei es das freiwillige soziale Jahr, das freiwillige ökologische Jahr, Work-and-Travel, etc. Mir persönlich hat es, zwischen Abi und Studium, am meisten geholfen, in einer Fabrik zu jobben, um von meinem “hohen Ross” einmal abzusteigen und den Alltag hart arbeitender Menschen zu erleben. Von dem Geld habe ich mir dann ein Motorrad gekauft, um bei jeder Gelegenheit durch Europa zu reisen, meine Fremdsprachkenntnisse zu verbessern, und über meinen kleinen Horizont hinauszusehen. Und das alles OHNE staatliche Bevormundung! Klasse, oder?
Wer sich heute in den Schulen umschaut, wird schnell feststellen, dass es nichts nutzt in Erinnerung zu schwelgen, da die Lebenswirklichkeit völlig anders aussieht. Überwiegend sind Moslem in der Klasse unterschiedlicher Glaubensintensität. Mit den meisten ist kein Staat zu machen, da hier alles halal sein muss, und so jemand niemals in der Krankenpflege arbeiten wird. Bei diesen Gläubigen darf eine Frau keinen anderen Mann anfassen wie ihren Ehemann. Und schon haben wir das nächste Problem. Alteingesessene werden schon aufgefordert, sich anzupassen ( Ein Vater soll/darf seine Tochter nicht zu Schwimmunterricht begleiten, siehe Hr. Broder vom 12.12.18). Bei der Wehrpflicht stellt sich das Problem, wie man mit Gläubigen dieser Friedensreligion umgeht. Die reale Gefahr besteht, dass sich diese bei Schießübungen gegen ihre Kameraden wenden, um plötzlich ihren Anspruch auf das Paradies geltend zu machen. Also Fragen über Fragen über diese Idee. Mal wieder von einem jungen Berufspolitiker - ohne gedanklichen Tiefgang, erst recht ohne Zusammenhänge zu verstehen und Dinge zu ergründen.
Wenn ich diese Diskussion so lese erinnere ich mich zwangsläufig an meinen Zivildienst- und seine Sinnlosigkeit für alle Beteiligten. Das war 1987 in einem christlich orientieren Rehabilitationskrankenhaus zwischen Bonn und Brühl. Ich erhielt weder eine Einweisung noch Ausbildung, war trotzdem für alles zuständig aber für nichts kompetent. Nur wenig Begeisterung gab es von den examinierten Pflegekräften, wenn ich sie bat, mir doch ein paar Handgriffe, ein Mindestmaß an Wissen beizubringen: keine Zeit, keine Lust oder die Aussicht, das ich ja doch eh bald wieder weg sei. Also alles eher ein durchwursteln mit etlichen Beinahe- Katastrophen zum Nachteil der Patienten. War ich anfangs noch hochmotiviert, ja sogar interessiert so schlug das bald in “Dienst nach Anweisung” (wenn es denn überhaupt so etwas gab) und Warten auf den Feierabend und das Ende dieses Blödsinns um. In der Krankenpflege braucht es eine gewisse Qualifikation, darauf sind die Menschen ebenso angewiesen wie Motivation, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Lust an der Arbeit. Nur, das kann man niemandem “befehlen”! 18 verlorene Monate, Stillstand! Dieses ganze Gequatsche von „Beitrag für ein starke Demokratie“, „Anti-Egoismus-Jahr“ oder “sozialem Zusammenhalt” ist eine Utopie und absolut verlogen. Wenn ich eines in meinem Zivildienstes gelernt habe, dann das sich in Deutschland alles nur schick und dem Zeitgeist entsprechend anhören muss ohne das zwangsläufig etwas Sinnvolles dahinter steht. Form ist alles, Inhalt ist unwichtig! Wie immer, hat die Forderung nach einem Jahr Zwangsarbeit nur einen Hintergrund: Geld. Sonst nichts.
Naja, das ist doch eine Frechheit, mit irgendwelchen sozial-romantischen Begründungen junge Menschen in Zwangsarbeit zu verfrachten. Dümmer kann die Gesellschaft auch keinen Wohlstandsverlust durch erzwungene unproduktive Tätigkeit der Jugend bzw. jungen Erwachsenen herbeiführen. Das Gleiche gilt auch für den Wehrdienst: völliger Schwachsinn! Qualifiziertes und schlagkräftiges Militär braucht Professionalität. Keinen wild zusammengewürfelten Abenteuerspielplatz auf Zeit. Meistens kommen die Forderungen ja auch von den Leuten, die selbst weit genug weg sind und nicht Gefahr laufen, selbst dazu herangezogen zu werden. Warum eigentlich kein Freiwilligen-Jahr für Neu-Pensionäre? Ach ja, und bei einer Abgabenquote von 54,5% soll “der Staat” gefälligst für benötigte Dienstleistungen bezahlen und nicht noch zur Geldsteuer eine Zeitsteuer einführen.
Wir sollten all jene, die sich um die Duldung in unserem Staat bewerben, zu einem Sozialdienst verpflichten. Wenn sie schon Kost und Logis, Stütze und Kindergeld bekommen, können sie dafür auch Straßen fegen, Unkraut jäten, Müll aufsammeln oder wozu die Bildung sonst reicht. Und selbstverständlich Männer und Frauen gemeinsam, schließlich haben wir Gleichberechtigung. Müßiggang ist aller Laster Anfang – auch wenn man diesen Satz nicht mehr ohne einschlägige Bilder im Kopf sagen kann.
Ein freiwilliges soziales Pflichtjahr!!!! Warum sozial? Straßenbau wäre doch auch schön. Offenbar harpt sich niemand Gedanken darüber gemacht, dass es viele, und es ist bald keine Minderheit mehr, Jugendliche OHNE deutsche Staatsangehörigkeit gibt. Sollen die ein Jahr Karrierevorteil gegenüber deutschen Jugendlichen haben? Ein Benachteiligung der eigenen Bürger hat schon ein Geschmäckle. Sollen sdie Blagen, die nicht wissen, was sie wollen einJahr rumgammeln, doch nicht den leistungsbereiten vorschreiben, was sie tun wollen. Diese zahlen hinterher sowieso die Steuern, die den Zirkus ermoglichen. Und es deklassiert die sozialen Berufe, die nicht ohne Grund eine dreijährige Lehre oder gar ein FH Studium benötigen, so zu tun, als ob lustlose Schulabgänger das mal so nebenher machen. Seid ehrlich und bezahlt die Leistungen angemessen!!!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.