Felix Perrefort / 12.10.2022 / 14:00 / Foto: C.Kramer / 46 / Seite ausdrucken

Pfizer vor der EU: Bestätigung einer „billigen Lüge“?

Der Sachverhalt ist im Grunde nicht neu: Wissenschaftliche Evidenz für die Behauptung, dass die Corona-Impfstoffe Ansteckungen verhindern und somit auch andere schützen würden, gab es seitens der Hersteller nie. Vor dem EU-Parlament hat Pfizer nun bestätigt, dass für diese Behauptung nie Daten erhoben wurden. 

Der niederländische Politiker Rob Roos, Mitglied der liberal-konservativen Partei JA21, hat die Pfizer-Präsidentin für internationale Entwicklungsmärkte, Janine Small, danach gefragt, ob das Pfizer-Vakzin darauf getestet wurde, ob es die Übertragung des Virus stoppe, bevor es auf den Markt kam. Sie antwortet mit einem Kichern: „Nein, wir mussten wirklich mit der Geschwindigkeit der Wissenschaft mithalten, um wirklich zu verstehen, was auf dem Markt vor sich geht.“ (Siehe hier ab Min. 58:42).

Roos nennt das skandalös und kriminell, denn er schlussfolgert: „Millionen von Menschen weltweit fühlten sich aufgrund des Mythos ‚Man tut es für andere‘ dazu gezwungen, sich impfen zu lassen. Nun stellt sich das als eine billige Lüge heraus.“ Auf Twitter ging seine Video-Ansprache viral.   

Lesern von Achgut.com ist das bekannt: „Auf gar keinen Fall aber wurden die Impfstoffe zugelassen für den Zweck, dass der Impfling andere durch seine Impfung schütze, gar zu einer Herdenimmunität beitrage, weil diese Wirkung von den Herstellern weder nachgewiesen noch auch nur behauptet wurde“, schrieb beispielsweise Thomas Maul im September 2021.  

Juristisch relevant dürfte die ganze Angelegenheit in vielfacher Hinsicht sein. Die Impfkampagne der Bundesregierung beruht ganz wesentlich auf der Behauptung des Fremdschutzes. Dabei hält das Heilmittelwerbegesetz unmissverständlich fest, dass irreführende Werbung etwa dann vorliegt, „wenn fälschlich der Eindruck erweckt wird, dass ein Erfolg mit Sicherheit erwartet werden kann“, und „wenn unwahre oder zur Täuschung geeignete Angaben über die Zusammensetzung oder Beschaffenheit von Arzneimitteln gemacht werden.“ Noch heute bewirbt die Bundesregierung die Impfstoffe dezidiert gegenüber Kindern „in leichter Sprache“. „Du schützt auch andere Menschen in deinem Umfeld: Wenn du selbst geimpft bist. Zum Beispiel Freundinnen und Freunde. Und Menschen aus deiner Familie.“ 

Viren, die über die Schleimhaut huschen

Die logische Voraussetzung dafür, dass man Menschen via 2G-Bestimmungen aus dem öffentlichen Leben ausschließen dürfe, besteht ebenso im behaupteten Fremdschutz, wobei hier schon immer eine gewisse Inkonsistenz auffällig war. Denn wenn die Impfung mich wirklich schützt, brauche ich auch keine Angst vor dem Ungeimpften am Tisch neben mir zu haben. Überhaupt sind das ziemlich neurotische Ängste, aber das nur am Rande. 

Auf Spiegel.de konnte man übrigens bereits am 30. Juli 2021 lesen: „Komplett geimpft, aber positiv getestet: Eine US-Studie deutet auf die hohe Übertragbarkeit der Delta-Variante hin.“ 

Aber statt sich rein positivistisch auf Studien und Daten zu beziehen, hätte man von Anfang an auch einfach eine Behauptung von Christian Drosten zu Ende denken können. Der hatte 2014, als viel von MERS-CoV, einer ebenfalls auf ein Corona-Virus zurückgehenden Atemwegsinfektion, die Rede war, festgestellt: „Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall.“

Warum sollte eine Impfung, die im Körper wirkt, denn auch verhindern, dass jemandem Viren auf die Nasenschleimhaut gelangen – und von dort weiterhuschen? 

Foto: C.Kramer

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Leserpost

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Harald Unger / 12.10.2022

“So foul a sky clears not without a storm.” Shakespeare, The Life and Death of King John, Act 4 Scene 2

BKKopp / 12.10.2022

Man kann schon lange nicht mehr verfolgen, oder sich genau erinnern, was zu Masken, Tests und Impfung seit 2020/2021 alles geredet wurde. Die Logik hat öfter versagt. Zuerst bei den Masken, dann zu den Tests.  Bei der Impfung war sehr bald in 2021 plausibel, dass sie im Immunsystem des Geimpften wirkt, aber keine ” passive Immunität ” in den Atemwegen des Geimpften erzeugt. D.h. Viren werden nicht beim Aufsetzen auf der Schleimhaut abgetötet.  Deshalb kann auch der Geimpfte Viren aufnehmen und weitergeben. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Es ist auch heute noch so - sonst hätten wir nicht weiter zirkulierende Viren, die Schaden anrichten oder nicht, die aber weitergegeben werden. Weil aber die Immunität in der Gesamtbevölkerung nach Infektionen, Impfungen, und noch mehr Infektionen in 2022 - wie bei mir - viel besser ist als ‘20/‘21 ist die Zahl der schweren Verläufe und Hospitalisierungen wegen Covid viel geringer. Wer zufällig in 2020 erlebt hat, dass Bekannte infiziert wurden, schwer erkrankt sind und in einem Fall noch heute daran leiden, und zwei andere nach Infektion binnen zwei Wochen tot waren, dass im Lebensumfeld Dutzende infiziert, erkrankt und verstorben sind - auch wenn man sie nicht persönlich gekannt hat - der war ca. Mitte 2020 alarmiert und hellhörig. Die eigene Infektion in ‘22 war dann nach drei Impfungen in ‘21 harmlos und nach drei Tagen vorbei. Ein nachfolgender Antikörpertest hat eine Meßzahl von 36000 von 40000 möglichen gezeigt.

Lars Schweitzer / 12.10.2022

Wäre doch mal wieder eine schöne Gelegenheit, den Kalle zum politischen Bauernopfer zu machen, aber ist vermutlich strategisch noch zu früh, denn deshalb ist er ja überhaupt im Amt.

holger bemmann / 12.10.2022

danke für den beitrag ! aber leider zu kompliziert für zu viele. ( die meisten ? ) die wollen es einfacher : impfen ist liebe, impfen gehen-leben retten, pieksen lassen für oma, usw. sie sind dank massenmedienkonsum einfachere erklärungen gewöhnt und hier überfordert. und logische folge wäre selbstkritik, niemals !!!

Ulf Martin / 12.10.2022

Im Arzneimittelbrief vom November 2020 konnte man schon alles nachlesen, was sich seither abspielt: «Zur Entwicklung genetischer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 – technologische Ansätze sowie klinische Risiken als Folge verkürzter Prüfphasen» (AMB, Jg. 54, S. 85; Ausgabe 11 / 2020).

E. Albert / 12.10.2022

“Heilmittelwerbegesetz” - Hoffentlich finden sich jetzt endlich mal eine handvoll Juristen, die auf dieser Basis Lauterbach und Co gehörig in die Pfanne hauen! Mehr Steilvorlage geht schließlich nicht! (- War gestern zur Nachbegutachtung in der Klnik meines Vertrauens. Im Aufzug ein Aushang, dass seit JUNI 2022 (!) für Besucher (!) 2G+ gilt! Davon abgesehen, dass mich niemand danach gefragt hat - Leute, WANN endlich kommt das auch mal im Gesundheitswesen an, dass gelogen und betrogen wurde und diese Plörre mehr schadet, als nutzt?! Spätestens mit dieser Geschichte hier, müsste das doch endlich auch mal beim letzten Verwaltungsrat ankommen?!)

Lutz Herrmann / 12.10.2022

Natürlich hat die Dame gut lachen. Der Elite kann keiner was. Aber der Pöbel hat sich untereinander das Leben schwer gemacht. Da gab es Leute, die man aus der Kirche rausgemobbt hat und die keinen Kindergottesdienst mehr betreuen durften, weil sie ungeimpft waren. Die ganze Gemeinde wusste ja, das mit der Impfverweigerung war nur, weil die eigene Mutter am Pfizer-Gift krepiert ist. Egal. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.

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