Peter Hahne: Der heilige Ausverkauf

Papst Franziskus war ein Impfdiktator mit Ex-cathedra-Anspruch. Denn wer die Glaubenssubstanz schleift, braucht ein Surrogat: Corona-, Klima- oder Kriegsreligion. 

Zufall ist ein Pseudonym Gottes. Rund um Tod und Trauerfeier von Papst Franziskus gibt es bemerkenswerte Ereignisse. Wie in einem Brennglas liegt der wahre Zustand der Kirchen vor aller Augen. Der Wochenend-Weihrauch von Rom vernebelt die Realität. Ja, es war eine schicke Show. Ein prächtiges sakrales Schaufenster mit royalem Unterhaltungswert. Doch was ist in den Regalen hinter dem Ladentisch?

Die deutsche Filiale musste ins Insolvenzverfahren. Kurz vor dem Papst-Tod eine vernichtende Bilanz für 2024: Weiterhin flüchten Heerscharen aus den beiden Kirchensteuer-Kirchen. Erstmals sind die Christen im Land der Reformation und Ratzingers statistisch in der Minderheit. Inzwischen sind es streng Gläubige, die diesen beiden Mainstream-NGOs den Rücken kehren. Die Laufkundschaft ist ja längst weg. Auch der glaubensklamme Katholizismus verliert an Substanz.

Ausgerechnet die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner rechnete zu Ostern mit „ihrer Kirche“ ab. Nur wenige Worte. Knallhart und kompromisslos. Das wünschte man sich von der CDU-Frau auch in ihrem politischen Amt. Als Zuständige verbannt sie die riesige neue AfD-Fraktion in die Besenkammer des Reichstages. Unwürdig! Undemokratisch! Unchristlicher geht’s nicht. Jesus hatte in Bethlehem wenigstens noch einen geräumigen Stall. 

Klöckners konsequente Kirchenkritik kulminiert im BamS-Interview in dem Satz: „Klar kann sich Kirche auch zu Tempo 130 äußern, aber dafür zahle ich jetzt nicht unbedingt Kirchensteuer.“ Die Kirchen seien ihr viel zu beliebig geworden. Damit fasste sie vorab das Lebenswerk des Mannes zusammen, der Stunden später in Rom sterben sollte.

Corona-, Klima- oder Kriegsreligion

Zu Corona, Klima oder Migration hat Franziskus erschreckend naive, staatshörige und wenig biblisch-seelsorgerliche Statements abgegeben. Wer duldet, ja befördert, dass Menschen millionenfach ungetröstet und unbegleitet sterben müssen, hat jeglichen Anspruch auf die Jesus-Nachfolge verwirkt.

„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid ...“ – dieses Jesus-Wort gilt auch Leuten, die „falsch“ wählen. Einzig bei Abtreibung blieb Franziskus hart. Während CDU und CSU das Lebensrecht für Küken und die Frauenquote thematisieren.

Und ein weiterer „Zufall“: Ausgerechnet Trumps Vize J.D. Vance war der letzte Staatsbesucher dieses Papstes. Der übrigens Trump offiziell das Christsein absprach. Trump zeigt wenigstens seinen Prunk. Der Papst machte auf arm. „Alles Show“, erläuterte die romtreue Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. Und radikal-realistisch wünschte sie sich „endlich wieder eine Kirche, in der Jesus Christus gepredigt und nicht Greta und Co gehuldigt wird“.

Auch Vatikan-Kenner David Berger ließ bei Kontrafunk wenig Gutes an dem Mann, „der aus Corona-Panik Desinfektionsmittel ins Weihwasser kippen ließ“. Und der beförderte, dass „die Heilige Kommunion durch die mRNA-Spritze vertauscht wurde“. Scharfzüngiger Klartext! Ein Impfdiktator mit Ex-cathedra-Anspruch. Denn wer die Glaubenssubstanz schleift, braucht ein Surrogat: Corona-, Klima- oder Kriegsreligion. Kein Wunder, dass jene Klima-Ikone Luisa Neubauer den Oberklerus „unsere Verbündeten“ nennen konnte.

„Herr Hahne, sind Sie etwa immer noch evangelisch?!“

Noch schlimmer im Protestantismus. Nur noch Fassade. Passend zu den beiden C-Parteien und ihren Führern. Ausverkauf! Apostel der Apokalypse und des Asylmissbrauchs. Zu besichtigen auf dem Hannoverschen Schwurbel-Kirchentag. Ein Eldorado von woken Verschwörungstheorien und grüner Polit-Folklore. Dafür wurde mit Hochglanz-Plakaten, schulfrei in Niedersachsen und folgenden Rednern geworben: Neubauer, Eckart von Hirschhausen, Bodo Ramelow, Ricarda Lang, Hubertus Heil, Margot Käßmann. Noch Fragen?!

Zu Benedikts Zeiten rief mir mal dessen Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein entgegen, und es hallte durch die Hallen des Vatikans: „Herr Hahne, sind Sie etwa immer noch evangelisch?!“ „Ich bin und bleibe Christ“, war meine Antwort. Wichtig ist nicht, in welcher Kartei einer Kirchensteuer-Kirche man steht. Der Eintrag ins „Buch des Lebens“ entscheidet alles. Und ob ich den Worten von Jesus Christus folge. Und dem Heiligen Geist Vorfahrt gebe vor dem woke-queeren Ungeist.

Apropos Benedikt: Dessen drei hoch intellektuelle Reden beim Deutschlandbesuch 2006, von bildungsfernen Politikern und Klerikern in Grund und Boden kritisiert, sind echte Prophetie. In seiner Analyse von Islam, Kirche und Staat hat er eher unter- als übertrieben. Hatte er nicht im Bundestag recht mit seinem Augustinus-Zitat einer Regierung als Räuberbande?! Kirche muss zu ihrem Markenkern zurück. Sonst „isch over“ (Schäuble). Nur das, was Christen konkurrenzlos wichtig macht, kann Inhalt der Botschaft sein: Hoffnung über den Tod hinaus, Vergebung und Versöhnung um Gottes Willen. Keine Kriegstüchtigkeit, sondern Friedensfähigkeit. Nach innen und nach außen. Brandmauern und Aufrüstung sind das Gegenteil von christlich.

Ein Afrikaner könnte das Evangelium zurückbringen

Hoffentlich begreift das wenigstens der nächste Papst. Make Sancta Ecclesia great again! Sie wächst und wächst in Afrika und Lateinamerika. Evangelikal oder katholisch-charismatisch. In der wohlstands- und bildungsverwahrlosten westlichen Welt verdunstet der Glaube. Ähnlich in der Politik: Der Mann mit der Kettensäge sorgt für Wachstum. Seine deutschen Pendants sind Abbruchunternehmer.

Wir brauchen keinen Sozialarbeiter mit Kuschelkurs auf dem Stuhl Petri. Ein Afrikaner könnte das zurückbringen, was europäische Missionare einst auf den Schwarzen Kontinent brachten: das Evangelium. Abendländische Kultur und Bildung. Den Regenbogen als Zeichen der Treue Gottes und nicht einer aberwitzigen queer-woken Trans-Ideologie. Denn wer den Begriff christliches Abendland als „ausgrenzend“ (Kardinal Marx) diffamiert, hat sich selbst längst aufgegeben. Wer den wachsenden Islamismus im Lande verharmlost, erst recht.

Unfassbar, wenn das Onlineportal der katholischen Bischöfe zum CDU/CSU/SPD-Koalitionsmanifest einzig moniert, es „fehle völlig eine positive Wertschätzung muslimischen Lebens in Deutschland.“ Da bleibt einem nur noch das testamentarische Wort meines damaligen ARD-Kollegen in den 1970er Jahren, Peter Scholl-Latour: „Ich fürchte. nicht die Stärke des Islams, sondern die Schwäche des Christentums.“ Oder der Bittruf: Kyrie eleison – Herr erbarme dich!

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Jungen Freiheit.

 

Peter Hahne, geb. 1952, war Moderator der ZDF-Hauptnachrichtensendung „heute“.

Foto: Montage achgut.com

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B.Jacobs / 30.04.2025

Wie kann die klerikale Obrigkeit Gotteshäuser, die Vorfahren gestaltet haben zum Trost der Nachfahren in unglücklichen Lebenssituationen um das Vertrauen in Gott zu stärken, kommerziell verhökern? Gottes Liebe sieht man im Zeit Geist als Krankheit an, weil wir alle irgendwann vor unserem Schöpfer stehen. Der Mensch vergeht im Alpha und Omega, Gott bleibt! Spektakulär und tröstlich war, eine kleine Kirche, die dem Braunkohle Tagebau zum Opfer fallen sollte, nach Borna zu retten. Die Zwänge der Zeit erfordern Opfer sicherlich, aber die Frage ist doch, sind die Opfer verhältnismäßig, wie bei der Hagia Sophia, deren christliches Erbe, Geschichtsbuch der Kulturgeschichte weichen musste für eine islamische religiöse Ideologie? Es ist immerhin unsere gemeinsame Kulturgeschichte, die die Menschheit geprägt hat, ein Erbe aus dem wir lernen sollten, damit Menschen in ihrer Verzweiflung immer Trost bei ihrem Schöpfer finden. Immerhin, ganz Nordafrika war mal christlich, bis es einem politischen Trauerspiel zum Opfer fiel.

A. Ostrovsky / 30.04.2025

Es ist nun über 20 Jahre her, dass mir die Jünger Jesu am trafalgar square mit Megaphonen ins Ohr geschrien haben. “Jesus Christ comes into the next week! Are you ready?”. Das hat sich gewandelt. Heute höre ich von allen Richtungen “Blackout comes and take you away! Are you ready?” Bleibt ruhig! Ich bin ready. Und Ihr?

Gunnar Holler / 30.04.2025

Kriegstüchtigkeit ist Wehrhaftigkeit ist Abschreckung gegen Verbrecher, was dem Frieden dient. Meine ich. Dazu brauche ich keinen Glauben an Geister.

A. Ostrovsky / 30.04.2025

@Lars Tragl : >>@A. Ostrovsky, viel Perignon getrunken?, den Tropfen gibts in Nordfrankreich.<< ## Die Franzosen haben die seltsame Gewohnheit, ihre Orte nach alkoholischen Getränken zu nennen. Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie das triggert. Jedenfalls haben Sie mich erwischt. Ich schreibe nach Gehör.

B.Jacobs / 30.04.2025

Es ist nicht meine Aufgabe jemanden vor zu schreiben, welches Lebensmodell er wählt, allein, wie er sich vor Gott davor rechtfertigen wird, zählt. Immerhin sind quasi erwiesen 3 Prozent in der Natur von Lebewesen homosexuell und es interessiert mich der Mensch, nicht seine Lebensentscheidung, von daher habe ich mit individuellen Lebensplanungen kein Problem. Allerdings, das die Kirche Verfechter der kommerziellen Gender Industrie ist und sich immer mehr zum woken Bordell etabliert, um eine klassische Familie zu diffamieren und sich mit Vulven Malkunst wie in Dortmund der Degradierung der Frauen zum Lustobjekt nähert und sich wie in Blättern Chrismon, der islamischen Frauenverachtung nähert. Sie schmeißen christliche Werte, a la Erich Mielke unter dem Vorwand “Ich liebe Euch doch alle (Willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein)” über Bord und opfern die eigene Schutz bedürftige Herde den fremden Herden mit ihren Schlächtern. Der Klerus hat seit jeher auch bei der Kreuzigung Jesu seine Macht für die Gier missbraucht.

B.Jacobs / 30.04.2025

Gute Kritik an Glaubensverrätern, wie Papst Franziskus, der es 2015 vor der UNO deutlich beschwor, das Ziel ist die diktatorische Welteinheitsreligion, brachte auch das ÖR, inbegriffen Glaubenskontrolle und Diktatur durch die Eliten.  Die mitteldeutsche Glaubensgeschichte, fußt auf Dr. Martin Luther, der nie seinen katholischen Glauben und die Gottesmutter geleugnet hat. Deshalb bekamen wir auch den roten Kasner auf den Hals in der DDR, der den Widerstand der Kirchen brechen sollte. Der Fenstersturz von Prag zeigte schon, wie zerstritten der Klerus war und wie sich berechtige Gesellschaftskritik und Glauben von Protestanten gefährlich kontra Glauben vermengst haben, bis zur Radikalisierung hin. Die Bewegung der Wiedertäufer, die sich von Niederlanden ausbreitete.  Das bescherte Hugenotten und Katholen in Frankreich die blutige Bartholomäusnacht, Freiligraht schrieb es. Glauben befasst sich dual in allen Religionen mit der Seelenwanderung, mit dem positiven Menschenbild. Aus dieser Tatsache heraus,  ist aus den Gerechten des alten Testamentes Prophet Micha in der DDR die Friedensbewegung “Schwerter zu Pflugscharen” entstanden. Hier wird vor falschen Heilspredigern und vom Opfer Glauben abhängigen Priestern, Klerus gewarnt.  Auch im Matthäus Evangelium. Auch in Luthers 99 Thesen wird immer wieder Bezug auf genommen, das Menschen in der universellen Welt der Erkenntnis Grenzen haben. Man muss genau lesen, um sie zu verstehen und bedenken, die Zensur herrschte auch zu seiner Zeit. Müntzer, ebenfalls Katholik glaubte, das auch irden die Menschen von der Knechtschaft zu befreien wären, eine tragische Figur, die sich selbst geopfert hat. . Für Vertreter der Gesellschaftswissenschaft ist die Versuchung groß, den Glauben mit dem politischen Zeitgeist zu vermengen. Käßmann, die sich klüger glaubt, als die universale Welt Gottes, hat dank ihrer Geistesblitze den Glauben materialistisch pulverisiert.

Christine Holzner / 30.04.2025

Ein kluger Mann war er, der Peter Scholl-Latour, mit einem leider sehr wahren Spruch. Dieses Land verkauft sich aus, und das auf allen Gebieten. Und unter williger Mithilfe derjenigen, die gegensteuern müssten. “Isch over”, aber so was von komplett.

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