Während die Protestaktionen der ökologistischen Endzeitsekte „Extinction Rebellion“ (XR) in Deutschland bislang weitestgehend friedlich blieben, haben sich in London wütende Pendler handgreiflich gegen Versuche von XR gewehrt, mitten in der morgendlichen Rushhour den Zugverkehr lahmzulegen. Auf YouTube und Twitter kursieren verschiedene Videos von verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und normalen Bürgern.
In einer Aufnahme von der Docklands Light Railway schimpft ein Mann: „Ihr benutzt doch auch Handys. All diese Dinge, die ihr kritisiert. Ihr seid verdammte Heuchler.“ Ein anderer Fahrgast fragt: „Was ist mit Leuten, die Krankenhaustermine oder andere wichtige Termine haben?“ und ein weiterer weist darauf hin, dass der Zug, an den sich die Klimaaktivisten geklebt haben, elektrisch ist: „Seid ihr wirklich so dumm? Deshalb habt ihr keinen Job.“
An der U-Bahnstation Canning Town ist es heute morgen zu einer größeren Rangelei gekommen, als zwei Aktivisten auf das Dach eines Zuges stiegen. In einem Video ist zu sehen, wie ein Mann von der wütenden Menge mit Pappbechern beworfen und schließlich vom Dach gezerrt und von der Menge attackiert wird. Der zweite Aktivist wird von einem wütenden Fahrgast über das Dach gejagt und schließlich heruntergeschubst. Im Hintergrund sind Hurra-Rufe und Applaus der Mitreisenden zu hören.
Nach Angaben der „Welt“ hat der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan die Protestaktionen zur Pendlerzeit scharf verurteilt und alle weiteren Aktionen von XR verboten. Die Protestbewegung versucht bereits seit dem 7. Oktober, die britische Hauptstadt mit Blockadeaktionen lahmzulegen. Aktivisten von XR haben u.a. an Flughäfen den Betrieb gestört, Straßen versperrt, und den Fleischmarkt in Smithfield sowie den Fischmarkt in Billingsgate gestürmt. Bei diesen Aktionen sind nach Angaben der „Welt“ bislang mehr als 1400 Menschen festgenommen worden. Auch in der deutschen Hauptstadt haben XR-Aktivisten kürzlich im Rahmen einer sogenannten „Berlinblockade“ wichtige Verkehrsknotenpunkte versperrt. Laut „Welt“ hatten sich rund 6000 Menschen an diesen Protesten beteiligt.