Amerika sei ‘overstretched’, hört man immer öfter, deshalb sei jede weitere Intervention, sei es im Iran oder in Darfur, ohnehin ausgeschlossen und jede Diskussion über mögliche Vor- und Nachteile überflüssig. In Europa wird dies meist als gute, in Amerika eher als schlechte Nachricht vorgetragen.
In dieser Debatte werden ständig zwei Dinge durcheinander geworfen: Eine Nation kann militärisch-ökonomisch oder eben politisch-kulturell durch die finanziellen, bzw. menschlichen Kosten ihrer Kriege überfordert sein.
Ich bin nicht sicher, ob mit dem amerikanischen Wähler eine weitere größere Militäroperation zu machen ist. Es ist ja schon fraglich, ob Amerika noch die Nerven hat den Irak durchzustehen. Aber ich bin sicher, dass dem aus einer rein finanziellen oder militärischen Perspektive nichts, aber auch gar nichts entgegensteht. Das zeigt dieser Kostenvergleich der teuersten amerikanischen Kriege. Der stammt zwar noch vom Januar 2006 und die Kosten für den Irakkrieg werden inzwischen fast doppelt so hoch veranschlagt. Am Gesamtbild ändert das aber nur wenig.
Ob, wie, wann und wo Amerika noch intervenieren kann und sollte, das ist eine Willensentscheidung.