Der Bericht ist interessant. Was ich aber nicht möchte - und zwar egal von welcher Seite - dass “wir” uns jetzt in Kamerun einmischen, den Leuten dort “helfen”, sie zum Guten bekehren, Druck auf sie ausüben, dass sie das “Richtige” tun. Genau das will ich nicht. Die Leute in Kamerun sind keine Idioten. Die sollen ihre Dinge selbst regeln (solange sie nicht das Nachbarland angreifen). Dieses “Betüteln” oder diese “Befehle” durch NGOs und ausländische Regierungen sorgen am Ende immer dafür, dass die Einheimischen sich gemeinsam gegen den “Imperialismus” von außen wehren. Selbst wenn sie am Anfang selbst um Hilfe gebeten haben. Alle Beispiele der letzten Jahre von Einmischung von außen zeigen das.
Zum Glück gibt es Herrn Seitz! Wir werden doch vom Staatsfunk regelmäßig verdummt, auch was die Entwicklung in Afrika angeht. Ich hatte in der Vergangenheit diesbezüglich ein interessantes Gespräch auf Phönix gesehen: “Im Dialog”, Herr Töpfer und Herr Krohn unterhielten sich über Afrika, anschließend habe ich Herrn Krohn eine Mail gesendet mit der Bitte, Herrn Seitz doch mal zu diesem Thema einzuladen. Leider erhielt ich bis heute keine Antwort. Als ich heute diesen Artikel von Herrn Seitz las, konnte ich mir denken, warum ich keine Antwort erhalten habe…. Elisabeth Behr
Lieber Herr Seitz, bitte mehr von diesen Geschichten, denn wir deutschen Steuerzahler alimentieren ja schliesslich alle afrikanischen Despoten. Erstaunlich, dass man der Achse solche Sachen durchgehen läßt, ohne dass eine Zusatz gedruckt werden muss: wir bösen Weißen haben die guten Afrikaner ja schließlich alle persönlich ausgebeutet. Was ich immer wieder lustig finde, ist, dass das viele Geld solchen scheußlich geschnittenen Anzüge produziert (Obamas sitzt auch nicht besser, aber der hat ja keine Milliarden in der Schweiz liegen).
Das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung schreibt auf seiner Website zu Kamerun: Kamerun ist ein politisch stabiles Land in einer instabilen Region. Es gehört zu den wirtschaftlich stärksten Staaten Zentralafrikas…Internationale Beobachter beurteilten die Präsidentschaftswahlen von 2011 und die Kommunal- und Parlamentswahlen von 2013 als frei und fair…Kamerun gehört zu den Kooperationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, mit denen die Bundesrepublik auf Basis zwischenstaatlich vereinbarter Verträge eng zusammenarbeitet. Deutschland ist seit mehr als 50 Jahren in Kamerun entwicklungspolitisch aktiv und wird als verlässlicher und berechenbarer Partner geschätzt. Im Klartext: Deutschland pumpt seit 50 Jahren Millionen über Millionen in die Taschen von korrupten Diktatoren. Neuerdings nennt man das wohl “Bekämpfen von Fluchtursachen”. Ich nenne das die Verhöhnung der deutschen Steuerzahler. Die einzige Konsequenz daraus: Keinen einzigen Cent mehr an irgendein korruptes Land. Tatsächlich passiert derzeit genau das Gegenteil.
Da wird es aber Zeit für “Klimafolgenausgleichszahlungen” an Kamerun. War der Präsident auch zum Fordern in Paris dabei?
Dagegen unsere Regierenden - die Milliarde um Milliarde in Sicherheit, Erziehung, Ausbildung investieren ...
Diese Informationen und Zahlen sind bestürzend, vielen Dank dafür. Es macht mich sehr traurig, dass dieses Land immer mehr verkommen ist in den letzten Jahrzehnten, habe ich doch einmal drei Jahre dort gelebt und junge Menschen ausgebildet.Auch meine Dissertation handelt von den Entwicklungsperspektiven Kameruns.Warum haben wir in den Sechzigerjahren nicht klarer erkannt, dass diese sog.“Eliten” gar nicht an der Entwicklung ihrer Bevölkerung interessiert sind, sondern nur an exzessiver Selbstbereicherung ?
Aber das ist doch ein ganz alter Hut, lieber Herr Seitz. Trotzdem danke, dass Sie auf den sehr großzügigen Umgang dieser Herrschaften mit unserer Entwicklungshilfe aufmerksam machen. Schon in der Ära Adenauer wurde ganz unverblümt darüber gesprochen, dass die afrikanischen Potentaten sich von diesem Geld nicht nur einen Luxus-Fuhrpark und Paläste, sondern gar goldene Betten kauften. Seinerzeit konnte man dies allerdings noch ungestraft aussprechen, wenn auch das Wissen um jene Mittel, die eigentlich für das Heer wirklich Bedürftiger in den Ländern des schwarzen Kontinents gedacht waren, keinerlei Konsequenzen für die Empfänger hatten. Wer heute aber offen darüber spricht, riskiert mit der Rassismuskeule erschlagen zu werden. Das Bild des kamerunischen Präsidentpaares zusammen mit den freundlich lächelnden Obamas spricht im Übrigen Bände.
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