Der Pariser Feuerwehr blieb gar nichts anderes übrig, als das Dach kontrolliert abbrennen zu lassen. Unverbranntes Gebälk wiegt ein Vielfaches von verkohltem. Je mehr unverbrannte Teile der Dachkonstruktion nach innen stürzen, desto höher fallen die Schäden aus. Das gesamte Dach dürfte ohnehin recht früh perdu gewesen sein. Bemerkenswert ist, das selbst Feuerwehrleute von der Geschwindigkeit der Ausbreitung des Feuers überrascht waren. Wie schon beim Grennfell-Tower ließ sich einmal mehr beim Brand der Notre Dame beobachten, dass die Möglichkeiten der Feuerwehren bei hohen Gebäuden sehr begrenzt sind. Feuerwehrleute dafür zu kritisieren, wäre natürlich idiotisch.
Na ja, das Übliche eben: unsere “Europäer” in den Medien übertreffen sich mal wieder darin, alles außer Deutschland als dämlich, inkompetetent und gewissenlos darzustellen. Warum nur fällt mir jetzt eine gewisse Strophe einer Nationalhymne ein? Mit Frankreich hat man hier schon wegen der Sprache nicht viel am Hut, “Europa spricht deutsch”, wer war das nochmal? Einer aus der Partei, deren Repräsentanten in Sonntagsreden ständig von deutsch-französischer Freundschaft faseln? Dazu passt auch das blamable Theater um die Berichterstattung. Zu jeder Schneeflocke und jedem kleinen Gewitter gibt es ein “ARD-Extra” oder das entsprechende ZDF-Pendant, aber Notre-Dame - Fehlanzeige! Die waren im ÖR nur alle schon im Osterurlaub, selbst bei Phoenix, wo es bis heute nur Tierfilme und ähnliche Wiederholungen zu sehen gibt.
Sehr geehrter Herr Haferburg, ich war selber über dreißig Jahre bei der Berliner Feuerwehr als Einsatzkraft im Dienst. Vom einfachen Feuerwehrmann, als Zugführer bis zum Wachvorsteher. Ein paar Jahre auch im Vorbeugenden Brandschutz mit Stellungnahmen für die Bauaufsicht tätig. Ich will sagen, ich weiß wovon hier die Rede ist, muss aber trotzdem aufgrund der TV-Bilder qualifiziert spekulieren. In den oberen, hohen, von außen eingerüsteten Teilen der Kirche, geschätzt mehr als 30 bis 40 Meter hoch, eher höher, war ein sog. Vollbrand zu sehen, im Gegensatz zum Entstehungsbrand, z. b. der brennende Papierkorb. Um diesen Brand herum wird eine extreme Wärmestrahlung frei, da kann kein Feuerwehmann arbeiten und mit Wasser löschen. Schon gar nicht so dicht am Brandherd stehen, um das Wasser gezielt auf den Brandherd zu lenken. Alles andere, von außen riesige Wassermassen an das Gebäude zu bringen, wie zu sehen, das weiß die Einsatzleitung aber auch, dass ist eine Zirkusvorstellung für die Öffentlichkeit, die reine Ohnmacht der Feuerwehr, weil so ein Feuer nicht zu löschen geht. In diese Höhe mit Strahlrohre und Schläuche zu gelangen ist ohne so ein Baugerüst unmöglich. Mit diesem Baugerüst dann doch. Weil bei einer solchen Baustelle immer Behelfstreppen für die Handwerker und Lastenaufzüge für Werkzeuge und Material nach oben mitgeführt werden. Nur nützt das, wie hier im Falle eines solchen Vollbrandes überhaupt nichts, weil zum einen die Wärmestrahlung des Feuers es verhindert und weil zum anderen auch das Gerüst am das Dach jederzeit droht einzustürzen. Dorthin schickt kein Einsatzleiter seine Leute zum Löschen hin. Das Gleiche gilt für das Innere der Kirche, wo schon Teile der Dachkonstruktion eingestürzt waren und das gesamte Dach mit den schweren Balken einzustützen drohte. Ein Brand in der Kuppel der Kirche, vorher bedacht, dann kommt hier der Vorbeugende Brandschutz zum Einsatz. Wenn gewollt, kann hier der zweite Teil folgen
Bonjour Herr Haferburg. Mein Nachbar in den Landes(40) macht hier Dienst bei den Pompiers de Paris. Er ist, wie alle Angehörigen dieser “Spezialeinheit”, Soldat. Sein Einsatzort bsplw. in den Landes de Gascogne ist der immensen, sommerlichen Waldbrandgefahr (Seekiefer) in unserem Departement geschuldet. Hier kommt also beratende und administrative Unterstützung der örtlichen Pompiers und Hilfskräfte zum tragen. Einsatzgebiet der Pompiers de Paris sind also nicht nur die Kapitale, einige Departements der Ile de France und Kourou. Man kann die deutschen, freiwilligen “Kameraden” schon garnicht mit dieser Pionier- u. Feuerwehrbrigade, besser diesen “Brandbekämpfern”, vergleichen…Insofern ist Ihr Vergleich mit einem „deutsche(n) Hobbybrandmeister“ durchaus berechtigt - Sie hätten sich nicht wirklich dermassen relativierend Äussern müssen. Da besteht ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Sehr geehrter Herr Haferburg, “Besserwisserei” gab es auch auf der “Achse” nach dem Brand des Grenfell-Tower in London. Zusammen mit dem Rest der Pressemeldungen und Kommentare eine gewaltige Menge “Dummes Zeug”. Grundsätzlich gilt wenn man nichts weiß: Finger still und Klappe halten. Ermittlungen abwarten. Lesen, Zuhören, Nachdenken. Dann sprechen oder schreiben. So einfach ist die Welt!
Eine Serie von Kirchenschändungen zieht sich quer durch Frankreich erreichte im Feburar mit 47 Anschlägen seinen numerischen Höhepunkt. Auch Paris war vor dem Brand von Notre Dame Ziel eines Brandanschlags gegen eine Kirche. Am 17. März wurde in der Pariser Kirche Saint-Sulpice ein Feuer gelegt. Jene Kirche ist fast so groß wie Notre Dame und durch einen Film mit Tom Hanks (»The Vinci-Code – Sakrileg«) über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. Wer nach dem Brandanschlag Saint Sulpice, Notre Dame nicht gesichert hat, trägt mit den Brandteufeln die Verantwortung für den Terroranschlag, selbst wenn der Befehl von Macron stammt, Notre Dame nicht zu sichern.
Diese in Berichterstattungen durchscheinende Häme und dem “Wir können es besser” , also dieses durchscheinende “am deutschen Wesen soll die Welt genesen” ist aber nicht neu. Es zieht sich wie ein roter Faden durch nahezu alle Geschehnisse und Politikfelder, aber nur dann wenn man nichts umsetzen muss, sondern nur kommentiert und meint indirekt Ratschläge geben zu müssen. Vollends irrational daran ist, das die Ergebnisse dieser Politik befeuert durch die mainstram Medien nicht einmal im Ansatz das halten, was sie versprechen. Das ähnelt der Situation im dritten Reich, wo man auf Pump eine Illusion erzeugt hat, die man dann über einen Krieg finanzieren wollte.
Wer noch nie dem Feuer ins Auge geschaut hat, sollte besser die Klappe halten. Ein freiwilliger Feuerwehrmann nach über 30 Jahren.
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