Apropos Ballett ohne Orchester: Man/frau schaue sich bitte die Aufzeichnung des Naujahrskonzertes im la Fenice an, ein Hochgenuß ist der Gefangenenchor mit Masken!
Vraiment dégoûtant! Trotz der noch schönen Dinge in der wunderschönen Stadt und anderswo gehen wir möglicherweise auf absolutistische und totalitäre Zeiten zu. Gespalten in den Meinungen, den Freiheiten, Arm und Reich. “Ich sehe das Neue nahen, es ist das Alte” (Bertolt Brecht). Die Protagonisten sollen sich an ihren Kaviar- und sonstigen Häppchen verschlucken. Dennoch allen ein gutes und besseres neues Jahr. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das komplette auswärtige Leben ist nur noch surreal. Wir werden von irren Idioten regiert. Sie werden immer so weiter machen. Erst wenn die Bürgerinnen und Bürger - das Volk - der Obrigkeit Einhalt gebietet, wird dieser Spuk ein Ende finden.
“Wer nun meint, ich sei ein Feigling und Verräter, mag ja recht haben”. Ich denke niemand wird Ihnen diesen Vorwurf machen, den meisten “Impfgegnern” (was an sich schon das falsche Wort und reine Regierungspropaganda ist), ist es vollkommen egal ob sich jemand gegen Covid spritzen läßt, schließlich ist das genauso deren Recht und Freiheit. Und für Mitglieder von Hochrisikogruppen wohl durchaus eine vernünftige Risikoabwägung. Was ich aber Ihnen und den Parisern, vorwerfe ist, daß Sie sich noch immer quasi zum Helferlein durch Dritte machen lassen, wie beim Besuch in der Oper. Wenn mich der Direktor anbettelt nochmal die Karten zu kaufen und mir vorjammert, die Künstler hätten geprobt, würde ich höflich ablehnen und ihm sagen, daß diese dann halt eben Pech haben. Sie dürfen sich ja gern bei der Regierung dafür bedanken. Aber solange mit dem dämlichen Spruch von “Solidarität” die Leute noch immer ihre Zeit und Geld opfern, um die Maßnahmen der Regierungen abzufedern solange werden sie weitergeführt. Weil es jenen, die im Rampenlicht stehen und von den Medien bei Boykott nicht ignoriert werden könnten, nicht weh genug tut.
Es war eine insgesamt sehr ruhige Silvesternacht in Frankreich, Land der Liebe, Schönheit, Brüderlichkeit und Freiheit. Diesmal wurden auch weniger Autos angezündet als in den letzten Jahren. Lediglich 874 Fahrzeuge brannten.
Ich hatte einmal 1991 (kurz vor dem Putsch) das Vergnügen in Russland eine Ballettaufführung, “Schwanensee”, mit ohne Orchester zu besuchen. Die Musik wurde tatsächlich vom Plattenspieler mit denkbar schlechten Lautsprechern abgespielt. Die Platte hatte auch noch mehrere Sprünge, so dass die armen Balletttänzer ganz schön auf trab gehalten wurden rechtzeitig in ihre Formationen zu kommen. Die Zuschauer verzogen keine Miene und versuchten mit Würde über die vielen Peinlichkeiten hinwegzusehen und reagierten entsprechend indigniert auf das leise Gekichere von mir und meiner Freundin. Allerdings lag das Fehlen der Orchesterbegleitung wohl am rapiden politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch und war darum eher tragikkomisch. Ich vermute, dass das Orchester währenddessen lukrativere Aufträge irgendwo im Ausland hatte. In der Pause gab es aber dennoch Sovetskoe Shampanskoe und Kaviar. Das ließ sich auch keiner nehmen (außer mir dekadenten Vegetarierin aus dem Westen). Wenn ich aber jetzt wählen müsste, würde ich tatsächlich lieber die verunglückte Schwanenseeaufführung von dazumal wählen, mit allen anarchistisch anmutenden Zuständen in einem Land zwischen Hoffen und Bangen und bald darauf konkret einbrechender Bedrohung der noch zaghaft sich entwickelnden Freiheitstriebe, als die hier beschriebene Hochsicherheitsaufführung im satturierten Wahnsinn eingebildeter Gefahr.
Hier im dunklen Dunkeldeutschland - der Verkauf von Feuerwerk verboten, das Mitführen von Feuerwerk verboten, das Abbrennen auf dem eigenen Grundstück allerdings noch nicht - rumste und leuchtete es trotzdem wunderbar. Jeder Knall und jeder Glitzerfunke war ein Tritt in den Popo der weltweiten Verbrecherbande. Somit ein guter Start in bessere Zeiten.
Danke schön für die Beschreibung des harmonischen und fortschrittlichen Lebensgefühls in der Stadt der Liebe. Mich packt der Neid, nicht daran teilhaben zu dürfen, so vergieße ich schon zu Jahresbeginn trotz aller guten Vorsätze bittere Tränen! Trotzdem wünsche ich Ihnen alles Gute weiterhin in der “Grande Nation”
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