Verehrter Herr Haferburg, danke für Ihren Lagebericht. Wenn ich die deutsche Übersetzung hier richtig gelesen habe, je ne parlez paz francais, wird bisher von den beschriebenen linksgrünen Spinnereien, Auto verteuern, Automaus der Stadt rausekeln, Diesel rausekeln, KKW abschalten, Windmühlen in die Landschaft klotzen, rein gar nichts zurückgenommen. Stattdessen Helikoptergeld unter den dummen Pöbel gestreut. Bitte bleiben Sie kritisch dran.
Volksabstimmungen gehen nicht mehr, Daniel Cohn-Bendit und Cem Özdemir sind dagegen. Und Herbert Grönemeyer. Und Markus Lanz. Aus staatsbürgerlicher Verantwortung. Seltsam - praktisch alle waren sie früher dafür. Kaum will es die AfD, und kaum wollen es die Brexiter und die Gelbwesten, sind sie promppt dagegen! - Als ob es früher nicht gegeben hätte. - - Hat es aber - es gab früher, ich war persönlich dabei und kann es zur Not vor Gericht sogar unter Eid bezeugen.!
Wenn die französischen Medien erst jetzt für wirtschaftspolitische Reformen (in breitem Umfang) trommeln, kommt das um 10 - 15 Jahre zuspät. Der Reform- unwille der Vergangenheit, der von der Bevölkerung getragen wurde und von den Gewerkschaften befördert, zeigt sein häßliches Gesicht. Die Privatbanken wollen der franz. Regierung nicht Unsummen leihen, die kaum getilgt würden. Merkel und Sarkozi haben einst gemeinsam im TV Wahlwerbung gemacht. Unter der Empfehlung der Übernahme von Schröders Agenda 2010. Das hat nicht gefruchtet, ist sogar als Bedrohung empfunden worden. Frankreich muss das Ver-säumte nachholen—und zeigt erneut Widerwillen. Jetzt mit “Gelben Westen”, die nichts am Problem ändern können. Mehr arbeiten, weniger gut leben, ist die Zukunft. Oder ein zweites Italien zu werden ! Dann müsste Deutschland den Euro verlassen—und die EU ist gescheitert. Ist sie das nicht bereits sowieso ? Die Geldversprechungen ans Volk sind verheerend, wo das Gegenteil nötig wäre.
“Und alles in allem sind das auch keine guten Nachrichten für Angela, Annegret und Andrea.” Das ist des Pudels Kern. Vive la France. Die Deutschen sind zu so einem Kraftakt gar nicht fähig. Da gibt’s zu Mittag “Feine Sahe Fischfilet” oder Dröhnemeyer im Morgenmantel.
Vor der Wahl war Macron ja auch in Frankreich weitgehend unbekannt. Aber man wusste doch zumindest, dass er wirtschaftsliberal ist. Warum wählt ein traditionell linkes bzw. sozialistisches Land einen wirtschaftsliberalen zum Präsidenten? Wohlgemerkt ein Volk, das seinen Präsidenten selber wählen darf und eine breite Auswahl an Kandidaten hatte. Das wäre ja so, als ob ein traditionell christliches Land wie Deutschland eine [schlechtes Beispiel]. Also das wäre so, als ob der Vatikan Hassan Rohani zum nächsten Papst wählen würde. Nachher nutzt die schönste Reue nichts.
Das kann er gut, der kleine Macron: die Leute in Drusel reden. Man könnte meinen, seit seinem Amtsantritt vor 18 Monaten hätte er alles Menschenmögliche getan, um die Ungerechtigkeiten der letzten 40 Jahre (!) zu beseitigen. Man könnte meinen, das Volk hätte nur nicht genug Geduld gehabt, die Vollendung seines großen Gerechtigkeitswerkes abzuwarten. Da kann das Volk nur lachen. Wir können ja diskutieren, sagt er, wir sollen diskutieren, aber der Gewalt wird er, wiewohl er ihren Ursprung erkenne, ein Ende setzen, Wie soll man das verstehen? Wird er in die abgehängten Provinzen ordentlich Geld pumpen wie zuvor in die muslimischen Vorstädte? Obwohl die Kassen leer sind, jetzt die Franzosen mit Geld aus der Misere holen? Zeitgleich während er die Einheit aller Franzosen beschwört, unterstützt seine Regierung den UN-Migrationspakt. Für wie blöde hält der Mann das Volk?! Die Leute kennen sein verlogenes Geschwätz hinreichend, sie lassen sich nicht mehr einlullen. Aber wie wir an seiner Rede auch sehen: Die Nation lebt und ist das Volk. Deshalb appelliert er an die französische Nation, die er doch in Wahrheit abschaffen will zugunsten der globalen “Eliten”. Frau Merkel dürfte etwas beunruhigt sein; nicht wegen der Unruhen, mit sowas rechnet sie in Deutschland noch lange nicht, aber wegen der deutschen Steuergroschen, die sie wieder wird umverteilen müssen, um mit Frankreich das System stabil zu halten. Sie ahnt, dass sie damit zu weit gehen könnte. Der untere Mittelstand kann sich auch hier keine Wohnung mehr in den Innenstädten leisten, die Schlangen an den “Tafeln” werden immer länger, die Zahl der Obdachlosen und der Flaschen sammelnden Rentner wächst. Ein Blick nach Frankreich könnte das Volk doch noch wecken und es erkennen lassen, dass es genau wie die Franzosen der arroganten Verachtung der Politiker-Kaste, des Büttels der Finanzwirtschaft, ausgesetzt ist. Es liegt nicht daran, dass die Franzosen den Protest im Blut hätten.
Sehr geehrter Herr Haferburg, den Begriff «Jahresendprämie» kennen Sie sicher noch. Den Sozialismus in seinem Lauf . . . . . . . .
“...keine guten Nachrichten für Angela, Annegret und Andrea.” Monsieur Haferburg, warum gerade diese exemplarische Auswahl?
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