Manfred Haferburg / 15.01.2022 / 06:15 / Foto: Pixabay / 63 / Seite ausdrucken

Paris lässt die Masken fallen

Die Lage in Frankreich: Ein Gericht hat in Paris die Maskenpflicht im Freien aufgehoben, Corona-Demonstrationen werden nicht verboten, die Regeln werden weniger eingehalten und Corona-Blockwarte sind eher unbekannt.

Trotz aller „Maßnahmen“ liegt die „Inzidenz“ in Frankreich gegenwärtig bei fast 3.000. Zum Vergleich – in Deutschland liegt sie bei 470. Man muss dazu allerdings wissen, dass derzeit in Frankreich dreimal so viel getestet wird wie in Deutschland (Quelle: Worldometer). Omikron dominiert in Frankreich und hat die anderen Varianten fast vollständig verdrängt.

In der Hauptstadt Paris war auf Grund der „Zahlen“ das Tragen von Masken am 31. Dezember 2021 nach einem Erlass der Polizeipräfektur wieder zur Pflicht erhoben worden. Strafandrohung bei Verstoß waren die üblichen 135 Euro.

Doch in Frankreich ist Wahlkampf, und die Regierung will die Leute nicht noch mehr verärgern. Die Aufregung über Macrons rüde Äußerungen zu den Ungeimpften, denen er das Bürgersein absprach, hat sich gerade ein bisschen gelegt. In Frankreich werden keine Corona-Demonstrationen verboten, die beschäftigen aber die Polizei. Man musste schon großes Pech haben, um ohne Maske überhaupt erwischt zu werden. Daher folgten auch gefühlt ein Drittel der Leute auf der Straße nicht dieser Anordnung, von der ohnehin viele Franzosen wissen, wie unsinnig sie ist.

Nun wurde völlig überraschend gestern Abend in Paris per Gerichtsbeschluss die Maskentragepflicht im Freien aufgehoben. Schon kurz vorher war dies im Departement Yvelines passiert.

„Ernsthafte Zweifel an der Rechtmäßigkeit“

Am 13. Januar 2022 gab ein Verwaltungsgericht, das von Parisern angerufen worden war, die "ernsthafte Zweifel an der Rechtmäßigkeit" des Masken-Erlasses im Freien anführten, ihnen recht. Daraufhin berichteten die Massenmedien noch am Abend darüber, und die Maskenpflicht wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben. In Frankreich gibt es noch einen Rechtsstaat. Die Urteilsbegründung wird noch zusammen mit der vollständigen Argumentation des Gerichts veröffentlicht.

In den von Le Parisien veröffentlichten Auszüge aus der Urteilsbegründung heißt es, dass der Antrag „dringend sei, da das systematische Tragen einer Maske im Freien eine physische und respiratorische Belastung darstellt und diese Pflicht Behinderungen des sozialen Lebens sowie im Bereich der Kommunikation mit sich bringt“.

Derzeit gilt die Maskentragepflicht noch in öffentlichen Gebäuden, Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln. In Restaurants, Bars und Fernzügen gilt darüber hinaus 3G. Man muss im Restaurant seinen Gesundheitspass vorzeigen, sonst droht dem Wirt eine Strafe von 1.500 Euro, wenn er bei einer der Stichprobenkontrollen erwischt wird. Die Handhabung dieser Bestimmung hängt allerdings weitgehend von der Entfernung des Restaurants zur Präfektur und der Herkunft des Inhabers ab.

Dann gibt es in Paris noch ein paar heitere Bestimmungen, z.B. dass man in den Bars und Brasserien seinen Kaffee nicht mehr, wie üblich, im Stehen trinken darf. Kontrolliert wird dieser Unfug nicht. Die Polizei hält sich da zurück und Corona-Blockwarte sind in Frankreich eher unbekannt.

Foto: Pixabay

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Bernd Sier / 15.01.2022

–► Ich habe eine Corona-Petition eingereicht am 27.12.21 beim Bundestagspetitionsausschuss und seit gestern bei Open-Petition, um keine Zeit zu verlieren. openpetition(Punkt)de/!coronapetition Die beiden Petitionen haben denselben Tenor und Begründung. Ich glaube , ich muss erklären worum es mir geht . Solange die Spaziergänge und Demos – die ich für gut und richtig halte – weiter diffamiert und behindert oder verboten werden , helfen sie nicht NUR uns . Denn wie man sieht, werden sie überwiegend ins FALSCHE Licht gesetzt, Ich verstehe einfach nicht , wieso man sich nicht auf einem Alternativweg zur Wehr setzt , der kaum Mühe kostet , und wenn das Ziel erreicht würde , viel bewirken könnte . Stellen Euch nur mal vor , man könnte es bewerkstelligen , dass ALLE die z.Zt. auf die Straße gehen – verteilt über ganz D und ignoriert oder diffamiert durch die Berichterstattung – EINE und dieselbe Petition unterzeichnen würden . DIESE Zahl – nicht verteilt über ganz D , sondern an einem Zeitpunkt am selben Ort , nicht hier ein paar tausend und da ein paar tausend – könnte dann weder diffamiert noch ignoriert werden . UND DER EINFACHSTE WEG , ALLE AN EINEM ORT ZUSAMMEN ZU BRINGEN IST NUN MAL SO EINE PETITION. Auch wenn mit dem eigentlichen Anliegen nix passiert ( was ich mir in diesem Fall allerdings nicht vorstellen kann) Ich versuche nur , einen weiteren Weg zu gehen , um dasselbe Ziel zu erreichen – Es geht hier nicht darum , mich zu profilieren oder fishing for compliments , weil das Ganze mich ne Heidenarbeit und Zeit gekostet hat . Wer als erster ankommt – die Spaziergänger oder die Petition – ist mir SCH—egal. Hauptsache es wird VERSUCHT . Bitte unterzeichnet und tragt weiter

Freige Richter / 15.01.2022

Wenn in Frankreich bei einer Inzidenz von 3000 die Krankenhäuser nicht überlastet sind, warum ist dann in Deutschland eine Inzidenz von 450 Ein Problem? Und jetzt bitte nicht mit der Hospitalisierungsrate argumentieren.

Andreas Rochow / 15.01.2022

Die Corona-Weltfestspiele sind in vollem Gange. Vom Verlust der Demokratie und der Grundrechte lenken die spannenden Vergleiche der erlaubten Distanzen und die regionale Ausprägunge der ordnungspolitischen Schikanen wunderschön ab. Gossip mach glücklich. Streitgespräche um das Verfallsdatum des Geimpften- oder Genesenenstatus oder ab/bis wann geboostert werden darf/muss, sind komplizierter und u.U. abendfüllend. Da amüsiert es besonders, dass der mit dem “Volk” debattierende Bundespräsident nicht weiß, ob die verspritzen “Impfstoffe” bedingt, befristet oder vollständig zugelassen sind. Die Versuche, von staatswegen die Entwicklung der natürlichen Herdenimmunität zu verhindern, beruhen auch darauf , dass die favorisierten Berater die P(l)andemie lieben, aus der sie ihre momentane Bedeutung ziehen. Die Maßnehmenkritik selbst der WHO (ungeeigneter PCR!) und kritischer Wissenschaftler wird mit unerträglicher Propaganda und Hetze unkenntlich gemacht. Inzwischen wird bereits gewettet, ob mit Bill Gates’  “7 Milliarden” Spritzen oder Geimpfte meint sind und ob er die Zahl erreichen wird. Die Spiele gehen weiter.

Sabine Lotus / 15.01.2022

Ach, nicht wundern H@rr Luhmann. Derartiges Beschwichtigungsgeschwurbel deskriptiver Art wird dem motzenden VolX doch alle halbe Jahre mal hingeworfen. “Alles voll Philantro, oder was? Alle möglichen Abkommen das Normalste von Welt, wattu wolle Normalo?” Und den Elvis steck ich auf nen Aluhut und verkauf den mit 2₿ Aufschlag. Und nein..der Laberhannes, wie hiess er ...Cueni, der kriegt davon nix ab. Das nächste Mal vielleicht, wenn er endlich mal was Neues erzählt. Vom Great Narrative z.B.

Ilona Grimm / 15.01.2022

Lieber Herr Heinrich W@gner, als fünf Jahre nach Kriegsende (WK2) geborene Wessi-Tussi habe ich bislang keine Diktatur erleben müssen, wachse aber mit 70plus gerade in eine hinein und kapiere, was geschieht. Aufgewachsen bin ich mit den damals allgegenwärtigen Mahnungen „NIE WIEDER“ und „WEHRET DEN ANFÄNGEN“ – auch im Elternhaus. Die Symptome dessen, was uns blüht, habe ich demzufolge früh erkannt. Und ich habe mich auch getraut, zu mahnen. Allerdings mit dem Resultat, dass man „das auf keinen Fall vergleichen“ könne oder dürfe. Und zu Nazi-Deutschland Parallelen festzustellen, war und ist gleichbedeutend mit „Holocaust-Leugnung“ → Antisemitismus. Wie alltäglich die Sprache der beiden Diktaturen in D schon geworden ist, fällt den wenigsten auf. Die Wahrheit wird ganz einfach umgekippt („gecancelt“), und die Lüge regiert frech und sehr erfolgreich. Aber anscheinend will es die schweigende Mehrheit im Lande genau so haben. Mir tut das weh, sehr weh.

Hermann Sattler / 15.01.2022

Danke Herr Wedder, passt. Ergänzung: Versuchen Sie als 3-fach-G-Täter vollgeboostert eine Lebensversicherung über 250.000.—Euro abzuschließen : (Männlich, 40 Jahre alt ungegendert)

Gabriele Schäfer / 15.01.2022

Wir lieben Frankreich und seine stolzen und nicht gerade „ leutseligen „ Menschen. Sie wissen um ihre Kultur, ihre Vergangenheit und ihre „ französischen“ Werte. Die Deutschen sind größtenteils ( bitte, ich meine hiermit nicht alle!)  dumpf, werden immer ungebildeter und Kultur bzw. Nationalstolz ist „ Nazi“.  Trotzdem waren wir etwas enttäuscht und hatten in der ( gesteuerten) C-Krise von den Frenchies mehr Widerstand erwartet.

Richard Loewe / 15.01.2022

ja, ja, die böse Inzidenz und das schlimme Omikron. Mann, Mann, Herr Haferburg!

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