Manfred Haferburg / 28.03.2018 / 16:17 / Foto: Gendamerie nationale / 19 / Seite ausdrucken

Paris: Staatsakt für Arnaud Beltrame

Macron ist nunmehr der dritte französische Präsident in Folge, der an einem Staatstrauerakt im Invalidendom für Opfer von islamischen Terrorakten teilnimmt. Eine Woche, nachdem ein franco-marokkanischer Jihadist ihn feige ermordete, wird Oberstleutnant Arnaud Beltrame mit einem Staatsakt in Anwesenheit des Präsidenten und aller wichtigen Politiker Frankreichs inklusive der vorherigen Staatschefs Sarkozy und Hollande geehrt. Tausende Pariser erwiesen ihm auf seinem Weg zum Invalidendom trotz strömenden Regens die Ehre.

Der französische Premier findet auch deutliche Worte für Frankreichs Helden, patriotische Worte anstatt hohler Durchhalteparolen. „Die Lehre, die er uns erwies, ist ein inakzeptabler Preis, auch wenn es der Preis ist, den jeder Soldat bereit ist zu zahlen", sagte Emmanuel Macron. Er beklagte, dass die Nachricht vom Tod des Oberstleutnants, der sein Leben gab, um ein anderes zu retten, „ein Schlag ins Herz Frankreichs war. Trotz der Traurigkeit, des Gefühls der Ungerechtigkeit, geht das Licht, das er in uns entzündete, nicht aus. Im Gegenteil, es verbreitet sich", fügte er hinzu.  "Arnaud Beltrame ist ein Name des französischen Widerstandsgeistes, der die Bestätigung all dessen ist, wer wir sind, von Jeanne d'Arc bis General de Gaulle." Der Tote wird posthum mit den Orden der französischen Ehrenlegion geehrt. In öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kasernen in ganz Frankreich wurden Gedenkminuten abgehalten. Der Name des Gotteskriegers wurde während der Zeremonien nicht genannt.

Der Elitepolizist Arnaud Beltrame hatte sich für die weibliche Geisel namens Julie, eine Verkäuferin des angegriffenen Supermarktes, ohne Waffen austauschen lassen. Die Frau entkam der Geiselnahme dadurch unverletzt. Der entmenschte 25-jährige „Soldat des islamischen Staates“ schoss den waffenlosen Gendarmen an und schnitt ihm die Kehle durch.

Arnaud Beltrame hatte erst wenige Wochen vor der Tat standesamtlich geheiratet und plante seine kirchliche Hochzeit, welche in Frankreich meist mit der Feier mit Freunden und Familie verbunden ist. Ein Priester traute das Paar noch auf dem Sterbebett des Polizisten. In den deutschen Massenmedien wird über den feierlichen Staatsakt für den Helden Frankreichs Arnaud Beltrame bisher eher unter „ferner liefen“ berichtet. Die FAZ weiß sogar, dass er „verstorben“ ist. 

Foto: Gendarmerie nationale CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Hans-Peter Dollhopf / 29.03.2018

Heutzutage lese ich Zeitungen nur noch sporadisch. Warum auch sollte ich mich regelmäßig anekeln und verhöhnen lassen? “In den deutschen Massenmedien wird über den feierlichen Staatsakt für den Helden Frankreichs Arnaud Beltrame bisher eher unter ‘ferner liefen’ berichtet. Die FAZ weiß sogar, dass er ‘verstorben’ ist.” Früher las ich regelmäßig Zeitungen und verfolgte täglich die Nachrichten im Radio aus dem einzigen Grund, weil ich mir wichtig vorkam, da ich gesellschaftlich mit verantwortlich bin, egal wer ich bin und was ich bin! Weil wir das Volk der Republik sind, das “Salz der Erde”, weil es ohne uns keine Gesellschaft in Einigkeit, Brüderlichkeit und Gleichheit, in Recht und in Freiheit gibt. Wir entscheiden selbst darüber. So wie Arnaud Beltrame, der am Samstag dafür ermordet wurde. Am Freitag war Mireille Knoll ermordet worden. Die WELT weiß am Dienstag: “Der Mord erregte[!] über die Grenzen Frankreichs hinweg Aufsehen.” Dieses eine “e” zuviel! Es steht für “olle Kamellen”, begraben und abgehakt. Das ist zu viel der Betreuung! Aus der WELT erfahre ich also “über die Grenze hinweg”, was ich dazu wie lange zu fühlen gehabt habe?

Mario Bernkopf / 28.03.2018

Ich habe weder in Radio oder Fernsehen gehört, oder in den Zeitungen gelesen, daß dem Polizisten die Kehle durchgeschnitten wurde. Die Erwähnung würde zu deutliche Rückschlüsse erlauben und den Nazis in die Hand spielen. Wenigstens davor will man uns schützen.

Karla Kuhn / 28.03.2018

” Der Tote wird posthum mit den Orden der französischen Ehrenlegion geehrt. In öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kasernen in ganz Frankreich wurden Gedenkminuten abgehalten. Der Name des Gotteskriegers wurde während der Zeremonien nicht genannt.”  Die Franzosen ehren jeden Toten, der durch islamischen Terror sein Leben lassen mußte und wie Sie schreiben, nimmt diese Ehrung der jeweilige Präsident vor. Und zwar mit großer Anteilnahme !!  Ich habe heute die Bilder im Fernsehen gesehen, wie eine Polizei-Motorradeskorte den Sarg begleitet hat und wie die Menschenmassen am Straßenrand standen. Diese ehrliche !! Trauer hat mich richtig ergriffen.  NATÜRLICH   NICHT im “Qualitätsfernsehen !! Wenn ich an den verheerenden Anschlag vom Berliner Weihnachtsmarkt denke durch den Terroristen Amri, der vorher durch das BKA beschattet wurde und an die “Anteilnahme” Merkels erst Tage später mit paar dürren Worten kommt mir das groko.  Aber den Vogel abgeschossen haben die Rechnungen (oder eine Rechnung) für die Obduktion der Toten und ein Schreiben an die Angehörigen, die nach EINEM !! Jahr eingeladen wurden und die ihre Fahrkosten noch selber übernehmen sollten !! Das schlägt den Faß den Boden aus. Da wird die Grenze in einer “Nacht und Nebel Aktion” geöffnet und unkontrolliert strömen mit anderen Asylanten auch Verbrecher und Terroristen mit ins Land und dann sollen die Angehörigen von den Toten die Zeche auch noch selber zahlen ??  Aber jetzt soll ja ein neues Institut (wahrscheinlich auf Kosten der Steuerzahler) herausfinden warum unser Land gespalten ist. Dazu braucht es kein Institut, sondern eine gesunden Menschenverstand. Irre !!

Anneliese Schmidt / 28.03.2018

Als ich die Bilder von diesem Staatsakt sah war ich tief berührt, wie stilvoll von diesem Helden Frankreichs Abschied genommen wurde. In Deutschland schwer vorstellbar.

Sabine Schönfelder / 28.03.2018

Nicht zu vergessen die Twitternachricht eines französischen Linken,  in der er freudig erregt den Tod dieses mutigen, selbstlosen Menschen begrüßt. Seine Begeisterung darüber, daß Macron jetzt einen Wähler weniger hätte, ließ gleich die Staatsmacht anrücken, um ihn hoffentlich angemessen zu bestrafen. Ähnlich äußerte sich 2015 die linke Plattform Indymedia bezüglich eines durch Messerstiche getöteten deutschen Polizisten. Hier erschließt sich die Weltsicht des linken Gutmenschen und Weltverbesserers. Ein menschliches Leben, auch wenn es sich sozialistisch- altruistisch opfert, bedeutet nichts, wenn es nicht in die eigene linke Ideologie paßt. Im Gegenteil, sein Tod wird bejubelt so wie den Islamisten der Tod des Ungläubigen erfreut. Wo sich solches Denken etabliert gibt es für einen getöteten Polizisten kein Staatsbegräbnis, aber für den Täter psychologische Betreuung auf Staaskosten.

Albert Sommer / 28.03.2018

Das Gegenteil dieser Staatstragenden Maßnahme erleben wir gerade in Deutschland. Dort -z.B. über die Bild-Zeitung die zutiefst bewegende Aussage einer vergewaltigten Joggerin, die Opfer der illegalen Migrationspolitik wurde und zum Glück überlebte nach dem Wunsch der Politik inszeniert. Motto, alles nicht so schlimm, sie hat keine dauernden Verletzungen davon getragen, sie lässt sich nicht unterkriegen. Das deutsche Opfer kennt keinen Schmerz, es lebt weiter wie bisher, es lässt sich seine Freiheit nicht einschränken. So erfreulich es auch ist, das es zumindest dieser Frau wieder den Umständen entsprechend gut geht, so verstörend erscheint die Form der Berichterstattung. Die mediale Stärke dieser Frau dahingehend umzumüntzen, als sei dies ein Verbrechen das zwar nicht passieren dürfe, es der “Erlebenden” -wie diese Barbarei kürzlich einmal bezeichet wurde- aber zumindest keine dauerhafte Einschränkung bereiten würde. Man weis bald nicht mehr was man dazu noch sagen soll.

Wolfgang Richter / 28.03.2018

Bezeichnend war aber schon, daß die Bilder zeigten, daß man für die angereisten Honoratioren wegen des Regenwetters einen überdachten Pavillon aufgebaut hatte, während die Uniformierten “im Regen” standen. Neben der aus meiner Sicht Peinlichkeit, sich zur Ehrung ihres Helden noch nicht einmal dem schlechten Wetter aussetzen zu wollen, möchte ich den Wert des Standortes der Uniformierten als nicht nur Wetter bedingt beachtenswert anmerken.

Gabriele Schulze / 28.03.2018

Hier gäbe es natürlich keinen Staatsakt, da ein Staat kaum noch existiert, jedenfalls nicht im Sinne einer würdevollen Repräsentanz. Weiterhin müßte in einem vergleichbaren Fall von den Staatsoberen das Wort “Deutschland” ausgesprochen werden -  ui je! Von Patriotismus brauchen wir gar nicht erst zu reden, um Gottes Willen!

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