Manfred Haferburg / 25.11.2018 / 15:12 / Foto: 3268zauber / 28 / Seite ausdrucken

Paris in den Medien: Die halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge

Die ARD berichtet: Frankreich: „landesweit mehr als 130 Festnahmen, mehrere Verletzte und brennende Barrikaden auf den Champs-Élysées… Barrikaden brennen, Pflastersteine fliegen durch die Luft: Bei Protesten der französischen "Gelbwesten"-Bewegung gegen hohe Benzinpreise und Lebenshaltungskosten ist es am Samstag zu schweren Ausschreitungen auf den Pariser Champs-Élysées gekommen. Vermummte zerstörten Stadtmöbel, warfen teilweise Pflastersteine auf die Sicherheitskräfte und errichteten auf dem Boulevard Barrikaden. Über der Szenerie stand eine schwarze Rauchwolke. Die Polizei reagierte auf die stundenlange Randale mit Tränengas und Wasserwerfern. Es gab mehrere Verletzte, darunter auch mindestens zwei Polizisten“. 

Der ARD-Bericht strotzt nur so von Halbwahrheiten. Die „Gilettes Jaunes“ sollen unbedingt diskreditiert werden. Damit der Liebling der deutschen Medien Macron sich weiter für die „Ausschreitungen“ schämenkann. Das ist so, als wenn er eine alte Frau die Treppe runter stoßen würde und dann fragt: „Alte, warum rennst du so schnell?“. Welch eine Chuzpe, dann braucht Macron sich ja nicht für den von ihm verursachten Volkszorn zu schämen. 

Ich war am Sonntagmorgen wieder auf den Champs Elysées: Alles normal. Die Straßengaststätten sind voll, die Straße und Trottoire sauber, der Verkehr rollt und die Polizeipräsenz ist wie immer.

Welche Schäden sind wirklich entstanden? 

Fünf der demontierbaren Verkehrsinseln in Straßenmitte wurden von Vandalen umgeworfen. Das war möglich, weil diese Verkehrsinseln mit Ampeln sind nur provisorisch befestigt sind, da sie für die Paraden immer abgebaut werden müssen. 

Ein Haufen Baustellenabsperrungen wird gerade wieder aufgestellt. Einige der grünen Zaunteile sind allerdings zerstört, weil die Wasserwerfen darüber gefahren sind oder sie auf die brennenden Bauwagen geworfen wurden. Zwei Glasscheiben der wunderschönen Pariser Bushaltestellen wurden eingeschlagen. Umgeworfene Blumenkübel an den Restaurants sind bereits wieder aufgestellt. 

Zu den Bränden, die gestern von allen Seiten gefilmt wurden: Zwei Bauwagen wurden als Barrikaden umgeworfen und von Chaoten angezündet. Zwei Markisen vor den Luxusgeschäften wurden abgebrannt. Der Stoff wird gerade wieder erneuert, die Arbeiten sind schon im Gange. Die Brände wurden übrigens von den Wasserwerfern gelöscht. Diese Brände lieferten den Medien die Bilder, die sie für ihre Sensationsgier brauchten. 

Das aufgerissene Pflaster sind Baustellen. Allerdings: die zwei Kilo Pflastersteine können über die 50 Meter Distanz zwischen den Fronten gar nicht geworfen worden sein. Deshalb schreibt die ARD auch feinsinnig: warfen „teilweise“ Pflastersteine. Was meint die ARD damit? Haben nicht alle 8000 Demonstranten geworfen oder wurden die schweren eckigen Basaltsteine zerteil? Fragen über Fragen. 

Es gab bei der Demonstration in Paris 20 Verletzte, davon zwei Polizisten. 19 der Verletzten wurden ambulant behandelt, die meisten wegen Tränengasfolgen. Nur ein Demonstrant kam mit einer Handverletzung ins Krankenhaus.

Ich sah am Sonntagmorgen, wie die Medien ihre erwünschten Fakten selbst produzieren. Ein Fernsehteam kniete in einer Straßen-Baustelle und arrangierte Trümmer von Bauzäunen und eine der umgeworfenen Ampeln, um dann in dem arrangierten Szenario zu der „stundenlangen Randale“ zu kommentieren. Journalisten brauchen Bilder, notfalls erzeugen sie sie eben selbst. So werden aus Halbwahrheiten Fakten. 

Was müssen friedliche Proteste daraus lernen? Die Randalierer sind entweder auf Gewalt aus, weil es ihnen Spaß macht, oder sie sind Provokateure, um das Anliegen der Demonstranten zu diskreditieren. Friedliche Demonstranten dürfen den Chaoten, die sich unter sie mischen wollen, keinerlei Gelegenheit dazu geben. Die Demonstranten und ihre Ordner müssen Randalierer isolieren und abstoßen, ihre Festnahme von den Ordnungskräften unterstützen und mit Beifall begrüßen.

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Leserpost

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A.Kaltenhauser / 25.11.2018

Halbwahrheiten in den ÖRR Medien. Es geht auch noch anders. Heute im Sonntags-Stammtisch des BR, den ich eigentlich schätze, wird die AFD nicht mehr direkt genannt, sondern nur noch umschrieben, “die Partei, deren Namen ich nicht sagen will”, “die wir zurecht nicht nennen”, “diese diverse Partei”. Offenbar werden zwischen den Gästen und den permanenten Stammtischlern über dieses Verhalten schon Absprachen getroffen, da alle im richtigen Moment ihre Antworten gerade noch anpassen, um ja nicht AFD nennen zu müssen. In einer Sendung eines ÖRR eine Unverschämtheit; die Zwangsabgabe für ihre Existenz wird auch von AFD-Mitgliedern und -Wählern erhoben. Wie heisst es so schön im Rundfunkstaatsvertrags der Länder: “Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.” Eigentlich ....

Sebastian Gumbach / 25.11.2018

Es gab zum UN-Migrationspakt von Seiten der Mainstream-Presse bis jetzt EINEN kritischen Kommentar - und der kam von RTL West (NRW). Alle anderen Sender oder Zeitungen haben kläglich versagt und versagen bis heute. Gäbe es nicht die alternative Presse und die AfD, niemand wüsste was da auf Deutschland zukommt. Merke: Lügen ist auch, wenn ich nur die Hälfte der Wahrheit preisgebe und den Rest verschweige. Von daher passt der von Pegida geprägte Begriff ‘Lügenpresse’ sehr gut.

Claudia Meier / 25.11.2018

Sehr geehrter Herr Haferburg, Danke für Ihre Berichterstattung. Bitte bleiben Sie dran am Thema ! Ohne Leute wie Sie, würden wir nur noch für dumm verkauft. Schade, das es nicht Sie sind, der von unserer GEZ-Steuer bezahlt wird. Für Sie spende ich, via der Achse, sehr gerne. Die GEZ-Steuer hasse ich wie die Pest, weil sie für die Flaschen und für das Falsche ausgegeben wird. Wie gerne würde ich das, was mir an GEZ-Steuer zwangsweise abgehalten wird, den Medien wie der Achse geben, die uns nicht so unverfroren belügen, wie es die Journalisten bei den sogenannten öffentlich rechtlichen Sender tuen. Eine Schande ist das. Und eine Schande, das die sich auch immer noch so nennen dürfen. “Öffentlich” ja, das ist wertneurtral, aber “rechtlich” das geht inzwischen gar nicht mehr. Schämen sollte sich diese Lügnerbande des ÖR-Rundfunks, , in Grund und Boden !

Dieter Grimm / 25.11.2018

Wen wunderts??? Mich seit heute Mittag definitiv nicht mehr. Ich habe mir heute bei youtube ein Interview von Jasmin Kosubek mit dem ehemaligen Tagesschauredakteur Volker Bräutigam und dem Filmemacher Uli Gellermann, der diverse Filme für die Tagesschau produzierte, angeschaut. Da werden genau diese Praktiken der Falschmeldungen, das Weglassen von Informationen usw., usw., wie hier im Artikel beschrieben. Ich wollte da erst nur mal so reinschauen. Aber letztendlich habe ich mit das 45 minutenlange Interview komplett angeschaut. Man sollte dieses Video den Schülern und Studenten, ja allen Bürgern zugänglich machen. Allein die Beispiele von Fake news bzw. das Weglassen, das Ignorieren wirklich relevanter Informationen zu bestimmten Ereignissen sind erschütternd. Ich habe Angst, wenn das in Deutschland mit der “Meinungsfreiheit” so weiter geht, was dann auf uns Bürger noch alles zukommt. Wir nähern uns mit der vehementen Unterstützung der ÖR-Staatspropaganda immer mehr einer Diktatur. Wer hier von Deutschland noch als demokratischer Rechtsstaat spricht, läuft wahrlich Blind und Taub durch die Gegend.

Karsten Dörre / 25.11.2018

Seit vielen Jahren gehen Berufsrandalierer vermummt im In-und Ausland zu jeder Demo und randalieren und zerstören. Einen politischen linken oder rechten Hintergrund gibt es bei denen nicht. “Abstoßen” ist leicht gesagt. Wenn sich Vermummte treffen sind es nach paar Minuten mehrere Dutzend oder wie bei Linksdemos gleich ein ganzer sogenannter Schwarze Block. Selbst im linken Schwarzen Block können die vermummten Linken nicht teilnehmende vermummte Rechte oder politisch, blasse Berufsrandalierer identifizieren geschweige aussortieren. Man kann niemanden verbieten nicht an solchen Demos teilzunehmen, da sie vielleicht an der einen Stelle identifiziert werden aber dann 300 Meter weiter hinten in der Masse verschwinden und wenn das Chaos beginnt wieder da sind. So leicht, wie Sie sich das vorstellen, ist es leider nicht. Dass Medien übertreiben sehe ich tagtäglich beim Wetterbericht, dass jeden Tag eine Katastrophen-Wetterlage bekannt gegeben wird (Achtung heute Wetter, Klimakeule, zuviel Sonne, zuviel Wärme, Schnee im Winter, zuviel Klima). Die Live-Bilder der Auseinandersetzungen aus Paris muss man nicht verschweigen und derweil Journalisten beim kreativ, drapierten Chaosbau in den Mittelpunkt rücken.

Peter Zeller / 25.11.2018

Haferburg: “Pflastersteine blieben liegen.” Realität: Auf einer Länge von 130 Metern wurde das Pflaster aufgerissen und die Steine als Wurfgeschosse benutzt.

Arne Busch / 25.11.2018

Die obersten Richter attestieren dem Öffentlich Unredlichen Rotfunk eine “neutrale und objektive Berichterstattung”. Das läuft in Nordkorea auch nicht anders. Selbst dann, wenn Karl Eduard von Schnitzler heute noch leben, und das Heute Journal oder die Tagesschau “moderieren” würde. Exakt wie zu DDR Zeiten biegt der Staat jedes Recht, um sein pervertiertes,  aber wichtigstes Manipulations-Instrument unter allen Umständen am Leben zu erhalten.

Klaus Klinner / 25.11.2018

Oh Manne, Herr Haferburg, Sie sind auch aber ein Spaßverderber. Was sollen denn Kleber, Zamperoni oder Frau Miosga heute Abend so parlieren, etwa die Wahrheit?

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