Danke Herr Haferburg, dass Sie schreiben was da genau ist. Da ich oft und länger in Frankreich bin und auch viele Kontakte dorthin habe, habe ich viele direkte Informationen genau solcher Menschen. Die decken sich genau mit Ihren Ausführungen. Zu sagen ist noch, dass die Auftritte in den ländlichen Regionen zwar kleiner sind aber eigentlich nur friedlich. Jeder der sich dort unter die Demonstranten mischen will und “Stress” macht, der wird direkt von diesen an den Rand geführt und der Polizei übergeben. Dass die deutschen Medien wieder nur über Rechte Chaoten berichten ist beschämend, aber daran haben wir uns ja längst gewöhnt. Ich hoffe, dass viel Menschen hier lernen, dass es doch Möglichkeiten geben kann, sich zu äussern, sich zu organisieren und dabei selber dafür zu sorgen, dass sich die “unheilige chaotische Antifakonkurrenz” nicht unter die Bürger mischen kann. Bei allem ist sicher auch zu sagen, dass die Franzosen auch viele Probleme haben, die sie wirklich angehen sollten. Das wären aber genau jene Dinge, die die Politik offen und ehrlich kommunizieren sollte. Die Bürger würden bestimmt einiges verstehen und wären auch bereit, dafür etwas mehr zu leiden. Dafür wäre aber Ehrlichkeit der Politik nötig. Dass diese nicht vorhanden ist, das haben wir alle längst erkannt, das sieht man gerade an den Reportagen aus ARD und so weiter. Darum bleiben viele Dinge nur im Wunschtraum vorhanden. Trotz allem hoffe ich, dass sich endlich auch in Deutschland etwas ähnliches aus der Mitte heraus entwickelt um sich dann friedlich und selbstkontrolliert, flächendeckend zu manifestieren. b.schaller
Solche fairen Situations-Berichte werden gebraucht. Sie tun gut. Ebenso der Chemnitz-Bericht von Roger Köppel, dem Schweizer Nationalrat und Weltwochen- Herausgeber. Man kann daran ermessen, in welchem Umfang wir verars… werden, damit kein aktiver Volkswiderstand, wie bei den Franzosen, entsteht. Ich werde allen deutschen Parteien vorschlagen, Transparente mitzuführen, mit der Aufschrift : “Verhaftet die Randalierer”. Mal sehen, ob und wen es trifft.
Lieber Manfred, pass auf Dich auf. Sollte dir etwas zustoßen und deutsche Medien darüber - obwohl es ein Ereignis von nur lokaler Bedeutung wäre - berichten, würdest Du ganz sicher zu einem aus Sachsen zugereisten, rassistischen Nazi-Hooligan ernannt werden. Zum Glück weiß ich, dass Du schnell laufen kannst!
Herzlichen Dank, Herr Haferburg für diese Richtigstellung der ÖR-Versionen, die wir gestern stündlich ins Ohr geträufelt bekamen. Sie hätten übrigens mit dem Zitat aus der Marseillaise ruhig fortfahren können: “...marschieren wir, auf daß das unreine Blut unsere Ackerfurchen tränke…” Natürlich astreiner Rassismus gegen die herrschende Dynastie der Capetinger und damit bis heute sakrosankt, denn er stammte ja von “links”, was es zwar damals noch nicht gab aber so zugeordnet wird. Aber auch abgesehen von den historischen Einzelheiten denkt kein Franzose auch nur im Traum daran, an der Nationalhymne auch nur ein Tüttelchen zu ändern. Inmitten eines Kontinents von strotzendem Nationalbewußtsein gibt sich einzig der Deutsche als selbstzersetzender, griesgrämiger, altkluger, vor allem aber berufspubertärer Moralapostel dem allgemeinen verständnislosen Kopfschütteln und der Lächerlichkeit preis.
“Vielleicht ist ja das Absingen folgender Zeilen der französischen Nationalhymne „An die Waffen, Bürger, formiert die Bataillone, marschieren wir, marschieren wir…“ für DLF-Redakteure schon rechtsextrem. “ Dieser Aspekt ist ohnehin ein spannender Beleg für den verkrampften Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte. Die Hymne der Franzosen klingt für heutige Ohren in der Tat sehr kämpferisch, national. Würde man heute vermutlich so auch nicht mehr neu dichten, der Sachkundige kann solche Texte aber in den Kontext bringen und heute andere Intentionen entnehmen als vielleicht damals. So weit so gut. Wie aber geht die deutsche Geschichtssschreibung mit ähnlichen Texten deutscher Herkunft um? Vom Lied der Deutschen über Siebenpfeiffer bis zu Ernst Moritz Arndt? Bei letzterem ist die Lesart längst klar: böser, rechter Nationalist. An den anderen arbeitet man noch. Gemeinschaft, Wertekanon, Identität - darf alles nicht sein, hoch lebe das entwurzelte Individuum. Oder so.
“....Es erschien mir fast kafkaesk, dass ich an einer roten Fußgängerampel auf das Überqueren der Avenue Kleber wartete…” Nun, wenn es die Avenue Claus Kleber war, dann erklärt sich die unterschiedliche Wahrnehmung beispielhaft. Hören Sie bitte auf, hier solche Fakenews zu verbreiten, das Ministerium für Wahrheit hat immer Recht!
Gestern Nachmittag demonstrierte auf der Europabrücke über den Rhein, zwischen Kehl u. Straßburg auch eine Gruppe Gelbwesten, ganz friedlich. Obwohl sie den Autoverkehr nicht behinderten kam es auf beiden Seiten, also von Frankreich und von Deutschland kommend, zu Staus des Autoverkehrs. Der Stau wurde verursacht, weil die Autofahrer bei den Protestlern abbremsten und dabei durch hupen und Zurufe den Demonstranten ihre Unterstützung zeigten. (Die Brücke wurde gestern in beide Richtungen mehrheitlich von französischen Autofahrern benutzt, weil am Wochenende viele Straßburger nach Kehl zum Einkaufen kommen). Man muss sich mal vorstellen, wenn so etwas in Deutschland passieren würde und es dabei zu Verkehrstörungen kommen würde. Dann würden die Autofahrer den Demonstranten einen Vogel und den Stinkefinger zeigen.
Es ist fester Bestandteil der Propagandalügen deutscher Journalisten, dass sie das französische “extreme-droite” meist mit dem deutschen “rechtsextrem” übersetzen. Natürlich wissen deutsche Journalisten, dass “extreme-droite” in Frankreich keinesfalls verfassungs- und demokratiefeindlich bedeutet, aber diese Vorlage zur Verleumdung lassen die sich doch nicht entgehen, wenn es gilt, weiter am Feindbild zu basteln und einen zu stützen, der die totale EU will. Übrigens: Wie erträgt man den Deutschlandfunk?
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