Bei dem Link handelt es sich um “Marianne” auf dem Gemälde von Delacroix - “Die Freiheit führt das Volk”. Zur Zeit von Jeanne de’Arc (Anfang 15.Jhrd.) gab’s meines Wissens nach noch keine Jakobiner-Mützen (als Symbol der französischen Revolution) ;-)
Die Franzosen mögen ihre Präsidenten sowieso nie so wirklich, weil sie als Wähler prinzipiell nicht für einen Kandidaten, sondern immer gegen einen Kandidaten stimmen. Man wählte nicht für Macron, sondern gegen Le Pen, man wählte nicht für Hollande, sondern gegen Sarko. So ist jeder Präsident in Frankreich immer nur das kleinere Übel und hat damit fürwahr keinen bequemen Stand. Macron hängt einem grünen Snobismus an, der in Deutschland dank größeren Wohlstandes und Merkels umfassender Einheitspartei quasi Staatsräson ist. In Frankreich versteht kein Bauer in der Provinz (bei uns würde man von “abgehängten Gegenden” reden), warum er für die grünen Luxusphantasien seines reichen Präsidenten zahlen soll. Damit kein Deutscher sich eine ähnliche Frage stellen soll, werden die Gelbwesten in den deutschen Medien systematisch diskreditiert. Aber keine Bange, die Deutschen zahlen gerne und fühlen sich dabei als Retter der Welt. Da kann der nächste Restaurantbesuch ruhig ausfallen für den guten Zweck. In Frankreich hingegen verzichtet keiner auf sein kleines Glück, um vermeintliche Eisbären zu retten. Das ist der Unterschied.
Ihren Beitrag habe ich mit großem Gewinn gelesen, sehr geehrter Herr Haferburg - danke. Es gibt allerdings eine Formulierung, die mich immer und immer wieder trifft, wie ein Keulenschlag, vor allem dann, wenn sie von “selbstreflektierten” Menschen kommt: “..Milliarden- geld der kleinen Leute ausgeben?” Was sind das für Menschen, “kleine Leute”? Mir bereitet diese Formulierung schon als Zitat große Bauch- schmerzen. Besagt sie doch im Kern, wenigstens ist das meine Sichtweise, “wir hier oben, die da unten”. Sehr fragwürdiges Menschenbild - und von Ihnen mit Sicherheit so nicht gewollt und auch nicht gemeint. Aber ...
Das Bübchen Macron ist durch seine elitär geprägte Welt, soweit vom normalen Leben der Franzosen entfernt wie Louis der XIV und genau diese Wut seiner “Untertanen” wird ihm auch treffen, falls er nicht genug Verstand hat und zurücktritt. Seine Auftritte mit Glanz und Klemmer reichen nicht, um die Franzosen über längere Zeiträume zu beglücken. Dazu sein undurchsichtiges Privatleben und die arrogante Brutalität die die Oberklasse in Frankreich seinen Untertanen gegenüber, ziemlich ungeniert zeigt. All das ist eine gifte Suppe, die das Bübchen nun auslöffeln muss. Da kann auch keine aufgemotzte Brigitte mehr helfen, Macron wird gehen müssen!
Hallo Herr Haferburg, vielen Dank für Ihren sachlich neutralen Bericht! Es ist doch gut das Achgut seine Korrespondenten vor Ort hat und man gesinnungsfrei journalistisch informiert wird.
Deutschland ist inzwischen genauso unregierbar wie Frankreich. Zu sehr hat sich die politische Kaste in das System eingefressen. Wenn Merkel geht, hockt weiterhin das ganze politische Klientel noch in seinen finanziell bestens gepolsterten Sesseln, nebst der “Wohltatsindustrie” mit ihren Millionen bestens vergüteten Jobs. Da hülfe nur noch eine Revolution, welche in Deutschland ja bekanntlich an der “Bahnsteigkarte” scheitert. Wo ist eigentlich die AfD ? . Kaum noch etwas gehört in der letzten Zeit. Wenigstens nicht zu aktuellen politischen Ereignissen oder der allgemeinen Situation. Da ist mir der (nach meiner Meinung) selbst provozierte Rauswurf eines Abgeordneten aus einer Links-Veranstaltung zu dünn. Die eine Hälfte scheint sich im Moment mit Parteiausschlussverfahren zu beschäftigen, die andere schmiedet wahrscheinlich Neugründungspläne für AfD-Wurmfortsätze. Da hätte es die letzten Wochen jede Menge Profilierungsmöglichkeiten gegeben. Kommt es noch so weit, dass man tatsächlich Frau Petry zu Hilfe rufen möchte, oder ist es gar schon so weit?
Die Franzosen erheben sich gegen sozialistische Bevormundung, von “Energiewende” über Migration bis zum Vorschreiben der Mobilität. Und damit sind sie automatisch auf Seiten der - auch hier im Artikel offenbar - “bösen Rechten”. Die Linken dagegen gehen auf die Straße, weil ihnen die Umverteilung nicht weit genug geht. Dazu kommen die frustrierten Krawallmacher aus den Vororten. Wie immer im Bürgerkrieg (und der beginnt in Frankreich gerade) sind die Grenzen der Beteiligten verschwommen. In dieser Hinsicht ist der durchaus informative Beitrag doch, mit Verlaub, ein bisschen von naiver Sichtweise geprägt.
Die Kinder meiner französischen Bekannten haben alle römische Namen: Caesar, Pompeius, Marc Aurel, Octavian, Caecilia, Tarratia, Claudia, Hostilia, Nero, Brutus, Caligula, Cato, etc.
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