Da hat man nun sowohl den Libanon- wie den Gazakrieg heil überstanden und dann passiert es, dass man mitten im Frieden auf Krücken durch Tel Aviv humpelt.
Üble Muskelzerrung im Oberschenkel infolge zu heftigen Wanderns und Badens im Wadi David.
Aber so lernt man auch mal ein israelisches Krankenhaus von innen kennen.
Die Ärzte sehen so gut aus, dass man meint, versehentlich in eine Hollywood-Casting geraten zu sein, und im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen halten sie sich nicht mit esoterischem Blabla auf, sondern greifen unverzüglich zur Spritze mit Schmerzmitteln und Tranquilizern.
Wundervoll.
Das, was einen dann über die versauten Urlaubstage hinwegtröstet, ist ein ganz herrliches Buch:
Himalaya vom Ex-Monty Python und BBC-Reisejournalisten Michael Palin. Es ist so schön bebildert und so fantastisch geschrieben, dass man es sich nur in ganz kleinen Dosen zuführen mag, auf das es lange reichen möge. Mit jeder Seite wird der Mann sympathischer. Und für seine 65 Jahre sieht er noch prima aus. Überhaupt gar nicht mal unflott; komisch dass einem das früher nicht aufgefallen ist?
Und dann frage ich mich, ob Palin, der ja wirklich viel herumkommt, auch schon mal in Israel war.
Es gibt schon beknackte Zufälle im Leben, denn tatsächlich hält der Meister sich zeitgleich zum ersten Mal überhaupt im heiligen Land auf.
Leider auf der von der UNESCO geschmierten Propagandaveranstaltung namens ?Palestine Festival of Literature? http://www.palfest.org/
die, wie zu erfahren ist, zu Recht von den israelischen Behörden bei jeder Gelegenheit behindert wird.
Und Palin hat nichts Besseres zu tun, als im Guardian einen Artikel zu veröffentlichen, in dem er sich aus Herzensgrund für Obamas Vorschlag ausspricht, den israelischen Siedlungsbau zu stoppen, um den Friedensprozess voranzutreiben.
Monty Python?s bei der judäischen Volksfront!
Ich fühle mich wie die frisch verliebte Frau, die endlich mit Mr.Perfect im Bett liegt, nur um festzustellen, dass er Schweißfüße hat und auf Modern Talking steht.
Verehrter Michael Palin, ihr herrlicher britischer Humor, der sonst einen so souveränen Abstand zu den Problemen dieser Welt hält, scheint sie in Pallywood ausnahmsweise verlassen zu haben.
Selbst ich als große Zionistin gebe zu, dass es sympathischere Israelis gibt als die radikale Siedlerbewegung. Aber ob man in Ma?aleh Adumim noch ein paar Häuser anbaut oder nicht, wird auf den Friedensprozess etwa soviel Einfluss haben wie das Umfallen einer Schaufel in Ihrem heimatlichen Yorkshire.
Schalten Sie einfach mal einen Zacken zurück und fokussieren sie Ihren Blick auf die grotesken Widersprüche dieses Konflikts: Zum Beispiel, dass die Palästinenser auch heute noch für gutes Geld Grund und Boden an jüdische Siedler verkaufen. Und ihnen anschließend sogar noch die Häuser und Straßen bauen, weil die PA es vorzieht, Nasen wie Sie und Henning Mankell vor ihren Karren zu spannen, statt für Arbeitsplätze zu sorgen.
Schauen Sie vielleicht mal Hamas TV oder Al Manar. Typen wie Hassan Nasrallah schreien nämlich geradezu danach, verarscht zu werden.
Mit anderen Worten: Always look on the bright side of life!