Schon seit Jahrzehnten ist es in Politik und Medien verbreitet üblich, Ablehnung bestimmter Einwanderungen bzw. Kritik an bestimmten Eigenschaften deutscher Einwanderungspolitik nicht nur argumentativ entgegenzutreten, um Gegner auf dem Wege der Überzeugung von ihrer Gegnerschaft abzubringen, sondern es sind immer auch volkserzieherische Elemente in der öffentlichen Diskussion zu bemerken (überwiegend durch stark wertendes Vokabular), die darauf abzielen, bestimmte Haltungen gesellschaftlich stark zu verpönen. Mit anderen Worten, man beabsichtigt nicht nur die Bekehrung vermeintlicher Falschdenkender, sondern man will auf nichtargumentativem Wege die Entstehung solcher “Falschdenker” vermeiden… die Menschen sollen Angst bekommen, sich bestimmte Einstellungen anzueignen und sie dann auch zu äußern… Angst, daß sie sich damit außerhalb der Gesellschaft positioniert haben. Die Verwendung des Wortes “Pack” durch Gabriel ist nur der vorläufige Höhepunkt dieser verbreiteten Verpönungspädagogik durch Politik und Medien in Sachen Einwanderungskritik. Der Mensch als soziales Wesen scheut nunmal in der Regel besonders dasjenige Verhalten, von dem er meint, es könne ihm die Verachtung seiner Mitmenschen einbringen. Dagegen wäre ja erstmal nichts einzuwenden, wenn in vergleichbaren oder sogar schwereren Fällen kritikwürdigen Verhaltens einigermaßen konsistent dieselbe Verpönungsstrategie angewendet würde. Das ist aber nicht der Fall. Man stelle sich einmal vor, Gabriel hätte Intensivtäter als “Pack” bezeichnet… oder gar bestimmte eingewanderte Großfamilien, die die Polizei von Städten wie Bremen oder Berlin regelmäßig auf Trab halten. Ob er das politisch überlebt hätte? Auch in Anbetracht der deutschen Muslime, die nach Syrien fahren, um dort Ungläubige zu töten oder zu vertreiben, Frauen zu vergewaltigen usw., ist von Verpönung keine Spur, sondern die maximale Reaktion ist für gewöhnlich die des nüchternen Konstatierens, daß man hier strafrechtlich einschreiten müsse. Warum weigern sich Politik und Medien, hier auf ähnliche Weise zu verpönen, von nüchternen Berichterstattungen abzuweichen, und mit stark abwertenden Vokabeln um sich zu werfen? Warum sind die Syrienfahrer kein “Pack”, Herr Gabriel? Warum ist eigentlich überhaupt niemand mehr in unserer Gesellschaft “Pack”, außer der vor einem Flüchtlingsheim stehende Demonstrant, der die Aufnahme von Flüchtlingen ablehnt? Dem Bürger drängt sich also folgender Eindruck auf: Vor einem Flüchtlingsheim seine Ablehnung der jetzigen Flüchtlingspolitik deutlich zu artikulieren stellt eine weit verabscheuungswürdigere Tat dar, als an einem blutigen Religionskrieg teilzunehmen, um Andersgläubige zu töten, oder seinen Lebensunterhalt mit Einbruch, Drogen und Prostitution zu verdienen. Dies widerspricht aber doch dem Empfinden vieler Bürger wohl sehr deutlich. Es ist daher die Frage, ob ein derartiges “auf die Spitze Treiben” der Verpönung von bestimmtem einwanderungkritischem Engagement, in einer Gesellschaft, die ansonsten eigentlich nur noch solche Extrem-Verpönungen verpönt, nicht eher die Glaubwürdigkeit der Verpöner untergräbt. Kann man Gabriel und den vielen anderen Verpönungsstrategen in Politik und Medien bei solch inkohärentem und hysterischem Verhalten überhaupt noch abnehmen, verlässliche moralische Instanzen zu sein, die beurteilen können, was schändlich ist und was nicht?
In der Politik, aber auch in den Medien hat die Heuchelei immer Hochkonjunktur und leider ist auch der Bundespräsident in diesem Sumpf versunken. Diese Flüchtlingsströme werden zum großen Teil von kriminellen Schleppern organisiert, die genau wissen, dass sie in Deutschland auf ihre Unterstützer und Anwälte zählen können, die das Dilemma zur Destabilisierung unseres Landes und zum Füllen der der eigenen Taschen eiskalt ausnutzen. Es erinnert fatal an die neunziger Jahre, als man den schwierigen Einigungsprozess mit diesen Flüchtlingsströmen torpedieren wollte. Nie wieder Deutschland, so skandierte in Hamburg anlässlich der Feiern am 3. Oktober 1991 ein Rollkommando ausstaffiert mit Springerstiefel, dass von der Grün-Alternativen Liste in “Marsch” gesetzt wurde. Damals war in den Medien nicht von Faschisten und Neonazis die Rede, auch nicht bei den kriminellen, hasserfüllten Gewaltakten in Berlin zum 1. Mai oder auf dem Kurfürstendamm sowie der Potsdamer Straße, wo weder auf Personen und schon gar nicht auf Polizisten, noch auf Sachen Rücksicht genommen wurde. Versicherungen und Kaufhäuser haben sowieso zu viel Geld, so einige VertreterInnen der AL. Und wer sich ein wenig mit dem “Wirken” der Stasi in Ost und West beschäftigt hat, der würde sich vielleicht einmal mit den tatsächlichen Drahtziehern der Anschläge auf Flüchtlingsheime beschäftigen, anstatt verbal die eigenen Bürger zu diffamieren.
Wie Recht Sie haben! Da empfiehlt der Außenminister Steinmeier der afghanischen Führung das Gespräch mit den Religionsterroristen Taliban nicht ab zu brechen und hier errichteten viele Politiker durch moralische Aufschwünge eine Kluft zwischen hell und dunkel, die mittlerweile dazu führt, dass sich die Ausgegrenzten lautstark mit “Wir sind das Pack” behaupten.
Herr Gabriel war sicher so sauer, weil er sich vorher die letzten beiden Wahlergebnisse von Heidenau angeschaut hatte. Von Offenbarungseid kann man aber derzeit noch nicht sprechen. Jedenfalls nicht auf Basis dieser unsäglich unantastbaren “Würde des Menschen”. Aber unsere Scheinheiligkeiten werden sich später mit zusammen gekniffenen Hintern ganz kommentarlos in die Büsche schlagen. Wenn sich nämlich heraus kristallisiert, dass der eines modernen Industrie- und Sozialstaates würdige Umgang mit Millionen Asylanten und ein gegenüber allen Interessen gerechtes Management absolut totalitäre Strukturen und Methoden erfordern. Das mag noch zwei bis vier Jahre dauern. Eigentlich müsste es gerade den wohlwollenden Insidern davor grausen, dass nämlich fundierte verwaltungstechnische Erfahrungen vorliegen, nicht etwa Niemandsland.
Warum nur kein Journalist weit und breit darauf hinweist, dass der vom Bundespräsidenten aktuell benutzte Begriff Dunkeldeutschland 1994 fast Unwort des Jahres wurde und als sprachliche Demütigung gerügt wurde? Anm.: Unwortverdächtige Wörter verstoßen gegen das Menschenwürdeprinzip, gegen das Demokratieprinzip (etwa alternativlose politische Haltung zum Zweck, sich der Argumentationspflicht zu entziehen) oder diskriminieren Gruppen durch Pauschalverurteilung.
Wir müssen doch gar nicht in den Iran oder nach China reisen, um Angelas Merkel Worte einer Kritik zu unterziehen. Wenn Leute hier vor Gericht mildernde Umstände bei den grausigsten Verbrechen bekommen, weil ihre Kultur das grausige Verhalten quasi fordert, dann frage ich mich zum einen, wo dann die Würde der Opfer bleibt und zum anderen, wo sich die Härte gegen die Intoleranten versteckt. Zu der mittlerweile gerichtlich geltenden “Härte” gegen diese und ähnliche Intolerante zählen: 3,5 Jahre Strafe (oder weniger) für Totschlag, Bewährungsstrafen für Vergewaltigungen (und davon gibt es immer mehr und mehr), ein paar Monate Haft dafür, Leute ins Koma zu treten, Jugendstrafen für Erwachsene und erwähnte mildernde Umstände, weil man einer gewissen Religion angehört. Daß das die Leute wütend macht, ist ziemlich einfach nachzuvollziehen. Oder anders ausgedrückt: Es wäre schlimm, wenn einen so was gleichgültig ließe.
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