Henryk M. Broder / 01.01.2007 / 17:22 / / Seite ausdrucken

Outside The Beltway - 14

Der Ami als solcher ist nicht nur ungebildet, er ist auch ungeduldig. Deswegen hat er den Zipper, das Drive-In, die Polaroid-Kamera, Fast Food und Fast Sex erfunden. Wenn er etwas haben oder machen will, muss es sofort sein. Deswegen fängt er auch schon mal einen Krieg an, wenn ihm danach zumute ist, ohne sich eine „Exit Strategy“ zu überlegen. Undenkbar dagegen, dass der Ami in ein Autogeschäft geht, sich ein Dutzend Modelle anschaut, eine Tasche voller Prospekte nach Hause nimmt und dann ein paar Wochen oder sogar Monate auf das Auto seiner Wahl wartet. Er geht zu seinem Dealer, weiß schon, was er will und fährt mit dem neuen (oder auch gebrauchten) Auto vom Platz. Es sei denn, er möchte ein Hybrid-Auto wie den Toyota Prius fahren. Weil die Nachfrage nach den Hybrids viel größer ist als das Angebot, gibt es lange Wartezeiten. Jetzt hat Toyota USA eine Ausweitung der Hybrid-Produktion angekündigt, um die Wartezeiten abzuschaffen. Der Toyota Camry, das meistverkaufte Auto in den USA, soll in diesem Jahr mit einer Hybrid-Version auf den Markt kommen. GM hat fünf Hybrid-Modelle auf dem Markt, 2oo8 sollen drei weitere dazu kommen.
Dabei sind die Hybrids relativ teuer. Der Prius kostet 22 bis 23 Tausend Dollar; man kann viel mehr Auto für viel weniger Geld bekommen. Aber keines, das mit einer Galone (knapp 4 Liter) 5o Meilen (etwa 8o Kilometer) fahren kann.
Gibt man bei GOOGLE „hybrid cars in the us“ ein, bekommt man über fünf Millionen Einträge. Bei „hybrid autos in deutschland“ sind es - !immerhin! – 7oo.ooo Einträge. Der kleine Unterschied ist einfach zu erklären. Die Deutschen haben das Kyoto-Abkommen unterzeichnet und damit genug für den Schutz der Umwelt getan, die Amis nicht. Die Deutschen sind scharf darauf, mit Gasprom im Geschäft zu bleiben, die Amis, ungebildet wie sie sind, haben verstanden, dass sie aufhören müssen, mit den Saudis Geschäfte zu machen, wenn sie das Ende des Wahabi-Style-Terrors erleben wollen. Deswegen sind die Hybrids so beliebt, obwohl sie teuer sind. (Außer bei meinem Freund Freddy, der einen Lincoln Navigator fährt und damit drei arbeitslose Prinzen in Riad unterstützt.)
Die Deutschen setzen derweil auf „alternative“ Energien wie Erdgas oder Biosprit aus Rapsöl, das man auch zum Anmachen des Ruccola-Salats benutzen kann.
Im September 2oo5 gab es 8.421 Erdgas-Autos in Deutschland. Und 2o96 Hybrid Autos. Das waren weniger als 0.1% aller Autos.

http://www.hybridcars.com/about.html
http://www.toyota.com/prius/
http://www.eartheasy.com/live_hybrid_cars.htm
http://mixedpower.com/
http://www.greenhybrid.com/
und
http://www.faz.net/s/Rub87E37AA027DB4E0F8AA0017D6F68577C/Doc~EAA3FD756D21B49D6AC297109F9379443~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
http://www.faz.net/s/Rub87E37AA027DB4E0F8AA0017D6F68577C/Doc~E1F19A702548F45D7B32F64C9B2A7285D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
(Wär doch gelacht, wenn wir es nicht schaffen würden, auch diese Entwicklung zu verpennen, wie schon den Computer, das Faxgerät und den Hulla-Hoop-Reifen.)

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