In der Ukraine darf die größte orthodoxe Kirche ein Hauptheiligtum des Landes, das Kiewer Höhlenkloster, ab Ende März nicht mehr nutzen.
Der 2013 geschlossene Nutzungsvertrag werde aufgrund von Verstößen zum 29. März aufgekündigt, habe es in einem gestern von der ukrainisch-orthodoxen Kirche veröffentlichten Brief der staatlichen Verwaltung des Museumsgeländes geheißen. Grundlage dieser Vertragskündigung sei ein Dekret von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Dezember vergangenen Jahres zur Überprüfung der Tätigkeit von Religionsgemeinschaften nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, melden u.a. nau.ch und Deutschlandfunk. Selenskyj halte die Kirche demnach für durchsetzt von russischen Spionen. Vor dem russischen Angriff gehörte die Kirche zum Moskauer Patriarchat, von dem sie sich aber selbst gelöst hatte. Wegen dennoch möglicherweise bestehenden Verbindungen nach Moskau sah sich die Kirche u.a. Durchsuchungen von Kirchen und Klöstern ausgesetzt. Beim Kiewer Höhlenkloster wurde ihr bereits der Zugang zu den Hauptkirchengebäuden im oberen Bereich des Hügels entzogen. Die aktuelle Kündigung betreffe die Räumlichkeiten des sogenannten unteren Teils des Höhlenklosters, in dem sich die Zugänge zu den von Mönchen im Mittelalter angelegten Höhlen befinden. Der historische Klosterkomplex ist in Staatseigentum und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der Ukraine gibt es drei große, dem orthodoxen Ritus folgende Kirchen.