ich bin mit Orit einverstanden und auch nicht einvestanden . Sie will überspitzt gesagt ,dass alle Deutschen nach den Nazi-Opas in ihren Familien suchen. Tut man es nicht muss man sich anhören feige zu sein . Ich brauche keine “Karmapunkte” . Wenn man nationale Identität zerstört wie linksgrün es gerne möchte zerstört man auch nationale Verantwortung. Letztens schlug mir youtube eine Doku über den Yom Kippur Krieg vor. Es waren syrische Soldaten auf dem Weg nach Israel zu sehen mit einem bestimmten Ziel. Und jetzt haben wir eine Mio Syrer hier, der Islam gehört zu Deutschland. Schon deswegen ist s nicht mehr mein Land hier .
Und lassen Sie mich noch eines ergänzen : ” Wiedergutmachung ” ist ein alberner Begriff. Wie soll man wiedergutmachen, daß man Leute jahrelang mit Angst, Ungewissheit, unerträglichen Demütigungen, Entrechtung, Enteignung, Berufsverbot, bürokratischer Verhinderung der Emigration, Raub des Bankvermögens, völligem Ausschluß vom gesellschaftlichen Leben ( noch nicht einmal auf einer öffentlichen Bank konnten sie sitzen ) gequält hat, um sie am Ende zu verschleppen und zu ermorden. Macht man etwas wieder GUT, wenn man Hilsenrath liest ,sich den “Pianisten “anschaut oder Arnold Schönberg hört? Wie albern, auch nur daran zu denken. Macht man wieder gut, wie elend sich jemand gefühlt haben muß, der die Raserei dieser Bestien überlebt hat? Man hätte für den RAUB entschädigen können. Aber wir wissen ja heute, wie erbärmlich und verlogen diese Entschädigung ausgefallen ist. - Und wieviel MILLIARDEN die STELLVERTRETENDE WIEDERGUTMACHUNG kostet und kosten WIRD.
Hmmm ... ich habe ambivalente Gefühle: Einerseits kann ich dem meisten Aussagen des Artikels vollen Herzens zustimmen, aber das Wort vom Relativieren und Pauschalieren ist mir zu zweischneidig. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten zum Antisemitismus. Natürlich vergleicht man auch mehr oder minder Ähnliches. Das aber muss weder dazu führen, beides gleich zu setzen, noch eine exklusive Rolle für Juden zu fordern. Ich denke, dass Juden vor allem Gerechtigkeit fordern, die eben auch die Sicherheit für ihr Leben, Kultur, Hab und Gut einschließt. Da diese als besonderes Hassobjekt immer bedroht sind, hat Israel selbstverständlich dazu passende Rechte ihrer eigenen Sicherheitspolitik. Aber aus dem Vergleich das Gegenteil zu machen ist von Übel - es leitet sich auch nicht aus der ‘Relativierung’ her. Pauschalieren ist ein ebenso fragwürdiger Vorwurf. Denn natürlich funktioniert jedes Denken in Kategorien: Man pauschaliert einzelnes zu Gruppen aufgrund von Merkmalen. Das Gerede von vorurteilsfrei, diskriminierungsfrei, nicht pauschalierend etc. mag einen durchaus ehrenwerten Anliegen entspringen, geht aber gerade in der Wertung am eigentlichen Problem vorbei: Es geht gegen falsches Pauschalieren, um unreflektierte Vorurteile, um unbegründete Diskriminierung etc. Und hier ist das Urteil im jeweiligen Kontext zu analysieren. Übertragung von einer Gruppe auf eine Andere sind fragwürdig, oft falsch.
‘die Art und Weise, wie der Holocaust von deutschen Schulen und anderen Institutionen (heute) rezipiert wird’ ... Allen (jungen) Menschen und Lesern, die gff. mal aus einer anderen Perspektive über das Thema: ‘Hitler, die Deutschen und die Shoa’ nachdenken wollen, seit das folgende Buch empfohlen: Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler (1978 erschienen; Spiegel Bestseller Juli 78 - Mai 79) Ein kluges Buch eines berühmten Autors, dass zum ‘Nach-Denken’, Fragen und Diskutieren einlädt. Seinerzeit Mainstream und Besteller, müßte Haffner seine Gedanken und Fragen und Thesen heute wahrscheinlich auf der ‘Achse’ formulieren. Wer lieber Belletristik liest, dem empfehle ich die Romane und Geschichten von Arno Surminski; insbesondere der Roman ‘Grunowen’ enthält eine anrührende Erzählung über das Leid der Judenverfolgung. Ein Freund hat mal formuliert: ‘Verstehen ist nicht genug; wir müssten versuchen (nach-) zu fühlen ...’ Die empfohlenen Beiträge Haffners und Surminskis erfüllen dieses Kriterium.
Die Diskussionen drehen sich im Kreis. Und aus dem gibt es für uns, als Tätervolk, kein Entkommen. Man stelle sich nur vor, jemand erzählt in einer größeren Gesellschaft einen Judenwitz (selbst wenn dieser jemand ein Jude ist) der antijüdische Stereotypen bedient (was übrigens Witze von Juden über Juden sehr gerne tun): Wird dann von den Anwesenden herzlich gelacht? Oder eher nicht? Gibt es Beklemmungen oder keine? Lachen wir so herzlich wie über einen guten Witz über Amerikaner oder Italiener? Wir haben und werden niemals wieder ein “normales” Verhältnis haben als nichtjüdische Deutsche zu deutschen oder nichtdeutschen Juden, als Deutschland zu Israel, egal, wer auch immer das möchte und fordert und danach schreit. Das Geschehene ist zu monströs, um vergessen zu werden - und da helfen auch keine Vergleiche mit den nordamerikanischen, südamerikanischen “first nations”, den Armeniern und wie sie alle heißen. Denn das ändert doch an unserer Schuld nichts, unserem auf alle Ewigkeit gestörten Verhältnis zu den deutschen und nichtdeutschen Juden und zu Israel. Wer das nicht begreift, ist sich selbst gegenüber unehrlich und auf dem besten Wege, zum Antisemiten zu werden: Aus Groll darüber, wie Broder so schön witzelt, dass die Juden sich haben von uns umbringen lassen. Aus dem Grund kann ich zu der Debatte nichts betragen. Meine Befangenheit ist eine totale.
Vor einiger Zeit gab es eine Demonstration in Berlin, vorwiegend Palästinenser, die auf offener Straße die israelische Flagge verbrannt haben und Tod den Juden gebrüllt haben. Mir saß der Schock in den Gliedern. Die Reaktion unserer Regierung, nichts nennenswertes gehört. Keiner wird sagen können, wir haben es nicht gewusst.
Das mit der linken “Opferhierarchie” trifft es genau. Wenn ich ein angebliches Opfer bin, stehe ich in der linken Hierarchie weit oben. Wobei ein wirkliches, echtes Opfer sein, wenig Spaß macht. Spaß macht es dagegen, wenn es mir an sich ganz gut geht, ich aber zusätzlich noch den linken Opferbonus einfahren kann. Ich vermute mal, heutige Juden wollen keine Opfer sein, weil Opfer sein nicht so lustig ist, wie es damals erleben durften. Somit stehen sie in der linken Opferhierarchie eben weit unten. Wobei ich nicht weiß, ob die damals lebenden Juden in der heutigen linken Opferhierarchie weiter oben wären. Ein Teil war wohlhabend, hatte einen Beruf, manche sogar Angestellte. Und ich denke, Opfer wollten sie schon damals nicht sein. Allgemein glaube ich, dass eine Gruppe, die zu einem linken Opfer gemacht werden soll, noch zusätzliche Eigenschaften braucht. Im zaristischen Russland hatten die ganzen sozialistischen Gruppen zuerst die russischen Bauern als Opfer auserkoren. Mit dieser Opfergruppen waren sie aber ganz unzufrieden, da zu schmutzig, zu misstrauisch gegen Fremde, zu abergläubisch, ... . Später haben sie dann die Arbeiter als Opfergruppe auserkoren. Mit der waren sie mehr zufrieden.
Sehr treffend geschrieben. Deckt sich mit meinen Erfahrungen und Empfindungen meiner Schulzeit in den spaeten 80’ern/fruehen 90’ern. Sogar die selben Buecher wurden gelesen und dieselben Interpretationen wurden gemacht.
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