Meiner Ansicht nach ist dieser ” Vorstoß” ein weiterer Schritt in den Totalitarismus. Nicht nur, dass uns der Staat AUSPLÜNDERT, nein, jetzt möchte er uns auch noch AUSWEIDEN. Nach der Steuerpflicht (nachvollziehbar), der GEZ-Pflicht (nicht nachvollziehbar) kommt jetzt die ” Organspendepflicht”. Und eine PFLICHT zu einer Spende erinnert mich sehr stark an die DDR, wo pünktlich am Gehaltstag alle ” Organisationen” der DDR-Gesellschaft Schlange standen und eine Spende ” erbeten” haben, gegen die man sich nicht wehren konnte. Schon seltsam, wie in einem Land , dass unter einer ” Menschenrechtsdiktatur” leidet, plötzlich auch wieder an Pflichten erinnert wird. Ich habe mich übrigens schon einige Male mit dem Gedanken getragen, Organspender zu werden. Wenn jetzt der Staat dafür mobil macht, werde ich nicht mehr überlegen, sondern widersprechen.
Wer garantiert, dass es korrekt zugeht, wenn für “Prominente” dringend Organe gesucht werden? Wer garantiert, dass man im Fall eines Unfalls nicht ganz schnell als Organreserve genutzt wird? Das muss schon genau geklärt werden, bevor man derartige Dinge anstößt. Da Berlin so viele Dinge so außerordentlich unfähig angeht, schwant mir bei solchen Gedanken nichts Gutes.
Auch hier wieder der Versuch, mit vorgeblich “humanitären” Argumenten das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit einzuschränken und die Totenruhe zu stören. So wie damals Frauen skandierten “Mein Bauch gehört mir!”, so rufe ich heute laut: Mein Körper und alles, was sich darin befindet, gehört mir!
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Toten etwa eines Verkehrsunfalls, wenn sie nicht unzweifelhaft und für jedermann ersichtlich tot sind, im Krankenwagen in die Klinik gefahren werden. Man verschiebt die Feststellung des Eintritts des Hirntodes dann einfach auf “nach der Abfahrt”. Anderenfalls dürfte der Krankenwagen zum Transport nämlich nicht verwendet werden und es kämen direkt die Bestatter mit dem Sarg. Man kann sich jetzt überlegen, weshalb das so gemacht wird.
Es gibt ein ethisches Problem, das auch ein strafrechtliches ist: Was passiert, wenn ein sehr solventer Empfänger die zumeist klamme Krankenhausverwaltung bittet, nötigt, verlockt - was auch immer - das beste, geeignete Organ möglichst früh zu entnehmen…. man mag das nicht zuende denken. Es sollte ein Vertrag her, der eine klare Willensäußerung des Spenders zu Lebzeiten und seine Vergütung enthält. Die Ausgestaltung ist eine juristische Angelegenheit.
Wenn ich hier lese, welche zum Teil sehr brutalen Vorstellungen es über die Organspende gibt bin ich ein wenig erschrocken. Eine Freundin von mir lebte noch eine ganze Weile ein sehr gutes Leben mit einem neuen Herzen und einer neuen Lunge, was mich dazu bewogen hat mich für die Organspende zu entscheiden. Ich würde die widerrufliche Organabgabe begrüßen, kann aber auch die Menschen verstehen, die Angst vor solch einer Regelung haben. ABER, wer selbst nicht bereit ist seine Organe anderen Menschen zu spenden, der sollte auch im Falle eines Falles keines erhalten. Es ist immer leicht gegen Organspenden zu sein, bis man selbst oder ein geliebter Mensch darauf angewiesen ist…
Es ist ganz einfach zu verstehen: Die Leute wissen um die Preise z.B. einer Spenderleber auf dem Weltmarkt. Mittlerweile um die Viertelmillion Dollar. Wozu sollten sie, wenn das Organ schon ihnen gehört, dieses gratis hergeben? Mein Vorschlag: Kürzt man die Ausgabe teurer Medikamente, die oft nur aus wirtsch-aftlichen Gründen, nicht selten betrügerisch erfolgt, hat Herr Spahn genug Mittel frei, den Spendern wenigstens einige Euro zur Lebenszeit zu geben. Spahn’s Ministerium würde m.E. mit Spender-Angeboten überschüttet werden. Zudem könnten vielleicht Chinesen am Leben bleiben, das ist aber ein anderes Gebiet.
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