Th. Wagner, Bernhard Freiling, zwei sehr gute und REALISTISCHE Beiträge. Mir fällt da dieser Regensburger Fürst ein, der ein neues Herz benötigte und er hatte es auch relativ schnell erhalten, was damals zu vielen Spekulationen geführt hat. Sein Körper hat das Herz wieder abgestoßen und er bekam sofort ein neues, verstarb aber nach der zweiten Transplantation. Auch DAS wird nicht so gerne in die Öffentlichkeit getragen, das Abstoßungsrisiko und die ständige Einnahme von Medikamenten dagegen, die das Immunsystem schwächen ! Es muß auf jeden Fall IMMER die Entscheidung eines jeden Menschen selber sein !! KEINER, weder Spahn noch eine andre Person darf das RECHT erhalten, über den Körper eines andren zu bestimmen !
Haarscharf an der naechsten totalpleite in Karlsruhe vorbeigeschrammt, mehr nicht.
“... allerdings sollen die Bürger häufiger und aktiver in Bürgerbüros oder beim Hausarzt auf das Thema angesprochen werden.” Abgesehen davon, daß das die einzige richtige Lösung ist- für mich, ist das Wunschdenken, öfters vom Hausarzt angesprochen zu werden wahrscheinlich gar nicht umzusetzen. Die Ärzte, die ich- als Kassenpatient- brauche sind gute Fachärzte, trotzdem sind sie zeitlich sehr eingeengt, für zusätzliche Gespräche bleibt da kaum Zeit oder wie soll das gehen ? So zwischen Tür und Angel, Hallo vergessen Sie nicht zu spenden ?? Und wenn ich mir alle 10 Jahre einen Ausweis ausstellen lassen muß, verbitte ich mir von einer Mitarbeiterin, die keinerlei medizinische Kompetenz besitzt, mich zu einer Spende zu animieren ! Die Bereitschaft für eine Organspende muß von alleine kommen und nicht durch Druck von außen !! “.... er gehört sich selbt!” Und wer NICHT spenden möchte ist deshalb KEIN schlechter Mensch! KEINER hat eine “kleine Pflicht” wie es Lauternach mal sagte. “...vor allem aber auch ein Vertrauensproblem in eine Transplantationsmedizin, die alle paar Jahre mit Skandalen in die Schlagzeilen kommt und damit die Spendenbereitschaft jedes Mal einbrechen lässt.” Genau so ist es aber auch, daß extra die “Hirntodvariante” eingeführt wurde, finde ich abstoßend. und, was gar nicht bedacht wird WIE VIELE ORGANE werden wieder abgestoßen ?? Und WIE VIELE Menschen sterben während der Transplantation ?? Ich persönlich möchte kein Organ und ich habe auf dem Spenderausweis das NEIN angekreuzt. WIE lange hält eigentlich ein z. B. transplantiertes Herz ?? Ein Gesundheitsminister, der bei so einem Thema keine Rücksicht auf die verschiedenen Ansichten der Menschen nimmt, soll sein Amt aufgeben ! Spahn ist in meinen Augen KEIN gute Gesundheitsminister .
Dass Fr. Baerbock mal was Sinnvolles von sich gibt - wer hätte das gedacht! Bin froh, dass es so ausgegangen ist. Als der Vorschlag vor Monaten bereits zur Diskussion stand habe ich mich gefragt, ob das rechtlich überhaupt umsetzbar sein könnte. Wie kann mein Körper dem Staat gehören??!! Als Christ war, bin und bleibe ich der Meinung, dass unsere Zeit, auf diesem Planeten zu sein, in irgendeiner Form vorbestimmt ist. Nur weil man etwas kann, muss man es noch lange nicht tun. Ich nehme mein Schicksal an, egal wie schwer es auch sein mag. Und glauben Sie mir: Seit meinem 1. Lebensjahr stand mein Leben krankheitsbedingt mehrmals auf der Kippe. Offenbar war/ist meine Zeit noch nicht abgelaufen und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre hier sein darf. Ich kann mich an ganz vielen Kleinigkeiten erfreuen. Nein, bekomme keine Pension, kann keine Riesensprünge machen, ruhe aber in mir und habe ein tolles soziales Umfeld!
@Bernhard Freiling: Von mir erhalten Sie 100% Zustimmung zu jedem Ihrer Sätze (bis auf den allerletzten). Auch ich trage seit Jahren einen Organspendeausweis mit durchgestrichener Spenderbereitschaft in meinem Geldbeutel (ohne den ich das Haus nicht verlasse) bei mir und dazu auch meine Patientenverfügung, in der drin steht: »Ich wünsche keine Organtransplantation – weder als Empfänger noch als Spender.« Selbstverständlich sind Angehörige und Freunde im Besitz von Kopien dieser Dokumente.
Wenn ich mir die theoretischen Spender so ansehe , auch hier und in anderen Foren , wo sind die in der Praxis ? Dann dürfte es keinen Mangel geben !
Wieder eine Geldquelle fuer den Staat weniger, nun muessen sich die Araber oder Scheichs einen anderen Staat suchen.
Nein, Frau Kelle, ich muß Ihnen widersprechen: “Wer die Autonomie des Menschen ernst nimmt, muss sie auch dann durchhalten, wenn es schwierig wird und dann gehört der Mensch eben sich selbst, bis in den Tod, im Sterbeprozess, und über den Tod hinaus”. Aber das stand doch gar nicht zur Debatte, es war nur zu entscheiden, ob ich aktiv einer Organspende zustimme oder diese aktiv ablehne. Alles darüber hinaus ist persönliche Wertung (” mit moralisch erhobenem Zeigefinger eine Spendenbereitschaft erzwungen werden soll, der Spendenunwillige nahezu der unterlassenen Hilfeleistung bezichtigt wird”), die mit dem Sachverhalt nichts zu tun hat. Außerdem stellen Sie zwei unterschiedlich Rechtsgüter gleichwertig nebeneinander: die “körperliche Unversehrtheit” über den Tod hinaus, wobei, nochmal, diese ja gar nicht in Frage steht und die Möglichkeit des Weiterlebens eines sonst dem Tode geweihten Menschen. Ein Besuch einer zB kindernephrologische oder kinderkardiologischen Abteilung, wo die Kinder mehr “zu Hause” sind als sie zu Hause sind, lehrt einen, daß hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Ich unterstelle Ihnen absolut nicht, daß Sie diesem Problem gleichgültig gegenüberstehen, bin aber nach langjähriger ärztlicher Tätigkeit auf einer pädiatrischen Intensivstation und damit leider auch mit der Problematik der Hirntodfeststellung bei Kinder vertraut, überzeugt, daß Sie verkehrt wichten. Über der Heidelberger Pathologie steht: “Hic gaudet mors succurre vitae”. (Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen!) Nebenbei, laut Umfrage waren die meisten der Befragten, auch der Grünen, für die Widerspruchslösung. Hochachtungsvoll!
Der Mensch ist ein unglaubliches Wunderwerk der Natur, im Grunde unfassbar. Seine Organe sind eine Kostbarkeit, nach Feststellung des Todes - reine Definitionsfrage - ist eine sinnvolle Verwendung vorzuziehen, besonders wenn man die Alternativen in’s Auge fasst : verbrannt zu werden oder zu verfaulen. Bissel drastisch, diese Beschreibung, aber nicht falsch. Die Diskussion erinnert mich an die Sorge vergangener Zeiten , lebendig begraben worden zu sein und dies , als einziger, dann mitzubekommen .
Unabhängig von allen ethischen Fragen, denen ich im GundG zustimme, störten mich zwei Dinge an Spahn und BMG am meisten. Das Etablieren von transparenten Prozessen und Dokumentation ist zwingend notwendig, um überhaupt Vertrauen in die Ärzteschaft zu haben und eben nicht die Sorge “lebend ausgenommen” zu werden. Da ist seit den Organspendeskandalen wenig passiert. Spahn, der verkappte Digitalminister, der das Gesundsheitswesen asap digitalisieren will, setzt auf gebrauchte, alte Organe statt auf Förderung der Technologie für künstliche Organe und ein blockchainbasiertes-Register. Ersteres löst die ethischen Fragen; letzteres schafft mehr Vertrauen als der Zwang zur Widerspruchslösung.
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