Henryk M. Broder / 04.06.2019 / 12:00 / Foto: achgut.com / 40 / Seite ausdrucken

OMG! Was für ein Schwätzer!

Möchten Sie wissen, wofür der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, bezahlt wird? Sie werden es nicht glauben: Vor allem dafür, dass er uns immer wieder erzählt, wie glücklich er verheiratet ist und wie prima seine Ehe funktioniert, obwohl – oder weil – es sich um einen christlich-moslemischen Bund fürs Leben handelt. Niemand hat ihn danach gefragt, niemand will es wissen, kein Mensch thematisiert sein Privatleben – außer einem: Dr. Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter des Landes Baden-Württemberg.

Jede Kritik an ihm und dem "wissenschaftlich" verbrämten Unsinn, den er verbreitet, nimmt er nicht nur persönlich, was sein gutes Recht wäre, sondern führt ihn darauf zurück, dass er – wie man es früher nannte – Tisch und Bett mit einer Muslima teilt. Für Dr. Michael Blume ist das ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich schmückt, als hätte er das Gesetz von der Erhaltung der Masse entdeckt.

Unser Kollege Felix Perrefort hatte es tatsächlich gewagt, Blume den „Meister Proper der Antisemitismusbekämpfung" zu nennen, weil dieser u.a. geschrieben hatte, der „Antisemitismus, wie wir ihn heute erleben, ist Ausdruck einer Medienkrise". 

Nun halte auch ich den Vergleich mit "Meister Proper" für unangemessen. Ich würde eher von einem "Uri Geller der Antisemitismusforschung" sprechen, weil Blume mit Fakten zur Antisemitismusforschung so umgeht wie Geller mit Gabeln und Löffeln. Zu sagen, der Antisemitismus, wie wir ihn heute erleben, sei Ausdruck einer Medienkrise, ist so richtig, wie es richtig ist zu sagen, der Buchdruck habe maßgeblich zur Verbreitung von "Mein Kampf" beigetragen. In der Keilschrift geschrieben, wäre die Auflage nicht so hoch gewesen. Blume hat von dem Gegenstand, über den er sich auslässt, keine Ahnung. Oder gerade so viel, wie es braucht, um zum Beaufragten für Maultaschen ernannt zu werden.

Nachdem Dr. Michael Blume den Beitrag von Felix Perrefort gelesen hatte, war er einerseits mächtig gebauchpinselt ("Sehr gerne nehme ich diese originelle  ... Beschimpfung... an..."), andererseits doch ein wenig angefressen, denn bei Meister Proper handle es sich um "einen offensichtlich rassistisch gemeinten Spitznamen": Der Mann war "eine beliebte Werbefigur, ein orientalischer Dschinn mit nicht-weißer Hautfarbe, der von attraktiven Frauen beschworen wurde und ihnen zu Diensten war". Irgendwie hält sich Blume doch für einen Verwandten von Meister Proper, kann sich aber nicht entscheiden, ob er sich darüber freuen oder empören soll. Also geht er den dritten Weg und behauptet tollkühn, dies sei "die perfekte Anspielung auf unsere deutsch-türkische Ehe!"

Der vollkommen wirre Text, der sich so liest, als wäre er von einem Veganer mit einer Tofu-Allergie geschrieben worden, endet mit einem weiteren Hinweis zu seiner kulturpolitisch perfekten Ehe mit Vorbildfunktion: "Daher waren meine Frau Zehra und ich gerade auch in der SWR-Sendung „Kaffee oder Tee” und haben dort gemeinsam darauf bestanden, dass christlich-muslimische und generell interreligiöse Ehen und Familien eines Tages genau so selbstverständlich sein sollten, wie es evangelisch-katholische oder religiös-säkulare Ehen inzwischen sind." Oder, ganz generell gesprochen, Ehen zwischen Frauen und Männern.

Weiteren Aufsätzen des Antisemitismusbeauftragten von Baden-Württemberg zum Thema Antisemitismus, vollkommene Ehe und rassistisch gemeinte Spitznamen sehen wir mit großer Vorfreude entgegen. Wir möchten nur darauf hinweisen, dass Meister Proper uns ein wenig an Olaf Gulbransson erinnert, was aber keine Anspielung auf irgendetwas sein soll. 

Siehe auch: Hochspekulativ und überhistorisch. "Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte und Religionswissenschaftler Michael Blume entwickelt in seinem neuen Buch einen hochspekulativen und überhistorischen Antisemitismusbegriff, der nicht überzeugen kann. Ausgangspunkt ist der medientechnische Determinismus Marshall McLuhans („The Medium is the Message“). Blume meint, dass Medien „die Botschaft bis ins innerste Erleben hinein“ (94) prägen, und überträgt diesen Gedanken auf das Phänomen des Antisemitismus." 

Foto: achgut.com

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Leserpost

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Rudi Knoth / 04.06.2019

Nun geht der Schlagabtausch zwischen Herrn Blume und der Achse in die zweite Runde. Herr Blume macht aus der Bezeichnung “Meister Proper” Rassismus. Und Sie stört es nicht, daß seine Artikel in einem “Wissenschaftsblog” stehen. Naja sein (Anti)Semitismusbegriff ist schon interessant. Nur was sagen Japaner dazu? Für die sind wird Europäer alle “Barbaren”.

Uta Buhr / 04.06.2019

Sag es durch die Blume: Michael, verschone uns mit diesem fälschlich dumm als “wissenschaftliche Erkenntnis” ausgegebenen Irrsinn. Es gibt - weiß Gott - wichtigere Themen. um die “elitäre” Typen wie du sich kümmern sollten.

Karla Kuhn / 04.06.2019

„Der Antisemitismus, wie wir ihn heute erleben, ist Ausdruck einer Medienkrise“  NA ENDLICH ist eine Schuldige gefunden, die MEDIENKRISE. Diese sogenannte Krise ist allerdings nur für die Medien selber eine Krise, die “Selbstdenker” im Lande sparen ne Menge Geld, wenn sie diese Gazetten nicht kaufen !! Hat er aber recht lange für diese Erkenntnis gebraucht, ich glaube, er setzt Steinmeiers Statement gleich um.  Und dieser Mann ist wirklich ANTISEMITISMUS Beauftragter ??  Lieber Gott, schütze uns vor Sturm und Wind und vor…..... Im Christlichen Abendland scheint wirklich GAR NICHTS mehr unmöglich zu sein !!  “Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt. ” (Ringelnatz)

Oliver Lang / 04.06.2019

Gott bewahre, als “Beaufragten für Maultaschen ” will ich den nicht! Dann müsste man sich anhören, wie rassistisch klassische Maultaschen mit Kartoffelsalat sind und dass bei Blumes zu Hause Manti mit Schweinefleischfüllung oder Maultaschen mit Kirchererbsenpüree gereicht werden.

B.Klingemann / 04.06.2019

Diese Schwafelei ist ja unerträglich! Beim Lesen seines “Blogs” hatte ich eher den Eindruck, er wäre Islam-Beauftragter der Landesregierung BW. Der Mann muss sich noch die Hörner abstoßen. Warum geht er nicht als Vorbild voran - mit Kippa und Hand in Hand mit seiner muslimischen Ehefrau durch Istanbul, Teheran, Berlin?

Andreas Rühl / 04.06.2019

Befremdlich trifft es nicht. Allein, dass er offenbar der Meinung ist, als “Antisemitismus”-Beauftragter NICHT zwangsläufig zur Zielschiebe zu werden von - unfassbar aber wahr! - Antisemiten, ist schon skurril. Der Beitrag auf der Achse war so was jenseits von allem Hass oder gar “Rassismus” (aber der Mr. oder me. Proper-Vergleich anderseits weder treffend noch komisch), dass es schon eine gehörige Portion Opferwilligkeit benötigt, um sich - statt kritisiert - angegriffen zu fühlen, zumal nun von der offenbar türkischstämmigen Frau des Herrn darin keine Rede war. Warum auch. Es ging ja offenbar nicht um den Herrn, sondern um die Art und Weise, wie er glaubt sein Amt führen zu können. Wer an diesem Herrn und seiner Amtsführung Kritik übt, beleidigt also seine “orientalische” Ehefrau. Dieses Muster allerdings ist bekannt. Wir sollen diese unfähigen Spinner nicht nur bezahlen, sondern ihnen “Respekt” zollen - und jede Weigerung zur Liebedienerei und bedingslose Vergötterung ist bereits eine “rassistische Beleidigung” - und damit der nächste Schritt zum gewollten OPFERSTATUS. Was unter muslimischen Jugendlichen als Beleidigung gilt (Kartoffel, Opfer, Jude) gilt hier als Ehrenabzeichen (aber die Motive sind dieselben). Schade nur, dass ihm niemand diesen Opfer-Orden umhängen will, nicht mal einen Karnevalsorden (den er sich aber verdient hätte). Also muss er es selbst tun, diese armselige Wurst. Schade auch für ihn, dass man der Täterverantwortung als Deutscher nicht durch Heirat einer Frau aus dem antisemitischen Kulturkreis entkommen kann, Mr. Proper hin oder her (der übrigens nicht einmal entfernt an einen Orientalen erinnert)

Uwe Fink / 04.06.2019

Thunberg - Verhöhnung: Das geht ja gar nicht, Herr Broder. Blasphemie!!! Zur Strafe sollten Sie mit Annalena einen Netzspeicher bauen, mit Katharina zum Eis essen nach Kalifornien fliegen, und zwar auf dem Platz neben ihr, oder mit Anton malen. Danach weint sogar der hartgesottenste Rocker wie ein Baby.

Thomas Taterka / 04.06.2019

Nach der Lektüre dieses “vollkommen wirren Textes ” habe ich die Lust verloren, den gedanklichen Steissgeburten dieses Herrn noch länger beizuwohnen. Soviel argumentativ -inkontinenter Exhibitionismus überfordert mich als Laie, da müssen die Psychologieprofis der Abteilung “Gegner -Erforschung” mal aushelfen und ein wenig bremsen und lenken, sonst ruft der eines Tages noch aus vom Minarett.

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