Kerstin Heisigs Buch heißt “Das Ende der Geduld”. Das war 2010. Gar nicht ist das Ende erreicht. Wie stellen Sie, Frau Schunke, sich das Platzen der Eiterblase vor, wenn bei dem Rest der brauchbaren Leute hier tatsächlich die Geduld am Ende ist. (Kein Fragezeichen!) Aus Hollywood kennen wir ein paar schöne Produkte, die so etwas schildern (Rambo, Falling Down, um nur 2 zu nennen). Kann ich mir für die deutsche Seele aber nicht vorstellen. Mir scheint, wir sind auf Untergang programmiert. Und das meine ich nicht defätistisch sondern beschreibend. Eine prototypische Erzählung ist für mich Bonifatius’ Fällen der Donareiche. Das hat man zugelassen, vielleicht dabei zugesehen, vielleicht mit der Faust - in der Tasche. Erschlagen wurde dieser Unheilige erst über 20 Jahre später.
Vielleicht sollte der Clan der Oma mal eine intensive Gewissenserforschung beim Richter anregen? Mancherorts hilft so was.
“Angesichts des zunehmenden Legitimationsverlustes und der Wut vieler Menschen, täte die Politik gut daran, sich dieser Probe endlich anzunehmen.” Schön formuliert. Das war früher Sache der CDU oder auch einer SPD unter Helmut Schmidt. Aber schauen sie sich doch an, von was für Leuten wir heute regiert werden. Seit es der CDU nur noch darum geht, Wahlen zu gewinnen oder wenigstens stärkste Partei zu bleiben, haben die anderen, die Strafen am liebsten nur gegen “Umweltsünder”, Vergehen gegen eine geschlechtergerechte Sprache oder ähnlichen Irrsinn verhängen wollen, freie Bahn. Die Sache mit “Oma Ingrid” sehen wohl alle ähnlich, aber schon beim gnadenlosen Eintreiben der Strafgelder von Autofahrern oder GEZ-Verweigerern gehen die Meinungen auseinander, da empören sich meist nur die Betroffenen. Ich kenne das jetzt dominierende verlogene Milieu seit Jahrzehnten (Studenten-WG, später berufsbedingt). Die kennen in der Regel keine Toleranz gegen politisch Andersdenkende, sondern bestenfalls Taktiererei. Ob Merkel nun die Naivste (also irgendwie gretamäßig) oder die Verlogenste ist, weiß ich nicht, aber sie trägt die Hauptschuld an der ganzen Misere.
Jedem, was seine ist. Der Deutschen. Sie haben, was sie wollten. Amen.
Dieses “grundsätzliche Gefühl wachsender Ungerechtigkeit” hatte es schon einmal in der deutschen Geschichte gegeben. Es entsprang einem Urbeben, es entwickelte sich über Jahre, es wurde von der europäischen Politik ignoriert, es zog sich kurz zurück, um dann wie eine Tsunami-Welle über das Land hereinzubrechen und alles zu zerstören.
Was soll man dazu noch sagen? Dem Deutschen wird die GEZ abgezogen, das Knöllchen muss innerhalb weniger Tage gezahlt werden, dafür aber darf er sich auf dem katatstrofalen Wohnungsmarkt hinter den Neuzugängen aus Nahost einreihen, weil die alle einen Dringlichkeitsschein bekommen. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich? Dieser Satz ist mittlerweile eine aalglatte Lüge geworden. Aber das Schönste ist, dass die Leute, die hier offensichtlichst ungleich behandelt werden, oftmals auch weiterhin die etablierten wählen. Wie doof darf man sein?! Die Europawahl dürfte spannend werden, wenn man das stetige Anwachsen der EU Kritiker in den anderen Staaten ansieht. Geht wählen!
Da sieht sich also eine mittellose Person aufgrund ihrer Mittellosigkeit dazu genötigt Diebstähle zu begehen. Das das Verbrechen in die Kategorie des “Eierdiebstahls” fällt und vom klugen Händler derartige “Verluste” bereits eingepreist sind hält die Justiz aber nicht auf. Die Frage die sich mir stellt, wovon soll die Frau denn die 1800 € Strafe zahlen? Wer Sie ein wenig jünger könnte Sie ja noch versuchen eine Bank zu überfallen, Drogen im Park verkaufen oder Senioren auf offener Straße ausrauben. Strafen sind ein notwendiges Mittel des Rechtstaats, keine Frage. Aber müssen diese nicht auch in einem Verhältnis stehen? Denn zu den 1800 € Strafe werden ja auch noch die Kosten des Verfahrens auf die Beklagte zukommen. Diese Justiz erzeugt also im schlechtesten Fall Kriminalität, da sie dem Beschuldigten neben einem Strafmass noch eine finanzielle “Strafe” auferlegt, die ihm schlicht das Genick bricht. Das nennt man wohl Kundenpflege. Zu kriminellen “Flüchtlingen”, gerne mit Gewaltkriminalität kann man konsternieren, dass ein versuchter Todschlag ein prima Ausreisestopp mit qualitativ hochwertiger Rundumversorgung darstellt. Die “5 Jahre” investiert man doch als 17 Jähriger gerne in seine Zukunft, zumal die Integration im Gefängnis eine echte ist. Da kann man mit seinen neuen Freunden die persönliche Zukunft in aller Ruhe vorbereiten.
Das Schluss-Plädoyer erinnert mich an den rührenden Herrn Tipi bei Tichy, der auch immer noch so schreibt, als würden die Machthaber, die unser Land gerade zur Strecke bringen, tatsächlich zuhören. Tun sie nicht. Versprochen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.