In 20 Wochen wissen wir, wer Nachfolger von Merkel wird. Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. Es geht um viel, und das bedeutet immer auch einen Schwall von Unkenntnis, Falschbehauptung und Gerüchten. Davon wurden wir bisher verschont.
Dazu folgende Richtigstellung:
Dieser Wahlkampf, soviel kann man jetzt schon feststellen, hat es in sich. Fangen wir mit Frau Annalena Baerbock an. Sie sagte, die SPD habe die Soziale Marktwirtschaft erfunden. Aberwitz? Versprecher? Bildungslücke? In jedem Fall eine Erkenntnis für die Ewigkeit, weil: Das war noch nicht mal der SPD bekannt.
Deren Spitzenkandidat Olaf Scholz bekräftigt unverdrossen, er werde Kanzler. Viele halten das für eine Geisterkandidatur. Aber als „Kanzlerdarsteller“ könnte er in einer Comedy auftreten, fröhliches Gelächter, bei der Gelegenheit mal übers Wasser gehen (ein künstlicher See wird sich finden lassen), sich filmen lassen und behaupten, er sei Jesus. Stellen Sie sich das vor: Olaf walks on water, Scholz als Jesus. Unschlagbar.
Zum Fernsehen, zur ARD: Dort behauptete die Grüne Luisa Neubauer, CDU-Kandidat Hans-Georg Maaßen verbreite „antisemitische Inhalte“. Vom falschen Kanzlerkandidaten Armin Laschet aufgefordert, blieb Neubauer jeglichen Beweis schuldig und Moderatorin Will sagte: „Ich weiß es jetzt aus dem Hut auch nicht.“ Und wer entschuldigt sich bei Maaßen?
Apropos Fernsehen: Bleibenden Eindruck macht immer wieder Linken-Parteichefin Henning-Wellsow: Unbedarft, uninformiert, ahnungslos. Ein Kollege sagte dieser Tage: „Gäbe es den Begriff strohdumm nicht – jetzt müsste er erfunden werden.“ Touché.
Zuerst erschienen im Euro am Sonntag