Ohne Visum in die Zukunft?

Jeder hat ein Bild von China: Kommunistische Diktatur mit Unterdrückung und Bevormundung, doch gleichzeitig moderner Wirtschaftsgigant, technisch ganz vorn, effektiv und effizient, mit glänzender Infrastruktur. Ein eigenes Bild kann man sich derzeit visafrei machen.

Noch-Außenministerin Annalena Baerbock hatte bekanntlich in der Vergangenheit kein Problem damit, Großmächten wie China einfach mal verbal "mit Konsequenzen" zu drohen. Wenn man schon solche verbalen subintellektuellen Knaller raushaut, sollte man zumindest wissen, mit wem man es zu tun hat. 

Seit 1. Dezember 2023 dürfen deutsche Staatsangehörige visafrei nach China einreisen, wenn der Aufenthalt nicht länger als 15 Tage dauert. Die aktuelle Regelung soll bis 31. Dezember 2025 gelten. Für das Auswärtige Amt war diese Information seinerzeit „ein Grund zur Freude“. Leider scheint die Außenministerin selbst keine Zeit gefunden zu haben, sich in China mal umzuschauen.

Der Autor dagegen nutzte die Gelegenheit, sich im „Reich der Mitte“ einmal selbst umzuschauen und reiste vor ein paar Monaten 12 Tage per Hochgeschwindigkeitszug und Flugzeug quer durch China. Es sind einfach Impressionen. Eine politische, ideologische oder historische Exegese ist nicht möglich oder beabsichtigt.

Der Flug mit Air China von Frankfurt nach Peking dauerte nur knapp achteinhalb Stunden, dank der Tatsache, dass die Maschine durch den russischen Luftraum fliegen durfte. Ankunft in Peking. Der Mega-Flughafen ist schon durch seine schieren Ausmaße überwältigend. Alles blitzblank sauber und hypermodern. Etwas Bammel hatte ich nach der Ankunft. Bei Reiseanmeldung musste eine Passkopie hinterlegt werden. Würde jetzt irgendwo in einem Büro der Kommunistischen Partei Chinas ein Warnsignal ertönen: Achtung, Achtung! Westlicher Journalist, getarnt als Tourist, versucht Einreise!? Nichts dergleichen. Aber irgendwo war sicherlich ein Sack Reis umgefallen.

Zwar ist die Einreise für Deutsche momentan visafrei, eine Ankunftskarte muss trotzdem jeder ausfüllen. Dort gibt es bei Geschlecht die folgenden Auswahlmöglichkeiten: male (männlich) oder female (weiblich). Mehr nicht. Nix divers. Die Biologie, so wie sie wir Älteren noch in der Schule erlernt haben, ist in China noch gültig.

Achtung, echte Kontrollen!

Der Beamte am Kontrollschalter verzieht keine Miene, steckt den Pass ins Lesegerät, und sofort fordert eine KI-Stimme auf Deutsch auf, die vier Finger der linken Hand – ohne Daumen – auf eine Lesemaschine zu legen, gleichzeitig wird der Einreisende durch eine Kamera fotografiert. Der Vorgang dauert keine Minute. Erledigt. Eingereist. Illegale Grenzüberquerung – in China keine Chance. Weder auf dem Luft- noch auf dem Land- oder Seeweg. Schon hier bekommt der Besucher einen Vorgeschmack auf das, was ihn während der gesamten Reise begleitet; auf Straßen, Plätzen, Zügen, U-Bahnen etc. schaut der Große Bruder zu, überall Kameras. Aber – eine seltsame und etwas unerwartete Selbstbeobachtung – man gewöhnt sich daran. Im Laufe der Reise störte mich die permanente Präsenz von Kameras immer weniger. Was die Rundumüberwachung nicht besser macht.

Aber ist es diesbezüglich eine Reise in die Zukunft? In der kann man immerhin gut logieren. Alle Hotels, in denen ich übernachtete, waren top. Professionelles Personal, saubere Zimmer, gutes Essen. Es hat – im Unterschied zu anderen Ländern unter der Herrschaft einer Kommunistischen Partei und auch China in früheren Jahrzehnten – nicht mehr den Anschein, dass man sich in einem Reservat für westliche Touristen und Nomenklaturkader befindet. 

Der Tagesbeginn abseits touristischer Pfade mit morgendlichen Walks durch die sauberen und intakten Straßen und Grünanlagen der Städte war völlig problemlos. In den Parks herrschte in den frühen Stunden schon reges Treiben. Frauen und Männer die walkten, Senioren praktizierten Tai Chi bei traditioneller chinesischer Musik. Auffällig während der gesamten Reise: Man sieht kaum übergewichtige Menschen. 99,9 Prozent der Chinesen, die der Autor gesehen hat, waren schlank. Auch die betagte Generation, die sich in Parks in großen Sportgruppen fit hielt.

Die interessanten Touristenattraktionen, die zu einer Rundreise natürlich gehören: Verbotene Stadt, Himmelstempel, Sommerpalast, Platz des Himmlischen Friedens, die Große Mauer, das Shaolin-Kloster, wo sich junge Mönche in einer eindrucksvollen Kampfkunst-Vorführung u.a. Eisenstangen auf dem Kopf zerschlugen (bitte nicht nachmachen, aber muss man gesehen haben), die alte Kaiserstadt Xi’an mit der berühmten Terrakotta-Armee, Guilin und Yangshuo im Süden mit den pittoresken Karsthügeln und abendlicher monumentaler Licht- und Musikshow auf dem Wasser, die eine herzzerreißende, tragische chinesische Liebesgeschichte erzählt, die Hightech-Metropole Hangzhou und natürlich das hypermoderne Shanghai mit dem ganz besonderen Vibe, für das man alleine schon mindestens eine Woche benötigt. Doch wie ist es möglich, so viele Orte mit zahlreichen Attraktionen (Aufzählung nicht vollständig) in 12 Tagen zu besuchen? Antwort: mit einer perfekt funktionierenden Verkehrsinfrastruktur.

In Höchstgeschwindigkeit durch das „Reich der Mitte“

Mit China Rail zu fahren, ist ein krasses Erlebnis. Wer Bilder sehen will, muss bei Youtube lediglich „China Rail“ oder „China Bullet Train“ eingeben, und zahlreiche audiovisuelle Reisebericht westlicher Touristen vermitteln ein erstes Bild.

Das Procedere ist einfach: Zugticket per App bestellen, Passnummer und Namen hinterlegen, zack fertig. Zum Bahnhof gehen, Ticket-, Gepäck- und Sicherheitskontrolle (geht recht schnell) passieren, in der sauberen Wartehalle gemütlich Platz nehmen. Eine Atmosphäre wie auf einem Flughafen. Fünf bis zehn Minuten vor Abfahrt werden die Bahnsteige geöffnet. 

Dann muss man nur noch seinen Pass auf einen Scanner legen, eine Schranke öffnet sich, ab runter zum Bahnsteig, der Zug fährt ein, nur zwei Minuten dauert der Halt. Der Hochgeschwindigkeitszug fährt pünktlich ab. Jedem deutschen Eisenbahner würde vor Freude das Herz aufgehen. Der Zug fliegt konstant mit 308 km/h (in Worten: dreihundertacht) zur nächsten Stadt. Die Züge – sauber, leise und ruckelfrei. Man konnte eine Geldmünze hochkant stellen und sie blieb stehen. Während der Fahrt kam sogar Personal durch und reinigte den Boden. Achtung Füße hoch! Draußen fliegt die Landschaft vorbei, während Augen und Gehirn damit beschäftigt sind, die Bewegungsparallaxe zu bewältigen.

Man vergisst, dass dieses Procedere keine anonyme Fahrt erlaubt und es daher leicht ist, einen Menschen von dieser faszinierenden Mobilität auszuschließen.

Eine angenehme KI-Stimme weist freundlich auf chinesisch und englisch darauf hin, dass sich jeder rücksichtsvoll benehmen und an die Regeln halten solle. Randalierer, die anhand der Ticketdaten identifiziert werden könnten, würden aus dem Zug entfernt und von künftigen Fahrten ausgeschlossen, droht die sanfte Stimme aus dem Lautsprecher. Wer sich nicht benimmt, fliegt raus. Außerdem wacht auch im Zug der Große Bruder mit seinen Kameraaugen. 

In den vergangenen 20 Jahren hat China über 40.000 Streckenkilometer für Hochgeschwindigkeitszüge gebaut, das mit Abstand längste Netz dieser Art weltweit. Allein 2024 sollen weitere 5.000 km dazugekommen sein. Die Züge verkehren meist mehrere Meter über der Erde, denn das Netz steht auf Betonstelzen. Bei der technischen Überwachung setzt China Rail künstliche Intelligenz ein. Die vom Autor genutzten Züge fuhren pünktlich ab und kamen ebenso pünktlich an, plus minus 30 Sekunden. Geht eigentlich, oder, liebe Deutsche Bahn? Größere Distanzen (ab ca. 1.200 km) werden auch geflogen. Das gleiche Prozedere wie am Bahnhof.

4.000 Kilometer als Augenöffner

Bargeld gibt es in China – vor allem in den großen Metropolen – so gut wie gar nicht mehr. Im Alltag wird bargeldlos gezahlt. Etabliert haben sich Bezahl-Apps wie AliPay, WeChat Pay oder UnionPay. Der Autor hat sich mit AliPay gut durchgeschlagen.

China ist eine sehr leistungsorientierte Gesellschaft, berichten Chinesen, mit denen sich der Autor unterhielt. Das fängt in der Schule an und geht bei Ausbildung und Studium weiter. Wer gut leben möchte, muss sich anstrengen. Der Druck ist groß. Bürgergeld gibt es nicht. Illegale Migranten, die vom Staat jährlich mit Milliarden alimentiert werden, schon gar nicht. 

Was Chinesen gegenüber dem Autor oft hervorhoben, ist, dass sie anerkennen, dass der Staat in den vergangenen 20 Jahren viel Geld in die Hand genommen hat, um die Infrastruktur auf- und auszubauen. Das sieht man. Straßen und Autobahnen, die der Autor benutzt hat, befanden sich in hervorragendem Zustand. Bauwerke im Stadium der Dresdner Carola-Brücke wurden nicht gesichtet. Während der gesamten Reise sah ich nur eine einzige verkehrshinderliche Straßen-Baustelle in Shanghai. Dort wurde gegenüber dem Hotel ein Stück Asphalt ausgebessert. Samstagabend um 21.30 Uhr arbeitete ein kleiner Trupp unter Vollbeleuchtung, am Morgen war alles fertig.

Die Chinesen, die der Autor traf oder beobachtete, waren: höflich, skeptisch, zurückhaltend, freundlich, neugierig, ehrgeizig, nachdenklich, rücksichtsvoll, geschäftstüchtig, großzügig, bescheiden, manchmal scheu, nach Harmonie strebend.

Wie freundlich und aufgeschlossen Chinesen mit Ausländern interagieren, die chinesisch sprechen, dokumentieren zwei Youtuber eindrucksvoll auf ihren Kanälen, nachzuschauen hier und hier.

Befindet sich China bereits 50 Jahre in der Zukunft?

Wie lautet das Fazit es Autors? Diese ganze Reise war voller Überraschungen und Augenöffner. Sie war eine Wucht und anstrengend. Die Eindrücke muss man erst mal verarbeiten. China ist völlig anders, als ich es erwartet hatte. In westlichen Augen ist das Reich der Mitte eine Diktatur. Vor Ort, als Besucher, vergisst man es schnell. Wahrscheinlich liegt es daran, dass alles reibungslos und nach marktwirtschaftlichen Prinzipien funktioniert, aber von „Oben“ überwacht. Die Züge fuhren pünktlich, das Essen war schmackhaft, das Personal in Hotels, Bahnhöfen, Flughäfen, Ausstellungen etc. war freundlich und außerdem adrett gekleidet, nirgendwo Grafitti-Schmierereien, herrlich beleuchtete Städte bei Nacht (vor allem Shanghai – und wie zu hören war, hat China auch nicht vor, seine intakten Kernkraftwerke abzuschalten), man fühlte sich jederzeit sicher, egal ob abends beim Spaziergang oder morgens beim Nordic Walking in den sauberen Parks. Überall ist Kraft, Innovation, Hochtechnologie und Aufbruch zu sehen und zu spüren. Dem Besucher erscheint China – jedenfalls das, was er zu sehen bekommt – enorm fortschrittlich.

Bin ich jetzt „Chinaversteher“, Diktaturverharmloser oder Opfer der chinesischen Propaganda? Natürlich … nicht.

Natürlich gibt es im Reich der Mitte auch zahlreiche Probleme, beispielsweise die Menschenrechtssituation. Was sich allein schon daran zeigt, dass Gespräche darüber von den meisten Chinesen tunlichst vermieden werden. Es ist ein äußerst heikles Thema, und heiklen Fragen weichen die Chinesen gern aus.

Dies sind lediglich Schlaglichter einer Reise. Wer sich über Chinas Wirtschaft und Politik ein genaueres Bild machen möchte, dem empfehle ich das Buch von Frank Sieren „Zukunft? China!: Wie die neue Supermacht unser Leben, unsere Politik, unsere Wirtschaft verändert“.

Obwohl 2018 geschrieben, bietet es grundlegende Aussagen, die sich teilweise mit den Beobachtungen des Autors decken. Hier ein paar Zitate:

„Die chinesischen Kommunisten haben sich in den letzten Jahren weitgehend nicht nur als machtvoll, sondern auch als friedliebend, weitsichtig und pragmatisch erwiesen. Fast widerstrebt es mir, einen solchen Satz zu schreiben. Alles was ich gelernt habe, wehrt sich dagegen. Richtig ist der Satz trotzdem.“ (Seite 18)

Oder:

„Dass China zur Weltmacht aufsteigt, können wir nicht ändern. Selbst wie China aufsteigt, können wir kaum beeinflussen.“ (Seite 16)

Und:

„Natürlich hat China auch Probleme, und zwar nicht zu knapp. Das Rechtssystem ist intransparent, agiert teils politisch kontrolliert. Noch immer sitzen Menschen im Gefängnis, die nicht einmal einen Anwalt sehen dürfen.“ (Seite 14)

Außerdem zum Thema Überwachung:

„Die Chinesen sehen es eher als beruhigend an, dass die vielen Kameras das Leben in den Städten sicherer machen; dass diese Kameras auch ihre Privatsphäre durchleuchten, versetzt sie kaum in Aufregung … Andere Länder, andere Sitten, hat man früher gesagt.“ (Seite 90/91)

Vielleicht nur Fassade?

Es stimmt, Kritik an Staat und Regierung hörte der Autor wenig auf seiner Reise. Hier und da waren Zwischentöne zu vernehmen. Kritisiert wird zu Hause hinter der verschlossenen Tür geübt, sagte mir jemand, so, als sei es das Normalste der Welt. 

Auf dem Rückflug von Shanghai mit der staatlichen Fluggesellschaft Air China gibt es eine unerwartete Begegnung – mit dem chinesischen Film „Time Still Turns the Pages“, der sich im reichhaltigen Entertainment-Angebot befand (englisch untertitelt). Der Streifen, in dem der Protagonist aus der Ich-Perspektive über seine schwierige Kindheit berichtet, brilliert mit eindrücklicher Bildsprache, sparsamen Texten und einfühlsamer Musik. Der Stoff: Es geht um Leistungsdruck in der Schule, überforderte Helikopter-Eltern, Gewalt in der Familie sowie der Sehnsucht von Kindern nach Geborgenheit, Zugehörigkeit und elterlicher Liebe. Kritisch hinterfragt das Werk, ob die intakte chinesische Familie vielleicht nur eine Fassade ist. Ein exzellenter Streifen, der tief berührte. Gezeigt in der staatlichen Airline. 

Nach den Erlebnissen seiner Reise drängt sich dem Autor die Frage auf: Wie und wann will Deutschland Chinas Vorsprung aufholen? Ich meine nicht den in den Disziplinen Überwachung und Bevormundung, daran arbeitet der deutsche Staat seit Jahren hart. Aber den beim Wirtschaftswachstum oder beim Ausbau einer modernen Infrastruktur? Nur ein neuer 500-Milliarden-Schuldentopf reicht nicht, es braucht auch die Umsetzung. Und mit welcher Regierung will das Land es schaffen? Das wird spannend. Popcorn ist bestellt.

 

Stephan Kloss ist freier Journalist. Er lebt bei Leipzig und absolviert nebenberuflich ein Bachelor-Studium im Fach Psychologie.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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L. Luhmann / 21.04.2025

Das Recht, in RUHE gelassen zu werden, sollte ein Fundament unserer deutschen Gesellschat sein.

R. Reiger / 21.04.2025

In China: Kong Fuzi zählt noch. Aber das politische System ist der Legalismus, z.B. nach Han Feizi (schon 280 v. Chr. - 233 v. Chr. !!), dessen Prinzip ein ohne Ausnahme für alle geltendes, geschriebenes Gesetz ist. Über sozialen Aufstieg entscheidet nicht das Geburtsrecht, sondern individuelle Leistung. Zu den schlimmsten Vergehen gehören Korruption und Versprechen, die (z.B. von Politikern, Beamten, Wirtschaftslenkern) nicht eingehalten werden. Das wirtschaftliche System ist der (nicht der religiöse) Daoismus z.B. nach Laozi. Z.B. im „Dao De Jing“, Kapitel 48: Wer vom Dao hört, wird täglich geringer. (Regierender:) Geringer werden und wieder geringer werden, um zum Nicht-Handeln zu kommen. (Regierender) Bleib ohne Tun – Nichts, das dann (durch das Volk) ungetan bliebe. So werden (Laozi 604 v.Chr. - 517 v. Chr.) die maximalen wirtschaftlichen Handlungsfreiheiten jedes einzelnen beschrieben. In Beijing vor dem Mao Mausoleum sieht man keinen Menschen. Mao ist nur noch auf den Geldscheinen aus historischen Gründen und auf Grund der für Chinesen wichtigen Gesichtswahrung. Im Gegensatz zum Mao Mausoleum wird man beim Sun-Yat-sen Mausoleum von Menschen überrannt. Sun spielte eine entscheidende Rolle im Sturz der Qing-Regierung. So wird Sun Yat-sen als Gründer des modernen China sowohl in der auf taiwanischem Boden de facto fortbestehenden Republik China auf Taiwan als auch in der Volksrepublik China verehrt. Wenn sie nach China schauen: Da ist nix mehr mit Kommunismus, das ist ein kapitalistisches System.

Achim Schabert / 21.04.2025

Man vermerk(el)t hier in so etlichen Kommentaren, wie fatal nihilistisch gehirngewaschen die Lebenseinstellung vieler ZeitgenossInnen ist: Also ist das kulturmarxistische Konzept zur Niederringung des einstmaligen (wirklichen, bis so ca. zur Jahrtausendwende) Wertewestens total(itär) aufgegangen. Welches hieß und so verabfolgte: “Entbildung - Entpolitisierung - Infantilisierung”. Ich setze noch als letztes, gegenwärtiges Stadium nach: Barbarisierung. Welches letztere man sehr, nur allzu “gut” während der jüngsten Corona-(“Maßnahmen”-)Jahre beobachten und nicht selten am eigenen Leib erfahren “durfte”. Seitens der “lieben MitmenschInnen”, die sich oft noch im gleichen Atemzug erdreisteten, ihre seit Generationen brav auswendig gelernte Reeducation auf die eigenen Fahnen zu schreiben, ohne im Mindesten zu kapieren oder zu merk(el)n, dass sie ja genau DAS praktizierten - ohne mit der Wimper zu zucken - , nämlich das “jetzt aber gern genau mal wieder DAS”, nämlich die skrupellos-zynische Ausgrenzung, Entwurzelung, Existenzberaubung und Niedermachung von “Volksschädlingen” !! - Ach nee, muss mich wohl ‘korrigieren’, das wurde ja dann doch lieber verklemmt-verlogen etwas anders betitelt: Von “Gesellschaftsschädlingen” (sog. “Ungeimpften” und so…...) !!

Winston Smith / 21.04.2025

Ich vermute mal, dass China in der gesamten Breite der Wirtschaft kapitalistischer organisiert ist als die Eurozone oder Deutschland. Es gibt viele chinesische Unternehmen mit Weltgeltung, die technologisch an der Spitze stehen. Und es gibt mittlerweile viele Milliardäre in China, die Dichte ist möglicherweise höher als in Deutschland. ++ Wenn China doch so mies funktioniert, wie einige Foristen behaupten, müsste es doch Millionen Flüchtlinge geben, die China verlassen. Das ist Quatsch. Es gibt z.B. unzählige chinesische Studenten und Touristen im Westen, die alle zurückkehren. Umgekehrt arbeiten viele Menschen aus verschiedenen Kontinenten in China.

Achim Schabert / 21.04.2025

@Steffen Huebner / 21.04.2025, ich zitiere Sie: “Natürlich gibt es im Reich der Mitte auch zahlreiche Probleme, beispielsweise die Menschenrechtssituation.” - Haben viele dort auch einen Bademantel für unerwartete Besuche, oft früh gegen 6 Uhr? Dies ist doch hoffentlich eine rein rhetorische Frage, oder ?? ===> Im dortigen oligarchisch-plutokratisch-kleptokratisch-neofeudalistischen Milliardärs-“Kommunismus” braucht man nicht mal einen Bademantel, wie praktisch, denn bei den entsprechenden einschlägigen - durchaus stillschweigend erwarteten - ‘Besuchen’, gern auch mitten in der Nacht, nicht erst gegen 6 Uhr früh, wird einem gar keine Gelegenheit mehr gegeben, diesen zur Wahrung eines Mindestmaßes an Menschenwürde noch anzuziehen, um die faschistoide Heimsuchung in den ‘eigenen’ vier Wänden nicht in Unterhosen oder nackt erdulden zu müssen. Man wird im obrigkeitlichen “Bedarfsfall” von den Einpartei-Regimeschergen so, wie man ist, aus dem Bett herausgezerrt, in ein “Umerziehungslager” verschleppt, nicht selten “auf Nimmerwiedersehen”, und man kann von Glück sagen, wenn man dann nicht alsbald “sozialverträglich frühverablebt” als “Volksschädling”, damit einem hernach - oder noch davor ! - etliche bis sämtliche relevante Organe geplündert und meistbietend verhökert werden. - Gern auch an Staats-, Partei- und Wirtschaftskader, die sich davon, sicher nicht zu Unrecht, ein (zumindest etwas) längeres eigenes Leben erwarten. OMG: Wenn man hier so manche wohl sehr typisch deutsche Sehnsüchte nach einem “effizienten, wirtschaftlich erfolgreichen, sauberen (!...), wohlgeordneten und auf die Zukunft (wessen?) ausgerichteten Führerstaat” liest, kann einem nur noch schummrig und bange werden ! Ist dies noch die “alterprobte” und hinlänglich-schauerlich bekannte Wohlstandsverwahrlosung, oder bereits das endgültig-selbstvergessenene In-die-Tonne-Stampfen des vormaligen, uns immer wieder eingeimpften “NIE WIEDER !” ?? ===> DIKTATUR IST SCHEISSE !!!! - Egal, wie & wo !!!!!! 

Hans-Joachim Gille / 21.04.2025

@Dirk Jungnickel ... Ihre kommunistische Verlogenheit hat in China nichts mit dem Kommunismus zu tun, den es dort ja gar mehr gibt, sondern mit Asiatischen Wertvorstellungen. In ganz Asien ist es legitim zu lügen. Die Wahrheit ist nicht so wichtig, wie in unseren Vorstellungen. Viel wichtiger ist die Wahrung des Gesichts, die quasi zur Lüge auffordert. Xi Jinping wäre mit der Handhabung von Lügen der BuntenRegierung, täglich nachzulesen auf Relotius online, schon längst weg vom Fenster, wegen des Gesichtsverlusts.

Michael Noetzel / 21.04.2025

So bin ich am Montagmorgen von Davao ins kalte Hongkong geflogen. Am Airport kann man sich ein Busticket nach Macao kaufen. Das Gepäck wird abgeholt und man selbst muss nicht in HKG einreisen. Leider ist das Ticket mit 22.- € etwas teurer, aber man muss sich um nichts kümmern. Die HZMB, die sich von Hong Kong bis zum Hafen von Macau und weiter bis zum Hafen von Zhuhai erstreckt, gehört mit 42 km zu den zehn längsten Brücken der Welt. Mit der Zhuhai Link Road wächst die Länge der HZMB auf insgesamt 55 km an. Zum Vergleich: Sie ist 20 Mal länger als die Golden Gate Bridge in San Francisco. Es beschämt mich ein wenig. Ein Reisender aus dem Land der einstürzenden Brücken und dann auf so einem Bauwerk unterwegs. Mit dem Elekto-Bus. Ein echtes Erlebnis. Auf dem Rückweg konnte ich einen Doppeldecker Bus für 4,28 € nutzen. Der fuhr aber mit dem guten Diesel.

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