Anabel Schunke / 10.08.2019 / 06:29 / Foto: Achgut.com / 105 / Seite ausdrucken

Ohne Illusionen durch die Shisha-Bars

Es ist mittlerweile einige Zeit vergangen, seit ich meinen letzten Artikel über das Frauenbild muslimischer Männer schrieb. Das liegt mitunter daran, dass ich lange das Gefühl hatte, dass ich nach der Kölner Silvesternacht und den vielen Übergriffen auf Frauen, die in den nächsten Monaten folgen sollten, alles zu diesem Thema gesagt habe, was es für mich dazu zu sagen gab. Dass die Gründe bekannt sind und sich trotzdem nichts ändert, weil die Kultur anderer Menschen zu einer unantastbaren Größe in Zeiten des grassierenden Kulturrelativismus geworden ist. Folglich konzentrierte ich mich bei den darauffolgenden spektakulären Fällen – vom Mord an Susanna bis hin zur Gruppenvergewaltigung in Freiburg durch junge, männliche Asylbewerber – auf Missstände, die vermeintlich leichter zu beseitigen sind als das archaische Frauenbild eines Großteils der hier schon länger lebenden muslimischen Männer und neuen Zuwanderer. Also auf die Politik der offenen Grenzen, Behördenversagen oder allzu lasche Gerichtsurteile.

Und doch erscheint es mir in letzter Zeit wieder häufiger so, als ob eben nicht allen klar sei, mit was für einem Frauenbild wir es hier wirklich zu tun haben und was dies über kurz oder lang für die Frauen in diesem Land bedeutet – und das auch und vor allem auf einer Ebene, die nicht zwingend immer sofort etwas mit sexueller Belästigung oder gar physischer Gewalt zu tun haben muss.

Das liegt vor allem daran, dass überhaupt nur ein Bruchteil der Deutschen mit ausgeprägtem Multikulti-Fetisch und Helfersyndrom engeren Kontakt zu muslimischen Mitbürgern hat. Während man den einen Fremdenfeindlichkeit aus Mangel an Kontakt zur ausländischen Bevölkerung unterstellt, ist es eigentlich vor allem die gut situierte Linksbourgeoisie in den hippen Szenevierteln, die „Offenheit und Toleranz“ nur deshalb lebt, weil besagte Werte in ihren Poetry-Slam-Biotopen, die selbstredend völlig kopftuchfrei sind, nicht auf die Probe gestellt werden. Oder anders gesagt: Offenheit und Toleranz gegenüber der anderen Kultur sind vor allem deshalb möglich, weil man im Alltag nicht mit Mohammeds Einstellung zu jüdischen Mitbürgern, Irfans Ansichten zu Homosexuellen und Hamzas Weisheiten über die Rechte der Frauen konfrontiert wird.

Für mich ist Multikulti gelebte Praxis

Bei mir ist das anders. Als junge Frau, Jahrgang 1988, bin ich bereits früh mit „Ausländern“ aufgewachsen. Ein Teil von mir ist bis heute „Kanacke“. Ich gehe in Shishabars und in Clubs, in denen ich manchmal als Deutsche in der Minderheit bin. Und natürlich hatte ich auch muslimische Männer als Partner. Für mich ist Multikulti keine Theorie, die ich auf einer rein „biodeutschen“ Demo für mehr Vielfalt auslebe. Es ist gelebte Praxis. Ohne Vorurteile, mit Blick für das Gute, aber eben auch ohne Illusionen. Zu letzteren gehört für mich unter anderem auch die Vorstellung, dass eine Beziehung zwischen einem streng muslimischem Mann und einer emanzipierten deutschen Frau funktionieren würde. Solche Beziehungen funktionieren allenfalls temporär und befriedigen niemanden, weil jeder sich für den anderen in einem Maße verbiegen muss, dass es am Ende des Tages zu viel ist, um jemals glücklich miteinander zu werden. Sie funktionieren allenfalls da, wo die Frau bereit ist, ihre eigene Identität, Werte und Kultur zurückzulassen und die des Mannes vollständig zu übernehmen. Und nicht einmal das reicht immer aus, um alle Barrieren, die Sozialisation und Erziehung auf beiden Seiten hinfort zu wischen.

Auf manches lässt man sich trotz klarem Verfallsdatum trotzdem ein. Weil es so etwas wie Gefühle und Anziehung auch zwischen Menschen geben kann, die aus zwei verschiedenen Welten kommen. Weil nicht jeder streng muslimische Mann ein frauenfeindlicher Gewalttäter ist und sich am Anfang beide um Toleranz bezüglich der Wertvorstellungen des anderen bemühen. Weil auch der muslimische Mann oft gefangen ist, zwischen Verlockungen der freien westlichen Welt und den traditionellen, archaischen Werten, die ihm anerzogen wurden. Weil er die hübsche, emanzipierte Frau schätzen und gleichzeitig aufgrund seines Besitzdenkens verachten kann.

Interkulturelle Beziehungen sind freilich möglich. Aber nur, wenn der muslimische Part ungefähr denselben Bezug zu seiner Religion hat, wie wir deutschen Christen, deren Christ-Sein zumeist darin besteht, einmal im Jahr an Weihnachten in die Kirche zu gehen. Alles andere scheitert zumeist an einer gigantischen Kluft zwischen islamischen und unseren weltlichen Werten. Wenn es überhaupt so weit kommt.

Respekt und paranoide Eifersucht

Ein Großteil dieser Beziehungen, die sowieso zumeist nur in der Konstellation „muslimischer Mann / deutsche Frau“ und fast nie umgekehrt vorkommen, scheitert nämlich zumeist schon am latenten Rassismus eines Großteils der muslimischen Familien, der in der hiesigen Migrationsdiskussion bis heute kaum Beachtung findet. Weder akzeptieren sich Muslime aus verschiedenen Ländern immer untereinander, noch wird ein deutscher Partner akzeptiert. Manchmal reicht die Akzeptanz nicht einmal bis zum heimatlichen Nachbardorf.

Aber selbst wer über elterlichen Rassismus und religiöse Eigenheiten hinwegsieht, wird als westlich sozialisierte Frau, sofern bei Verstand, schnell an den Rand dessen gedrängt, was man an Ambivalenz bezüglich eines Frauenbildes bereit ist zu ertragen. Respekt und Beschützerinstinkt, paranoide Eifersucht und krankhaftes Besitzdenken gehen hier nicht selten Hand in Hand und schließen sich in der islamischen Weltsicht, anders als bei uns, nicht gegenseitig aus.

Die schwierigste meiner Beziehungen scheiterte schlussendlich an diesen und anderen Widersprüchen. Trotz allen gegenseitigen Respekts, trotz aller Bemühungen, bei den Wertvorstellungen des anderen nicht durchzudrehen. Weil wir zwar offen über unsere unterschiedlichen Ansichten sprechen konnten, aber unseren Dissens diesbezüglich nie hätten auflösen können. Weil sich gewisse kulturelle und religiöse Grenzen eben nicht überwinden lassen. Egal wie sehr man es sich wünscht und egal wie sehr die Gesellschaft daran glauben will.

Integration ist mehr als Bildung

Deshalb sind solche Erfahrungen nicht umsonst. Sie zeigen uns das, worauf uns Medien, Schulen und Unis nicht vorbereiten. Dass Toleranz und Offenheit selbst bei allem Engagement und Willen Grenzen haben, deren Überschreitung auf beiden Seiten einem Selbstverrat gleichkommen würde. Dass es eben zumeist nicht so läuft wie in den witzigen Hollywood-Komödien über multikulturelle Beziehungen.

Sie zeigen, wie tief die Kluft wirklich ist. Und dass sie mit jenen, die jetzt zu uns kommen, noch tiefer sein wird. Wenn ich über meine gescheiterten Beziehungen spreche, dann rede ich nicht über die Asozialen, die Frauen begrapschen oder Straftaten begehen. Nicht über jene, über die man irgendwann in den Zeitungen liest. Auch bin ich keine verzweifelte Flüchtlingshelferin auf der Suche nach dem zweiten Frühling und einem Mann, der gerne einen deutschen Pass hätte. Nein, wenn ich über meine Erfahrungen spreche, dann spreche ich über Männer, die nach gängigen Maßstäben das sind, was die Politik hierzulande als integriert bezeichnet. Hier geboren, perfekt in Wort und Schrift, Akademiker in Lohn und Brot.

Aber Integration ist mehr als Bildung, Sprache und ein gesichertes Einkommen, und damit wird klar, vor was für Herausforderungen wir wirklich stehen und dass gewisse Dinge nicht aufzulösen sein werden. Schon gar nicht in Bezug auf die jetzige Zuwanderung einer eher bildungsarmen und streng religiösen Schicht. Wer wie ich viel Kontakt – sei es auf freundschaftlicher oder sogar auf der Ebene der partnerschaftlichen Beziehung – zu muslimischen Männern hat oder hatte, dem ist es nicht möglich, sich in Bezug auf das Frauenbild der mehrheitlich islamisch geprägten Zuwanderer auch nur den Hauch einer Illusion zu machen. Der weiß, wie sich das Frauenbild bereits in den letzten Jahrzehnten geändert hat und noch verändern wird und was das für uns Frauen im Alltag bedeutet.

Verlust der weiblichen Freiheit

Ich weiß, was die meisten dieser Männer über uns nichtmuslimische Frauen denken und es fällt mir zunehmend schwerer, dies in meinem Alltag auszublenden. Zu verhindern, dass es Teil meiner eigenen Realität wird. Wir können immer wieder über die Hintergründe der vergangenen spektakulären Fälle von Mord und Vergewaltigungen sprechen, die natürlich auch zu einem großen Anteil in ebenjenem Frauenbild begründet liegen. Aber der Verlust der weiblichen Freiheit beginnt bereits zu einem viel früheren Zeitpunkt. Er beginnt dort, wo Männer im Alltag zwischen ehrenhaften und unehrenhaften Frauen unterscheiden. Wo dieses Frauenbild aus Kontrollzwang, paranoider Eifersucht, Besitzdenken und Abwertung Einzug in die Jugendkultur hält. Wo es von deutschen Jugendlichen, die sich anpassen, übernommen und von einer nie zuvor so erfolgreichen Deutschrap-Kultur salonfähig gemacht wird. Im Freibad und am See, im Club und in der Bar. Bei den Blicken dieser Männer und dem Wissen, dass mich meine knappen Klamotten zur „Schlampe“ machen und dass „anständige“ Frauen sowieso nicht abends weggehen.

Dieses Frauenbild wird nicht aufgelöst werden. Schon gar nicht durch affige Integrationskurse, die selbst hier geborene muslimische Männer oft nötig hätten. Vielmehr wurde es in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut, von Deutschen übernommen und perpetuiert. Keiner von ihnen wird sich von seinen Überzeugungen abbringen lassen, weil dahingehend überhaupt keine Not und kein Druck herrscht. Und keine Politik der Welt wird rückgängig machen können, was man uns freiheitlich sozialisierten Frauen bereits jetzt mit dieser seit Jahrzehnten andauernden Zuwanderung aus den frauenfeindlichsten Ländern der Erde antut. Keiner dieser Menschen, die abgeschottet von all den Auswirkungen der multikulturellen Utopie leben, weiß, wie es sich anfühlt, von einem Teil der Gesellschaft systematisch aufgrund des eigenen Geschlechts mit jedem Blick, mit jedem Spruch, mit jedem Gedanken abgewertet zu werden.

Der Verlust der Freiheit kommt nicht plötzlich. Er kommt nicht allein durch spektakuläre Silvesternächte oder Morde an jungen Frauen, die nicht selten auch von Deutschen begangen werden und bei denen es immer um Macht geht. Er kommt zumeist schleichend, subtil. Im Alltag. Wenn wir beim nächsten Abend doch nicht zum kurzen Kleid greifen. Wenn wir uns plötzlich wieder fragen, ob sich dieses und jenes für eine Frau gehört. Wenn wir nicht als Schlampe angesehen werden wollen und dafür unser Verhalten verändern. Wenn wir das Freibad meiden, um den Blicken zu entgehen, oder es plötzlich als Frau wieder für normal erachten, jemandem zu „gehören“.

Die Werte einer Gesellschaft werden nicht in erster Linie nur durch festgeschriebene Gesetze geprägt, sondern vor allem durch die Menschen, die in ihr leben. „Der Alman“ ist ein Dulli, der es nicht vermag, seine eigenen Werte durchzusetzen und noch darüber lacht, wenn er in Comedy-Programmen oder musikalischen Interpretationen genauso dargestellt wird. Von ihm ist nichts zu erwarten. Und so drücken andere diesem Land ihren Stempel auf, weshalb es schlussendlich wieder die Männer und nicht die Frauen sein werden, die über die weibliche Ehre entscheiden. Schaut man sich das Wahlverhalten vieler Frauen an, ist es jedoch genau das, was ein Großteil augenscheinlich will.

Foto: Achgut.com

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Reiner Bolt / 10.08.2019

Mir kommt es so vor , dass die Verhüllungsmode muslimischer Frauen immer beliebter und zunehmend auch von deutschen “Mädchen ”  getragen wird. Ähnlich der Knastmode die vor eingen Jahren so hip war .  Ob da Unterwerfungsgesten hineinzuinterpretieren sind , kann ich nicht beurteilen. Dafür haben wir ja genug Fachleute und mir ,  ist es egal .

Ilona G. Grimm / 10.08.2019

Sehr geehrte Frau Schunke, herzlichen Dank für diesen nüchternen, von eigenen Erlebnissen geprägten Bericht. Leider wird er nicht zur Ernüchterung der Islambesoffenen beitragen, weil diese Menschen so berauscht sind, dass ihr Hirn bereits Schaden genommen hat. Sie sind 38 Jahre jünger als ich. Und genau deshalb fühle ich mich Ihnen gegenüber im Vorteil. Schlimm!

Armin Reichert / 10.08.2019

Aus “Shisha-Bars” bleibt man einfach raus, genauso wie aus Döner-Läden, Halal-Metzgereien, Wettbüros, Barber-Shops etc. Segregation heißt das Gebot der Stunde.

A.Ziegler / 10.08.2019

„Schaut man sich das Wahlverhalten viele Frauen an…“ Der letzte Satz ist entscheidend. Wahl heisst nicht nur politische Wahl. Nein, die Männer aus den muslimischen Gesellschaften können dieses Land nur prägen, wenn die Frauen, vor allem auch die muslimischen Frauen, es zulassen. Die Frauen haben es in der Hand. Wahl bedeutet hier Partnerwahl und Freiheit bedeutet hier Verweigerung. Der feministische Kampf gegen die autochthonen, weissen Männer , die sich oft zu Recht ungerecht behandelt fühlen, dieser Kampf macht eben vor den guten Fremden halt. Da schwingt wohl auch eine gewisse Faszination durch diese Macho-Kultur mit. Nicht , dass man das je zugeben würde. Das Schlimmste daran ist aber, dass hier eine, vielleicht die einzige, Möglichkeit vertan wird, die Islamisierung zu verhindern. Die muslimischen Frauen besässen die Macht durch Verweigerung die muslimischen Gesellschaften und deren repressive Gewalt aufzubrechen. Denn genau das ist die Macht aller Frauen auf der Welt. Männer können nicht alle Frauen versklaven und kontrollieren. Dafür brauchen sie immer die Mithilfe von vielen Frauen. Mütter, Grossmütter, Tanten, Schwestern, Nachbarinnen.. Nur die Frauen können, wie in den letzten Jahrhunderten in Europa, eine Befreiung der muslimischen Frauen fördern und erreichen. Dann muss man aber eben ein geliebtes Feindbild ( böser, weisser Mann) vergessen. Die bösen, weissen Männer sind schon längst Geschichte. Sie zu bekämpfen ist Gratismut.

Prisca Kawubke / 10.08.2019

Teil 2: So ein segregiertes Leben will ich im Grunde nicht führen. Nur noch mit Frauen zusammenleben? Na ja, vielleicht zeitweise, aber doch nicht für immer! Außerdem stellt es ein Zugeständnis an die Übermacht muslimischer Männer dar. Wir Frauen haben aber voraussichtlich nur die Wahl zwischen mehreren Übeln, und das weitaus größere Übel ist für mich das Zusammenleben mit Millionen muslimischer Männer (und Frauen), die mit der Freiheit des Westens generell und der der Frau im Speziellen nichts anfangen können. Es ist für mich persönlich schrecklich, von wie vielen Seiten wir Frauen in den kommenden Jahren unter Druck geraten werden. Das wird kein Zuckerschlecken. Aber so ist es nun mal. Aufgeben und Rückzug kommen nicht in Frage! Und wenn wir am Ende draufgehen werden - egal. Hauptsache, wir tun das in Würde und Freiheit.

Andreas Günther / 10.08.2019

Danke, Frau Schunke, dass Sie so offen über Privates reden. Das überzeigt und wirkt authentisch. Ich tue das auch, wann immer es sich anbietet, denn allgemein Richtiges sagen kann jeder. Es ist das persönlich Erlebte, das überzeugt. Den Satz “Auf manches lässt man sich trotz klarem Verfallsdatum trotzdem ein” heiße ich aber nicht gut, obwohl ich es auch einige Male machte: Wenn ich zu Unizeiten in eine Disko oder auf eine Unifete ging, um mir ein Mädchen für die Nacht zu holen, tat ich das im Grunde mit einem schlechten Gefühl und tröstete mich damit, dass das Mädchen wahrscheinlich ohnehin mit irgendeinem Mann ins Bett gegangen wäre. Die allgemeine Pornokratur, die das Wort “Sex” durch “Liebe” ersetzt hat und gar nicht weiß, was Liebe ist, machte schon in den 70er Jahren denjenigen, die eigentlich anders leben wollten, also gemäß der traditionellen Ehe- und Sexualmoral, das Leben schwer. Zurück zu meinem Beispiel: Was ich schlechten Gewissens alle Jubeljahre einmal tat, machte mein Nachbar, ein gutaussehender Perser, jeden Abend: Er holte sich ein Mädchen für die Nacht, bezeichnete dieses danach aber als Schlampe, Hure, Nutte und ignorierte es am nächsten Tag, den er gerne auf seinem kleinen Gebetsteppich knieend verbrachte. Am Abend zog er dann wieder los. Und dieser Iraner war eigentlich ein kultivierter Mensch, kein Vergleich zu den Heerscharen der in den letzten Jahren Zugewanderten.

Prisca Kawubke / 10.08.2019

Teil 1: Liebe Frau Schunke, ein deprimierender Artikel. Aber genau das sind auch meine Gedanken, spätestens seit 2015. Da ich im Osten aufgewachsen bin und dort wohne, sind die von Ihnen beschriebenen, seit Jahrzehnten anhaltenden Veränderungen für Frauen für mich noch einigermaßen fremd, obwohl auch bei mir leider langsam ein Gewöhnungseffekt eintritt. Damit abfinden werde ich mich nie. Ich bin nach vielem Nachdenken zu der Überzeugung gekommen, dass nur die europäischen Frauen allein sich gegen diese Änderungen wehren können. Früher oder später werden auch viele der Frauen, die jetzt noch ein grosses Ignoranzpotenzial haben, einsehen, dass sie, zwar langsam, aber deutlich, massive Einschränkungen im Alltag zu ertragen haben. In der Geschichte der Emanzipation wurde in der westlichen Welt aber bereits ein Zeitpunkt überschritten, hinter den Frauen freiwillig nicht mehr zurückkehren werden. Man wird sie nicht mehr einsperren können. Jedoch haben wir nicht unbedingt die europäischen Männer auf unserer Seite: Ein Teil ist zu bequem, um uns zu unterstützen, sie sind ja nicht selbst betroffen. Einem anderen Teil werden die Veränderungen, auch wenn sie den Islam nicht mögen, zupass kommen, war ihnen das Freiheitsbedürfnis der Frauen doch schon lange ein Dorn im Auge, haben wir Frauen doch inzwischen längst “übertrieben “. Diese werden die Situation geschickt nutzen, um uns wieder fest an den häuslichen Bereich zu binden. Wie man es dreht und wendet, wir werden größtenteils allein dastehen. Das wird ab einem gewissen Punkt viele Frauen in die Verzweiflung und den Selbstmord treiben, da bin ich mir sehr sicher. Andererseits wird es massive Bestrebungen von Frauen geben, ihre Freiheiten wiederzuerlangen oder aufrechtzuerhalten. Dies wird womöglich nur über räumliche Segregation gelingen: Frauen werden Männer bzw. muslimische Männer ausschließen. Es wird Kontaktbereiche geben, z. B. Arbeit. Aber Frauen werden sich das dauerhaft nicht gefallen lassen.

Jens Richter / 10.08.2019

Bildung hat damit gar nichts zu tun. War Dr. Mengele ungebildet? Dr. Goebbels ungebildet? Ingenieur Osama bin Laden? Student Atta? Das sind sozialdemokratische Flausen. Jede Ideologie ist ein übermächtiges Hirngift, verhängnisvoller als jede stoffliche Droge. Wenn dieses Gift von Geburt an verabreicht wird, wirkt es ein Leben lang. Sicher haben immer wieder Menschen einen erfolgreichen Entzug hinter sich gebracht, nur hat das nichts mit Bildung zu tun. So gibt es ungebildete hochanständige Menschen und gebildete Ungeheuer. Wenn Integration überhaupt funktionieren soll, muss eine Entgiftung gefordert werden. Und nur wer am Entzug teilnimmt, bekommt Unterstützung. So wie man die Ideologie der NSDAP verboten hat, muss die Ideologie des Islam in Westeuropa verboten werden. Es gibt sehr viele islamische Länder, in denen diese Ideologie ausgelebt werden kann. Hier hat sie nichts zu suchen.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Anabel Schunke / 14.06.2023 / 15:00 / 37

Der Fall Julana

In der Stadtbibliothek München fand gestern eine Vorlesestunde für Kinder mit Dragqueens und -kings statt. Eigentlich sollte auch das Transkind Julana auftreten. Alles an ihrem…/ mehr

Anabel Schunke / 25.05.2023 / 17:00 / 20

Nachruf auf Tina Turner: „What‘s love got to do with it“

Am Mittwochabend verstarb das Stimmwunder Tina Turner im Alter von 83 Jahren. Ihr Weg zum Erfolg war steinig, ihre musikalischen Triumphe umso größer. Tina Turner…/ mehr

Anabel Schunke / 25.09.2021 / 06:15 / 53

In bester antisemitischer Gesellschaft

Wer in Deutschland einen Eindruck davon bekommen möchte, wie groß das Problem des Antisemitismus ist, sollte sich einmal – am besten während einer erneuten Eskalation…/ mehr

Anabel Schunke / 25.08.2021 / 14:00 / 84

Afghanistan: Weltrettung ohne jeden Zweifel 

In Afghanistan herrschen wieder die Taliban. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. In der deutschen Presse werden die Zahlen der ausgeflogenen Afghanen durchgegeben wie die…/ mehr

Anabel Schunke / 11.08.2021 / 12:00 / 73

„Keine Ahnung, wie man Männer besser integrieren kann“ 

Elke Breitenbach (Linke) hat etwas gesagt, das vielen übel aufgestoßen ist. Die Berliner Senatorin für „Soziales, Arbeit und Integration“ störte sich gegenüber dem Tagesspiegel jüngst…/ mehr

Anabel Schunke / 20.07.2021 / 14:00 / 80

Weil ich Bock dazu habe 

„Autofreie Innenstädte“ ist eine immer mal wieder aufflammende Diskussion. Sie wird aber, wie so oft, rein moralisch und nicht praktisch geführt. Außerdem: Ich muss mich…/ mehr

Anabel Schunke / 01.05.2021 / 14:47 / 123

Die Angst vor Hans-Georg Maaßen

Hans-Georg Maaßen kandidiert für den Bundestag, und die deutsche Presse, deren Vertreter überwiegend nicht Schwarz, sondern Grün wählen, läuft Sturm und ist sich sicher, dass…/ mehr

Anabel Schunke / 30.04.2021 / 13:00 / 36

Die Freiheit ist ein totes Tier

Es ist eine bedrückende Lethargie, die mich in den letzten Wochen befallen hat, und sie hat ausnahmsweise nicht vorrangig etwas mit den Corona-Maßnahmen zu tun. …/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com