Oh, Johnny! Oder Die Heldenreise von Johnny und Amber

Von Kathi Garnier.

Die Verleumdungsklage von Schauspieler Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard ist eine in den Medien zelebrierte Schlammschlacht. Er fordert 50 Millionen Dollar, sie sogar 100 Millionen Dollar Schadensersatz. Es geht um häusliche Gewalt.

Ich gebe zu, ich bin eine passionierte Zuschauerin der aktuellen Gerichtsverhandlungen von Johnny Depp und Amber Heard. Der Prozess ist für mich eine wohltuende Abwechslung, um meinen Voyeurismus zu befriedigen und gleichzeitig all der Gewalt in der Ukraine und dem „politisch korrekten“ Hass gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu entfliehen. Hier wird das Kleine, Zwischenmenschliche zelebriert. Wir tauchen ein in den klammen Kosmos eines Paares, das – wie wir alle – Probleme hat. Doch wir Normalbürger haben nicht so einen Medienrummel zu erwarten und auch keine so hohen Summen, die wir einklagen könnten. 

Die Verleumdungsklage von Schauspieler Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard ist eine in den Medien zelebrierte Schlammschlacht, die vor dem Gericht in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia stattfindet. Er fordert 50 Millionen Dollar, sie sogar 100 Millionen Dollar Schadensersatz. Es geht um einen Artikel, den Heard im Dezember 2018 in der „Washington Post” veröffentlicht hat und in dem sie über ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt schrieb. Die 36-Jährige nennt nicht Depps Namen, er hat sie trotzdem wegen Verleumdung und Rufschädigung verklagt. Sie hat ihn verklagt, weil er ihre Vorwürfe zur häuslichen Gewalt als „Hoax” bezeichnet habe. 

Ich habe eine regelrechte Obsession entwickelt und schaue fast täglich auf YouTube die Aufzeichnungen der Verhandlungstage, die live übertragen werden. Eine Sensation an sich, wie ich finde: Während der Zeugenaussagen werden Johnny Depp und Amber Heard ununterbrochen gefilmt. Jede Regung, jede Emotion wird aufgezeichnet und Millionen von Zuschauern zugänglich gemacht. Ein Real-Time-Studium in Logik, Körpersprache, Mimik und Gestik.

Wein hilft gegen Schamgefühle

Wenn ich auf den Play-Pfeil klicke, um mir eine neue Vernehmung anzusehen, fühle ich mich manchmal leicht krank und schäme mich ein bisschen. Irgendwie als würde ich mir selbst damit schaden, wenn ich diese langatmigen Zeugenverhöre ansehe. Wein hilft hier auch viel. Ich fragte mich, warum mich dieses Thema so beschäftigt oder warum ich diese Verhandlung so wichtig finde. Schließlich handelt es sich doch nur um zwei reiche Prominente, die ihre privaten Ehestreitigkeiten in die Öffentlichkeit tragen. Ich weiß nicht, ob es mir hier gelingt, dies zu beschreiben, aber ich werde versuchen, mich dem anzunähern. 

Ich kannte Johnny Depp schon seit meiner frühesten Kindheit, seit ich die ersten großen Filme mit ihm gesehen hatte, wie „Edward mit den Scherenhänden” und „Cry-Baby”. Seitdem war er für mich ein Beispiel für einen außergewöhnlichen Schauspieler und einen extravaganten Künstler, der in jeder seiner Rollen authentisch auf mich wirkte. Er war immer ein wenig mysteriös für mich, da über sein Privatleben außerhalb des Scheinwerferlichtes wenig bekannt war. Ihn umgab diese Aura des Unantastbaren, der Mythos des Geheimnisvollen. Ein richtiger Star. Im Laufe meines Lebens verlor ich an Johnny Depp und auch an allen anderen Schauspielern und Regisseuren mehr oder weniger das Interesse, was mit meinem eigenen Leben korrelierte. Ich hatte der Kulturbranche beruflich den Rücken zugekehrt, ein Kapitel in meinem Leben war beendet. Ich hatte neue Themen, die mich beschäftigten.  

Amber Heard war für mich ein unbeschriebenes Blatt. Zuerst hörte ich ihren Namen im Zusammenhang mit der Trennung von Johnny Depp. Die Vorwürfe von häuslicher Gewalt wurden bereits Ende 2016 – im Jahr der offiziellen Trennung – lautstark von den Medien diskutiert, nicht zuletzt aufgrund der einstweiligen Verfügung, die Amber Heard gegen Johnny Depp beantragt hatte. Es war eine für mich überraschende Neuigkeit und sie korrelierte zufällig mit der #MeToo-Bewegung, die kurz darauf entstand. 

Zunächst war ich überrascht, zu hören, dass Johnny Depp nicht mehr mit Vanessa Paradis zusammen war (mich interessiert das Liebesleben von Filmstars einfach nicht). Aber ich war auch ein wenig enttäuscht, zumal ich Johnny Depp als einen sehr differenzierten Schauspieler erlebt hatte: mit zahlreichen Facetten und Liebe fürs Detail und einer unglaublich ausdrucksstarken Spielweise. Sein Schauspiel wirkte immer so authentisch auf mich und man hatte den Eindruck, er spielte überhaupt nicht, sondern war er selbst. Ich hatte Mühe, ihn mir als unkontrollierten Gewalttäter vorzustellen. 

#MeToo half den Frauen 

Doch, dachte ich mir, man weiß einfach nichts über die Menschen. Und damals, noch vor Covid-Zeiten, war meine Meinung zu den Medien noch nicht so differenziert wie heute; also schenkte ich dem Fall wenig Beachtung. Ermüdet von den zahlreichen #MeToo-Meldungen ordnete ich das Vorkommnis als eine weitere Bestätigung dafür ein, dass sich die Filmindustrie mit ihren Menschen, die dort tätig sind, in keiner Weise von anderen Industrien unterscheidet: Lug, Betrug, Gewalt und Sex sind überall präsent. Ob vor oder hinter der Kamera, das macht keinen Unterschied. Der einzige Unterschied zu anderen Industrien war für mich persönlich der hohe Anteil an Frauen und Homosexuellen, der es heterosexuellen Single-Frauen (wie ich, die damals dort arbeitete) noch schwerer machte, einen heterosexuellen Mann kennenzulernen, der nicht alkoholabhängig oder narzisstisch gestört war. 

Wegen des hohen Anteils an Frauen in dieser Industrie schien es mir damals schon etwas überzogen, welche Amplituden die #MeToo-Bewegung erzeugt hatte. Natürlich ist Sexismus am Arbeitsplatz ein wichtiges Thema: Zahlreiche prominente Frauen machten Missbräuche publik und deckten auf, wie Männer im Showbusiness ihre Position ausnutzten, um Frauen gefügig zu machen. Ein Schweigegebot war gebrochen. Dank dieser Bewegung wurden Dinosaurier wie Harvey Weinstein ein für allemal ihrer Macht entzogen. Sexualisierter Machtmissbrauch wurde so medial sichtbarer, auch wenn es vorher bereits ein bekanntes Phänomen war. Ich relativiere in keiner Weise die schrecklichen Erlebnisse, welche individuelle Schauspielerinnen oder Mitarbeiterinnen beim Film erleben mussten und bin dankbar, dass diese Bewegung Frauen, die sich offen über sexuelle Belästigung aussprechen, mehr Gehör verschafft hat. 

Wenig wurde aber reflektiert, wie gering der Prozentsatz von Männern beim Film im Vergleich zu anderen Industrien ist, und wie statistisch viel weniger häufig Sexismus am Arbeitsplatz beim Film eine Rolle spielt als in anderen Industrien. (Ich beziehe mich hier auf die Personen, die dort arbeiten und nicht auf die Stereotype, die sie vor der Kamera repräsentieren.) Frauen, die in Industrien arbeiten, wo mehrheitlich heterosexuelle Männer arbeiten, sind also statistisch viel häufiger betroffen als jene in der Filmindustrie. Mit anderen Worten, ich glaube, die #MeToo-Bewegung konnte nur aufgrund ihrer hochgradig prominenten Besetzung so viel Medienaufmerksamkeit erhalten, was in Einzelfällen auch nicht nachteilig für die mediale Selbstdarstellung einzelner Starlets war.

Zu einer gescheiterten Ehe gehören immer zwei

Wie bei einer Serie verfiel ich dem Binge-Watching, und je länger ich die Verhandlungen ansah, desto haarsträubender waren die Enthüllungen, die zutage kamen. Man bekommt das Gefühl, in die Beziehung zwischen Amber und Johnny einzutauchen wie ein unsichtbarer Beobachter. Für mich ist diese Verhandlung ein Lehrstück darüber, wie eine Beziehung zwischen Mann und Frau sich entwickelt, wenn sie sich von frisch verliebt zu vergiftet und verkorkst verwandelt. Und ja, zu einer gescheiterten Ehe gehören immer zwei. Die Entscheidungen, die jeder individuell trifft, beeinflussen den Verlauf einer Ehe. Und doch kann man sagen: Manche Handlungen sind gravierender. Manche Persönlichkeiten sind destruktiver als andere.  

So kam es nun, dass Amber Heard – lange nach Ende der Beziehung zu Johnny Depp – auf dem Höhepunkt der #MeToo-Bewegung 2018 einen Meinungsartikel veröffentlichte, in dem sie sich darauf bezog, dass sie zwei Jahre zuvor als eine „öffentliche Person häusliche Gewalt repräsentierte” und dass sie sich damals gewünscht habe, Hollywood hätte sie mehr gehört und auf die Medienberichterstattung rund um ihre Person reagiert – womit sie nichts anderes meinte, als dass Hollywood – insbesondere Disney und Warner Bros. – ihre laufenden Drehprojekte mit Johnny Depp hätten canceln sollen. Zwar steht Johnny Depp nicht namentlich im Artikel, der Kontext erlaubt aber eigentlich kein Missverständnis, da 2016 – zum Zeitpunkt der angeblichen Gewaltvorwürfe – kein anderer als Johnny Depp von ihr beschuldigt wurde.

22,5 Millionen verloren wegen eines unbewiesenen Verdachts

Und so kam es, dass keine zwei Tage nach Erscheinen des Artikels Johnnys Agent von Disney erfuhr, dass sein eben frisch verhandelter Vertrag zu dem geplanten Franchise „Fluch der Karibik 6” gekündigt wurde. Mal eben ein Vertrag von 22,5 Millionen Dollar, der den Bach hinunterging. Kurz darauf wurde er auch aus den Projekten Warner Bros.’ zu „Fabelhafte Tierwesen” geworfen. Es war wohl auch nur ein Zufall, dass die Veröffentlichung des Meinungsartikels zeitlich mit der Premiere von Amber Heards neuem Film „Aquaman” korrelierte, in welchem sie die weibliche Hauptrolle spielte. Sie hat also auf dem Höhepunkt ihrer damaligen Karriere einen Artikel in einer der meistgelesenen und renommiertesten Zeitungen der USA veröffentlicht, durch welchen sie natürlich extrem viel Medienaufmerksamkeit erhalten konnte und praktisch ihren Film promoten konnte. 

Während der ersten drei Wochen hörte man viele Zeugenaussagen: Analysten, Agenten, Buchhalter, IP-Experten (IP = Intellectual Property = geistiges Eigentum) und Hollywood-Anwälte evaluierten den monetären Schaden, den dieser Artikel angerichtet hatte. Bedienstete, Security-Guards, Krankenschwestern und private Angehörige Johnny Depps schilderten die Streitigkeiten des Paares und die cholerischen Ausbrüche von Amber Heard, in denen sie auch gewalttätig wurde, sowie Johnnys Fluchtversuche. Wie er sich in Badezimmern einsperrte, um ihrer Streitsucht zu entkommen. Ambers Wurf mit einer RedBull-Dose, Ambers Wurf mit einer Lösungmitteldose, Ambers fliegende Wodkaflaschen, abgehackte Fingerkuppen (von Johnny Depp), Bilder von Johnnys Kratz-, Schürf- und Prellwunden. Johnnys geschwollene Augen, Nasenbeine und Wangen. (Vermutlich) Ambers Kot in Johnnys Bett. Johnnys Einlieferung in ein Krankenhaus. Ausgedrückte Zigaretten auf Johnnys Wange. Ambers Grausamkeiten bei Johnnys Arzneimittelentzug durch Vorenthalten schmerzlindernder Medikamente. Amber, wie sie ihrer eigenen Assistentin ins Gesicht spuckt, Amber, die in ihrer vorherigen Ehe bereits einen Eintrag ins juristische Führungszeugnis erhalten hat, wegen angeblicher Gewalt gegen ihre damalige Frau Tasya van Ree

Pförtner und Polizisten, die in den Zeugenstand gerufen wurden, um zu attestieren, dass Amber Heard keinerlei Wunden oder Verletzungen hatte, als sie die Polizei gerufen hat. Fahrstuhlaufzeichnungen von James Franco, der während der Beziehung bei Amber übernachtete. Eine Flut von Fakten, die attestieren, dass Amber Heard – sollte sie Opfer häuslicher Gewalt gewesen sein – selber mindestens genauso Gewalt ausgeübt hat.  

Johnny Depp selbst war der erste Zeuge, der vor Gericht aussagte. Ein wagemutiges Unterfangen der Verteidigung, da zu diesem Zeitpunkt die ganzen Fakten, die im Laufe der Verhandlung erst vorgeführt wurden, noch nicht bekannt waren. Die Jury und die Zuschauer mussten sich allein auf Johnnys Aussagen stützen. Er schilderte, wie seine Kindheit und Jugend verlief, die häusliche Gewalt, die er und seine drei älteren Geschwister durch seine Mutter erlebten. Sein Vater, der selbst von der Mutter geschlagen und tätlich angegriffen wurde und der die Familie verließ, als Johnny 15 Jahre alt war. Der Beginn seiner Karriere, seine Drogen- und Alkoholeskapaden. Die Höhepunkte seiner Karriere und wie er unter anderem selbst die Figur des Captain Jack Sparrow in „Fluch der Karibik” entwickelt hat. Und schließlich die Vorgeschichte seiner Beziehung zu Amber und wie die Beziehung sich von anfänglich traumhaft zu einem Albtraum entwickelte. 

Ich gebe zu: Ich bin vorbelastet

Ich hörte ihm zu, wie er sprach: bedächtig, die Worte sorgfältig wählend, ruhig, fast schon ängstlich. Seine Stimme hat einen wohlklingenden Bariton, seine Bewegungen sind eher sanft, fast schon etwas phlegmatisch. Er sieht im Vergleich zu vor ein paar Jahren stark gealtert aus, und man sieht, dass Kettenrauchen, Alkohol- und Drogenkonsum sowie wenig Bewegung ihr Übriges getan haben. Ein gezeichneter Mann, und doch komme ich nicht umhin, ihn bei der Anhörung sympathisch zu finden. Sicher, ich bin vorbelastet. Ich fand ihn schon immer toll. Doch seine Art zu sprechen war bemerkenswert. Dieser tiefe Bariton. Seine Augenbrauen, die sich konzentriert zusammenziehen, wenn er nachdenkt; die leichte Ironie, mit der er selbst in den fatalsten Momenten spricht. Wäre es nicht echt, man würde meinen, er spiele sich selbst bei einer Gerichtsverhandlung.  

Was mich in Mark und Bein traf, war seine Authentizität. In meinen Augen überspielte er nichts, oder wenn er es tat, dann war er sehr geschickt, jedenfalls hatte ich bei Betrachtung seiner Gesichtszüge und seiner Körpersprache nie den Eindruck, dass er übertrieb oder etwas herunterspielte. Er nestelte sich weder nervös in den Haaren herum noch irrten seine Augen durch den Raum. Seine Gesten und seine Mimik passten zu dem, was gesagt wurde. Irgendwie harmonisch. Wenn man sich ältere Interviews von ihm ansah, dann konnte man beobachten, dass er eigentlich immer so sprach. Seine Ironie und seine ruhige Stimme waren schon immer klar erkennbare Merkmale. Seine „Baseline” war immer dieselbe. 

Er gab auch offen seine Alkohol- und Drogenprobleme zu, verwendete keine Übertreibungen, sprach von Amber Heard nie abwertend, gab im Kreuzverhör durch Heards Team offen Fehler zu. Gestand ein, betrunken unflätige SMS geschrieben zu haben und nicht gerade stolz darauf zu sein. Diese verbrachten viel Zeit damit, auf seinem Drogen- und Alkoholkonsum herumzureiten, zogen SMS-Nachrichten und arrangierte Fotos von Alkoholflaschen und Koks heran, um ein bestimmtes Bild von ihm zu zeichnen. Das Bild eines kokain- und alkoholbetäubten Erwachsenen, der die Kontrolle über sich und sein Leben verloren hat. Er hatte sich in SMS-Nachrichten an Freunde verärgert über sie geäußert, Wutnachrichten über sie an Bekannte oder Freunde geschickt oder bei Videoaufzeichnungen verärgert mit Küchenschranktüren geknallt, bei Audioaufzeichnungen geschimpft und geschrien. So etwas wurde bis hierhin genutzt, um der Jury den Eindruck eines Gewalttäters zu vermitteln.  

Die Ex-Partnerinnen halten zu Depp

Sicher weiß man nichts. Johnny ist bestimmt kein Unschuldslamm. Wie auch, nach über drei Jahrzehnten im Filmbusiness? Doch wenn, wie im Falle Johnny Depps, der seit über 30 Jahren in der Filmindustrie arbeitet und angeblich nie größere Probleme mit Kolleginnen oder Kollegen am Filmset hatte, dessen Ex-Partnerinnen (Winona Ryder und Vanessa Paradis) eidesstattlich vor Gericht bestätigt haben, dass Johnny Depp ihnen oder den Kindern gegenüber noch nie gewalttätig war und der auch von seinen langjährigen Mitarbeitern, die alle seit 20 oder 30 Jahren für ihn arbeiten, als ruhig, introvertiert und höflich beschrieben wird, dann wundert man sich schon, wie es zu so einer Dissonanz in der Wahrnehmung kommen konnte. 

Augenzeugenberichte und Audioaufnahmen legen nahe, dass Johnny in Konfliktsituationen immer derjenige war, der sich zurückzog und versteckte. Aus Not schloss er sich sogar im Badezimmer ein, um nicht mehr von seiner damaligen Frau beschimpft, angeschrien oder tätlich angegriffen zu werden. Seine Schwester, die als seine persönliche Managerin für ihn arbeitet, hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, immer ein zweites Hotelzimmer für ihn zu buchen, wenn sie verreisten, damit Johnny sich nicht immer im Badezimmer einschließen musste. 

In aufgezeichneten Streitgesprächen von Johnny und Amber wird klar, dass sie es nicht mag, dass Johnny die Flucht ergreift, wenn sie streiten. Sie will, dass er bleibt, wenn sie „kämpfen”. Sie gab sogar zu, ihn geschlagen zu haben („I didn’t punch you, I hit you”). Sie macht sich über ihn lustig, wenn er davon spricht, sie habe ihm häusliche Gewalt zugefügt. (“Go and tell the world. I, Johnny, a man, I was domestically abused by a woman. Who will believe you?”)

Ambers Befragung

Bisher hat Amber Heard selbst nur bei einer direkten Befragung durch ihr eigenes Team ausgesagt und die bis dahin von ihr vorgelegten Beweise für Johnnys Gewalt sind nur mit ein paar Fotos von ihr belegt worden. Darauf zu sehen sind blaue Flecken am Arm sowie rote Stellen im Gesicht. Keine Schwellungen. Die Metadaten der meisten Bilder sind allerdings nicht bekannt, d.h. man weiß nicht, zu welchem Zeitpunkt die Bilder gemacht wurden. Polizisten, die sie aufgrund angeblicher Gewalt in ein Penthouse gerufen hatte, konnten weder an ihr noch an der Wohnung sichtbare Spuren von Gewalt erkennen. 

Auffällig ist auch, dass es Fotos und Aufzeichnungen von ihr gibt, die am Tag nach den angeblichen Misshandlungen aufgenommen wurden. Darauf lächelt sie scheinbar makellos in Fernseh-Kameras und gibt Interviews wie zum Beispiel bei der James Cordon Show. Alles eine Frage des Make-ups? 

Amber Heard soll zur Scheidung sieben Millionen Dollar von Johnny erhalten und angekündigt haben, diese Summe an ein Kinderkrankenhaus und an eine NGO zu spenden, doch leider kamen bisher nur Bruchteile der Spenden an, wie von den Begünstigten attestiert wurde. Ein nicht unerheblicher Teil davon wurde in ihrem Namen von ihrem damaligen Liebhaber Elon Musk gespendet.

Und dann ist da noch die Aussage einer von Depps Anwaltsteam beauftragten Psychologin, wonach Heard an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und an einer histrionischen Persönlichkeitsstörung leide. Diese äußere sich in teilweise egozentrischem, aggressivem, theatralischem und manipulativem Verhalten. Eine posttraumatische Belastungsstörung sei nicht nachzuweisen, jedoch der Versuch, diese vorzutäuschen. Eine von Heards Team beauftragte Psychologin gibt letztlich 1:1 wieder, was Amber Heard über ihren Ex-Mann sagte, als sei sie dabei gewesen, und folgert daraus, Johnny Depp sei ein Gewalttäter. Fraglich, ob dies zur Aufklärung des Falles beiträgt. Auch wird Amber Heards offensichtlicher Drogen- und Alkoholkonsum mit keinem Wort erwähnt. 

Blick zur Jury

Die Schilderungen von Amber Heard und Johnny Depp unterscheiden sich maßgeblich. Einer von beiden muss also lügen. Auffällig ist, dass sie in ihrer Schilderung selbst keine Fehler eingestanden hat. Auch wenn sie scheinbar gewaltsam reagiert hat, fand sie dafür immer eine Rechtfertigung. Überzeugender wäre es jedoch gewesen, wenn sie auch mal den einen oder anderen Fehler eingestanden hätte. Wenn man die Körpersprache Amber Heards bei ihrer Befragung betrachtet, stellt man fest, dass sie auffällig oft zur Jury blickte, so als wolle sie sehen, welchen Eindruck ihr Gesagtes auf die Jury gemacht hat. Sie verzog beim Sprechen häufig angeekelt oder entsetzt das Gesicht, so als ob sie suggerieren wolle, wie andere bei ihrer Erzählung reagieren sollten. Sie selbst zeigte oft einen dramatischen Gesichtsausdruck mit starker Gefühlsintensität, was bei manchen Themen überzogen und aufgesetzt wirkte. Dann erholte sie sich schnell von diesem Gefühl und setzte nüchtern fort, so als könnte sie Gefühle einfach an- und ausschalten oder sie eben vortäuschen. Ihre Gefühle brachten sie auch nie ins Stocken, wenn sie besonders intensive Erlebnisse schilderte. Sie weinte ohne Tränen und verwendete dramatische Gesichtsausdrücke, nachdem sie das Erlebte geschildert hatte, was eher unnatürlich wirkte. Überzeugender wäre es gewesen, an manchen Stellen einfach Tränen kullern zu lassen und auf den Boden zu starren und zu schweigen. Man könnte meinen, sie bräuchte noch ein wenig Training in Sachen Schauspielerei.

Der Mainstream lernt mal wieder nichts

Die Mainstream-Presse ist sich jedoch einig: Amber Heard ist das Opfer, und die bösen alternativen Medien sind (mal wieder) misogyn. Hier wird aus einem individuellen Beziehungsstreit ein ideologischer Kampf von Männern gegen Frauen konstruiert. Egal, wie viele Beweise Johnny Depps Team vorlegt, um die Unglaubwürdigkeit Amber Heards zu entlarven: In der NZZ und in der FR steht fest, wer böse ist: Johnny, der böse SMS-Schreiber und Alkoholabhängige sowie die bösen sozialen Medien, die mal wieder nicht mit den Alt-Medien im Einklang sind. Herangezogen werden dafür SMS von Johnny Depp und Fotos, auf denen man ihn sieht, wie er (angeblich betrunken) auf einer Couch schläft. Die Tatsache, dass Frauen auch Täterinnen sind, wird im Mainstream dem #MeToo-Motto zuliebe gerne verschwiegen. Sie ziehen dabei den Schluss, dass die Unterstützer Johnny Depps Gegner der #MeToo-Bewegung” seien. 

„Der Rückfall in dieses alte misogyne Denkmuster ist für die Gegner der #MeToo-Bewegung eine Genugtuung. Sie sehen sich bestätigt in ihrer Wahrnehmung der bösen Ex-Frau, die einem unschuldigen Mann aus Rachsucht oder anderen niederen Antrieben etwas unterstellt”, schreibt die NZZ. In diesem Satz werden zwei Dinge verwechselt. Jemand, der die #MeToo-Bewegung unterstützt, wie ich, kann trotzdem der Meinung sein, dass es Frauen gibt, die aggressiv sind und die versuchen, aus einer Scheidung maximales Kapital zu schlagen. Der Schluss, die #MeToo-Bewegung werde durch Depp-Unterstützer unterwandert, ist falsch. 

Falsche Gewaltopfer schaden den echten

Im Gegenteil: Ich bin sogar umgekehrt der Meinung, dass Personen wie Amber Heard – sollte sie die Gewalttäterin in der Beziehung gewesen sein – der #MeToo-Bewegung schaden, da sie fälschlicherweise vorgeben, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein und damit den echten Opfern von häuslicher Gewalt ihre Glaubwürdigkeit entziehen. Die Bewegung, die zum Ziel hatte, Frauen Gehör zu verschaffen und ihnen in erster Linie zu glauben, wird hier beschädigt. Vielleicht werden sich nun Frauen weniger trauen, von ihren Erfahrungen zu sprechen, weil sie Angst haben, mit Personen wie Amber Heard in Verbindung gebracht zu werden. 

Amber Heard hat vielleicht nicht nur die #MeToo-Bewegung diskreditiert, sondern eventuell auch das Rechtssystem ausgenutzt. Einstweilige Verfügungen dienen zum sofortigen Schutz von Opfern von Gewalt. Gerichte haben das Recht, innerhalb weniger Stunden eine vorläufige richterliche Anordnung auszusprechen, um Schaden abzuwenden, falls Gefahr im Verzug ist. Dies soll Opfern von häuslicher Gewalt helfen, ohne langwierige Anhörungen unmittelbaren Rechtsschutz zu bekommen. Wer dies unter Angabe von falschen Vorgaben erwirkt, schadet meines Erachtens dem gesamten Rechtssystem. Johnny Depp war zu dem Zeitpunkt, als sie die einstweilige Verfügung beantragt hatte, in Spanien auf einer Promo-Tour. Wie kann Gefahr im Verzug sein, wenn der Partner sich auf einem anderen Kontinent befindet? 

Sicher, der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Amber Heard wurde bislang nur direkt befragt. Ein tagelanges Kreuzverhör durch Depps Anwälte steht noch bevor. Der Prozess soll noch zwei Wochen gehen. Möglich, dass Amber Heards Team noch nicht alle Beweise vorgelegt hat. Die große Überraschung kann noch kommen. Doch je länger der Prozess dauert und je mehr Hintergrundinformationen ich sammle, desto mehr sehe ich, dass es sich hier um eine zerrüttete Beziehung zweier Erwachsener handelt, in der beide Seiten schlechte Entscheidungen getroffen haben. Johnny, weil er seinen Drogen- und seinen Alkoholkonsum teilweise nicht im Griff hat – und Amber Heard, weil,… tja, siehe oben. 

Warum so viel Cry, Baby?

Schließlich fragt man sich: Warum? Warum das alles? Warum tun sich diese beiden Menschen das alles an? Johnny Depp, einer der größten Schauspieler unserer Zeit! Warum begibt er sich in diese Schlammschlacht mit dieser Frau? Was treibt einen Mann dazu, sich öffentlich so zu entblößen und die intimsten Details seines Privatlebens vor Gericht und damit auch vor der Öffentlichkeit preiszugeben, zumal er doch zuvor peinlichst darauf geachtet hatte, sein Liebes- und Familienleben zu schützen und so weit abseits vom Rampenlicht wie möglich zu halten? 

Und Amber Heard: Warum hatte sie sich nicht an das NDA (= Non Disclosure Agreement) gehalten, welches sie und Johnny unterschrieben hatten? Warum ging sie erst an die Öffentlichkeit (Bilder ihrer vermeintlichen Wunden wurden im People-Magazin direkt nach Beantragung der einstweiligen Verfügung veröffentlicht)? Sollte sie das Opfer von Gewalt sein, wieso hat sie ihn nie verklagt? Wieso schrieb sie erst Artikel über ihn und wartete darauf, dass er sie wegen Rufmordes verklagte, um dann plötzlich vor Gericht so unerhörte Vorwürfe zu erheben?

Johnny hatte bereits einen Prozess verloren: Depp hatte gegen die Boulevardzeitung „Sun“ wegen eines Artikels geklagt, in dem behauptet wurde, er habe Heard körperlich misshandelt. Nach einem wochenlangen Rosenkrieg mit heftigen Vorwürfen erlitt Depp eine Niederlage, die Klage wurde abgewiesen. Johnny Depps Anwalts-Team zieht nun erneut vor Gericht. Diesmal ist Amber Heard direkt die Angeklagte. Aufgrund weiterer Beweise scheint sein Team zuversichtlich zu sein, diesmal gewinnen zu können. Johnny jedoch äußerte sich zu der Klage in etwa wie folgt: „Es ist eigentlich ganz egal, wie der Prozess ausgeht. Eigentlich habe ich schon alles verloren.” Ihm ginge es einfach um die Wahrheit. Er wolle in der öffentlichen Meinung nicht mehr als „Frauenschläger” (“wifebeater”) gesehen werden. 

Die Heldenreise

Für mich spielt Johnny in dieser Gerichtsverhandlung die Rolle seines Lebens. Er begibt sich auf eine wahre Heldenreise. Laut C. G. Jung ist der Archetyp des Helden ein Vehikel, um das Unbewusste zu bekämpfen. Der Held ist, laut Jung, meist von außergewöhnlicher Geburt, was sich in verschiedenen Sagen und Mythen wiederfindet. Irgendwann zieht er aus, durchlebt gewisse Gefahren, meistert Probleme und findet letztlich seine zentrale Auseinandersetzung. Diese findet oft in einem symbolischen Kampf zwischen Gut und Böse statt, wobei der Held ein besonders mächtiges Ungeheuer tötet.

In „Der Archetyp und das kollektive Unterbewusstsein“ (1934) beschreibt Carl Gustav Jung seinen Archetyp des Helden. Die Überwindung von Problemen, Widerständen oder Ungeheuern stellt für Jung eine Befreiung des Unbewussten dar. Der Mensch befreit sich von seinem Unbewussten und erlangt somit ein größeren Bewusstseinsschatz.

Symbolisch steht das Unbewusste bei Jung auch für die verschlingende und einnehmende Mutter, von der sich ein Mensch lösen, abnabeln und abspalten muss – um zu reifen. Denn die tiefenpsychologische Grundidee lautet, dass die Konflikte der Kindheit den Erwachsenen prägen. Der Held erlebt auf seiner Reise zahlreiche Widerstände, die ihm die Chance geben, durch das Überwinden derselben herauszufinden, was eigentlich sein wirkliches Problem ist. Ist das Unbewusste erst einmal bewusst gemacht, dann kann der Held wachsen und neue Energien freisetzen.  

Vielleicht ist Johnny nun, nach so vielen Jahrzehnten, mit seinen frühesten Kindheitskonflikten konfrontiert. Die Gewalt seiner Mutter, das Verlassenwerden durch den Vater und der frühe Ruhm steuern heute unbewusst seine Entscheidungen. Die Antwort auf die Frage, wie er sich selbst in so eine missliche Lage bringen konnte – den Verlust seiner Karriere und seines Rufes in Hollywood durch die Beziehung mit einer manipulativen Frau –, kann eine neue Bewusstseinsinsel freilegen. Das Freilegen solcher Bewusstseinsinseln bringt ihn näher zu sich selbst und damit näher zu nachhaltiger Zufriedenheit und damit eventuell auch weg von Drogen und Alkohol. 

Beide haben verloren. Beide können gewinnen.

Offensichtlich ist: Beide haben durch die Prozesse viel verloren. Keiner wird als Gewinner herauskommen, egal wie dieser Prozess endet. Doch vielleicht ist diese Selbstoffenbarung noch der einzige Weg, der für Johnny bleibt, seinen Ruf zu retten und einigermaßen glimpflich davonzukommen. Es ist definitiv besser, als verpeilter, kiffender und trinkender „Weirdo” in die Geschichte einzugehen denn als Sexualstraftäter oder Frauenschläger. Manche Filmfirmen werden dennoch mit ihm arbeiten wollen, wenn auch nicht die großen. 

Unklar ist, wie Amber Heard aus diesem Prozess herauskommt. Vor Gericht scheint sie alle Register zu ziehen. Alles Negative in dieser Beziehung scheint in ihren Augen auf Johnnys Konto zu gehen. Keinerlei Reue oder Einsicht sind bisher ersichtlich. Auch ihre Karriere ist beschädigt und wird es wahrscheinlich nachhaltig bleiben, wenn nicht auch sie lernt, Fehler zuzugeben. Meiner Meinung nach könnte ihr öffentliches Bild wieder geglättet werden, wenn sie offen eingesteht, dass sie in der Zeit der Beziehung mit Johnny Depp psychische Probleme hatte. Dies ist jedoch ein längerer Prozess, der erst glaubwürdig wird, wenn sie für eine Weile aus dem Rampenlicht verschwindet. Doch ich bin sicher, die Menschen und das Publikum würden ihr verzeihen, wenn sie ehrlich ist und ihre Anteile an der gescheiterten Ehe eingesteht. Vielleicht könnte sie dann sogar das Thema „mental health” ganz neu und prominent für sich besetzen und damit auch einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen mit psychischen Problemen weniger stigmatisiert werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Kathi Garniers Blog.

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Leserpost

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Oliver Hoch / 22.05.2022

#MeToo ist das #WirSindMehr für Arme. Ein ganz normaler und billiger linker Mob. Weder sind Frauen, Schwule noch Neger per Gruppenzugehörigkeit bessere Menschen als andere. Wenn jemand so “argumentiert”: wegdrehen und weghören. Im Fall Depp vs Head ist ganz offensichtlich der Täter a) für Linke Johnny D., da er der generisch bösen Gruppe “weiße Hetero- Männer” angehört und b) für normale Menschen Amber H. mit ihren erbärmlichen Auftritten (ich gebe zu, dass ich mir auch ein paar Szenen reingezogen habe). Das linke Weltbild ist einfach: man weiß a priori über gut und böse, über alles Bescheid. Machen wir es uns nicht ganz so einfach. Sehen wir uns die Welt und die Menschen an, bevor wir über sie urteilen.

A. Ostrovsky / 22.05.2022

@Johannes Schuster : Sie müssen einfach mal wieder mit richtigen Kerlen reden. Die gibt es sogar in Deutschland. Die sahen das anders, als das Tee-Kränzchen. Geschlecht ist nämlich nur eine Fiktion, eine Annahme, die einem von der Gesellschaft aufgedrückt wird. Deshalb heulen Frauen immer mit Frauen und Männer schweigen dazu, weil es sonst noch schlimmer wird. Alles kulturell bedingt. Fahren Sie mal nach Ostdeutschland. Die hatten damals tatsächlich Gleichberechtigung. Frauen hatten die gleichen Rechte, wie Männer, keine. Aber sie haben sie sich auch genommen. Darauf kommt es an. Im Westen sind nur alle von der Ideologie verblödet, die von den Familien-Richter*Innen ausgeht. Da ist die Frau und Mutter ein Edelstein, an dessen Glanz man nicht zu mäkeln hat, während der Mann und Vater ein Nichtsnutz ist, den man lieber gar nicht erst zu Wort lässt. Das geht alles von notgeilen alten weißen Männern aus, von denen manche seltsamen Sexualpraktiken anhängen mögen (entweder im Durchschnitt der Bevölkerung oder doch überdurchschnittlich). Die erhoffen sich von den Frauen eine Gegenleistung. Und die Frauen, WENN sie dazu passgerecht sind, verbreiten den Schwachsinn dann weiter, als innere Berechtigung. Sonst hätten sie ein Problem mit dem Selbstbewusstsein. Am Ende geht es um Korruption (um das andere Wort zu schonen). Bei J. Depp mag es anders ausgegangen sein, weil die anderen ökonomischen und außerökunomischen Argumente stärker waren. Oder der Richter steht nicht auf Frauen? Wie soll in so einem Umfeld die Wahrheit siegen, wenn auch noch jede Minute der Verhandlung im Fernsehen kommt. Sorry, das war eine Hollywood-Show, wo das Drehbuch vorher schon geschrieben war. Das haben die Manager ausgehandelt.

Thorsten Gutmann / 22.05.2022

Liebe Achgut-Verantwortungtragende, natürlich bin auch ich kein Freund von Diskriminierung - Exkurs: das muß das bei diesem Begriff bestimmende generische Femininum mit sich selbst ausmachen - und finde deshalb auch Ihr Bemühen, weibliche Autorenninnen nicht des Kürzeren anheimfallen zu lassen, aller Ehren wert - aber daß es textlich gleich derart überquotiert daherkommt, vulgo so sehr das Voluminöse betont wird, daß dagegen selbst eine überdehnte ricardaische Dimension noch als asthenisch durchgeht…also, muß das sein?

Uta Buhr / 22.05.2022

Mann, Mann, Mann, Joh@nnes Schuster, Ihr Hass auf alles Deutsche, in Sonderheit deutsche Mütter, ist obsessiv und eindeutig pathologisch. Ihr ständiges Herumreiten auf den Schriften einer fanatisierten Johanna Haarer ist dumm und langweilig. Gähn… Es kommt Ihnen offenbar nicht in ihren krausen Sinn, dass die Mehrzahl deutscher Mütter sehr liebevoll mit ihrem Nachwuchs umgeht. Und ich rede nicht nur von meiner geliebten Mutter, die zu meinem Leidwesen schon tot ist. Ich an Ihrer Stelle hätte schon lange das Weite gesucht. Es gibt doch so schöne Länder in Afrika -beispielsweise Algerien, den Sudan oder Nigeria - um nur drei extrem liberale Staaten zu benennen. Also - farewell and good luck. Ich will Ihnen aber auch einen Pluspunkt für Ehrlichkeit verleihen, weil Sie sich selbst als eine alte Klatschtante bezeichnen. Ganz recht, das sind Sie in der Tat. Bingo.

Karsten Dörre / 22.05.2022

Amber Heard, bisexuell und in vorheriger Beziehung wegen häuslicher Gewalt bereits polizeilich in Erscheinung getreten. Mit der Frau kann kein Mensch eine Beziehung aushalten. Vermutlich kam sie mit ihm nicht klar und meckerte ständig herum. Er flüchtete in wohlbekannte Gefilde: Drogen und Alkohol. Kommt davon, wenn man Knall auf Fall seinen bzw. ihren Hormonen nachgibt. Nach paar Tagen Ehe wird es schon gerummst haben zwischen den beiden. Wieso heiraten in den USA überhaupt Männer? Merken die nichts?

Isabella Martini / 22.05.2022

Ein Artikel mit deutlicher Überlänge, obgleich mit gutem Ausdruck geschrieben. Die eigentlich wirklich spannende Frage wird von der Autorin nicht beantwortet. Warum ist der steinreiche Johnny Depp nicht einfach ausgezogen, als der Rosenkrieg seinen Anfang nahm?

Dr. Ralph Buitoni / 22.05.2022

Falsch - es geht nicht um häusliche Gewalt - es geht bei dieser Auseinandersetzung darum, ob eine einfache, unbelegte Behauptung - man könnte auch sagen: Lüge - einer Frau ausreichen darf, das Leben eines Menschen, eines Mannes zu vernichten.

Johannes Schuster / 22.05.2022

Ich, als alte Klatschtante habe mir den Prozess auf Englisch im Original reingezogen: Und wieder einmal zeigt sich, daß die deutsche Sichtweise eine Verzerrung ist: Amber ist die gehasste Gouvernante und wird verhöhnt, wo es nur geht. Doch die Deutschen (... die Mutter und ihr erstes Kind….) halten zu jeder strafenden Weiblichkeit und wo diese verliert wird dieser Verlust doch sanft umerzählt (Mutti ist ja heilig). “...my dog stepped on a bee…”  .... beide können gewinnen ? Jede Zierpflanze in Hollywood hält Amber für psycho. Nur die Deutschen, diese Kanonen - Psychos, die glauben noch an eine “berechtigte Prozessposition”. Sich vorstellen, daß Frauen zu abgrundtiefer Bosheit fähig sind, können sich die Leute hier nicht, sonst müsste diese Wertung auf die Johanna - Haarer- Mutter durchschlagen, Gott bewahre: Mutti, der Staat, der Hund und die Hausordnung sind heilig, da wird eher die Welt als Ganzes verdreht, aber “... deutsche Frauen… deutsche Treue…. deutscher Wein ” sind sakrosankt. Also bleibt mir nur: Feindsender hören,  alles andere schadet den Synapsen.

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