Ahmet Iscitürk, Gastautor / 23.07.2022 / 10:00 / Foto: Twitter/AI / 30 / Seite ausdrucken

Offener Brief an die grünen Helden der Straße

Von Ahmet Iscitürk.

„Eine deindustrialisierte Welt, in der alle Menschen gleichermaßen arm sind, kann nur Realität werden, wenn Ihr über euren Schatten springt und die völlig kranke Denkweise derer verinnerlicht, die Wohlstand, Friede und Freiheit für erstrebenswert halten.“

Liebe grüne Helden der Straße,

Ihr wundert euch, warum Autofahrer, die von euch terrorisiert und erpresst werden, total uncool auf eure Straßenblockaden reagieren, statt sich überschwänglich bei euch zu bedanken? Der Grund ist, dass die meisten Autofahrer nach der altmodischen Prämisse leben: „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu.“ Die motorisierten Neandertaler glauben immer noch, dass man höflich und respektvoll zu seinen Mitmenschen sein muss, um als Gemeinschaft friedlich zu koexistieren. Ja, ich weiß, das klingt völlig pervers, aber so sind sie nun mal, diese unverbesserlichen Boomer. Sie sind zu rückständig, um zu kapieren, dass sie auf diesem Planeten nichts mehr zu suchen haben. Nicht umsonst waren die Dinosaurier (Hauptfiguren von Jurassic Park usw.) die Letzten, die bemerkt haben, dass ihre Zeit gekommen war.

Um Autofahrer auf eure Seite zu ziehen, müsst ihr zu unkonventionellen Maßnahmen greifen. Das neue Mantra der Grünen, „Gehorsam durch Leiden“, scheint bei diesen Ewiggestrigen auf taube Ohren zu stoßen. Die irren Schädlinge sehen Verzicht als etwas Negatives und nicht als Privileg an. Ich weiß, dass es viel verlangt ist, aber ich möchte euch empfehlen, es mit altmodischer Freundlichkeit zu versuchen. Beispiel: Füllt eine Kühlbox mit Wasserflaschen oder Bio-Limonade und stellt euch neben eine Ampel. Immer, wenn diese auf Rot wechselt und die Autos anhalten müssen, nehmt ihr Flaschen aus der Box und klebt mit Tesafilm hübsch gestaltete Klimaschutzbroschüren dran. Das Ganze überreicht ihr den Autofahrern mit den Worten: „Wir dachten uns, dass Sie sich über eine kleine Erfrischung freuen würden. Während Sie diese genießen, werfen Sie doch einen Blick in unsere Broschüre, in der wir Ihnen klimafreundliche Mobilitätsalternativen vorstellen.“

Lernen wie ein Wahnsinniger zu denken

Es klingt vollkommen verrückt, aber laut antiker Studien reagieren menschliche Auslaufmodelle viel verständnisvoller, wenn man ihnen mit Freundlichkeit begegnet. Das muss an den schädlichen Auspuffgasen oder dem übertriebenen Fleischkonsum liegen – anders kann ich mir das nicht erklären. Ihr werdet sogar feststellen, dass einige der Autofahrer gleich an Ort und Stelle einen Blick in die Broschüre werfen werden. Bei den Boomern scheint alles umgekehrt zu sein, denn sie werden aggressiv, wenn sie sich unterdrückt oder bevormundet fühlen, zeigen sich aber solidarisch mit Personen, die sich kultiviert verhalten. Crazy!

Sicher habt ihr schon mal den Spruch gehört: Wer sich die Welt mit Wahnsinnigen teilt, muss lernen, wie ein Wahnsinniger zu denken. Nehmt euch das zu Herzen, auch wenn es schmerzt. Ihr versucht es seit Jahren mit gesundem Menschenverstand, seilt euch von Brücken ab, klebt einander auf die Straße, gefährdet den Straßenverkehr – und trotzdem erntet ihr ständig negative Kritik. Ja, natürlich kostet es große Überwindung, sich mit Klimakillern gemein zu machen und Menschen über 30 mit Respekt zu begegnen, aber ihr müsst das große, übergeordnete Ziel im Blick behalten. Eine deindustrialisierte Welt, in der alle Menschen gleichermaßen arm sind, kann nur Realität werden, wenn ihr über euren Schatten springt und die völlig kranke Denkweise derer verinnerlicht, die Wohlstand, Friede und Freiheit für erstrebenswert halten.

Hochachtungsvoll

Ahmet Iscitürk

 

Ahmet Iscitürk lebt in Nürnberg und ist seit 22 Jahren als Autor tätig. Privat sammelt er nicht nur Schallplatten, sondern auch Beschwerden überempfindlicher Twitter-Heulsusen, die regelmäßig seinen Account @schweinoflove denunzieren.

 

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Foto: Twitter/AI

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A. Ostrovsky / 23.07.2022

@Werner Geiselhart : “Herrlich auf den Punkt gebracht. Nur dumm, dass bei dieser Sekte Humor und Ironie Fremdworte sind, das verstehen die nicht.” Die jungen Menschen stehen also vor dem Wühltisch mit dem Sekundenkleber und wenden darauf ihre im Projekttag gewonnenen Erfahrungen an. Sie meinen, weil darauf Mehrwertsteuer erhoben wird, wäre es zum Essen oder dazu, dass man darauf sitzen kann. Der Gedanke, dass es etwas bei einem Discounter geben könnte, was nicht konsumiert wird, sondern ein produktives Werkzeug sein kann, wenn man es richtig anwendet, kann ihnen nicht kommen, weil sie zum totalen Konsumenten erzogen wurden. Sie haben gelernt, dass sie einen Anspruch haben, der erfüllt werden muss, damit sie beim Discounter das kaufen können, was sie konsumieren müssen, um ihre Existenz als Konsument zu erhalten. Da spielt auch die Regierungspropaganda mit rein, das Kindergeld wäre nicht späte Rückzahlung der auf den notwendigen Lebensbedarf eines Kindes vom Unterhaltsverpflichteten zwangsweise eingezogener Steuern. Und da sind die ebenfalls zwangsweise einbehaltenen Abgaben nich gar nicht berücksichtigt. Da wird ihnen von der im Südlande regierenden CSU sogar erzählt, die Pendlerpauschale wäre eine staatliche Subvention für Großverdiener, nicht die späte Rückzahlung der auf die Kosten für den Arbeitsweg bereits zwangsweise abgeführten Einkommenssteuer. Die bemitleisenswerte Letzte Generation ist in ein Irrenhaus hineingeboren worden und weiß gar nicht, dass es draußen eine Welt gibt. Ihr ganzes bisheriges Leben lang wurden sie Gezwungen, Vollidioten als Autoritäten zu respektieren. Sie sind ausschließlich Konsumenten und Befehlsempfänger. Die können wirklich nichts dafür. Die einzige Frage wäre, ob es nun so spät noch gelingen kann, sie aus dem Irrenhaus zu befreien. Ich bin da nicht sehr optimistisch. Es ist zu spät. es ist die letzte Generation. Denn wenn die mal Kinder hätten, würde es nur noch Irrenhaus geben und draußen KEINE WELT! Die Tat ist vollendet.

Grit Westphal / 23.07.2022

Göttlich !

A. Ostrovsky / 23.07.2022

@Werner Geiselhart : “Herrlich auf den Punkt gebracht. Nur dumm, dass bei dieser Sekte Humor und Ironie Fremdworte sind, das verstehen die nicht.” Sie verstehen nichts vom Schachspiel und nichts vom Krieg? Das ist doch genau der Punkt, dass die Letzte Generation das nicht als Ironie versteht. Die nehmen das wörtlich. Wenn Sie in einer Konfrontation gewinnen wollen, müssen Sie den Gegner genau kennen. Und dann werden Sie merken, dass nicht die Stärken des Kontrahenten, sondern seine Schwächen für Sie ein Ansatzpunkt sind. Ich gratuliere dem Autor. Er hat den Ansatzpunkt gefunden. Wenn die Grünfinken es wörtlich nehmen, verlieren sie ihre Verirrung. Wenn es jemand nicht wörtlich nimmt, sondern die Ironie erkennt, und dann vielleicht auch noch lachen muss, ist auch das eine Schwäche der Grünfinken. Es ist wie ein Schraubenzieher. Wer nicht weiß, wofür das ist, macht damit Kronkorken auf und wer schon mal gesehen hat, wie jemand damit eine Schraube dreht, nimmt es dafür. Wenn man ihn auch noch als Kriegs-Waffe gebrauchen könnte, dürfte man damit nicht über die Grenzen der Ideologien Handel treiben. Das wäre dann dumm. Zum Glück ist der Krieg heute weiter entwickelt, so dass das Multi-Use-Produkt Schraubendreher nicht unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt. Deshalb dürfen auch Sekundenkleber noch im Wühltisch des Discounters verkauft werden, weil das Festkleben von Menschen an Verkehrseinrichtungen nicht als Kriegshandlung verstanden wird, sondern als absolute Eselei, mit der man bestenfalls nichts erreicht. Es gibt auch Menschen, die haben zu früh in der Schule an einem Projekttag teilgenommen, weil die Lehrerin Psycho hatte. Und da haben sie mal die Marktwirtschaft gespielt. Mit diesen Kenntnissen stehen die nun vor dem Wühltisch mit dem Sekundenkleber und überlegen laut diskutierend, wozu man das verwenden kann. Und das kommt dann dabei heraus. Was für den Einen eine Lösung ist, ist für den Anderen ein Problem.

S. Andersson / 23.07.2022

Also ich würde die einfach angeklebt lassen bis die groß und klein in die Hose gemacht haben. Foto/ Video machen und “posten”. Lustig sieht es bestimmt auch aus wenn man nicht die Hand befreit, sondern ein Stück Asphalt mit dran lässt. Wird dann erheblich schwieriger sich den Hintern ab zu wischen. Ich Frage mich schon längern wer diese Kinder auf den Schwachsinn trainiert hat .... von alleine können die da nicht drauf gekommen sein. Unterstützung vom Geheimdienst?

Claudius Pappe / 23.07.2022

Fragt mal den holländischen Radfahrer Steven Kruijswijk, der während der Tour de France durch die Aktion der Straßenkleber einen Sturz und ein gebrochenes Schlüsselbein erleiden musste, was er von den Klebern hält .

Werner Geiselhart / 23.07.2022

Herrlich auf den Punkt gebracht. Nur dumm, dass bei dieser Sekte Humor und Ironie Fremdworte sind, das verstehen die nicht.

N.Lehmann / 23.07.2022

Lieber Autor, leider ist die Buchstabenfolge für “gebildete” Ökofaschisten einfach zu lang, obendrein in türkischer Sprache, nicht Gendergerecht***, deren IQ mit Patex vergleichbar, daher dieser Befestigungstrieb auf Gassen. Wie stellen Sie sich eine ideologiefreie Gehirnwäsche vor?! Malbücher, regelmäßiger Stuhlgang und Stuhlkreis wären ein Vorschlag zum Thema. @Telepromter, die gibt’s leider nur für geistig Gehbehinderte mit Werkzeugkoffer vom Baumarkt (der Atomkoffer für Heimwerker)?!

Rolf Lindner / 23.07.2022

SCHLIMMER ALS ZECHPRELLER - Wenn ein Mensch etwas bestellt und danach die Zeche prellt, hat er doch so viel Moral, pranzt damit nicht überall. - Nein, er fliehet leis und still, vom Ort, wo man kassieren will, freut sich dabei im Allgemeinen, dass ihm es glückte im Geheimen. - Doch gibt es Menschen, die was ordern und danach sogar noch fordern, ja, sogar noch damit prahlen, wenn andere die Zeche zahlen. - Gar oft sie nicht nur danach streben, auf Kosten anderer zu leben, schrecken nicht mal davor zurück, wenn ihre Order bringt Unglück. - Wenn für ihr Wünschen und auch Wollen andere mit mehr als Barem zollen, zahlen sogar mit ihrem Blut, fühlen sie sich besonders gut. - Die nicht einmal dabei verweilen, sich an sich selber aufzugeilen, sondern sogar die diffamieren, die ihr Schmarotzen kritisieren. - Fragst du jetzt: Was für Verbrecher sind denn diese miesen Zecher? Dann geb’ ich dir hiermit bekannt, sie sind geehrt im deutschen Land. - Vom Volksmund sie dafür bekamen ein treffend Antonym als Namen, die auf das Wohl des Volkes scheißen, werden von ihm “Gutmensch” geheißen.

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