Das ist unnötig. Künftig wird sowieso kaum noch jemand korrekt schreiben, wozu dann buchstabieren? Außerdem wird die deutsche Sprache als absolut „unwoke“ dem Untergang geweiht, in wenigen Jahren ausradiert sein (kleine Satire…).
Es fehlt noch die Aussprachegerechtigkeit. Für Menschen mit Aussprachedefiziten sind Ortsnamen wie Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch, einer Gemeinde in Wales, mit der sich das l wie Ludwig wiedergeben lässt, eine Herausforderung. Warum geben wir die Städte des geforderten Buchstabieralphabets nicht durch die Postleitzahlen der Stadt wieder? Also Augsburg mit einer der Zahlen von 86150 bis 86199 und Zwickau mit den Zahlen 08056, 08058, 08060, 08062, 08064 und 08066? So ließen sich feine Unterschiede sozusagen durch die Zahlenblume sagen. Setzt man auf ausländische Städte ohne Postleitzahl, helfen Längen- und Breitengrade weiter. Bei Ouagadougou also 12° 22′ N, 1° 32′ W. Damit umgeht man auch das lästige Problem unterschiedlicher Schreibweisen von Städten, wie bei Ouagadougou/Wagadugu.
So witzig, wie es sich anhört, ist das gar nicht. Habe Funken als Sani im Zivildienst gelernt, bin sozusagen amtlich geprüfter Funker (im BOS-Bereich, wie das heute heisst.) Damals dachte ich, dass es bei den Buchstabiertafeln vor allem darum geht, Missverständnisse, die Leben kosten können, zu vermeiden. Was für ein Irrtum! Übrigens galt damals bereits (wieder) “S = Samuel” und das ist heute auch immer noch der Fall (!). Allein: keiner gebraucht den “Samuel”. “Siegfried” hat sich durchgesetzt gegen alle “Normierungsversuche”. Und das liegt nicht an der nationalsozialistischen Gesinnung der Funker. Warum: Weil Siegfried eindeutiger ist. Das Buchstabieralphabet wurde erfunden, um bei der militärischen Kommunikation über Sprache (Morsen war eindeutig) Verwechslungen zu vermeiden (Dialekte!) Im Grunde kann da jeder Begriffe verwenden, wie er will, aber, wenn es eine Konvention gibt, welcher Buchstabe zu welchem Wort gehört, ist die Verwechslungsgefahr deutlich reduziert. Auch wenn die Funker alle dieses Alphabet lernen müssen, ist die “Funk”-Realität das Ergebnis einer Konvention, die lediglich irgendwann festgeschrieben wurde. Daran etwas zu ändern, ist unsinnig. Auch das “Zurück” zu Samuel hat die Funker nicht interessiert. Das erinnert an Rousseau , der allen Ernstes eine neue “Notenschrift” “entwickelt” hat, die “besser” sei als die alte. Seltsam. Es hat keinen gekümmert. Es gab auch ein paar lustige Zeitgenossen, die die Anordnung von Buchstaben auf Computertastaturen verbessern wollten, weil die alte Anordnung vor allem verhindern wollte, dass sich die Schreibmaschine “verhakt”. Seltsam, auch die sind gescheitert. Der Vorschlag mit den Städtenamen ist Scheißdreck. Zu lang die meisten Wörter. Für das “R” (“Regensburg”) braucht man 3 Silben! Richard ist besser, zumal das “i” ohnehin ein guter Funkvokal ist, weil in ganz Deutschland gleich gesprochen.
Erinnert mich an die Suche nach Motiven bei Einführung der neuen Euro-Banknoten. Bloß keinem wehtun, bloß kein Gebäude, keine Brücke, keine Person, die einem Land zugeordnet werden könnte, die anderen könnten sich zurückgesetzt fühlen. Was kommt dabei heraus? Belanglose Allerwelts-Bilder, die sich keiner merken kann und will.
Ich denke das Arbeitsamt hat recht. Wir brauchen dringend Zuwanderung von Fachkräften. Denn gelangweilte Nullchecker die mit dem größten Unsinn ihren steuerfinanzierten Arbeitsplatz sichern wollen, haben wir genügend.
Dazu fällt mir eigentlich nichts weiter ein, außer: Blödsinn! MfG
Warum habe ich immer öfter das Gefühl, von Idioten umzingelt zu sein? Das deutsche Institut für Normung ‘zingelt’ offenbar auch mit.
Es liegt doch an jedem selbst, solchen Unfug nicht zu beachten. Das heißt, Rechtschreiberegeln, Buchstabiertafeln, Gendern oder angebliche schlechte Wörter wie Neger, Zigeuner etc.
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